13.03.2018

Videos und ihr Einsatz bei der Schießanalyse

Im Zeitalter von Smartphones und Tablets finden wir auch immer häufiger (mehr oder weniger kleine) Videos von Bogenschützen. Sei es auf YouTube, Facebook, Instagram und was es sonst noch so an Social-Media-Plattformen gibt. Manche nutzen diese Videos nur um zu zeigen, dass sie schießen, während andere dadurch eventuell auch ein Feedback oder eine Hilfestellung für Stilverbesserungen haben möchten.

Videos eignen sich grundsätzlich sehr gut zur Schießanalyse. Wenn jedoch eine sinnvolle und hilfreiche Empfehlung abgegeben werden soll, bedarf es aber dann doch so einiger Dinge, die man beachten sollte. Damit ist nicht nur fachliches Wissen im Bereich Bogensport gemeint. Wenn ich teilweise Videos sehe, die – wie zum Beispiel in Abbildung 1- nur einen Teil des Schützen zeigen und dann die dazu gehörenden Empfehlungen, grenzt das schon an „abenteuerlich“. Wer hier aufgrund einer solchen Perspektive eine ausführliche Empfehlung zum Schießstil des Schützen abgibt, hat sich noch nicht wirklich mit Videoanalysen im Vorfeld auseinandergesetzt.

Aber beginnen wir damit, die im Titel gestellten Fragen zu beantworten.

Wer braucht sie?

Videoanalysen sind im Grunde für jeden Schützen sinnvoll. Wer nur am Wochenende etwas Entspannung auf dem Schießplatz sucht und keine wirklichen Turnierambitionen verfolgt, für den reicht sicherlich ein erfahrener Schütze oder auch Trainer an seiner Seite, der auf die korrekte Technik achtet. Wer dann jedoch gewisse Ambitionen in dem Sport verfolgt, benötigt eventuell eine etwas ausführlichere Analyse. Wer das Streben nach besseren Leistungen hat, sollte neben einem Trainer auch ausführliche Videoanalysen nutzen.

Wozu dient sie?

Videoanalysen haben mehrere Zwecke. Klar, zum einen kann der Schütze sich im Nachhinein selber betrachten, (Technik-)Fehler erkennen und dann Verbesserungen vornehmen. Regelmäßige Videoanalysen dienen dazu, Entwicklungsprozesse im Schussablauf zu erkennen und auszuwerten. Dazu werden Videos in der Regel ja auch genutzt.

Aber da ist noch weitaus mehr, was Videoanalysen aufzeigen können. Meistens werden Videoaufnahmen vom Schützen erstellt. Anschließend setzt man sich zusammen hin, begutachtet die Videos und bespricht sie. Wenn es um rein technische Anschauungen geht, ist das sicher ausreichend und hilfreich.

Wenn man jedoch wissen möchte, wie der Schütze sich während dem Schießen selbst gesehen und auch gefühlt hat, sollte die Betrachtung der Aufnahmen nach dem Auswertungsgespräch stattfinden. Videoanalysen lassen sich eben auch im Mentaltraining sehr gut einsetzen. Die Selbsteinschätzung ist für das weitere Coaching unabdingbar. So weiß ich als Trainer, ob sich mein Schüler über- oder unterschätzt oder ein ausgeglichenes Selbstbild hat. Diese Informationen benötigen wir im weiteren Verlauf des Coachings zum Beispiel für die Zielsetzung. Auch kann man in den Videos – neben der technischen Ausführung einer Schusssequenz – auch die Körpersprache und Mimik erkennen und interpretieren.

Wie macht man sie?

Zu Beginn habe ich erwähnt, wie Videos oftmals gemacht werden. Der Ausschnitt, der dabei gewählt wird, beschränkt sich dabei meistens auf die Köperpartie, die man analysieren will (in der Regel der Oberkörper). Das ist ok, wenn man im Vorfeld weiß, worauf man achten möchte. Ich empfehle aber zu Beginn immer Videos in der Totalen zu erstellen. Denn nur so können auch die Bereiche mit aufgezeichnet werden, die dem ersten Anschein nach nichts mit dem Bereich zu tun haben, den man betrachten möchte. Mit einfacher Software lassen sich hier auch Details herauszoomen.

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