Nach jahrelanger Zusammenarbeit beim Druck, übernimmt Krüger ab sofort auch den Vertrieb der Tierbild- und Wettkampfauflagen des Deutschen Feldbogen Sportverbandes (DFBV), die auch den Regeln der International Field Archery Association (IFAA) entsprechen. Als eine der grössten Offset-Druckereien Südwestdeutschlands und lizensierter Hersteller des Olympischen Weltverbandes World Archery (vormals FITA) und der International Crossbow Union (I.A.U.) baut Krüger ständig den Bogen- und Armbrustsportbereich weiter aus. Im neuen Katalog werden wieder eine Vielzahl neuer Wettkampf-, Technik- und Spassauflagen präsentiert.
Quelle: Pressemitteilung der Krüger Druck + Verlag GmbH & Co.KG
Lopez siegte im Finale des „Lockdown Knockout“ 146-144 gegen den Norweger Anders Faugstad
Die Weltranglisten-2. Lopez sagte unmittelbar im Anschluss, dass sie ihr Preisgeld für soziale Einrichtungen in ihrem Heimatland spende, die sich gegen das Coronavirus engagierten. Das Finale verlief holprig – nicht, was die Schüsse anging, sondern die Technik: Lopez schoss zu Hause in Pereira, einer Stadt am Fuße der Anden. Die Geräte überhitzten und sorgten für eine Unterbrechung des Live-Streams. Mit Hilfe ihres Bruders und Vaters, die u.a. Sonnenschirme über die Kameras spannten, konnte es dann weitergehen.
Junioren-Weltmeister Faugstad kam im Gegensatz zur Qualifikation und Viertel- und Halbfinale – die er allesamt als bester Schütze absolvierte in keinen Rhythmus und musste so in die Niederlage einwilligen.
Ich hoffe wirklich, dass ich wieder an einem Wettbewerb wie diesem teilnehmen kann, aber ich weiß nicht, ob ich wegen meines WLANs nochmals eingeladen werde!
In den Halbfinals hatte Lopez gegen Paige Pearce/USA im Stechschuss 10-9 gewonnen, nachdem es zuvor 145-145 geheißen hatte. Bereits in der Runde zuvor war Lopez im Stechen gegen Toja Ellison/SLO erfolgreich. Faugstad hatte sich in seinem Semifinale 149-147 gegen Mike Schloesser behauptet.
Die WA kündigte an, das erfolgreiche Format mit acht internationalen Top-Schützen im Juni auch für die Recurve-Athleten durchzuführen.
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Die Halbfinals in diesem außergewöhnlichen Wettbewerb mit dem Compound-Bogen werden live am 14. und 15. Mai geschossen, das Finale live am 17. Mai. Alle Matches starten um 17.00 Uhr und sind auf dem YouTube-Kanal der WA zu sehen. Der Sieger dieser Premiere erhält 1.000 Schweizer Franken, der Zweitplatzierte bekommt die Hälfte.
In den Viertelfinals war der Qualifikationssieger Faugstad mit 148 Ringen bester Schütze, besonders spannend lief die Matches zwischen Schloesser und Domagoj Buden/CRO sowie Lopez und Toja Ellison/SLO, die erst mit einem Stech-Pfeil entschieden wurden.
Der Weltranglisten-17. Faugstad ist der Junioren-Weltmeister von 2019, Schloesser, aktueller Weltranglisten-2., gewann bei der WM 2019 Team-Bronze mit den Niederlanden. Pearce (Weltranglisten-3.) gewann sowohl im Einzel als auch im Team Silber bei der WM 2019, die Weltranglisten-2. Lopez siegte 2019 u.a. beim Weltcup-Finale.
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Quelle:DSB
Titelfoto: Paige Pearce
Beitragsfoto: Anders Faugstad

87 von 128 Quotenplätzen sind aktuell vergeben, darunter auch die drei Plätze für die deutschen Recurve-Frauen. Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh hatten den Team-Quotenplatz bei der WM 2019 in Herzogenbusch/NED gewonnen.
DSB-Männer haben noch zwei Chancen
Die deutschen Männer sind dagegen noch „blank“, haben weder einen Einzel- noch einen Team-Quotenplatz. Die zwei noch ausstehenden Qualifikationschancen – die Europameisterschaft in Antalya/TUR sowie das finale Welt-Qualifikationsturnier – sollen im April/Mai (EM) bzw. unmittelbar im Vorfeld des Hyundai Archery World Cup in Paris vom 18.-21. Juni stattfinden.
Para-Schützen haben aktuell einen Quotenplatz
Im Para-Bogensport sind noch exakt 47 Plätze vakant, 93 der 140 Startplätze sind ausgeschossen. Für die deutschen Schützen finden ebenfalls noch das europäische Qualifikationsturnier (in Olbia/ITA, Datum steht noch nicht fest) sowie das finale Welt-Qualifikationsturnier in Nove Mesto/CZE (4.-11. Juli) statt. Bisher konnten die deutschen Para-Schützen durch Maik Szarszewski einen Quotenplatz (offene Recurve-Klasse Männer) gewinnen.
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Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Spitzensportverbände, so auch der DSB, hatten Pläne und Verhaltensmaßnahmen für die Wiederaufnahme des Sportbetriebs konkretisiert (DSB-Papier). Nun erteilte die Politik Sportarten, die an der „frischen Luft“ stattfinden, also im öffentlichen Raum oder auf öffentlichen oder privaten Freiluftsportanlage, die Erlaubnis zur Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes. Dabei muss ein Abstand zwischen den Sporttreibenden von mindestens 1,5-2 Metern sowie die Einhaltung der auch sonst üblichen Hygienemaßnahmen gewährleistet sein. Der Wettkampfbetrieb und Zuschauerbesuche bleiben vorerst untersagt. Weitere Details zur Wiederaufnahme des vereinsbasierten Sports müssen jedoch noch in entsprechenden Verordnungen der Bundesländer umgesetzt werden. Aufgrund des föderalistischen Systems in Deutschland gibt es Unterschiede in den Bundesländern, die zum Teil bereits weitergehende Lockerungen beschlossen haben. Eine bundesweite geltende Aussage ist deshalb nicht möglich.
Einen Überblick, wo Sie aktuelle Informationen zu Regeln und Lockerungen in ihrem Bundesland finden, bietet die Homepage der Bundesregierung
Im nächsten Schritt werden wir uns dafür stark machen, dass zeitnah auch alle Sportschützen demnächst wieder auf geschlossenen Schießständen ihrer Passion nachgehen können!
Für den DSB mit seinen fast 1,4 Mio. Mitgliedern in über 14.000 Vereinen bedeutet das, dass zunächst alle Bogenschützen wieder im Freien zu Pfeil und Bogen greifen dürfen und auch Sportschützen ihren Sport im Freien grundsätzlich wieder ausüben können. Sportschützen sind dabei jedoch auf die Verordnungen ihrer Bundesländer angewiesen, in denen geregelt werden muss, was genau als „Schießstände an der frischen Luft“ definiert wird. Der DSB hat sich in seinen sportartspezifischen Übergangsregeln für alle „offenen Stände“ gemäß Schießstandrichtlinien ausgesprochen, was auch teilgedeckte Stände mit umfasst. Noch etwas Geduld ist für das Sportschießen auf geschlossenen Schießständen nötig, wenngleich in einigen Bundesländern auch bereits die Wiederaufnahme des Indoor-Sportbetriebs angedacht ist.
DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels begrüßt den ersten Schritt in die Normalität: „Uns allen fehlte unser Sport. Deshalb freuen wir uns, dass nun zunächst alle Outdoorsportler wieder aktiv werden können. Dies muss natürlich nach den aufgestellten Regeln und unter Eigenverantwortung geschehen. Im nächsten Schritt werden wir uns dafür stark machen, dass zeitnah auch alle Sportschützen demnächst wieder auf geschlossenen Schießständen ihrer Passion nachgehen können.“
Der DSB hatte sieben grundsätzliche Übergangsregelungen erarbeitet, die sich an den Empfehlungen des DOSB orientieren, und diese für den Bogen- und Schießsport konkretisiert. Dabei geht es u.a. um die Schlagworte „Distanzregeln“, „Hygieneregeln“ und „Trainingsgruppen“. Die Regeln sind unbedingt einzuhalten.
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- Leitplanken des DOSB als Piktogramm
- Quelle:DSB

Die beteiligten Sportfachverbände, die Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen sowie die übertragenden TV-Sender ARD und ZDF haben sich einvernehmlich auf eine Verschiebung des Gesamtevents „Die Finals“ verständigt, heißt es in der Mitteilung auf der Homepage von Die Finals. Ein möglicher Termin werde unter Berücksichtigung des nationalen und internationalen Sportkalenders geprüft.
Das Multi-Sportevent hatte im August 2019 in Berlin eine erfolgreiche und viel beachtete Premiere gefeiert. Auch die Entscheidungen mit dem Recurve- und Compoundbogen fanden eine hervorragende Resonanz vor Ort und bei den TV-Zuschauern. ARD & ZDF wollten Die Finals 2020 dazu nutzen, um olympische und paralympische Disziplinen kurz vor Tokio 2020 in den Fokus zu rücken. Der DSB hatte zuvor schon alle Deutschen Meisterschaften und weiteren sportlichen Veranstaltungen des DSB auf Bundesebene für 2020 aufgrund der Coronakrise abgesagt (siehe Meldung).
Quelle:DSB

Die weltweit angespannte Situation aufgrund der Pandemie sowie die Verschiebung der Olympischen und Paralympischen Spiele in das nächste Jahr sorgten für die gemeinsame Entscheidung der beteiligten Parteien. „Die Gesundheit aller Beteiligten steht an erster Stelle. Zudem fällt durch die Verschiebung der Olympischen Spiele auch der Druck der Quotenplatzvergabe für Berlin weg, sodass es folgerichtig ist, das Turnier abzusagen“, äußert sich Gerhard Furnier, DSB-Vizepräsident Sport.
Die WA wird nun – in Rücksprache mit dem IOC – die Kriterien und Termine für die noch zu vergebenen Quotenplätze neu planen. Für das laufende Jahr beabsichtigt der Weltverband, so viele internationale Veranstaltungen wie möglich abzuhalten, um den Athleten Wettkampfmöglichkeiten zu geben und den Verpflichtungen gegenüber Partnern und TV-Stationen nachzukommen. Eine Neuansetzung des Weltcups Berlin im Jahr 2020 wird es jedoch nicht geben können, das wurde – auch angesichts des noch offenen Termins der Olympischen Spiele in 2021 – bei einer Prüfung möglicher Termine im Herbst und der Verfügbarkeit der Austragungsorte bereits offenkundig.
Die Veranstaltung in Berlin wäre seit 2017 der vierte Weltcup in Folge in der deutschen Hauptstadt gewesen. Vor Berlin war bereits der Weltcup in Guatemala/GUA (20.-26. April) abgesagt worden, nun folgten zudem die Absagen aller WA-Wettkämpfe bis zum 30. Juni, darunter der Weltcup in Antalya/TUR (4.-10. Mai) sowie die EM an gleicher Stelle (20.-26. Mai).
Die Gesundheit aller Beteiligten steht an erster Stelle!
Weitere News zu „WA Weltcup -ABGESAGT-„
Quelle:DSB

DSB-Männer wollen Heimvorteil nutzen
Und damit natürlich auch die deutschen Bogenschützen, für die es in Berlin um sehr viel geht. Denn die Recurve-Männer wollen sich bei dem Heimspiel einen der letzten drei Teamplätze für die Olympischen Spiele sichern. Am Dienstag, 23. Juni, fällt auf dem Maifeld die Entscheidung, am Mittwoch, 24. Juni, werden noch die letzten Einzelstartplätze für Tokio 2020 ausgeschossen.
Die deutschen Bogenfrauen sind in einer komfortablen Situation, denn sie lösten bereits im vergangenen Jahr das Team-Ticket und haben somit das Maximum von drei Starterinnen in Tokio sicher. Doch auch für Lisa Unruh & Co ist Berlin entscheidend, denn beim Weltcup fällt letztlich die Entscheidung, welche drei Frauen den DSB beim wichtigsten Sportereignis der Welt vertreten werden.
Olympia-Generalprobe lockt alle Top-Stars nach Berlin

Kraft, Eleganz, Anmut, Tradition und Fortschritt. All das kombiniert der Bogensport in sich, und wohl kaum eine Nation hat sich dem Sport mit Pfeil und Bogen so verschrieben wie die Südkoreaner. Exakt einen Monat vor den Olympischen Spielen können sich die Zuschauer auf die Olympiasieger und Weltrekordler aus Asien, das starke US-Team, das aufstrebende Taiwan oder die Bogen-Nationen Europas freuen.
Tickets für das Final-Wochenende bei Ticketmaster
Der Eintritt für die Qualifikation sowie das finale Olympia-Qualifikationsturnier auf dem Maifeld (21. bis 26. Juni 2020) ist frei – die deutschen Bogensportler würden sich über große Unterstützung freuen. Tickets für die Gold- und Bronze-Finals im eigens errichteten Stadion am Anhalter Bahnhof (27./28. Juni) gibt es ab sofort bei Ticketmaster.
Weltklasse-Bogensport direkt vor der Haustür! Unmittelbar vor den Olympischen Spielen in Tokio können die deutschen Bogensportfans die künftigen Olympiasieger und olympischen Medaillengewinner bewundern. Und vielleicht gelingt dem DSB-Team nach Rio-Silber durch Lisa Unruh in Tokio das nächste deutsche Bogen-Märchen.
Hyundai Archery World Tickets sind bei Ticketmaster erhältlich! https://www.ticketmaster.de/artist/hyundai-archery-world-cup-tickets/980984
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Quelle:DSB

Goldfinale: Ebersberg gewinnt am Ende packendes Finale
Die Rollen waren klar verteilt: Auf der einen Seite der BSG Ebersberg, Titelverteidiger und mit Michelle Kroppen, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller mit drei absoluten Top-Schützen besetzt. Auf der anderen Seite der BC Villingen-Schwenningen, Südvierter und in der Besetzung Sarah Reincke (17 Jahre), Nico Schiffhauer (18) und Florian Faber (22) das mit Abstand jüngste Team in Wiesbaden. Ebersberg legte vor – und wie: Der Titelverteidiger begann mit einer 59 und zeigte dem Gegner gleich, dass der Meisterspiegel nur über ihn gehen wird. Die Dominanz Ebersbergs setzte sich fort, die jungen Südbadener schienen nicht mehr ganz so locker zu sein wie im Halbfinale (Reincke: „Im Finale war erst einmal der Druck abgefallen, deswegen sind wir schwächer gestartet!“), zudem übte das National-Trio mit gnadenloser Präzision Druck aus. Erst beim Stand von 0:4 fand Villingen wieder zur nötigen Lockerheit zurück und mit ihr die Zehner. Der verdiente Satzgewinn war die Folge, dann ein weiterer Punkt. So entwickelte sich doch noch ein packendes Finale, das Ebersberg mit einer starken 59-er Passe meisterwürdig zum 7:3 (59-56, 58-56, 58-59, 59-59, 59-57) beendete. „Wir mussten alles geben, um erneut oben zu stehen. Das ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte Rieger und Weckmüller ergänzte: „Es war schwieriger als im vergangenen Jahr, weil es alle von uns erwartet haben, dass wir zumindest vorne mitschießen. Ich war nicht so nervös, weil ich wusste, dass wir in einem sehr starken Team schießen.“ Finalverliererin Reincke machte lachend eine logische Rechnung auf: „Im vergangenen Jahr gab es Bronze, jetzt Silber, nächstes Jahr werden wir Erster!“
„Im vergangenen Jahr gab es Bronze, jetzt Silber, nächstes Jahr werden wir Erster!
Bronzefinale: Berlin rettet die Ehre des Nordens

Berlin gegen Tacherting hörte sich irgendwie nach Goldfinale an, war aber „nur“ das Bronzefinale. Die Tachertinger mussten unmittelbar nach der Halbfinal-Niederlage ran und erwischten vielleicht deshalb den schwächeren Start. Berlin, angeführt von einer sehr konstant schießenden Lisa Unruh, legte vor und zeigte sich auch im weiteren Verlauf zielsicherer als ihre Südkonkurrenten. Am Ende hieß es 6:2 (58-57, 59-55, 58-59, 59-57) und Lisa Unruh war zufrieden: „Wir hatten am Anfang der Wettkämpfe einige Schwierigkeiten, aber dann haben wir es sehr gut gemacht, ich bin sehr stolz auf uns, das haben wir gut gemacht“ und fügte lachend hinzu: „Lisa ist back – zumindest auf 18 Meter!“ Für die Berliner war es die 18. (!) Medaille beim 23. Bundesligafinale (5x Gold, 6x Silber, 7x Bronze).
Halbfinals: Ebersberg unwiderstehlich, Villingen-Schwenningen sensationell
Die Ansetzung BSG Ebersberg – BSC BB Berlin versprach hochklassigen Bogensport. Und die über 1.000 Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten, was bei der Anzahl der Kaderschützen – fünf der sechs Athleten sind Kandidaten für Tokio 2020 – zu erwarten war. Titelverteidiger Ebersberg setzte mit einer 60 in der ersten Passe gleich eine „Duftmarke“ und ging demnach in Führung. Da das Team weiter auf hohem Niveau agierte, hieß es am Ende 7:1 (60-56, 57-57, 59-58, 59-57).
Südmeister Tacherting war gegen Villingen-Schwenningen, das jüngste Team in Wiesbaden, Favorit. Doch das Überraschungs-Team ging 2:0, 3:1 und 4:2 in Führung und setzte den Tachertingern mit beeindruckender Konstanz auf hohem Niveau mächtig zu. Immer, wenn die Tachertinger dachten, sie hätten die Passe gewonnen, legten die Villinger nach und konnten am Ende über ein sensationelles 6:2 (57-55, 59-59, 59-59, 59-57).
Vorrunde: Villingen-Schwenningen liegt das „Pflaster“ Wiesbaden
Nach dem stimmungsvollen Einmarsch der acht Teams und der Auszeichnung für Florian Kahllund (Nord) und Cedric Rieger (Süd) als beste Einzelschützen der Vorrunde ging es gleich in die „Vollen“: Dabei sorgten die großen Außenseiter der Süd-Vierte BC Villingen-Schwenningen und der Nord-Vierte Sherwood BSC Herne, gleich für die ersten Überraschungen. Villingen zwang Nordmeister SV Dauelsen mit 7:1 in die Knie, Herne trotzte Südmeister FSG Tacherting ein 5:5 ab. Da Villingen auch gegen Querum siegte, machte das 0:6 gegen die überragenden Titelverteidiger aus Ebersberg nichts aus. Groß war die Enttäuschung beim SV Dauelsen um Spitzenschütze Kahllund, das alle drei Matches verlor. In Gruppe B setzten sich letztlich die zwei Favoriten durch: Rekordmeister BSC BB Berlin, der überraschend mit Lisa Unruh antrat, und Südmeister FSG Tacherting. Wobei Tacherting kämpfen musste, am Ende aber durch ein 6:2 gegen Berlin sogar den Gruppensieg einfuhr.
Bundestrainer Oliver Haidn sah sich bestätigt: „Ich habe natürlich die Teams mit den Kaderathleten vorne erwartet. Enttäuschend war sicherlich das Abschneiden des Nordmeisters SV Dauelsen, die man eigentlich im Halbfinale hätte erwarten können. Es spricht aber auch für den Süden, dass abermals drei Teams im Halbfinale stehen.“
Quelle:DSB

Souverän als Erster (Tacherting) bzw. Zweiter (Ebersberg) habt ihr euch für das Bundesligafinale qualifiziert. War es ein Spaziergang oder sieht das nur tabellarisch so aus?
Katharina Bauer: „Es war auf jeden Fall kein Spaziergang. Unser Ziel ist jedes Jahr von Anfang an, dass wir uns für das Finale qualifizieren. Am Saisonanfang weiß man zwar, wie wir aus unserer Mannschaft so schießen, aber wir wissen nie genau, wie die anderen Mannschaften so aufgestellt sind und wie die Schützen von den anderen genau drauf sind. Bei uns waren tatsächlich auch Matches gegen „Nicht-Favoriten“ teilweise sehr spannend und auch manchmal knapp. Aber das macht ja die Liga bekanntermaßen so spannend.“
Cedric Rieger: „Spaziergang wird den anderen Vereinen und den Leistungen aller sicher nicht gerecht. Man muss jedes Match für sich konzentriert beginnen und die Anspannung während des Wettkampfes hoch halten. Wir haben im Vorfeld und während der gesamten Saison hart an uns gearbeitet und haben uns mit dem zweiten Tabellenplatz belohnt.“
Cedric, Ebersberg hat sich den Luxus erlaubt, beim ersten von vier Vorrunden-Wochenenden ohne das Top-Trio anzutreten. Wart ihr euch so sicher, dass ihr es dennoch schafft?
Cedric Rieger: „Nein, das hat mit sicher fühlen nichts zu tun. Einige Mannschaftkameraden waren an dem Tag in Holland bei „Kings of Archery“ zugegen. Das war schon länger bekannt, und wir haben volles Vertrauen in jeden Schützen aus unserem Team.“
Aus sportlicher Sicht ist es einmalig auf der Welt und auch das Ambiente und die Zuschauer sind für uns Sportler immer wieder ein Erlebnis!
Katharina, euer Team besteht aus fünf Kaderschützen. Macht es das einfacher oder schwieriger, weil ja jeder immer schießen möchte? Wer legt fest, wer schießt?
Katharina Bauer: „Unser Trainer Helmut Huber bezeichnet es immer als „Luxus“, dass er aus fünf Kaderschützen auswählen darf. Er legt circa eine Woche vor dem jeweiligen Wettkampftag eine Startaufstellung fest, in der jeder Schütze dieselbe Anzahl an Einsätzen bekommt. Das halte ich für eine sehr gute Lösung, da von Anfang an jeder von uns genau weiß, wann er schießen darf. Das bringt zum einen Ruhe in unser Team und zum anderen vermeidet das auch negative Gedanken, wenn man ausgewechselt wird. Diese Saison war es sogar so, dass an den ersten drei Wettkampftagen jeweils einer von uns freiwillig in unserer zweiten Mannschaft in der zweiten Bundesliga ausgeholfen hat. Das hat den Vorteil, dass dann jeder von uns noch mehr Einsätze und Erfahrung am jeweiligen Wettkampftag hat.“

Mit 9,83 Ringen (Rieger) bzw. 9,66 Ringen (Bauer) wart ihr die besten Schützen in eurem Team. Gibt es einen internen Wettstreit darum und spornt das zusätzlich an?
Katharina Bauer: „Bei uns gibt es keinen internen Wettstreit darüber. Jeder gönnt es jedem, und wir liegen ja alle ganz knapp beieinander. Wir haben einen anderen internen Wettstreit und dieser hat einen ganz hohen Stellenwert: Bei uns wird mitgeschrieben, wer bei einer 59-er Passe die einzige Neun geschossen hat. Die Person bekommt dann einen Strich auf die Hand. Wer bei einer 58-er eine Acht geschossen hat, bekommt sogar zwei Striche. Bei einer 60 bekommt unser Trainer einen Strich. Am Ende der Saison wird dann geschaut, wer die meisten Striche gesammelt hat. Die Striche müssen dann beim Bundesligafinale traditionell bayerisch „eingelöst“ werden…“
Cedric Rieger: „Wir sind Vollblutsportler. Jeder von uns will immer sein Bestes für die Mannschaft, seinen Verein und natürlich auch für sich selbst geben. Wir haben keinen internen Wettstreit über die besten Ringzahlen, dennoch freut es ungemein, wenn man seine persönliche Bestleitung übertrifft und im Verlauf des Wettkampfes bestätigen kann.“
Cedric, du hast beim World Series-Finale in Las Vegas den starken dritten Rang belegt. Wie ordnest du diesen ein?
Cedric Rieger: „Das ist ein sportliches Event auf Weltklasseniveau und war für mich ein sehr gelungener Einstieg ins Jahr 2020. Ich konnte mich mit vielen tollen Schützen messen, und das hat mir gerade im Hinblick auf Olympia und die noch kommende Qualifikation für Tokio einen großen Motivationsschub gegeben.“
Ihr kommt aus den USA und habt dort das olympische 70m-Training forciert. Wie schwierig ist es für euch, von outdoor auf indoor zu schalten?
Katharina Bauer: „Das stimmt, wir fokussieren uns diesen Winter definitiv auf die 70 Meter. Meine 18-Meter Trainingseinheiten kann ich an zehn Fingern abzählen. Bei mir ist es so, dass ich nach längerem 70Meter-Training schon ein paar Pfeile brauche, um mich wieder an die 18-Meter zu gewöhnen. Die Körperhaltung ist da ein bisschen anders und man muss viel genauer zielen. Das hat bisher aber immer ganz gut geklappt.“
Cedric Rieger: „Das ist in der Tat eine Herausforderung sich umzustellen. Sowohl die Körperhaltung als auch die Optik ist aufgrund der unterschiedlichen Entfernungen ein großer Unterschied. Es benötigt schon eine Trainingseinheit, um die gewohnten Abläufe wieder zu spüren und die Sicherheit zu finden.“
Tacherting hat die Südliga gewonnen, in den drei direkten Duellen bei Anwesenheit der Topleute ein Unentschieden und zwei Niederlagen gegen Ebersberg kassiert. Ein Vor- bzw. Nachteil für das Bundesligafinale oder egal?
Katharina Bauer: „Ich halte es für „egal“. Ganz nach dem Motto „neuer Tag, neues Glück“. Die letzten Matches gegen Ebersberg waren immer sehr eng. Uns fehlte meist für Punkte nur ein Ring und das sind nur ein paar Millimeter. Beim Bundesligafinale kann das Ganze schon wieder ganz anders aussehen.“
Cedric Rieger: „Die zwei Mannschaften sind auf einem sehr hohen Niveau, da muss für einen Sieg alles passen. Aus diesem Grund kann man nicht von einem Vor- bzw. Nachteil sprechen.“
Wie schätzt ihr eure Gruppen beim Bundesligafinale ein?
Katharina Bauer: „Das ist eine schwierige Frage. Wir sind in einer Gruppe mit der SGi Welzheim, BSC BB Berlin und Sherwood BSC Herne. Alle Teams in unserer Gruppe sind sehr erfahren und nicht zum ersten Mal beim Bundesligafinale dabei. Beim Finale kommt es auch auf die Tagesform der einzelnen Schützen an. Deswegen lasse ich mich da überraschen. Es wird auf jeden Fall spannende Matches geben.“
Cedric Rieger: „Im Finale gibt es keine leichten Gegner. Der Nordmeister Dauelsen hat den besten deutschen Schützen in seinen Reihen. Querum hat am letzten Spieltag eine beeindruckende Serie hingelegt und Villingen ist uns aus der Südliga wohlbekannt und immer für eine Überraschung gut. Alles in allem eine interessante Gruppe.“
Welchen Stellenwert hat das Bundesligafinale für euch?
Katharina Bauer: „Das Bundesligafinale ist uns – ich spreche da auch im Namen meiner ganzen Mannschaft – sehr wichtig. Wir fiebern mit dem ganzen Verein das ganze Jahr darauf hin. Deswegen freuen wir uns schon sehr darauf.“
Cedric Rieger: „Für mich ist es das dritte Bundesligafinale, an dem ich teilhaben darf. Es ist ein Ereignis, auf das wir uns alle freuen und es kaum erwarten können. Aus sportlicher Sicht ist es einmalig auf der Welt und auch das Ambiente und die Zuschauer sind für uns Sportler immer wieder ein Erlebnis.“
Wer sind die Anwärter auf den Titel 2020 in Wiesbaden?
Katharina Bauer: „Ich würde auf die BSG Ebersberg tippen. Alle Schützen sind momentan in Topform. Aber ich lasse mich da einfach mal überraschen. Wir wollen da auf jeden Fall auch mitmischen…“
Cedric Rieger: „Um solch einen Titel zu gewinnen, gibt es viele Faktoren, die entscheidend sein können. Das Training, wie man in den Wettkampf kommt und auch die Tagesform. Jeder Verein startet bei null und hat die gleichen Chancen. Am Ende hoffe ich, dass wir ganz oben stehen.“
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Text: DSB