Dr. Spot: Leser fragen – Experten antworten (3)
Bogensport Magazin
Beginnend mit der Ausgabe 2/2019 hatten unsere Leserinnen und Leser erstmalig die Gelegenheit, ihre Fragen rund um den Bogensport an unsere Expertinnen und Experten zu richten. Natürlich möchten wir diese überaus interessanten Inhalte auch unseren Online-Usern nicht vorenthalten. Deshalb werden wir in unregelmäßigen Abständen einige Fragen und Antworten auch auf unserer Homepage veröffentlichen.
Die Frage unseres Lesers:
Als Neuling frage ich mich, wie die ganz einfachen Pfeilauflagen, bei denen der Pfeil weder nach rechts, links oder unten Bewegung hat, schießtechnisch zu sehen sind. Eigentlich handelt es sich nicht um Auflagen, eher um Führungen. Der Pfeil kann doch eigentlich nur nach oben „rausgedrückt“ werden, durch den Widerstand der Feder. Oder sehe ich das falsch?
Wie kann ich als Schütze am besten damit umgehen? Einen Pfeil mit weichen Naturfedern nehmen und mich nicht weiter um das „Pfeil-Paradoxon“ kümmern?
Etwas ratlos,
Heinz L.
Andreas Lorenz antwortet:
Hallo Heinz, ich nehme an, dass Sie bei Ihrer Frage von einem Recurve-Bogen ausgehen. Durch das Pfeil-Paradox – das durch das Lösen der Sehne durch die Finger der Sehnenhand ausgelöst wird – wird sich der Pfeil immer Richtung Mittelteil verbiegen, egal was für eine Pfeilauflage verbaut ist. Tatsächlich wird sich der Pfeil auf dem Weg aus dem Bogen (das zeigen Hochgeschwindigkeitsaufnahmen) nicht nur nach vorne und in sich seitlich stauchen (eben durch das Paradox), sondern in weitere Richtungen bewegen oder verbiegen: Dies ist durch andere Faktoren gegeben, zum Beispiel Nockpunkthöhe, Tiller (auch bei Holz- oder Langbögen) oder Spine des Pfeiles. Einige koreanische Olympiasiegerschießen die Hoyt-Super-Rest: sie scheinen keine Clearance-Probleme zu haben! Ich hoffe, dass die Frage somit beantwortet wurde.
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