
Südliga: Der Titel geht an Tacherting
Heimvorteil und Live-Übertragung bei Sportdeutschland.TV: Gastgeber Villingen-Schwenningen hatte den perfekten Rahmen, um den vierten und letzten Platz in der Südliga klar zu machen. Das gelang eindrucksvoll. Gleich im ersten Match gegen die nur zwei Punkte zurückliegenden Bayreuther gelang ein 6:2-Sieg, drei weitere Erfolge folgten und sicherten dem Team um Dominik Gölz den begehrten vierten Platz: „Die jüngste Mannschaft der Bundesliga hat das Finale wieder erreicht. Wir hatten spannende Wettkämpfe und durch die vielen Zuschauer eine tolle Stimmung in der Halle. Das hat sowohl die Mannschaft als auch das Orga-Team motiviert“, zeigte sich Jürgen Löchelt, 1. Vorsitzender des Vereins begeistert.
Dies gilt auch für Helmut Huber, Trainer des Südmeisters FSG Tacherting. Die Bayern machten einen Durchmarsch in der Liga und grüßten vom ersten bis zum letzten Match von der Tabellenspitze: „Wir haben eine super Saison hinter uns gebracht und freuen uns sehr, Südmeister geworden zu sein. Die Konstanz ist uns sehr wichtig, und damit auch der Südtitel. In einer kompletten Saison fünf Schützen gleichmäßig verteilt einzusetzen und dann am Ende der Saison nur 7 Punkte abgegeben zu haben ist fantastisch.“ Zwei Matches vor Ende stand der Titelgewinn fest, da änderte auch die 2:6-Niederlage im letzten Duell gegen Titelverteidiger Ebersberg nichts daran: „Der Sieg war mir nicht wichtig! Ebersberg ist Titelverteidiger und hat mit Michelle Kroppen, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller drei gute Schützen. Wenn sie mit den Dreien antreten, sind sie die Besseren – bis jetzt. Wir sind Jäger und nicht die Gejagten!“
Freude auf der einen Seite, Frust auf der anderen: BS Neumarkt und KKS Reihen müssen den Gang in die Zweitklassigkeit antreten, der Vorletzte Neumarkt verlor das entscheidende Duell gegen die SG Freiburg mit 1:7.
Wir haben eine super Saison hinter uns gebracht und freuen uns sehr, Südmeister geworden zu sein!
Nordliga: Der Titel geht an Dauelsen

Vor dem letzten Vorrunden-Wochenende konnten sich mit Querum, Detmold-Klüt, Blankenfelde und Holten gleich vier Teams Hoffnungen auf den vierten Platz machen. Am Ende ging dieser ganz souverän an Gastgeber SV Querum. Das Team von Trainer Adolf Kemper blieb ungeschlagen, gab nur im ersten Match einen Zähler beim 5:5 gegen RSV Detmold-Klüt ab und schob sich in der Abschlusstabelle gar noch auf Platz drei. Dementsprechend begeistert war Kemper von seinem Team: „Meine Mannschaft hat phantastisch geschossen! Ich hatte mit Platz vier gerechnet, dass sie es noch auf Platz drei geschafft haben, hätte ich nicht gedacht. Ich bin sehr zufrieden.“
Sherwood BSC Herne bekleckerte sich in Querum nicht mit Ruhm – es gelang nur ein Sieg (6:4 gegen Detmold-Klüt) – qualifizierte sich aber letztlich als Vierter mit vier Punkten Vorsprung souverän für das Finale. Reinhard Kisselbach, Trainer von Sherwood, meinte: „Ich hatte mit Platz drei gerechnet, aber heute war nicht unser Tag. Alle waren zu verkrampft, die Ringzahlen in den ersten Matches waren nicht hoch genug, da müssen wir dran arbeiten. Es ist kein technisches, sondern eher ein mentales Problem. Im Finale wollen wir Spaß haben, mehr ist realistisch kaum möglich.“
Um den Nordtitel wurde es nochmals richtig spannend, die Entscheidung fiel im letzten Match zwischen dem SV Dauelsen und dem BSC BB Berlin. In diesem agierte das Team um Spitzenschütze Florian Kahllund bärenstark und siegte mit 7:1 (56-56, 60-56, 60-58, 59-57). Dennoch zeigte sich die Berlinerin Elena Richter zufrieden: „Wir haben gut geschossen, wir haben sechsmal 60 Ringe geschossen, das haben wir meines Wissens auch noch nie zuvor erreicht. Im letzten Match haben wir es nicht geschafft, die Höchstleistung abzurufen.“
Auch im Norden müssen natürlich zwei Mannschaften absteigen: Der letztjährige Finalteilnehmer und Nordmeister SV GutsMuths Jena sowie der starke Aufsteiger TuS GW Holten erwischte es.
2. Bundesliga: Die Aufsteiger stehen fest
Zeitgleich zum Vorrunden-Finale der 1. Bundesliga fanden die Abschluss-Wettkämpfe der 2. Bundesliga statt. Im Norden sicherten sich der BSV Zierenberg und der 1. UTK BSC Oberauroff souverän die Plätze eins und zwei. Beide kehren somit nach dem Abstieg direkt in die oberste Etage zurück. Ein Ziel, das für Oberauroff schon vor Saisonbeginn feststand, wie Trainer Freddy Siebert sagt: „Das Ziel ist jetzt, die 1. Liga zu halten. Wir haben nach wie vor ein junges Team, Henning Reyer war mein bester Schütze und ist erst 18 Jahre alt. Wir gucken jetzt, wie wir uns für die nächste Saison verstärken können, wollen dabei aber auch auf junge Leute setzen.“
Im Süden gehen mit den GK Burgschützen Büschfeld und dem TSV Natternberg der Zweite und Vierte hoch, da die zweiten Teams aus Welzheim und Tacherting nicht aufstiegsberechtigt sind.
Text:DSB

Süd: Villingen-Schwenningen oder Bayreuth?
Jürgen Löchelt, 1. Vorsitzender des BC Villingen-Schwenningen, spricht allen Final-Kandidaten aus dem Herzen: „Natürlich wäre das Erreichen des Finals wieder schön. Wir waren im vergangenen Jahr das zweite Mal dabei, und das war natürlich mit dem dritten Platz ein gigantischer Erfolg!“ Die Teilnahme ist erneut möglich, Villingen-Schwenningen hat aktuell Platz vier inne. Allerdings beträgt der Vorsprung auf den ärgsten Verfolger TS 1861 Bayreuth nur magere zwei Punkte. „Das erste Match geht gleich gegen Bayreuth, das wollen wir natürlich gewinnen, Bayreuth allerdings auch. Das kann schon eine gewisse Vorentscheidung sein. Es wird sicherlich zwischen den beiden Mannschaften ein Kopf-an-Kopf-Rennen geben, und letztendlich wird für beide Mannschaften in jedem Match jeder Pfeil entscheidend für den Einzug ins Finale sein“, so Löchelt. Die Klubs der FSG Tacherting, der BSG Ebersberg und der SGi Welzheim sind bereits sicher qualifiziert bzw. benötigen nur noch ein bzw. zwei Siege zur Teilnahme.
Ganz unten gibt es einen Dreikampf zwischen der SG Freiburg (12:30-Punkte), BS Neumarkt (9:33-Punkte) und KKS Reihen (8:34-Punkte) um den Nichtabstiegsplatz sechs. Freiburg hat die besten Karten, „aber wir müssen in den nächsten viel an uns arbeiten, denn sonst sind wir ganz schnell durchgereicht“, hatte Eike Jacob, Abteilungsleiter Bogen, nach dem letzten Wettkampf-Wochenende gemutmaßt.

Nord: Ein Quartett kämpft um Platz vier
Im Norden ist der SV Dauelsen „durch“, der BSC BB Berlin und der Sherwood BSC Herne quasi. Extrem spannend geht es um Platz vier und gegen den Abstieg zu. Mit dem SV Querum (18:24-Punkte), dem RSV Detmold-Klüt (18:24-Punkte), dem Blankenfelder BS 08 (17:25-Punkte) und dem TuS GW Holten (14:28-Punkte) können sich vier Vereine definitiv noch Chancen auf das Finale ausrechnen. Lediglich Schlusslicht SV GutsMuths Jena, im Vorjahr noch Nordmeister, ist mit 8:34-Punkten etwas abgeschlagen und ist erster Abstiegskandidat. Gastgeber Querum setzt auf den Heimvorteil und hofft auf Ausnahme-Schütze Florian Floto. Der Olympia-Neunte von 2016 wollte in dieser Saison sein Comeback geben, konnte aufgrund einer Verletzung aber nicht eingreifen.
Weiterführende Links
- Alle Infos, News und Tickets zum Bundesligafinale Bogen und die Vorrunden
- Der Vorrunden-Wettkampf beim BC Villingen-Schwenningen live bei Sportdeutschland.TV
Text: DSB
Beim Turnier der „Indoor World Series“ im französischen Nimes glänzte Cedric Rieger mit einer konstant starken Leistung und belohnte sich in dem gut besetzten Teilnehmerfeld mit der Bronzemedaille. Die anderen DSB-Kaderschützen mussten sich trotz guter Leistungen mit Platzierungen zufrieden geben.

Das kommt auch nicht häufig vor: Die Reihenfolge der Qualifikation war am Ende auch auf dem Treppchen identisch. Die US-Boys Brady Ellison und Jack Williams standen etwas höher als Rieger. Der hatte bereits in der Qualifikation (591 Ringe) seine gute Form gezeigt, die ihn im Anschluss bis in das Halbfinale brachte. Dort unterlag er dem perfekt schießenden Williams (zwölf Zehnerwertungen) mit 1:7. Dass Rieger zu dieser makellosen Leistung auch in der Lage ist, demonstrierte er im Bronzematch gegen den Rumänen Dan Olaru, den er mit 6:2 (30-30, 30-29, 30-30, 30-29) in die Schranken wies.
Auch die anderen deutschen Kaderschützen konnten in der Qualifikation mit guten Leistungen als Siebter (Florian Kahllund), 13. (Johannes Maier) und 15. (Felix Wieser) überzeugen. Allerdings ereilte das Trio in der Ko-Phase relativ früh das Aus. Kahllund und Wieser wurden Neunte, Maier 17.
Bei den Frauen waren mit Veronika Haidn-Tschalova und Elena Richter zwei Kaderschützinnen am Start. Platz zwölf (Haidn-Tschalova) und 14 (Richter) mit 578 bzw. 576 Ringen war ordentlich. Dann schieden beide jedoch in der ersten Ko-Runde aus. Haidn-Tschalova unterlag der Dänien Lea Mogree Nissen 3:7, Richter hatte das Pech, auf die spätere Zweitplatzierte Hye Jin Chang zu treffen und mit 3:7 zu verlieren – beide belegten in der Endabrechung somit Platz 17.
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Bundesliga Nord: Zufriedene Gesichter in Dauelsen
So stellt man sich das als Gastgeber vor! Der SV Dauelsen feierte bei seinem Heimspiel einen Dreifach-Erfolg: Das Team um Florian Kahllund blieb ungeschlagen und übernahm die Tabellenführung (25:3-Punkte), zelebrierte den Sport war begeisterten Zuschauern und war in Radio (Andreas Hehenberger: „Die halbstündige Reportage bei NDR1 Niedersachsen hatte am Freitag Abend die höchste Einschaltquote aller Rundfunksender in Norddeutschland!“) und Fernsehen (Beitrag siehe ganz unten) ein voller Erfolg. Für den passenden Abschluss sorgte wieder einmal Florian Kahllund, der seinen letzten Pfeil im Spitzen-Duell gegen BSC BB Berlin zentral ins Gold setzte. Und als Krönung war das Team im NDR Sportclub, „was für uns ein ganz besonderer Moment war, da uns mit dem Moderator Martin Roschitz ein guter Freund begrüßte, der selbst schon einmal bei einem unserer Heimwettkämpfe zu einer Reportage vor Ort war“, so Hehenberger.
Berlin (22:6-Punkte) und Sherwood BSC Herne (20:8) sind die zwei anderen Klubs, die klar auf Finalrundenkurs sind, um Platz vier dürfte es an den zwei abschließenden Vorrunden-Wochenenden heiß hergehen. Von Platz vier – aktuell belegt diesen der SV Querum mit 11:17-Punkten – bis Platz acht (SV GutsMuths Jena mit 5:23-Punkten) sind es nur sechs Zähler Differenz. Was an einem Wochenende möglich ist, zeigte Aufsteiger RSV Detmold-Klüt, der nach dem ersten Wochenende ein mageres Pünktchen auf der Habenseite hatte. Nun stehen dort neun Zähler, auch weil der Verein für die Hälfte der 60-er Passen (drei) im Norden sorgte. Für Teammitglied Dirk Schmidt kein Zufall: „Im ersten Wettkampf waren wir mehr oder weniger in Notbesetzung. David Strodick war beruflich verhindert, Gerd Willemsen verletzt. Das hat sicherlich etwas ausgemacht. Aber wir hatten auch viel Pech am ersten Wettkampf, viele Satzpunkte um nur einen Ring verloren. Aber so ist es halt auf dem Niveau.“ Dieses Mal lief es, u.a. gab es Unentschieden gegen Berlin und Herne. Schmidt und seine Teamkollegen wissen aber, damit umzugehen: „Wir sind uns unserer Rolle als Außenseiter bewusst und fühlen daher keinerlei Druck. Der Klassenerhalt ist unser Ziel in dieser Saison, welches noch hart erarbeitet werden muss.“
Wir sind norddeutsch!
Bundesliga Süd: Ebersbergs fabelhafte Drei zurück
Nach dem ersten Wochenende hatten sich einige Fans verwundert die Augen gerieben. Titelverteidiger BSC Ebersberg lag mit 5:9-Punkten auf dem siebten Platz. Dies war jedoch der Personalnot geschuldet, jetzt kehrten die „fabelhaften Drei“, Michelle Kroppen, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller zurück und wie: „Einen 14:0-Sieg habe ich nicht erwartet, gerechnet haben wir mit 10 oder 12 Punkten, schließlich kann man gegen Tacherting oder Welzheim nicht einen Sieg einplanen. Aber die Mannschaft hat „gebrannt“, zeigte sich Trainer Andreas Blaschke begeistert. Fünf der elf 60-er Passen lieferten die Ebersberger ab, „wir hatten einen Schnitt von 58,3 Ringen und damit besser als im Vorjahr“, so Blaschke.

Da konnten auch nicht die SGi Welzheim (22:6-Punkte) und die FSG Tacherting (25:3-Punkte) mithalten, wobei Welzheim gar ein 4:0-Vorsprung nicht zum Sieg verhalf. Tacherting bleibt dennoch Tabellenführer und feierte ein gelungenes Bogen-Event mit 300 Zuschauern und der Live-Übertragung bei Sportdeutschland.TV (LINK). „Wir haben unser Ziel für diesen Heimwettkampftag absolut erfüllt. Die Tabellenführung wurde verteidigt, und wir hatten dank unserer super Fans einen Riesenspaß“, zeigte sich Felix Wieser zufrieden.
Wie im Norden scheint auch das Führungs-Trio im Süden auf bestem Weg, sich für das Bundesligafinale in Wiesbaden am 29. Februar zu qualifizieren, dahinter weist mit BC Villingen-Schwenningen (15:13) ein weiterer Klub ein positives Punktekonto auf.
Positiv war auch der Auftritt der BS Neumarkt. Nachdem der Heim-Wettkampf mit lediglich einem Pünktchen sehr mager ausfiel, landete der Klub nun zwei Siege und zeigte weitere gute Matches. Trainer Roland Wexler war dementsprechend einverstanden mit seinem Team: „In Tacherting konnten wir unser Potenzial, dass wir beim Heimwettkampf in keinem Match zeigen konnten, abrufen. Dass die Schützen den ersten Wettkampftag so wegsteckten und mit diesen wirklich guten Ergebnissen zurück gekommen sind, zeigt die ungebrochene Moral und den Siegeswillen im Team. Darauf bauen wir auf, und wir werden alles geben, um unser Ziel, den Klassenerhalt, noch zu erreichen.“
Weiterführende Links
- Tabellen und Ergebnisse der Bundesliga Bogen
- Alle Infos zum Bundesligafinale Bogen in Wiesbaden
- NDR Radio-Beitrag zum Wettkampf beim SV Dauelsen
- Der Wettkampf in Tacherting bei Sportdeutschland.TV
Text:DSB

Bundesliga Nord: Marschiert Kahllund erneut vorweg?
Das erste Wochenende brachte mit Rekordmeister BSC BB Berlin (13:1-Punkte), dem SV Dauelsen (12:2-Punkte) sowie Sherwood BSC Herne (10:4-Punkte) ein Trio in eine hervorragende Ausgangsposition. Diese soll nun gefestigt werden, was auch gelingen dürfte, wie Dauelsens Spitzenschütze Florian Kahllund sagt: „Unsere Leistung dürfte auf einem sehr ähnlichen Niveau sein, da nicht viel Zeit seit dem letzten Spieltag vergangen ist. Daher bin ich sehr zuversichtlich, dass es wieder gut laufen wird.“ Der deutsche Top-Schütze zeigte am ersten Wochenende eine herausragende Leistung und führte sein Team ohne Niederlage auf Platz zwei: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Saisonauftakt, da wir gut geschossen haben und verlustfrei geblieben sind. Auch mit meiner Einzelleistung bin ich sehr zufrieden, da es ein neuer persönlicher Ligarekord für mich ist.“ Sensationelle 9,91 Ringe erzielte der 26-jährige im Durchschnitt und war dem perfekten Wettkampf sehr nahe.
Nach einer sehr guten Premierensaison mit dem Vorrunden-Sieg sowie dem Erreichen des Finals in Wiesbaden 2019 wurde dem SV GutsMuths Jena auch in dieser Saison viel zugetraut. Doch der Start missriet mit nur 3:11-Punkten, dies hat jedoch Gründe, wie Schütze Adrian Scheidung erzählt: „Das liegt zum einen daran, dass Konrad Komische und Nils Schwertmann durch ihr Studium keine Möglichkeit haben, unser Team zu unterstützen. Zum anderen, dass die Winterzeit oft genutzt wird, um eine Technikumstellung bei den Schützen umzusetzen.“ Dies gibt Scheidung, der sich nur noch als Freizeitschütze bezeichnet, Hoffnung für die Auftritte am Samstag: „Die Veränderungen in der Technik sind nun besser eingearbeitet und wir werden, wenn alles so bleibt, mit einem größeren Team zum zweiten Wettkampf anreisen.“ Denn das primäre Ziel lautet „Klassenerhalt“.
Der Meisterspiegel! Nicht mehr und nicht weniger!
Bundesliga Süd: Bleibt Tacherting weiterhin makellos?
Makellos verlief der Auftakt für die FSG Tacherting in die neue Saison: Sieben Matches, sieben Siege, 14:0-Punkte! Lediglich zwölf Satzpunkte mussten abgegeben werden, ein perfekter Saisonbeginn, den Kaderschütze Felix Wieser aber relativiert: „So makellos, wie der Start aussieht, war er nicht. Wie waren nicht alle mit unseren einzelnen Leistungen zufrieden, jedoch sind wir ein eingespieltes Team und haben die Ringe geliefert, als wir sie brauchten.“ Vor eigenem Publikum will der dreifache Deutsche Mannschaftsmeister wieder glänzen, dies dürfte aber schwerer werden als zum Auftakt. Denn es wird damit gerechnet, dass Titelverteidiger BSG Ebersberg erstmals mit seinen Top-Leuten Michelle Kroppen, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller anreist und so die Punkteausbeute von 5:9-Zählern deutlich zum Positiven verändert. Wieser fiebert dem Heimwettkampf und der Liveübertragung entgegen („Ich bin immer wieder begeistert und sehr mir gerne im Nachhinein die Matches an!“) und macht schon einmal eine klare Ansage für das Tachertinger Ziel in dieser Saison: „Der Meisterspiegel! Nicht mehr und nicht weniger!“

Ein Kandidat für das Finale der besten acht Teams in Wiesbaden ist definitiv auch der TS 1861 Bayreuth. Mit 7:7-Punkten rangiert das Team um Spitzenschützin Elisa Tartler punktgleich mit dem drittplatzierten BC Villingen-Schwenningen auf Rang vier. „Alles in allem können wir mit dem Auftakt zufrieden sein. Klar hatten wir ärgerliche Satzverluste, aber gezählt wird zum Schluss, und wir werden alles geben, um dieses Jahr in Wiesbaden stehen zu dürfen und mitschießen zu können.“ Dabei spielt die 20-Jährigen eine wichtige Rolle, auch wenn ihre Prioritäten – auch im Winter – andere sind: „Ich trainiere eigentlich so gut wie nur auf 70 Meter. Ich vertraue darauf, dass ich meine Technik im Wettkampf abrufen kann und weiß, dass mein Klasse-Team immer für mich da ist und mich unterstützt.“
Weiterführende Links
- Die Wettkämpfe aus Tacherting bei Sportdeutschland.TV
- Tabellen, Ergebnisse und Ansetzungen der Bundesliga Bogen
- Alle Informationen zum Bundesligafinale Bogen in Wiesbaden
Text:DSB

Bundesliga Nord: Berlin stark, Kahllund überragend
Es wurde im Vorfeld viel gerätselt, was der Ausfall von Top-Schützin Lisa Unruh für Rekordmeister BSC BB-Berlin bedeuten würde. Das Trio Elena Richter, Jannis Kramer und Christoph Breitbach gab am ersten Vorrunden-Wochenende eine Antwort: sechs Siege und ein Unentschieden brachten die Tabellenführung und sorgten auch bei Elena Richter für Erleichterung und Zufriedenheit: „Ich freue mich sehr über den gelungenen Start! Zumal ich mich, aufgrund des Fokus` auf die olympische Distanz, nicht so intensiv auf die 18 Meter vorbereitet habe und wir auch als Mannschaft im Vorfeld nicht wirklich zusammen trainiert haben.“ Davon merkte man in Jena nichts, denn das Trio schoss konstant stark und wies am Ende einen Schnitt von 9,64 Ringen auf.
Ebenfalls hervorragend aus den Startlöchern kam der SV Dauelsen mit 12:2-Punkten, darunter lediglich zwei Unentschieden gegen Berlin und Jena. Trainer Andreas Hehenberger zollte seinem Team Respekt: „Überzeugender hätte der Auftritt meiner Schützlinge kaum ausfallen können!“ Dabei lobte Hehenberger besonders zwei seiner Männer: Zum einen den 21-jährigen Nachwuchsschützen Christian Dauel, der erstmals einen kompletten Wettkampftag an der Schießlinie stand und sich zwischen den Routiniers Sebastian Rohrberg und Florian Kahllund sichtlich wohl fühlte. Und dann Kahllund. Die deutsche Nummer eins – bester Einzelschütze der vergangenen Saison – untermauerte mit einer grandiosen Vorstellung seine Position: „Er erzielte im Schnitt 9,91 Ringe pro Pfeil und in drei Begegnungen auch die mögliche Maximalringzahl von 80 bzw. 100 Ringen. Er war eine Klasse für sich“, so Hehenberger.
Das war ein gelungener Start und ein riesiger Schritt in Richtung Finalteilnahme!
Hochzufrieden konnte man auch im Lager des Sherwood BSC Herne sein, der mit zwei Niederlagen gegen Dauelsen und Berlin startete, Schütze Jan Ginzel meinte: „Wir wissen, dass einige starke Schützen in den Teams gefehlt haben, was es für die nächsten Spieltage nicht einfacher macht. Deshalb war es für uns sehr wichtig, die Spieltag gut zu gestalten.“
Während Aufsteiger GW Holten mit fünf Punkten ordentlich aus den Startlöchern kam, war vor allem für Gastgeber SV GutsMuths Jena (3:11-Punkte) und Aufsteiger RSV Detmold-Klüt (1:13-Punkte) der Auftakt missraten. Jena, das ohne Konrad Komischke und Nils Schwertmann antrat, hatte sich beim Heimspiel sicherlich mehr vorgenommen, zumal das Team in der vergangenen Debüt-Saison gleich als Nummer eins in das Finale ging.
Foto: Eckhard Frerichs / Eine Klasse für sich: Florian Kahllund brillierte am ersten Bundesliga-Wochenende.
Bundesliga Süd: Tacherting mit „weißer“ Weste
14:0-Punkte, sieben Siege, plus 30 Satzpunkte! So lauten die beeindruckenden und perfekten Zahlen für die TSG Tacherting. Das Spitzenteam aus dem Süden trat mit bestem Kader an, nämlich mit den Wieser-Brüdern Felix und Moritz, Johannes Maier und Veronika Haidn-Tschalova, und konnte es sich sogar leisten, auf Katharina Bauer zu verzichten. Überwiegend deutliche Siege sowie ein packendes 6:4 (58-58, 57-60, 58-57, 59-59, 59-58) gegen Villingen-Schwenningen sorgten für gute Stimmung beim Klub: „Das war ein gelungener Start und ein riesiger Schritt in Richtung Finalteilnahme. Die Leistungen waren zwar noch nicht so stabil, wie am Ende der letzten Saison, aber der Wille war vorhanden. Und sobald es knapp wurde, holte das Team nochmal alles raus und entschied die Matches für sich“, war Trainer Helmut Huber zufrieden.
Das Gleiche galt für seine Kollegin Sandra Sachse von der SGI Welzheim. Lediglich gegen Tacherting setzte es eine Niederlage, zudem wurde gegen Villingen-Schwenningen noch ein Punkt abgegeben. Sachse sah den Auftakt zwiegespalten: „Unser Start war gut, wenn auch das Niveau im Gesamten bis zur Pause schwach war. Wir haben ausprobiert und zwischen den Sportlern und der Reihenfolge gewechselt. Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden. Allerdings muss die Leistung der Sportler noch steigen.“
Das Mittelfeld bilden nach dem ersten von vier Wettkämpfen Villingen-Schwenningen, Bayreuth (jeweils 7:7-Punkte) und die SG Freiburg (6:8-Punkte). Beim Aufsteiger aus dem Breisgau wurden die drei Siege gegen Ebersberg, Neumarkt und Reihen mit etwas Erstaunen aufgenommen: „Wir gingen ohne Erwartungen in den ersten Wettkampftag, weil die Vorbereitung auf die Saison aufgrund von Studium und krankheitsbedingten Ausfällen nicht optimal lief. Beim Wettkampf waren wir überracht, wie gut die Einzelleistungen waren. Es wären durchaus mehr Punkte drin gewesen, aber ein gutes Fundament wurde gelegt und hat uns bestätigt, weshalb wir in der 1. Bundesliga sind“, sagte Schütze Eike Jacob.
Ohne das Meister-Trio Michelle Kroppen, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller begann Titelverteidiger BSC Ebersberg die Saison, und so fiel dementsprechend die Ausbeute aus: 5:9-Punkte und damit punktgleich mit dem zweiten Aufsteiger KKS Reihen. Damit muss das Team von Trainer Andreas Blaschke, der selber zum Bogen griff, das Feld von hinten aufrollen. Noch ärger erwischtes es Gastgeber BS Neumarkt, das mit lediglich einem Punkt aus dem letzten Duell gegen Bayreuth bereits jetzt mit dem Rücken zur Wand steht.
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- Tabelle und Ergebnisse der Bundesliga Bogen
- Quelle:DSB

„Das ist eine hervorragende Nachricht für den DSB, aber vor allem für die Weiterentwicklung des Bogensports in Deutschland. Diese 70 Meter Bogensporthalle ist dringend notwendig, um unsere Spitzenathleten auch in der kalten Jahreszeit optimal in Deutschland trainieren zu lassen“, zeigte sich DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels zufrieden.
Bislang gibt es in Deutschland keine den internationalen Anforderungen genügende 70 Meter Halle, sodass die deutschen Kaderathleten in den Wintermonaten auf dieser Distanz stets im Ausland trainieren müssen. Mit dem Bau der Halle, die primär dem Training der Berliner Bundeskader dient, würden diese kostspieligen und zeitaufwändigen Maßnahmen entfallen.
Ziel ist es, dass im Zuge der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris die neue Bogensporthalle genutzt werden kann!
Aber natürlich dient die Halle auch dem talentierten Nachwuchs als Stützpunkt. So profitieren beispielsweise die Nachwuchssportler, die am ortsansässigen „Schul- und Leistungssportzentrum Berlin“ zur Schule gehen, im Sportforum trainieren und sich so auf eine Leistungssport-Karriere vorbereiten wollen. Gleiches gilt für die Nachwuchsarbeit des Berliner Landesverbandes. Der Bau einer 70 Meter Bogensporthalle stellt aus vielerlei Hinsicht eine zentrale Komponente für die weitere positive Entwicklung des Bogensports in Deutschland dar.
„Ziel ist es, dass im Zuge der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris die neue Bogensporthalle genutzt werden kann“, umschreibt DSB-Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp seine terminliche Wunschvorstellung. Neben dem Bund übernimmt vor allem das Land Berlin die Kosten für die Halle.
Der DSB dankt den politischen Entscheidungsträgern. Auf Berliner Seite sind dies vor allem Andreas Geisel, Sportsenator, und Aleksander Dzembritzki, Staatsekretär für Sport. Auf Bundesebene Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses, Stephan Mayer, parlamentarischer Staatssekretär des Inneren, für Bau und Heimat sowie insbesondere den Chefhaushältern Eckhardt Rehberg (CDU) und Johannes Kahrs (SPD) sowie den Haushältern für den Einzelplan Sport Klaus-Dieter Gröhler (CDU) und Martin Gerster (SPD). Und auch DSB-Vizepräsidentin Bildung, Susanne Mittag, unterstützte in ihrer Funktion als Bundestagsabgeordnete das Vorgehen entscheidend mit.
Text:DSB

Modus: Wie in den vergangenen Jahren auch unterteilt sich die Saison in eine Qualifikationsphase und ein Finale. Die jeweils acht Teams im Norden und Süden schießen zunächst an vier Samstagen (16. November in Jena & Neumarkt, 7. Dezember in Dauelsen & Tacherting, 11. Januar in Blankenfelde & Welzheim, 1. Februar in Querum & Villingen-Schwenningen) nach dem Modus „jeder gegen jeden“ (innerhalb der Liga) – also pro Team 28 Matches – und ermitteln so die insgesamt acht Finalisten. Das sind die jeweils ersten vier Teams der zwei Staffeln. Beim Bundesligafinale in Wiesbaden wird zunächst in zwei Vierergruppen (1. Norden, 3. Norden, 2. Süden, 4. Süden & 1. Süden, 3. Süden, 2. Norden, 4. Norden) geschossen, es folgen Halbfinals sowie Bronze- und Goldfinale.
Favoriten – Außenseiter: Im vergangenen Jahr kam erstmals seit 2010 der Meister wieder aus der Südliga. Die BSG Ebersberg setzte sich verdientermaßen in Wiesbaden durch und dürfte auch in der neuen Saison einer der Top-Favoriten sein. Schließlich stehen mit Michelle Kroppen, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller drei Nationalkaderathleten an der Schießlinie. Vizemeister FSG Tacherting kann gar fünf Nationalschützen aufbieten und ist deshalb ebenfalls ein ganz „heißer“ Kandidat. Auch im Norden sind die Teams, in deren Reihen mehrere Nationalkader stehen, vorne zu erwarten und zwar BSC BB-Berlin, trotz des schmerzlichen Ausfalls von Lisa Unruh, und SV GutsMuths Jena. Wenn ein so starker Schütze wie Florian Floto, Olympia-Neunter in Rio zurückkommt, hebt er sein Team (SV Querum) automatisch auf ein neues Level. Traditionsgemäß ist für die Aufsteiger erste Prämisse, die Liga zu halten. Deswegen darf man auf den TuS GW Holten, die RSV Detmold-Klüt, den KKS Reihen und die SG Freiburg gespannt sein.
Bewegtbilder: Natürlich wird die Entscheidung – wie in den vergangenen Jahren – im Bundesligafinale am 29. Februar in Wiesbaden live und kostenlos bei DSB-Partner Sportdeutschland.TV gestreamt. Erfreulich: Auch der Heimwettkampf der FSG Tacherting am 7. Dezember wird an gleicher Stelle live gezeigt, dies hat bei den Bayern ebenfalls schon Tradition.

Zahlen & Fakten: Jüngste Bundesligaschützin ist in dieser Saison ist die 17-jährige Sarah Reincke (BC Villingen-Schwenningen), das Pendant dazu bildet der 51-jährige Gerd Willemsen (RSV Detmold-Klüt). Auf die Mannschaften bezogen, sind Villingen-Schwenningen und Jena (Altersschnitt von 22 Jahren) die jüngsten Teams, die ältesten Schützen sind bei Detmold-Klüt (37 Jahre) und Reihen (35 Jahre) am Start. Der Altersdurchschnitt der 89 gemeldeten Ligaschützen beträgt 28,56 Jahre.
Im Vergleich zur Luftgewehr-Bundesliga, in der der Anteil der Frauen satte 60% beträgt, ist in der Bogen-Bundesliga nur jeder vierte Schütze eine Frau (25,84 Prozent). In der Luftpistolen-Bundesliga sind es aber nur 18,75%.
Der Ausländeranteil in der Bogen-Bundesliga ist sehr gering: Lediglich fünf von 89 (5,65%) Schützen haben keinen deutschen Pass, im Schießsport ist der Anteil mit 20,4% (Gewehr) bzw. 18,75% (Pistole) deutlich höher.
2018/19 waren die jeweils acht Vereine aus dem Norden und Süden fast gleichauf, wenn man sich den Passen-Durchschnitt (6 Pfeile) betrachtet: 56,7 Ringe betrug dieser im Norden, 56,4 Ringe im Süden. Beste Teams in dieser Kategorie in der Vorrunde waren die BSG Ebersberg mit 58,0 Ringen, die FSG Tacherting mit 57,6 Ringen und der BSC BB-Berlin mit 57,5 Ringen. Bei den Einzelschützen lagen – erwartungsgemäß – die deutschen Top-Stars vorne: Felix Wieser (FSG Tacherting) schoss in der Vorrunde sensationelle 58,92 Ringe im Schnitt (war allerdings nur in zwölf Duellen dabei), Florian Kahllund (SV Dauelsen) folgte mit 58,84 Ringen (er schoss alle 28 Partien). Mit Heiko Keib (SV Querum) war ein „Nicht-Kaderschütze“ in den Top Ten (57,93 Ringe).
Historie: Der erste Bundesligameister wurde in der Saison 1987/98 gekürt und hieß Bergmann Borsig Berlin. Die Berliner sind – gemeinsam mit der SGI Welzheim – Rekordsieger mit fünf Titeln. Mehrfachtitelträger können sich auch die FSG Tacherting (3x), der SV Querum, der SV Dauelsen und Sherwood BSC Herne (jeweils 2x) nennen.
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Text/Bilder:DSB

Bundesliga Nord: Unruh fehlt, Floto zurück
Es hat sich einiges getan im Norden. Zwei Personalien stechen dabei jedoch heraus. Zum einen muss Rekordmeister BSC BB Berlin auf Aushängeschild Lisa Unruh verzichten, zum anderen kehrt Florian Floto, Olympia-Neunter von Rio 2016, für den SV Querum an die Schießlinie zurück. Unruh hat sich im Oktober nach dem Riss an der Supraspinatussehne in der rechten Schulter einer Operation unterzogen und befindet sich aktuell in der Rehabilitation. Ihr Ziel ist ganz klar: Tokio 2020. Die Bundesliga kommt dabei natürlich viel zu früh, sodass die Berliner „nur“ mit Elena Richter, Christoph Breitbach und Jannis Kramer an den Start gehen. Für Trainerin Irene Abel bleibt das Saisonziel – das Finale in Wiesbaden am 29. Februar – natürlich trotzdem bestehen.
Dies hat auch der SV Querum vor Augen, auch wenn Präsident Jürgen Wendt als erstes Ziel „drin bleiben“ ausgibt. Doch mit der Rückkehr von Floto hat das Team „deutlich an Qualität gewonnen und schon ohne ihn vermochten sie als Vierter beim Finale zu überzeugen“, meint Andreas Hehenberger, Trainer von Konkurrent SV Dauelsen. Sein Team bleibt nahezu unverändert und setzt mit Sebastian Rohrberg, der seine 22. (!) Ligasaison für den Klub bestreitet, und Florian Kahllund auf zwei große Stützen.
Ein klarer Kandidat für das Finale der besten acht Teams ist der letztjährige Aufsteiger SV Guts Muths Jena. Das mit jungen Kaderschützen wie Nils Schwertmann, Adrian-Erik Scheiding, Charline Schwarz oder Konrad Komischke glänzend besetzte Team will auch im zweiten Jahr der Erstliga-Zugehörigkeit für Furore sorgen. Jenas Ligaleiter Mario Voigt sagt forsch: „Unsere Zielstellung ist natürlich wieder das Erreichen des Finales. Wir wollen versuchen, unser Ergebnis vom Vorjahr zu verbessern!“ Damals scheiterte Jena knapp in der Vorrunde und wurde Fünfter.
Den Klassenerhalt gibt als primäres Ziel der Blankenfelder BS aus. Zumal mit der niederländischen Kaderschützin Claire van Dijck eine Leistungsträgerin den Verein verließ. Die intensive Vorbereitung, in der die Blankenfelder traditionell an den letzten vier Sonntagen vor dem Start einen Wettkampftag simulieren, kann aber vor allem zum Saisonstart von Vorteil sein.
Ein Liga-Urgestein ist der Sherwood BSC Herne, der in der vergangenen Saison äußerst knapp dem Abstieg entging. Das soll 2019/20 nicht passieren, deswegen sagt Schütze Jan Ginzel: „Unser erstes Ziel ist es, nicht abzusteigen. Dann wird man nach den ersten zwei Spieltagen sehen, wohin die Reise geht. Das Finale ist natürlich immer das Ziel, aber das ist schwer vorauszusagen.“
Zumal keiner genau die Qualitäten der beiden Aufsteiger TuS GW Holten und RSV Detmold-Klüt kennt. Doch zumindest Holten ist für seine gute Nachwuchsarbeit bekannt und möchte diese Qualität auch in der höchsten deutschen Klasse zeigen: „Uns ist bewusst, dass wir in eine sehr starke Liga aufgestiegen sind. Unser Ziel ist dennoch, den Klassenerhalt zu schaffen und im kommenden Jahr erneut in der ersten Bundesliga zu starten“, so Schütze Marc Kathage.
Fazit: Die Liga scheint ausgeglichen, und es gibt sechs Teams, die das Potenzial haben, das Finale zu erreichen. Die Aufsteiger sind von allen schwer einzuschätzen und sollten aber für die eine oder andere Überraschung gut sein.
Nach der kontinuierlichen Steigerung der letzten Jahre mit diesem deutlich verjüngten Team möchten wir die Serie einfach fortsetzen!
Bundesliga Süd: Ebersberg und Tacherting sind die Favoriten
Im vergangenen Jahr gingen die drei ersten Plätze in Wiesbaden an die Südstaffel, die auch in der neuen Saison für Furore sorgen möchte. Allen voran Titelverteidiger BGS Ebersberg mit den Kaderschützen Michelle Kroppen, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller. Trainer Andreas Blaschke redet auch nicht lange um den heißen Brei herum, wenn er auf das Saisonziel angesprochen wird: „Titelverteidigung!“ Einziges „Problem“ könnte sein, dass die Kaderathleten nicht immer zur Verfügung stehen könnten, weil für Bundestrainer Oliver Haidn und die Schützen selbst natürlich Tokio 2020 im Fokus steht und auch in den Wintermonaten bereits fleißig darauf hintrainiert wird.

Gleiches gilt für Vizemeister FSG Tacherting, der letztmals 2008 über den nationalen Titel jubeln konnte. Mit Katharina Bauer, Nika Haidn-Tschalova, Johannes Maier, Moritz und Felix Wieser stehen gleich fünf Kaderschützen in der Mannschaft, sodass Trainer Helmut Huber selbstbewusst sagt: „Wenn wir uns auf uns selbst konzentrieren, können wir jeden schlagen.“ Und fügt hinzu: „Nach der kontinuierlichen Steigerung der letzten Jahre mit diesem deutlich verjüngten Team möchten wir die Serie einfach fortsetzen!“ Zur Erklärung: 2017 wurde Tacherting Achter, 2018 Vierter, 2019 Zweiter…
Dritter klarer Final-Kandidat im Süden ist die SGi Welzheim von Trainerin Sandra Sachse. Vor allem die Verpflichtung von Jonathan Vetter dürfte den fünffachen Titelträger nach drei sieglosen Duellen beim Bundesligafinale 2019 wieder von Höherem träumen lassen.
Doch auch im Süden – da sind sich alle Beteiligten einig – ist das Niveau hoch und ausgeglichen. Das wies auch der BC Villingen-Schwenningen im Februar dieses Jahres nach, als der südlichste Bundesligaklub überraschend die Bronzemedaille gewann. Das Team hat einen guten Mix aus Routine (Dominic Gölz) und Jugend (Sarah Reincke) und könnte ein Profiteur davon sein, dass die anderen Teams bisweilen auf ihre Kaderschützen verzichten müssen. So, wie beispielsweise der TS 1861 Bayreuth, zu dessen Situation Kapitän Mark Fichtner sagt: „Durch die Olympia-Vorbereitung unserer Topschützin Elisa Tartler wird sie uns voraussichtlich nur begrenzt zur Verfügung stehen. Nach den guten Leistungen von letzter Saison wird voraussichtlich Franziska Langhammer für sie in das Stamm-Trio hochrutschen.“
Roland Wexler, Trainer der BS Neumarkt, gibt sich keinen großen Illusionen hin, wenn er über das Saisonziel spricht: „Unsere Zielsetzung ist der Klassenerhalt. Für uns als Mannschaft, die nur aus Vereinsschützen besteht, wird es jedes Jahr schwieriger, in der 1. Bundesliga zu bestehen angesichts der mit Kaderschützen aufgerüsteten Mannschaften.“ Die Mannschaftsstärke soll am Heim-Wochenende für einen guten Ligastart sorgen.
Gleiches schwebt auch den Aufsteigern SG Freiburg und KKS Reihen vor. Freiburg verstärkte sich mit Luca Klein, dem Hallenmeister Luxemburgs. Reihen mit Trainerin Claudia Heilig setzt auf die im Verein ausgebildeten Schützen und eine eingeschworene Gemeinschaft.
Fazit: Die Spitzenteams im Süden haben ein extrem hohes Niveau, wenn alle Schützen an Bord sind. Durch die Olympia-Vorbereitung und das mögliche Fehlen der Stars bietet sich auch den „Außenseitern“ eine Chance auf das Finale.
Deutsche Meisterschaften 2020

Die Bogenwettkämpfe bei „Die Finals“ sollen in Duisburg ausgetragen werden, wobei ausschließlich im Mixed geschossen wird. „Es werden die Deutschen Meister im Mixed Recurve und Compound ermittelt, die Einzel- und Teamwettbewerbe finden wie geplant im September in Wiesbaden statt“, erklärt DSB-Vizepräsident Sport Gerhard Furnier. Im Recurve treten sowohl bei den Senioren als auch Junioren bis zu 40 Mixed-Teams an, im Compoundbereich sind die Teilnehmer in einer Klasse (ebenfalls bis zu 40 Teams) zusammengefasst. Dementsprechend werden 120 Bogen-Teams, maximal zwei pro Landesverband und Disziplin, in Duisburg an den Start gehen.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet freut sich, dass die Finals 2020 im Sportland Nordrhein-Westfalen stattfinden: „Die Wettbewerbe der Deutschen Meisterschaften vieler olympischer Sommersportarten werden an Rhein und Ruhr ausgetragen, das ist eine weitere großartige Nachricht für unser Sportland. Nordrhein-Westfalen entfacht Begeisterung für den Sport. Wir tun dies nicht nur durch eine breit angelegte Sportförderung, sondern auch durch die Ausrichtung von herausragenden nationalen und internationalen Sportveranstaltungen.“
Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Finals Rhein-Ruhr 2020 mit rund vier Millionen Euro. Das Sportprogramm bietet eine interessante Mischung aus traditionellen sowie jungen, aufstrebenden Sportarten, ARD und ZDF übertragen ausführlich von dem Multisportevent.
Alle weiteren Details sowie die involvierten Sportarten werden Anfang des Jahres 2020 bekanntgegeben.
Quelle (Staatskanzlei NRW/DSB)