Manfred Hertzsch: Projekt „Bow“ mit neuen Motiven

Mit seiner Bilderstrecke „Bow“ hat der Berliner Fotograf Markus Hertzsch das Thema Bogen mal auf eine andere Weise umgesetzt. Dabei legte der 45-Jährige weniger Wert auf eine sachgerechte Handhabung und inszenierte seine Models auf eine künstlerisch-ästhetische Art und Weise. In Verbindung mit einem Compoundbogen ergibt sich hier eine formvollendete Verschmelzung von Eleganz, Technik und weiblicher Anziehung.

Seit unserem ausführlichen Interview mit Hertzsch im September diesen Jahres (vgl. Eleganz, Technik und die Anmut der Weiblichkeit) wurde das Projekt um neue Motive erweitert, die wir unseren Leserinnen und Lesern keinesfalls vorenthalten wollen.

Infos:
Fotograf: Markus Hertzsch
WEB: www.markus-hertzsch.com
INSTA: markus.hertzsch
Facebook: https://www.facebook.com/photographieretouchee/
Facebook: https://www.facebook.com/markus.hertzsch.photographer

Paderborn als Mekka der Bogenschützen

Am Wochenende vom 28. auf den 29. November 2020 findet im Schützenhof in Paderborn die 8. PaderBow statt. Traditionsgemäß ist die Veranstaltung Messe und Szenetreff zugleich, rund 80 bis 90 Aussteller präsentieren ihre Produkte rund um den Bogensport, Outdoor und Equipment. Besucher erwartet eine breite Auswahl an Bogensportartikeln, Materialien zum Pfeilbau, Werkzeugen, Zielen, Zubehör und vielem mehr – wie immer auch mit der Gelegenheit zum Fachsimpeln und Ausprobieren.

Um die Hygienevorschriften des Gesundheitsamtes des Kreises Paderborn einhalten zu können, gelten in diesem Jahr infolge der Corona-Pandemie gesonderte Bestimmungen. Details hierzu gibt’s im Internet unter https://paderbow.de/corona-bestimmungen.

Damit die maximal zulässige Besucherzahl nicht überschritten wird, werden die beiden Tage in jeweils 2 Besucherblöcke aufgeteilt. Darüber hinaus werden alle Besucher mit Namen, Anschrift und Telefonnummer erfasst, wobei die entsprechenden Daten nach einem Monat wieder vernichtet werden.

Die allseits beliebte Tombola mit attraktiven Preisen wird es auch in diesem Jahr wieder geben, der Gewinner des Hauptpreises darf sich über einen Gutschein für 2 Personen für zwei Übernachtungen im Victor`s Seehotel Weingärtner mit Benutzung des 3D-Bogenparcours freuen.

Erstmals wird am Sonntag, dem 29.11.2020, eine kleine Konferenz zum Thema „Therapeutisches / Pädagogisches Bogenschießen“ mit interessanten Vorträgen abgehalten. Weitere Informationen gibt es unter https://paderbow.de/konferenz/.

Fazit: Coronabedingt weniger Aussteller und Besucher, dafür aber mehr Zeit für einzelne Gespräche und Beratungen versprechen eine ruhigere aber mindestens ebenso effiziente Messeveranstaltung, bei der sich gerade die Bogenschützen noch schnell auf neue Ziele und Gegebenheiten einstellen können. (eb)

Eleganz, Technik und die Anmut der Weiblichkeit

Ein Interview mit dem Fotografen Markus Hertzsch / von Hy Quan Quach

Den Compoundbogen fest im Griff, blickt Angélique durch die Bogensehne hindurch direkt zum Betrachter. Die Spannung bezieht das Schwarz-Weiß-Bild dabei aus der antisymmetrischen Ausrichtung zwischen Compoundbogen und Model. Durch ihre geschwungenen Formen verschmelzen Material und Mensch hier zu einer Einheit aus Eleganz und Schönheit. Das hier beschriebene Bild stammt aus der Bilderreihe „Bow“ des Berliner Fotografen Markus Hertzsch und stellt nach „Two Beauties“ die zweite Bilderreihe dar, die seinem „roten Faden“ entspricht.

Der 1975 im thüringischen Altenburg geborene Hertzsch ist ein Autodidakt. Eigentlich wollte er zunächst Musiker werden; in der DDR war er Mitglied in einem Jugendsinfonieorchester. Nach der deutschen Wiedervereinigung kam allerdings das Aus für viele Spitzenorchester, erinnert er sich im Gespräch mit dem Bogensport-Magazin. „ich habe dann vieles ausprobiert. Der Fotoapparat und die Leidenschaft für das Fotografieren haben mich seit Kindesbeinen an begleitet. Die Entscheidung, mein Hobby zum Beruf zu machen, war ein großes Wagnis. Nirgendwo ist der Markt so übersättigt, nirgendwo ist der zu verteilende Kuchen kleiner.“

Die Möglichkeit zur fotografischen Ausbildung habe es zwar durchaus gegeben, etwa beim Berliner Lette-Verein, diese sei damals aber noch überwiegend klassischer Natur gewesen. Der Großteil des Unterrichts bestand aus Chemikalien-Entwicklung und Laborarbeit, betont Hertzsch. Dem aspirierenden Fotografen war aber schon damals bewusst, dass die Zukunft der Fotografie digital sein werde. Also eignete er sich das nötige Wissen im praktischen Selbststudium an. Überhaupt kenne er nur wenige Fotografen, die eine derartige Ausbildung absolviert haben. Die meisten seien – wie Hertzsch auch – ihrer Berufung gefolgt. Heute zählt Hertzsch zu den renommiertesten Bildkomponisten in der Branche. Sein täglich Brot verdiene er zwar in erster Linie mit Werbe- und Produktfotografien, sein Herz schlage aber nach wie vor für das künstlerische Schaffen – nur nicht mehr in musikalischer, sondern fotografischer Hinsicht.

„Zu erkennen, wonach das Bild verlangt“, lautete lange Zeit sein Credo. „Als Reporter freut es einen bereits, im Automodus brauchbare Fotos für die Berichterstattung schießen zu können. Die Technik, die heutzutage in den Geräten verbaut ist, sorgt grundsätzlich für technisch brauchbare Bilder. Aber die Frage hierbei lautet doch: Ist ein technisch einwandfreies Bild auch ein spannendes Bild?“ Für einen Fotokünstler wie ihn gehe es vielmehr darum, den Betrachter zu fesseln und eine Frage in ihm auszulösen – und zwar die nach der Botschaft. Das unterscheide einen künstlerisch schaffenden Fotografen von den anderen, erklärt Hertzsch. Aber um das „Verborgene“ der Bilder für den Betrachter sichtbar zu machen, sei die digitale Nachbearbeitung unverzichtbar. Und das wiederum könne auch aufgrund der schier unendlichen Möglichkeiten in Stunden an Arbeit ausarten. Nicht nur, weil er als Fotograf einen hohen Anspruch an sich selbst hege: „Der generelle Anspruch an ein Bild ist heute so viel höher als das, was eine Kamera überhaupt einzufangen vermag. Und was man mit der Fotografie an sich nicht erreichen kann, muss mühsam durch Programme wie Photoshop erzielt werden.“

Aber sein Blick für die kleinsten Details und seine methodische und akribische Arbeitsweise haben sich ausbezahlt: Mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, finden sich seine Fotografien in internationalen Fachmagazinen und in Kalendern wieder. In den sozialen Netzwerken ist der Fotograf ebenfalls aktiv und präsent. „Machen wir uns nichts vor, die kleinste Freude eines Fotografen ist es doch, gesehen zu werden“, lacht Hertzsch. „Vor 30 Jahren hätte man es erst als Fotograf geschafft, wenn man für die ‚Vogue‘ fotografieren darf. Wenn ich heute ein Bild ins Internet stelle, wird es in Spitzenzeiten von über 150.000 Menschen angeschaut. Kommen dann noch positive Kommentare hinzu, ist das Glück perfekt.“ Über mehrere Ecken erfahre er dann ab und zu auch von lobenden Bemerkungen anderer Fotografen. „Fotografen loben einander eher selten“, erläutert Hertzsch nicht ohne Augenzwinkern. „Wir sind in der Regel einsame Wölfe, die wenig bis gar nicht untereinander kommunizieren.“

Während Hertzsch die Möglichkeiten der Digitalisierung in Form sozialer Netzwerke begrüßt und als „Nutznießer“ davon profitiert, sieht er in der Kombination aus ihnen und Smartphones durchaus eine gewisse Gefahr für den Berufsstand des Fotografen. Denn das, was die Betrachter eines Bildes oft nicht erkennen, ist, dass es nicht so fotografiert wurde. Aber genau das vermittelt eine aufwendige Nachbearbeitung: eine als Natürlichkeit getarnte Illusion. Es sei schon auch ein Segen, dass man heutzutage mit einem Smartphone auch stets die Möglichkeit habe, immer und überall Fotos zu schießen, betont Hertzsch: „Die beste Kamera ist die, die man gerade dabei hat, versteht mich nicht falsch. Aber ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass man mit einem Smartphone nicht die gleichen Fotos schießen kann wie jemand mit einer Vollformat-Kamera. Zu mehr als Dokumentationszwecken würde ich mein Smartphone daher nicht benutzen.“ Er selbst als Image- und Produktfotograf sei von dieser Entwicklung noch lange nicht betroffen, aber Kollegen, die sich etwa auf Hochzeitsfotografie spezialisiert haben, spürten bereits die Auswirkungen. „Leute mit einem schmalen Budget verzichten lieber auf einen Fotografen und zücken ihre eigenen Smartphones.“

Im Gegensatz zu vielen anderen seines Berufsstandes sei ihm der Spagat zwischen handwerklicher und künstlerischer Tätigkeit als Fotograf gelungen. Zu seinem eigenen künstlerischen Leitfaden fand Hertzsch schließlich durch eine Erkenntnis und eine Frage: „Einmal kam meine Mutter auf mich zu und fragte mich nach meinem roten Faden. Ich sagte, ich habe keinen, woraufhin sie entgegnete, dass doch jeder Fotograf einen haben sollte“, lacht er. Und die Erkenntnis? „Ich arbeite viel mit Models zusammen, die es nicht hauptberuflich betreiben. Oft versuchen sie dann, mehr darzustellen, als sie sind. Und indem sie das so zwanghaft und angestrengt versuchen, verlieren sie ihre Natürlichkeit.“ Drücke er ihnen aber dagegen einen Gegenstand in die Hand, so seine Beobachtung, agierten sie wesentlich enthemmter. Dann seien sie auf Augenhöhe mit dem Fotograf. Vor allem, wenn sie selbst eine Kamera in der Hand halten dürfen: die Geburt der Bilderreihe „Two Beauties“. Unzählige Kameraklassiker von Leica über Zorki bis hin zu Pentax sammelte Hertzsch über die Jahre für die Strecke an. Das Alte mit dem Jungen, Technik und Schönheit – das fand schon hier seine Anwendung. Nur das stilistische Element reiner Monochromfarben zog sich hier noch nicht durch die gesamte Serie.

Den Reiz des S/W-Looks entdeckte der 45-Jährige erst durch seine Bilderreihe „Studioworks“ für sich. „Es gibt Schwarz-Weiß und es gibt Schwarz-Weiß. Früher dachte ich, Schwarz-Weiß-Bilder seien für diejenigen, die sich nicht an Farbe herantrauten. Aber Magazine bevorzugen Bilderserien, die wie aus einem Guss wirken. So entwickelte ich ‚Studioworks‘: neutraler Hintergrund, quadratisch und Models, die mit sich selbst beschäftigt sind.“ Hier habe er sich vom Gedanken gelöst, das jedes Bild neu erfunden werden müsse. Das sei auch trotz des schlicht-eleganten Looks wesentlich komplizierter im Aufbau, betont er. Und dann kam „Bow“ – die Quintessenz seiner beiden vorangegangenen Bilderreihen.

Wie sind Sie auf die Idee zu einer solchen Bilderstrecke gekommen? Markus Hertzsch: Im Geiste war ich schon immer vom Bogensport fasziniert, auch wenn ich selbst nie diesen Sport betrieben habe. Ich bin sehr angetan von dieser Ästhetik der neuen Bögen. Bei meiner Recherche ist mir dann aufgefallen, dass es kaum ansprechende und ästhetische Fotografien von Frauen mit Bögen gibt. Die Fotos, die ich gesehen habe, sind in erster Linie Sportfotos mit Sportschützinnen, mittelalterlich angehauchte Fotos sowie Fotografien mit einem japanischen Langbogen. Im Fechtbereich gibt es dagegen sehr schöne und anmutige Fotos. Und bei meiner Bilderstrecke „Studioworks“ hat ein Model allein mit ihrer Körperhaltung einen Bogen verkörpert. Das Bild ist auch in einem Fachmagazin abgedruckt worden. Da kam in mir bereits der Wunsch auf, diese Idee weiter zu verfolgen – nur eben mit einem echten Bogen. Also habe ich den Entschluss gefasst, genau das zu tun.

War Ihnen eine fachliche Handhabung eines Bogens wichtig oder eher eine ästhetische Umsetzung Ihrer Ideen? Hertzsch: Mir ging es stets um eine künstlerische Herangehensweise an dieses Thema. Ich habe mir zur Vorbereitung zwar ein gesundes Oberflächenwissen angeeignet, um die absoluten No-Gos in der Handhabung zu vermeiden, in erster Linie ging es mir aber darum, ästhetische Fotografien zu erstellen.

Ihre Models mussten also keine Erfahrung mit einem Bogen vorweisen? Hertzsch: Nein, überhaupt nicht. Mit Angélique und Jane habe ich schon öfter zusammengearbeitet. Wir kennen uns gut und sie wissen meine Ideen und Vorstellungen umzusetzen. Bei Sophie war es Zufall, dass sie als Jugendliche bereits mit einem Bogen geschossen hat. Wobei ich sagen muss, dass es sicher hilfreich gewesen wäre, wenn sie alle bereits Erfahrung mitgebracht hätten (lacht). Obwohl sie alle Sportfanatikerinnen sind, hatten sie beim Shooting durch die Bank weg Probleme dabei gehabt, die Bogensehne richtig anzuspannen. Sie hatten aber auch nur einen kurzen Crashkurs vor dem Shooting. Wenn man so einen Bogen richtig auszieht, wirken enorme Kräfte. Das macht etwas mit den Muskeln. Und das wollte ich bei meinen Models zeigen.

Wie lange haben Sie im Durchschnitt an so einem Bild aus der Reihe „Bow“ gesessen? Hertzsch: Da ich bei dieser Bilderstrecke ähnlich wie bei der Schwarz-Weiß-Strecke „Studioworks“ immer mit dem gleichen Licht-Setup arbeite, weiß ich schon beim Shooting, dass das Bild in die Reihe passen wird. Das Zeitaufwendigste dabei ist tatsächlich die Nachbearbeitung selbst. Anders als früher, beginnt die eigentliche Arbeit erst nach dem Shooting. Allein die Haut-Retusche kann Stunden in Anspruch nehmen. Das Shooting selbst ist schnell erledigt, pro Model brauche ich da circa drei Stunden. Diese Art des Shootings geht mir zwar leichter von der Hand, verlangt aber umgekehrt das Meiste von den Models ab. Denn durch den relativ unspannenden Hintergrund, der häufig nur aus einem Hell-Dunkel-Verlauf besteht, konzentriert sich der Betrachter ganz auf das Model und das, was sie verkörpert.

Was haben Sie versucht, mit den Aufnahmen einzufangen oder zu vermitteln? Hertzsch: Ich sehe den Bogen nicht als eine Art Accessoire wie die Kameras bei meiner Bilderstrecke „Two Beauties“. Vielmehr bildet er gemeinsam mit dem Körper eine Einheit. Genauso wie der Speer mit dem Speerwerfer eine Linie bildet, ähnelt ein Bogen in seiner organischen Form dem Körper einer Frau. Der Compoundbogen mit seiner elegant geschwungenen, aber auch technisch anmutenden Form schmiegt sich geradezu an die femininen Kurven einer Frau. Das ist eine wunderbare Harmonie, die ich zum Ausdruck bringen wollte.

Ist die Bilderstrecke fertiggestellt? Hertzsch: Nein, genauso wie „Two Beauties“ und „Studioworks“ ist auch „Bow“ eine, an der ich kontinuierlich und immer wieder arbeiten werde. Bei den bisherigen Bildern für „Bow“ habe ich meinen Models nur die Vorgabe gegeben, in Sportkleidung zu kommen. Das will ich bei den kommenden Bildern variieren. Ich denke dabei auch an eine Annäherung an einen japanisch-kühlen Look.

Was für eine Erkenntnis haben Sie für sich persönlich aus diesem Shooting gewonnen? Hertzsch: Nun, interessanterweise sind sich Bogenschütze und Fotograf in einer Sache ziemlich ähnlich (lacht): Ein Bogenschütze spannt seinen Bogen an und wartet dann auf diesen einen richtigen Augenblick. Sobald er die Bogensehne loslässt, endet der Spannungsmoment augenblicklich und er kann nur noch das Ergebnis abwarten. Das ist wie bei einem Fotografen, der sein Objekt in den Fokus nimmt. Die Spannung findet sich hier in seinen Armen wieder. Betätigt er dann den Auslöser, liegt alles Weitere nicht mehr länger in seiner Hand. Sowohl Schütze als auch Fotograf haben nach all der akribischen Vorbereitung diesen Augenblick des völligen Ausgeliefertseins.

Haben Sie vielen Dank für das Gespräch.

Infos:
Fotograf: Markus Hertzsch
WEB: www.markus-hertzsch.com
INSTA: markus.hertzsch
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Mein Lieblingsfoto

Liebe Freunde des Bogensports,

unser Leser hat bestimmt recht wenn er davon ausgeht, dass auf unzähligen Festplatten die tollsten Bogensport-Fotos schlummern und dort vielleicht sogar in Vergessenheit geraten. Sehr gerne nehmen wir die Anregung auf und bieten Euch die Möglichkeit, Euer schönstes Bogensport-Foto einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren. Will heißen: Wir machen heute den Anfang und erweitern diese virtuelle Galerie sukzessive um das von Euch zugesandte Bildmaterial.

Und wie immer, wenn es um irgendwelche „Rechte“ geht, benötigen wir von Euch verschiedene Zusagen, nämlich, …

  • dass Ihr uns zusichert, dass das Bild frei von Rechten Dritter ist,
  • dass Ihr selbst der Fotograf bzw. die Fotografin (Urheber/in) seid
  • bzw. die entsprechenden Rechte hierzu habt,
  • dass Ihr uns die Erlaubnis erteilt, das Bild auf den BSM-Kanälen zu veröffentlichen
  • d.h.: via print, online, social-media
  • dass evtl. abgebildete Personen, sofern sie klar erkennbar sind, ebenfalls einer Veröffentlichung zustimmen.

Weiterhin benötigen wir noch Euren vollständigen Namen und – sofern vorhanden – den Titel des Fotos.

Bitte habt Verständnis dafür, dass wir eine Veröffentlichung ablehnen wenn wir der Meinung sind, dass das zugesandte Material gegen die guten Sitten oder sonstige Regeln verstößt.

Wir sind gespannt und freuen uns auf Eure Zusendungen, am besten per Mail an redaktion[at]bogensport.de

Euer BSM-Team

Elena Richter und Camilo Mayr erklären Karriere-Ende

Es ist ein harter Schlag für Bundestrainer Oliver Haidn und alle Bogensport-Fans: Elena Richter und Camilo Mayr, u.a. Olympia-Teilnehmer von 2012, haben ihr Karriere-Ende erklärt. Ein ausführliches Doppel-Interview ist für nächste Woche geplant.

Tokio 2020 sollte der Karriere-Abschluss für Richter werden

Vor allem im Fall von Elena Richter ist es bitter: Die 31-jährige Berlinerin hatte im vergangenen Jahr an der Seite von Lisa Unruh und Michelle Kroppen den Team-Quotenplatz für Tokio 2020 gewonnen und wollte mit der Teilnahme an ihren zweiten Olympischen Spielen ihre Karriere krönen und beenden. Die Corona-Pandemie und die dadurch in das nächste Jahr verschobenen Spiele machten diesem Plan ein jähes Ende. In einem ersten Statement sagt sie: „Ich schlage mich bereits seit einigen Wochen mit dieser Entscheidung herum. Diese Saison hätte für mich mit den Olympischen Spielen einen weiteren Karrierehöhepunkt und gleichzeitig auch meinen Abschied bedeutet. Daher hatte ich mich gedanklich damit schon weit vorher auseinander gesetzt. Mir fiel es zuletzt sehr schwer, mich auf einen Wettkampf im nächsten Jahr vorzubereiten, von dem ich mehr als unsicher bin, dass er überhaupt stattfindet. Natürlich bin ich auch traurig, aber ich denke, das wäre ich auch ohne Corona am Ende einer „normalen“ Saison gewesen.“ Neben ihrer Olympia-Teilnahme (17. Platz), dem WM-Titel in der Halle (2018) und diversen Medaillen bei Europameisterschaften und Weltcups sticht vor allem der bisher einzige Weltcupsieg einer deutschen Bogenschützin (2014) heraus.

Mayr sieht keine Perspektive mehr

Während Richter bis zuletzt die nationale Spitze prägte und in der absoluten Weltklasse mitschoss, hatte Camilo Mayr sich zuletzt immer weiter davon entfernt. Nach seinem Olympia-Erlebnis 2012 hatte der 29-Jährige bereits für vier Jahre mit dem Bogensport ausgesetzt, 2017 begann er mit neuer Leidenschaft und Motivation. Eine Technikumstellung sollte ihn zu neuen Höhen und nach Tokio führen, beides gelang nicht, wie er sagt: „Ich habe keine Perspektive mehr für mich gesehen. Meine Leistung hat die letzten zwei Jahre einfach nicht mehr gereicht. Ich habe extreme Änderungen an meiner Schießtechnik vorgenommen. Mir war klar, dass das am Anfang einen Leistungseinbruch verursachen würde, aber ich war überzeugt davon, dass dies der richtige Weg ist. Leider musste ich das Schießen quasi komplett neu erlernen im Training und vor allem im Wettkampf: Stärken/Schwächen und Körpergefühl unter Bedingungen, in denen ich nervös bin. Das hat leider nicht so schnell funktioniert. Ich konnte ,meinen‘ Schuss nicht finden. Mir war klar, dass nach Tokio eigentlich Schluss sein muss, aber Tokio war leistungsmäßig einfach zu weit weg. Ich hab sehr viel und sehr lange eingesteckt. Anfangs war das auch okay, ich habe mich nicht verunsichern lassen und immer weiter gemacht. Doch irgendwann war dann auch meine Frustgrenze überschritten. Da hat dann auch viel mein Kopf übernommen und mich in Tiefs manövriert, da bin ich nicht mehr rausgekommen.“

Bundestrainer Oliver Haidn dankte beiden Athleten für ihren Einsatz in den vergangenen Jahren. Über Richter sagt er: „Sie war ein fester Bestandteil der Kernmannschaft und hat alle wichtigen Wettkämpfe mitgemacht. Es ist ein Verlust für das Team, das hat sie auch beim ersten Teil der Olympia-Qualifikation gezeigt, als sie diese angeführt hat. Es gilt die Entscheidung zu respektieren, schön, dass sie die Zeit mitgestaltet hat.“ Zu Mayrs Entscheidung meint der Bundestrainer: „Bei Camilo sieht es etwas anders aus. Nach den Olympischen Spielen 2012 hat er sich zum Studium orientiert. Wir waren aber ständig in Kontakt und haben uns gefreut, dass er 2017 zurückgekehrt ist. Die Technikumstellung war aber nicht so erfolgreich, wie wir es uns das versprochen hatten. Von daher war der Entwicklungssprung nicht so, um wieder oben dabei zu sein. Er hat sich entschieden, die Prioritäten zu ändern. Das respektiere ich, zumal er dadurch jungen Nachwuchsleuten Möglichkeiten eröffnet.

Bild: Dean Alberga
Quelle: dsb

DFBV-Bogenscheibenauflagen neu bei Krüger

Nach jahrelanger Zusammenarbeit beim Druck, übernimmt Krüger ab sofort auch den Vertrieb der Tierbild- und Wettkampfauflagen des Deutschen Feldbogen Sportverbandes (DFBV), die auch den Regeln der International Field Archery Association (IFAA) entsprechen. Als eine der grössten Offset-Druckereien Südwestdeutschlands und lizensierter Hersteller des Olympischen Weltverbandes World Archery (vormals FITA) und der International Crossbow Union (I.A.U.) baut Krüger ständig den Bogen- und Armbrustsportbereich weiter aus. Im neuen Katalog werden wieder eine Vielzahl neuer Wettkampf-, Technik- und Spassauflagen präsentiert.

Quelle: Pressemitteilung der Krüger Druck + Verlag GmbH & Co.KG

Lopez siegte im Finale des „Lockdown Knockout“ 146-144 gegen den Norweger Anders Faugstad
Die Kolumbianerin Sara Lopez hat sich mit dem Sieg beim ersten Online-Turnier der World Archery in die Geschichtsbücher geschossen: Lopez siegte im Finale des „Lockdown Knockout“ 146-144 gegen den Norweger Anders Faugstad und erhielt dafür ein Preisgeld von 1.000 Schweizer Franken. Der Verlierer bekam die Hälfte.
Foto: Eckhard Frerichs / Sara Lopez darf sich Siegerin des ersten Online-Wettkampfes in der Geschichte der WA nennen.

Die Weltranglisten-2. Lopez sagte unmittelbar im Anschluss, dass sie ihr Preisgeld für soziale Einrichtungen in ihrem Heimatland spende, die sich gegen das Coronavirus engagierten. Das Finale verlief holprig – nicht, was die Schüsse anging, sondern die Technik: Lopez schoss zu Hause in Pereira, einer Stadt am Fuße der Anden. Die Geräte überhitzten und sorgten für eine Unterbrechung des Live-Streams. Mit Hilfe ihres Bruders und Vaters, die u.a. Sonnenschirme über die Kameras spannten, konnte es dann weitergehen.

Junioren-Weltmeister Faugstad kam im Gegensatz zur Qualifikation und Viertel- und Halbfinale – die er allesamt als bester Schütze absolvierte in keinen Rhythmus und musste so in die Niederlage einwilligen.

Ich hoffe wirklich, dass ich wieder an einem Wettbewerb wie diesem teilnehmen kann, aber ich weiß nicht, ob ich wegen meines WLANs nochmals eingeladen werde!

Sara Lopez, Kolumbianische Compound-Schützin

In den Halbfinals hatte Lopez gegen Paige Pearce/USA im Stechschuss 10-9 gewonnen, nachdem es zuvor 145-145 geheißen hatte. Bereits in der Runde zuvor war Lopez im Stechen gegen Toja Ellison/SLO erfolgreich. Faugstad hatte sich in seinem Semifinale 149-147 gegen Mike Schloesser behauptet.

Die WA kündigte an, das erfolgreiche Format mit acht internationalen Top-Schützen im Juni auch für die Recurve-Athleten durchzuführen.

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Erstes Online-Turnier der WA: Die Entscheidungen live im Internet
Norwegen gegen Niederlande und USA gegen Kolumbien oder konkret: Anders Faugstad gegen Mike Schloesser und Paige Pearce gegen Sara Lopez. So lauten die Ansetzungen für die Halbfinals des ersten Online-Turniers („Lockdown Knockout“) in der Geschichte des Bogensport-Weltverbandes WA. Der Sieger wird am 17. Mai im Finale ermittelt.
Foto: WA / Mit einem Stechschuss und extrem knapp endete das Duell zwischen Mike Schloesser und Domagoj Buden.
Foto: WA / Mit einem Stechschuss und extrem knapp endete das Duell zwischen Mike Schloesser und Domagoj Buden.

Die Halbfinals in diesem außergewöhnlichen Wettbewerb mit dem Compound-Bogen werden live am 14. und 15. Mai geschossen, das Finale live am 17. Mai. Alle Matches starten um 17.00 Uhr und sind auf dem YouTube-Kanal der WA zu sehen. Der Sieger dieser Premiere erhält 1.000 Schweizer Franken, der Zweitplatzierte bekommt die Hälfte.

In den Viertelfinals war der Qualifikationssieger Faugstad mit 148 Ringen bester Schütze, besonders spannend lief die Matches zwischen Schloesser und Domagoj Buden/CRO sowie Lopez und Toja Ellison/SLO, die erst mit einem Stech-Pfeil entschieden wurden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Weltranglisten-17. Faugstad ist der Junioren-Weltmeister von 2019, Schloesser, aktueller Weltranglisten-2., gewann bei der WM 2019 Team-Bronze mit den Niederlanden. Pearce (Weltranglisten-3.) gewann sowohl im Einzel als auch im Team Silber bei der WM 2019, die Weltranglisten-2. Lopez siegte 2019 u.a. beim Weltcup-Finale.

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Quelle:DSB

Titelfoto: Paige Pearce

Beitragsfoto:  Anders Faugstad

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Tokio 2020: Neue Qualifikations-Termine der WA stehen fest
Der Bogensport Weltverband World Archery (WA) hat die Qualifikationszeiträume für die verschobenen Olympischen Spiele bekannt gegeben. Demnach finden alle noch ausstehenden Qualifikationsturniere erst im nächsten Jahr statt, bis zum Sommer 2021 müssen diese ausgetragen werden. Tokio 2020 ist vom 23. Juli bis 8. August 2021 terminiert.
Foto: Eckhard Frerichs / Bei der WM 2019 in Herzogenbusch kannte der Jubel bei den deutschen Bogenschützinnen nach dem Gewinn des Team-Quotenplatzes keine Grenzen.
Foto: Eckhard Frerichs / Bei der WM 2019 in Herzogenbusch kannte der Jubel bei den deutschen Bogenschützinnen nach dem Gewinn des Team-Quotenplatzes keine Grenzen.

87 von 128 Quotenplätzen sind aktuell vergeben, darunter auch die drei Plätze für die deutschen Recurve-Frauen. Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh hatten den Team-Quotenplatz bei der WM 2019 in Herzogenbusch/NED gewonnen.

DSB-Männer haben noch zwei Chancen

Die deutschen Männer sind dagegen noch „blank“, haben weder einen Einzel- noch einen Team-Quotenplatz. Die zwei noch ausstehenden Qualifikationschancen – die Europameisterschaft in Antalya/TUR sowie das finale Welt-Qualifikationsturnier –  sollen im April/Mai (EM) bzw. unmittelbar im Vorfeld des Hyundai Archery World Cup in Paris vom 18.-21. Juni stattfinden.

Para-Schützen haben aktuell einen Quotenplatz

Im Para-Bogensport sind noch exakt 47 Plätze vakant, 93 der 140 Startplätze sind ausgeschossen. Für die deutschen Schützen finden ebenfalls noch das europäische Qualifikationsturnier (in Olbia/ITA, Datum steht noch nicht fest) sowie das finale Welt-Qualifikationsturnier in Nove Mesto/CZE (4.-11. Juli) statt. Bisher konnten die deutschen Para-Schützen durch Maik Szarszewski einen Quotenplatz (offene Recurve-Klasse Männer) gewinnen.

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Corona-Krise: Erstes Aufatmen bei Bogensportlern und Sportschützen
Bogensport und Sportschießen „an der frischen Luft“ sind wieder möglich! Deutschlandweit können Freizeit- und Breitensportler, und damit auch Bogen- und Schießsportler in den Vereinen, wieder ihrem Hobby nachgehen. Dies ist die Entscheidung der Bundesregierung und der Bundesländer vom gestrigen 6. Mai.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Spitzensportverbände, so auch der DSB, hatten Pläne und Verhaltensmaßnahmen für die Wiederaufnahme des Sportbetriebs konkretisiert (DSB-Papier). Nun erteilte die Politik Sportarten, die an der „frischen Luft“ stattfinden, also im öffentlichen Raum oder auf öffentlichen oder privaten Freiluftsportanlage, die Erlaubnis zur Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes. Dabei muss ein Abstand zwischen den Sporttreibenden von mindestens 1,5-2 Metern sowie die Einhaltung der auch sonst üblichen Hygienemaßnahmen gewährleistet sein. Der Wettkampfbetrieb und Zuschauerbesuche bleiben vorerst untersagt. Weitere Details zur Wiederaufnahme des vereinsbasierten Sports müssen jedoch noch in entsprechenden Verordnungen der Bundesländer umgesetzt werden. Aufgrund des föderalistischen Systems in Deutschland gibt es Unterschiede in den Bundesländern, die zum Teil bereits weitergehende Lockerungen beschlossen haben. Eine bundesweite geltende Aussage ist deshalb nicht möglich.

Einen Überblick, wo Sie aktuelle Informationen zu Regeln und Lockerungen in ihrem Bundesland finden, bietet die Homepage der Bundesregierung

Im nächsten Schritt werden wir uns dafür stark machen, dass zeitnah auch alle Sportschützen demnächst wieder auf geschlossenen Schießständen ihrer Passion nachgehen können!

Hans-Heinrich von Schönfels, DSB-Präsident

Für den DSB mit seinen fast 1,4 Mio. Mitgliedern in über 14.000 Vereinen bedeutet das, dass zunächst alle Bogenschützen wieder im Freien zu Pfeil und Bogen greifen dürfen und auch Sportschützen ihren Sport im Freien grundsätzlich wieder ausüben können. Sportschützen sind dabei jedoch auf die Verordnungen ihrer Bundesländer angewiesen, in denen geregelt werden muss, was genau als „Schießstände an der frischen Luft“ definiert wird.  Der DSB hat sich in seinen sportartspezifischen Übergangsregeln für alle „offenen Stände“ gemäß Schießstandrichtlinien ausgesprochen, was auch teilgedeckte Stände mit umfasst. Noch etwas Geduld ist für das Sportschießen auf geschlossenen Schießständen nötig, wenngleich in einigen Bundesländern auch bereits die Wiederaufnahme des Indoor-Sportbetriebs angedacht ist.

DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels begrüßt den ersten Schritt in die Normalität: „Uns allen fehlte unser Sport. Deshalb freuen wir uns, dass nun zunächst alle Outdoorsportler wieder aktiv werden können. Dies muss natürlich nach den aufgestellten Regeln und unter Eigenverantwortung geschehen. Im nächsten Schritt werden wir uns dafür stark machen, dass zeitnah auch alle Sportschützen demnächst wieder auf geschlossenen Schießständen ihrer Passion nachgehen können.“

Der DSB hatte sieben grundsätzliche Übergangsregelungen erarbeitet, die sich an den Empfehlungen des DOSB orientieren, und diese für den Bogen- und Schießsport konkretisiert. Dabei geht es u.a. um die Schlagworte „Distanzregeln“, „Hygieneregeln“ und „Trainingsgruppen“. Die Regeln sind unbedingt einzuhalten.

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