22.10.2019

Elena Richter auf Goldkurs in Wuhan

Bogensport: Richter ganz stark in Ko-Phase

Die Qualifikation lief für Elena Richter nach dem Motto „ganz okay“. Mit 642 Ringen beendete sie die Qualifikation als 16 und verschaffte sich damit nur eine ordentliche Ausgangsposition. „Wir konnten die ersten drei Tage hier vor Ort nicht schießen, erst zum offiziellen Training einen Tag vor der Vorrunde. Da blieb nur Trockentraining und Athletiktraining im Dorf. So war es für mich schwierig in den Wettkampf rein zu finden, und ich blieb in der Vorrunde unter meinen eigenen Erwartungen.“ In der Ko-Phase drehte die 30-jährige Berlinerin dann aber mächtig auf: 7:1 gegen eine Französin (1/16-Finale), 6:4 gegen die Qualifikations-Erste und Weltranglisten-Dritte Yichai Zheng aus China (1/8-Finale), 6:2 gegen eine Nordkoreanerin (1/4-Finale) und schließlich 6:4 im Halbfinale gegen die russische Olympia-Zweite mit dem Team, Inna Stepanova. Verständlich, dass Richter sehr zufrieden ist: „Zum Glück habe ich meine Schießtechnik wieder gefunden. Dass es das Goldfinale geworden ist, hätte ich nicht erwartet, freut mich aber umso mehr.“ Silber ist sicher, das große Ziel lautet nun Gold, und dort steht am 24. Oktober mit der Polin Sylwia Zyzanska eine absolute Überraschung neben Richter. Zyzanska ist lediglich die Weltranglisten-74. und konnte international bisher wenig vorweisen. In Wuhan schoss sie aber stark und bezwang u.a. eine Chinesin und Russin auf dem Weg ins Goldfinale.
Camilo Mayr belegte in Wuhan Platz 17. Nach einer mäßigen Qualifikation (630 Ringe) gelang ihm im 1/32-Finale ein sicheres 6:2 gegen einen Nordkoreaner, ehe er in der nächsten Runde dem Inder Rai Tarundeep mit 4:6 unterlag. Mayr kämpfte sich nach einem 0:4-Start zurück ins Match, musste in der letzten Passe aber ein 28-28 hinnehmen, was gleichbedeutend mit der Niederlage war.

Text: DSB