Dr. Spot: Fragen an das BSM-Experten-Team

Nach dem Motto „Sie fragen – wir antworten“ veröffentlicht das BSM regelmäßig hilfreiche Tipps rund ums Bogenschießen. Wenn Sie ebenfalls mal Rat & Hilfe unseres Experten-Teams benötigen, lassen Sie es uns gerne wissen: dr.spot@bogensport.de. Im Folgenden lesen Sie Fragen und Antworten aus unserer Ausgabe 2/2025.

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Frage an das Experten-Team:

„Haben Wurfarme eine (un)bestimmte Lebensdauer? Meine Treffer sind momentan eine Katastrophe – Pfeil mal hier und mal dort. Ich habe wahrscheinlich schon alles probiert, aber es hilft nichts. Ich habe die WIAWIS NS mit ca. 55.000 Schuss. Danke schon mal für die Hilfe.“

Antwort von Felix Wieser:

Hier gibt es ein ganz klares „Jein“. Wurfarme verändern sich mit der Zeit durch die Belastung, Alter und Wettereinflüsse. Sie verlieren an Zugkraft, verändern ihre Auszugskurve und können bei schlecht eingestellten Bögen auch krumm werden. Profis werden auch defintiv bei diesen Schusszahlen die Wurfarme wechseln. Aber all das bedeutet nicht, dass die Wurfarme damit automatisch für die Tonne sind. Im Gegenteil, ich habe auch schon sehr gute Ergebnisse mit älteren und stark benutzen Wurfarmen geschossen. Wichtig ist, dass du regelmäßig deinen Bogen ordentlich durchcheckst. Alles nachmessen reicht da oft nicht, sondern beschäftige dich ein Training lang damit, deinen Bogen quasi „neu“ einzustellen. Überpüfe die Geradheit und sei dabei ruhig sehr penibel. Mache einen Blankschafttest und stelle ruhig das Zuggewicht ein wenig nach wenn nötig. Trifft er noch immer wie zuletzt? Kann vielleicht jemand in deinem Umfeld den Flug des Pfeiles beobachten? Kontrolliere den Sehnenabstand, Tiller und Button und gönne deinem Bogen auch mal eine neue Sehne. Wenn du das regelmäßig machst, kannst du deine Wurfarme noch sehr lange schießen.

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Frage an das Experten-Team:

„Meine Frage in Kurzform: Ist ein Visierpin, bei dem über eine (hervorstehende) Ecke gezielt wird regelkonform?

Meine Frage in Langform: Ein langjähriger und erfahrender Kampfrichter hat meinen selbst entworfenen und mittels 3D-Druck hergestellten Visierpin gesehen und mich darauf hingewiesen, dass dieser vermutlich nicht regelkonform ist, da das untere (zurückgezogene) Eck als zusätzlicher Zielpunkt eingestuft werden könnte. Ein Visier zum Zielen ist erlaubt, aber es darf keinesfalls mehr als ein derartiges Hilfsmittel verwendet werden. Es darf kein Prisma, keine Linse und keine andere Vergrößerungsvorkehrung, keine Wasserwaage und auch keine elektrische oder elektronische Einrichtung enthalten, und es darf nicht über mehr als einen Zielpunkt verfügen. Der Kampfrichter wies mich auf das Dr.-Spot-Team hin, das dieser Frage evtl. nachgehen könnte. Ergänzend haben er und ich überlegt, wie der Visierpin regelkonform umgestaltet werden könnte. Der erste Gedanke war eine starke Verrundung der monierten Ecke/Kante. Daher als Ergänzung: wäre die verrundete Variante regelkonform, falls es die eckige Variante nicht ist?“

Antwort von Sabrina Steffens:

Dieses Visier ist in beiden Varianten zulässig, man hat keinen Vorteil gegenüber handelsüblichen Visieren, die es auch in rechteckiger Form gibt (mit und ohne separaten Visierpin). Laut einer WA-Interpretation sind diese Visiere selbst bei unbekannten Entfernungen im Feldbogen und 3D-Schießen zulässig (selbstverständlich nur für die Visierklassen).

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Frage an das Experten-Team:

„Ich habe mit verschiedenen Längen von Mittelwicklungen experimentiert. Um das Gewicht zu minimieren, reduzierte ich die Länge der Wicklung, hatte aber dann den Effekt, dass die relativ kurze Wicklung mit der Zeit auf der Sehne wanderte. Gibt es eine Empfehlung zur optimalen Länge der Mittelwicklung? Gibt es ein Merkmal bei Wickelgeräten, die eine wirklich feste Wicklung unterstützen?“

Antwort von Maximilian Weckmüller:

Die Mittelwicklung auf Sehnen würde ich rein wegen des Gewichts gar nicht so eng sehen. Ich habe früher damit auch etwas experimentiert und keinen großen Unterschied in der Geschwindigkeit festgestellt. Viel wichtiger aus meiner Sicht ist, dass die Wicklung lange genug hält, fest genug ist und sich nicht verschiebt oder aufgeht. Außerdem würde ich bevorzugen, dass die Wicklung am unteren Ende so lange ist, dass sie den Armschutz abdeckt beim Schuss, damit die Sehne dort nicht übermäßig verschleißt.

Am oberen Ende würde ich immer nur darauf achten, dass ein Checker locker noch auf der Wicklung ist, wenn man die Nockpunktüberhöhung misst.

Was die Einstellung des Wicklungsgerätes betrifft, würde ich sie immer relativ fest machen und zusätzlich penibel darauf achten, dass keinerlei Lücken in der Wicklung entstehen. Damit verhindert man, dass sie sich in Teilen verschieben kann und damit Nockpunkt etc. sich mit verschieben. Außerdem würde ich das Beiter Wicklungsgerät mit den schweren Schrauben empfehlen. Das liegt mir persönlich am besten. Allerdings gehen auch andere sehr gut.

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Frage an das Experten-Team:

„Wie ist die optimale Position der Beine im Kniegelenk, um eine möglichst hohe Stabilität im Abschuss zu erzeugen? Sollten die Beine im Kniegelenk leicht gewinkelt sein, um Bewegungen auszugleichen, sollten sie gerade im Gelenk stehen oder sollten sie im Gelenk quasi bis zum Anschlag durchgestreckt werden, wobei dann auch eine muskuläre Spannung im Oberschenkel erzeugt wird?“

Antwort von Lisa Unruh:

Ich habe gute Erfahrung damit gemacht die Beine durchzudrücken, weil dadurch automatisch die Oberschenkel leicht angespannt werden. Außerdem ziehe ich jetzt noch die Hüfte hoch (nur soweit, dass die Beine nicht einknicken), was automatisch Spannung im Po entstehen lässt und ziehe den unteren Bauch ein (unterhalb des Bauchnabels). Fertig ist mein stabiler Stand. Die Spannung wird die ganze Zeit des Schussablaufes gehalten und nach dem Lösen und Nachhalten entspannt. Quasi jeder Schuss wird neu aufgebaut.

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Frage an das Experten-Team:

„Was ist eine korrekte Center-Einstellung bei einem Recurvebogen?

Ist sie erreicht, wenn bei einem Rechtshandschützen die Pfeilspitze von hinten gesehen eine Pfeilspitze links neben der Sehne zu sehen ist?
Oder darf nur eine halbe oder viertel Spitzendicke sichtbar sein?
Ist die Center-Stellung abhängig von der Länge der Pfeile?
Ist es ganz anders und der Pfeil muss von der Sehne verdeckt werden?
Ist es bei gebarrelten Pfeilen anders?
Oder sollte die Center-Stellung auf kurze Distanz ausgeschossen werden?
Solange die Pfeile schief in der Schaumstoffscheibe stecken, sind Korrekturen nötig?

Es ist wie so oft: drei Bogensportler, fünf Meinungen (oder mehr). Hoffentlich können Sie die Verwirrung auflösen.“

Antwort von Maximilian Weckmüller

Die korrekte Centereinstellung lässt sich ganz genau meiner Meinung nach nicht verallgemeinern. Einige Setup-Kombinationen haben verschiedene Grundeinstellungen, allerdings weicht man durchaus davon ab, wenn der Pfeil damit besser fliegt und/oder gruppiert. Grundsätzlich hängt die „sichtbare“ Centereinstellung von Pfeillänge und vor allem von der Form, sprich parallel oder gebarrelt, ab. Letztendlich entscheidend ist, dass der Pfeil sauber aus dem Bogen geht, das heißt, wie er im Vollauszug hinter der Sehne steht. Logischerweise macht es da einen Unterschied, wenn der Pfeil vorne dünner als in der Mitte (wo er am Button anliegt, wenn man drüber schaut) ist.

Die Länge hat nicht den größten Einfluss, vor allem wenn man Unterschiede von ein paar Millimetern in der Länge betrachtet, macht das nichts an der eigentlichen Centereinstellung aus.

Ich würde die Centereinstellung von der Grundeinstellung mit Walk-Back Tests (befiederter Pfeil auf 3 bis 30m in 3m-Schritten) ausschießen. Man veranschaulicht hier den Pfeilflug auf den ersten 30m. Wenn der Pfeil von kurz auf lang zu einer Seite immer weiter von der Mitte abweicht, ist die Pfeilsteifigkeit nicht passend oder man stellt die Buttonhärte entsprechend (härter, wenn er nach rechts abhaut). Wenn er einen „Bauch“ macht, stellt man den Center nach (Center nach links, wenn der Bauch nach rechts ging).
Danach geht man auf lange Entfernung und geht über die Gruppierung.

Meine Erinnerung für die Grundeinstellungen ist, dass ein reiner Carbon-Pfeil eher mittig hinter der Sehne liegt, ein dicker Alu eher mindestens eine halbe Spitze links raus (bei Rechtshandschützen). Alu-Carbon-Pfeile liegen meist irgendwo dazwischen.

Ich stelle meine X10er meist auf knapp unter einer halben Spitze links ein und arbeite von da mit Walkback-Tests und Gruppierung auf 70m. Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl, welche Einstellung gut passt und wenn die Gruppierung nicht gut ist, was man eventuell anpassen kann. Ein genaues Rezept gibt es, denke ich, nicht, vieles ist am Ende Ausprobieren.
Die letzten Jahre kam ich dann meistens auf ein Drittel Spitze links raus.

Ob der Pfeil gerade in einer Scheibe steckt, kann an der Centereinstellung liegen, hat oft aber andere Gründe wie Steifigkeit, Wind, Winkel der Scheibe, Nockpunkt etc. Gerade auf kurzer Distanz würde ich nicht zu sehr drauf achten, wie der Pfeil steckt, außer es ist auf verschiedenen Scheiben und -materialien immer gleich.


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WM-Qualifikation München: Sechs Plätze zu vergeben

Acht Damen und sieben Herren kämpfen vom 23.–26. Juni in München um sechs WM‑Tickets für Gwangju/KOR (5.–12. September). Bundestrainer Oliver Haidn zeigt sich zuversichtlich angesichts starker Ergebnisse bei den Weltcups in Florida, Shanghai und Antalya – obwohl Spitzen­schütze Florian Unruh fehlt, der privat pausiert. Unter den Favoritinnen und Favoriten, darunter Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Jonathan Vetter, sind laut Haidn mehrere Top‑16‑Einzel‑ und Top‑8‑Team‑Platzierungen realistisch. Die bisherigen Saison­erfolge stärken das Team‑Selbstvertrauen erheblich.

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Quelle Text/Bild: dsb.de

2026: Die Finals wachsen auf mindestens 23 Sportarten

400 Tage vor Beginn der „Finals 2026“ in Hannover wurde ein vorläufiges Programm mit mindestens 23 Sportarten beschlossen. Am 18. Juni 2025 verständigten sich Stadt, Region, Niedersachsen, ARD/ZDF, Sport-Dachverbände und Finals GmbH auf das Format. Neben bewährten Disziplinen wie Triathlon, Turnen, Schwimmen und Bogenschießen feiern neue Sportarten ihr Debüt – darunter Beachvolleyball, Gewichtheben, Ju‑Jutsu, Rapid Surfen, Speed‑Windsurfen, Wasserball. Die Wettbewerbe finden in ganz Hannover und am Steinhuder Meer statt, übertragen von ARD/ZDF über vier Tage live.

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Quelle: www.dsb.de / Bild: Eckhard Frerichs

Weltcup Antalya: Zwei Mal Silber für Recurve-Teams

Beim Bogensport-Weltcup in Antalya (4.–8. Juni 2025) sicherten sich die deutschen Recurve-Teams sensationell zwei Silbermedaillen – im Herren-Team und mixed mit Florian Unruh, Jonathan Vetter und Moritz Wieser sowie im Mixed mit Unruh/Katharina Bauer, jeweils gegen Korea knapp verloren. Jonathan Vetter erreichte zudem erstmals im Einzel-Halbfinale Platz 3–4, verpasste die Einzelmedaille aber unglücklich gegen Baptiste Addis. Bundestrainer Haidn zieht ein überaus positives Fazit und richtet den Blick auf die WM-Qualifikation in München und den nächsten Weltcup in Spanien.

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Quelle Text/Bild: dsb.de

Weltcup Antalya: Katharina Raab & Paolo Kunsch gewinnen Silber

Katharina Raab und Paolo Kunsch haben beim Weltcup in Antalya (4.–8. Juni 2025) im Compound‑Mixed sensationell Silber gewonnen – ihr bisher größter Erfolg. Im Finale mussten sie sich dem US‑Duo Alexis Ruiz & Curtis Broadnax mit 157:166 geschlagen geben, zeigten aber starke Leistungen. Besonders die erstmals getestete 11‑Ringe‑Bewertung gab den USA den Ausschlag. DSB‑Sportleiter Holger Hertkorn lobte die beiden für ihre herausragende Leistung gegen die internationale Weltspitze.

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Quelle Text/Bild: dsb.de

Weltcup Antalya: Recurve-Männer im Goldfinale

Das deutsche Recurve-Männerteam mit Florian Unruh, Jonathan Vetter und Moritz Wieser steht beim Weltcup in Antalya im Goldfinale gegen Südkorea. Nach souveränen Siegen über Belgien, die USA und Frankreich zeigte das Trio Weltklasseleistungen. Die Recurve-Frauen erreichten einen starken vierten Platz, während die Compound-Teams im Achtelfinale ausschieden.([dsb.de][1], [dsb.de][2])

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Quelle Text/Bild: dsb.de

Geschichte geschrieben: USA besiegen Korea in einem spannenden Shoot-off

Beim dritten Stopp des Hyundai Archery World Cup 2025 in Antalya schrieb das US-amerikanische Recurve-Damenteam Geschichte: Nach 20 vergeblichen Anläufen besiegten Casey Kaufhold, Jennifer Mucino und Catalina Gnoriega erstmals Südkorea im Halbfinale. Nach einem 4:4-Gleichstand entschieden sie das Stechen mit einem knappen Vorsprung für sich. Damit sicherten sie sich einen Platz im Goldfinale gegen Italien. Südkorea gewann anschließend Bronze gegen Deutschland.

Zum Artikel „History made: USA defeats Korea after 20 attempts in thrilling shoot-off“

Quelle Text/Bild: worldarchery.sport

D’Almeida holt sich ersten Platz in der Quali

Marcus D’Almeida sicherte sich der dritten Etappe des Hyundai Archery World Cup 2025 in Antalya den ersten Platz der Qualifikation mit 589 Punkten – ein emotionaler Moment, da es der Geburtstag seiner Mutter war. Der Brasilianer traf 18-mal die neue 11er-Zone im verkürzten 60-Pfeile-Format und verwies damit Kim Woojin (588 Punkte) knapp auf Rang zwei. Florian Unruh aus Deutschland belegte mit 586 Punkten den dritten Platz.

Zum Artikel „D’Almeida takes emotional top seed on mother’s birthday in Türkiye“

Quelle Text/Bild: worldarchery.sport

World Games Chengdu: Das DSB-Team steht

Florian Unruh, Elisa Tartler, Michael Meyer und Christine Schäfer haben sich bei der Qualifikation in Dorsten durchgesetzt und vertreten Deutschland im Feldbogenschießen bei den World Games in Chengdu (7.–17. August). Tartler überzeugte mit 377 Ringen, Unruh erzielte 374. Meyer und Schäfer dominierten in der Blankbogen-Kategorie. Das Trio Unruh, Tartler und Meyer war bereits 2022 erfolgreich in Birmingham. Für Unruh und Tartler geht es direkt weiter zum Weltcup in Antalya.

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Quelle Text/Bild: dsb.de

Weltcup Antalya: 14 DSB-Athleten bei Regeltests dabei

Beim Weltcup in Antalya (4.–8. Juni) treten 14 DSB-Athleten an, während World Archery neue Regeln testet: Die Qualifikation umfasst nur noch 60 Pfeile ohne Pause, und ein Treffer ins X-Zentrum zählt nun elf Ringe. Recurveschützin Elisa Tartler und Compounder Henning Lüpkemann sehen den Wettkampf als wichtige Etappe auf dem Weg zu WM und World Games. Mit dabei sind auch die Olympia-Zweiten Michelle Kroppen und Florian Unruh sowie die Weltcup-Debütanten Alexander Böing und Paolo Kunsch.

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Quelle Text/Bild: dsb.de