09.08.2023

Editorial zur Ausgabe 4/2023

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

gewöhnlich beginne ich mit dem Editorial, kurz bevor die aktuellen Magazinseiten zu unserem Druckpartner übermittelt werden. Nicht ohne Grund, denn so ist es mir möglich, an dieser Stelle noch auf aktuelle Ereignisse einzugehen. Dementsprechend schreiben wir heute den 24. Juli, während Sie das aktuelle Magazin voraussichtlich erst am 9. August in den Händen halten werden. Druck und Logistik folgen zwar eingespielten Prozessen, brauchen aber dennoch ihre Zeit. Wenn ich dann noch feststelle, dass die Bogen-WM vom 31. Juli bis 6. August stattfinden wird, ahnen Sie vielleicht schon, worauf ich mit diesen Zeilen hinauswill: Bei dieser Terminkonstellation ist es uns schlicht und ergreifend nicht möglich, die Bogen-WM im gedruckten Heft stattfinden zu lassen. Das bedauern wir sehr, zumal wir schon seit geraumer Zeit auf die WM im eigenen Land hinfiebern und unseren Athlet*innen vom Guten nur das Beste wünschen. Aber wenn Sie diese Zeilen lesen, wissen Sie schon längst, wie es gelaufen ist – vielleicht auch, weil Sie uns regelmäßig auf bogensport.de und unseren Social-Media-Kanälen begleiten.

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Wissen Sie, was man unter Prokrastination versteht? Ich vermute: Ja, auch wenn Sie diesen Begriff noch nie gehört haben sollten. Immerhin neigen etwa zwanzig Prozent aller Menschen in mehr oder weniger ausgeprägter Form dazu, wichtige Aufgaben aufzuschieben und stattdessen Dinge mit geringerer Priorität anzugehen. Hatten Sie gerade einen Aha-Effekt? Dann befinden Sie sich wahrscheinlich in bester Gesellschaft, denn das Phänomen „Aufschieberitis“, wie Prokrastination umgangssprachlich auch genannt wird, dürfte wohl jedem schon einmal begegnet sein. Doch längst nicht immer handelt es sich dabei um eine „gelegentliche Neigung“, im schlimmsten Fall kann diese Störung krankhafte Ausmaße annehmen – mit erheblichen Folgen für das Selbstwertgefühl der Betroffenen. Unser Autor Markus Wagner gibt in seinem lesenswerten Beitrag nützliche Tipps, wie sich die Herangehensweise an Aufgaben besser organisieren lässt – hilfreich für nahezu alle Lebenslagen, völlig unabhängig, ob oder wie stark Sie prokrastinieren oder nicht.

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Manche Themen polarisieren, laden förmlich dazu ein, sich kritisch mit dem Sachverhalt auseinanderzusetzen. Und das ist auch gut so, denn gerade in der konstruktiven Diskussion kommen Argumente zum Vorschein, die man ursprünglich vielleicht nicht im Blick hatte. Die Sinnhaftigkeit der Olympic Esports Series, zu der das Internationale Olympische Komitee zuletzt nach Singapur eingeladen hatte, gehört sicherlich zu den Themen, über die man trefflich streiten kann. Kurz zur Erklärung: Es handelt sich um eine Veranstaltung, bei der Athletinnen und Athleten in verschiedenen Disziplinen, unter anderem auch im Bogensport, mit Hilfe von entsprechenden Spielekonsolen virtuell gegeneinander antreten – meine Kinder würden es wahrscheinlich „Zocken“ nennen. Immerhin sind 130 Spieler und rund 20.000 Fans diesem Aufruf gefolgt, was sicherlich darauf schließen lässt, dass das IOC die Zeichen der Zeit erkannt und einen Trend für sich genutzt hat. Andererseits sehen Fachleute im exzessiven Zocken auch eine Ursache für etliche Probleme, mit denen insbesondere Kinder und Jugendliche im Alltag zu kämpfen haben. Darf das IOC darüber einfach hinweggehen? BSM-Autor Günter Kuhr hat seine Meinung dazu klar formuliert. Teilen Sie seine Kritik oder stehen für Sie andere Aspekte im Vordergrund? Lassen Sie uns wissen, was Sie von der Olympic Esports Series halten und schreiben Sie uns – am besten per E-Mail an redaktion@bogensport.de.

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Und was gibt es sonst noch? Wie gewohnt finden Sie in dieser Ausgabe wieder allerlei Nützliches, Unterhaltsames und Interessantes rund um Ihren Lieblingssport. Lassen Sie sich überraschen, wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.

Herzlichst,

Ihr BSM-Team

 

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