Bevor ihr euch meinen Bericht über so ein komplexes Thema durchlest, möchte ich vorausschicken, dass ich kein Psychologe oder Neurologe bin. Ich möchte euch lediglich eine kurze Hilfestellung mit meinen einfachen Worten zu einem Problem geben, das viele von euch beschäftigt aber die meisten sich nicht eingestehen. Von Axel Roth.
Ich habe in meinem Leben viel erlebt und habe viele gute und weniger gute Erfahrungen gemacht, und glaube einigen von euch vielleicht weiterhelfen zu können.
Schon in der Bibel stand: „nur wer die Sünde kennt, kann darüber predigen…….“
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Targetpanik, Goldpanik, Scheibenpanik, Löseprobleme usw. ,das alles sind Begriffe für dasselbe Problem.
Ist es wirklich ein Problem oder ist es nur eine Reaktion unseres Inneren auf viele kleine Besonderheiten die wir auf unserer „Festplatte“ in unserem Leben im Kopf gesammelt und angehäuft haben.
Die meisten Schützen haben früher oder später bereits mit diesem Thema zu tun gehabt, und jeder von uns kennt sie, die Goldangst.
Für viele Schützen ist es wie eine Krankheit die man nie wieder los wird, für die man sich schämt und wovon man am besten niemandem erzählt.
Einige zerbrechen daran und hören auf zu schießen, andere gestehen es sich nie ein und suchen die Schuld für ihr Versagen in anderen Dingen, aber die meisten lernen mittlerweile durch professionelle Hilfe, mit der Zeit damit umzugehen.
Was ich hier schreibe mag für einige von euch sehr dramatisch klingen, aber diejenigen die darunter gelitten haben werden mir zustimmen. Es ist das Schlimmste was einem Schützen passieren kann. Wer nicht zielen und ruhig ins Ziel halten kann, der wird auch nicht treffen, höchstens vielleicht aus Zufall…..
Das schwierige daran ist, dass niemand der so etwas nicht bereits selbst gespürt hat, euch wird weiterhelfen können. Jeder von euch kennt die Sprüche der Trainer und Betreuer,
„stell dich doch nicht so an, und halt doch einfach in die Mitte“.
Alle die schon mit Goldpanik zu tun hatten, ich selbst habe über Monate darunter gelitten und wollte den Schießsport beenden, weiß dass das in so einem Moment nicht mehr möglich ist.
Die Gedanken schweifen ab, es wird einem heiß und kalt und man möchte dass das Turnier so schnell als möglich, ohne größere „Verletzungen“ zu Ende geht. Da macht das Hobby keinen Spaß mehr, das ist reiner Stress.
Um davon wegzukommen, müsst ihr am besten einen Trainer finden ,der selbst damit zu tun hatte und es überwunden hat.
Nur wenn jemand weiß und fühlt was in euch vor geht, kann er euch da raushelfen. Es ist wie bei einer Sucht, die besten Suchthelfer sind oft die ehemals Süchtigen. Und genau so würde ich es beschreiben.
Man behält die Goldpanik ein Leben lang , aber man lernt damit umzugehen.
Wie äußert sich die Targetpanik?
Jeder von euch kennt die Schützen die an der Schiesslinie stehen und plötzlich wie vom Blitz getroffen, zusammenzucken.
Wie entsteht so eine Situation? Wie funktioniert unsere innere Steuerung?
Ich möchte es einmal beschreiben:
Das Auge des Schützen sieht den Pin in der Mitte des Ziels stehen, und gibt diese Information über das Gehirn an den Daumen weiter, der das Release öffnen soll.
Bis diese Bewegung ausgeführt wird, bewegt sich in der Zwischenzeit der Pin aus der Mitte und das Auge schreit laut, stoppt den Daumen.
Der Daumen der die Bewegung aber bereits gestartet hat, hört den Befehl noch im letzten Moment und bricht die bereits angefangene Bewegung ab. Das Auslösen des Release konnte so noch gestoppt werden, aber durch die Daumenbewegung , egal ob das Release ausgelöst wurde oder nicht, wird nun ein neuer Befehl gegeben:
„ Spannung im Bogenarm nachlassen, der Pfeil ist ja draußen „
Dadurch kommt es dann zu diesem oft verhängnisvollen Zucken des Schützen, das wir alle kennen.
Der Hauptgrund warum ein “ bewusstes, kontrolliertes “ Abdrücken des Release nicht funktioniert ist ganz einfach und einleuchtend.
Das Zielen und das Abdrücken wird in unserem Gehirn mit 2 unterschiedlichen Teilen “ bearbeitet“, die nicht so einfach zusammenarbeiten.
Das heißt wir müssen uns entscheiden ob wir uns aufs Zielen oder auf die Releasehand konzentrieren.
Beides zusammen funktioniert nur bedingt. Auch bei weiblichen Schützen, die sich für „Multitasking“ halten.
Das heißt wir müssen einen Teil des Schusses, das Zielen, bewusst machen und den anderen Teil , das Auslösen des Release , unbewusst.
Um das zu bewerkstelligen müssen wir wissen wie unser Kopf funktioniert. Alles was wir tun, machen wir zu 1/8 bewusst und zu 7/8 unbewusst. Das eine Achtel wird geprägt durch in diesem Moment passierende äußere Umstände, die sieben Achtel durch Erlebnisse in unserem Leben die auf unserer Festplatte gespeichert sind. Dazu gehören auch abgespeichert Bewegungsabläufe und erlebte Situationen, lasst sie uns als Filme bezeichnen.
Jeder von euch kennt die Situation, dass man einem Fremden in einer fremden Stadt begegnet , der vielleicht humpelt und einen Schnurbart trägt. Und obwohl dieser Jemand nett zu uns ist, erscheint er uns unangenehm und wir wollen lieber nichts mit ihm zu tun haben. Woher kommt so eine Reaktion, obwohl wir mit diesem Menschen noch nie etwas zu tun hatten?
Nehmen wir einmal an, dass ihr mit 3 Jahren bei eurem Nachbarn im Garten Erdbeeren genascht habt und er euch erwischt und an den Ohren gezogen hat. Dieser Nachbar hat gehumpelt und er trug einen Schnurbart. Euer Bewusstsein erinnert sich nicht mehr an diesen Vorfall, aber euer Unterbewusstsein schon. Daher läuten bei jedem dem ihr begegnet, der humpelt und einen Schnurbart trägt sofort die Alarmglocken.
Das ist der Grund warum z.B. Eltern die als Kinder geschlagen wurden, ihre Kinder wieder schlagen, obwohl sie doch wissen sollten wie falsch so etwas ist. Erst wenn einem solche Geschehnisse wieder einfallen, die jedes Mal zu solchen Reaktionen geführt haben, ist der Bann gebrochen und man wird in Zukunft anders reagieren.
So arbeiten z.B. viele Psychotherapeuten. Wir machen täglich nur ca. 5 % neue Dinge, alles andere was wir tun und sagen ist bereits im Unterbewusstsein abgelegt. Wenn wir z.B. morgens nach dem Aufstehen ins Bad laufen, müssen wir uns keine Gedanken machen welche Bewegungen unsere Gelenke machen müssen. Wenn wir jemanden treffen geht automatisch die Hand nach vorne um ihn zu begrüßen. Das sind bereits abgelegte Bewegungsabläufe, Filme in unserem Regal. Wenn etwas mehr als 21 mal gleich gemacht wurde, also auch der Bewegungsablauf des Lösens, wird es bereits abgelegt. Daraus erkennt Ihr nun wie wichtig bei einem Anfänger das richtige Training ist. Viele Schützen kaufen sich im Internet einen Bogen und fangen an zu schießen, ohne richtige Anleitung. Diese meist falschen Bewegungsabläufe werden dann abgelegt. Diese Filme kann man nachgewiesenermaßen nicht mehr löschen. Das einzige was man tun kann, ist, neue Filme aufzunehmen und in Zukunft diese Filme zu benutzen.
Je mehr falsche Filme in einem Regal stehen, desto größer ist natürlich die Gefahr, dass man sie versehentlich unter Wettkampfdruck aus dem Regal nimmt und sie abspielt. Darum macht euch Gedanken welche Bewegungsabläufe Ihr in Zukunft abspeichert, und ob sie wirklich richtig sind.
Wie werden wir nun die Targetpanik wieder los?
Ganz wichtig dabei ist es einen neuen Schussablauf und eine neue Lösetechnik auf unserer Festplatte abzulegen. Am besten beginnen wir mit der Lösetechnik. Da wir vorhin gelernt haben , dass ein Abdrücken des Release auf Dauer nicht funktioniert, müssen wir in Zukunft dem Lösevorgang einen Weg vorgeben. Das heißt wir werden in Zukunft das Release nur noch mit einer Zugbewegung nach hinten auslösen. Dazu benutzen wir am besten ein Release das entweder nur durch Zugspannung öffnet oder ein Release bei dem man die Länge des Weges und die Härte des Weges am Trigger einstellen kann. Wenn diese beiden Sachen lang und hart eingestellt sind, öffnet das Release bei einem Öffnen durch Zug „ unbewusst“ und man kann nicht planen wann der Schuss kommt. Mit solch einer unbewussten Lösetechnik seid ihr gezwungen in die Mitte zu halten, und ihr werdet sehen, das funktioniert plötzlich wieder vom ersten Schuss an.
Es gibt zwei wichtige Körperteile die dafür verantwortlich sind ob der Pfeil in der Mitte steckt oder nicht die entscheiden ob es eine Zehn ist oder eine neun; die Bogenhand und der Zugellenbogen. Ganz wichtig dabei ist , dass die Bogenhand keine Spannung in der Mittelhand hat, also locker ist.
Die Zughand und der Unterarm der Zughand dienen lediglich als Verbindung zwischen Release und Ellenbogen. Bei einem Bogen mit einer sehr festen Wand ist das sehr einfach zu machen. Statisch, lockere Hand am Bogengriff, und dann den Zug am Ellenbogen und warten bis der Schuss bricht. Die Betonung liegt auf dem „ Warten“. Wenn ihr diese Lösetechnik , mit vielen Hundert Schuss, bei denen man sich auf kurze Entfernung ohne Zielauflage nur auf die Releasebewegung konzentriert, im Kopf abgespeichert habt, könnt ihr euch im Wettkampf nur noch auf das Zielen konzentrieren.
Um meinen eigenen Schussablauf im Kopf abzulegen habe ich auch die Sporthypnose in Anspruch genommen, und einen professionellen Hypnotiseur in Baden Baden gefunden der mir sehr weitergeholfen hat. Seitdem sind nicht mehr die guten Ringzahlen mein Ziel , sondern einen perfekten Schuss zu machen. Der Vorteil dabei ist, die guten Ringzahlen kommen von alleine und der Wettkampfstress ist völlig weg.
Wenn jemand mehr über dieses Thema erfahren möchte meldet euch einfach direkt bei mir unter:
„Der optimale Schuss ist dann wenn man den Pin im Ziel hält und wartet bis das Release aufgeht“
Was ist Zielen ? Wann wird gezielt?
Die meisten Schützen vergessen in ihrem kompletten Schuss das „ Zielen“. Auch in Lehrbüchern kommt das Zielen innerhalb des kompletten Schusses nicht vor. Obwohl es doch so wichtig ist. Die meisten ziehen den Bogen auf, stellen denPin ins Ziel und Lösen das Release aus. Dabei wurde das Zielen vergessen. Wenn der Pin das erste Mal ruhig im Ziel steht, ist lediglich der Aufbau fertig. Danach beginnt erst das Zielen. Wenn ihr diesen kompletten Schuss sauber auf eurer Festplatte abgelegt habt, werdet ihr merken, dass das Release wie von Geisterhand bewegt ,öffnet, nachdem der Pin ein paar Sekunden im Ziel steht.
So schießen die besten der Welt und damit können auch Compoundschützen in Zukunft von sich behaupten, „ich schieße instinktiv „
Alex Wörndl besiegt den Krebs und holt WM-MedailleDer Bogenschütze aus Österreich schaffte mit der Mannschaft bei der WM (Verband IFAA) Silber.
Diese Geschichte beginnt im Jahr 2008 in einem Urlaubsresort in Ägypten. Alex Wörndl aus Sankt Willibald und seine Frau wollen sich als Ausgleich zum Liegen am Sandstrand sportlich betätigen. Bogenschießen soll es sein.
Der Unternehmer aus dem Innviertel beginnt zu trainieren. Enormer Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und großes Talent machen sich schnell bezahlt. Wörndl, der für den Union Bogensportclub Ried an den Start geht, holt sich 2011 und 2013 bei der Weltmeisterschaft des IFAA-Verbandes den Titel. Es folgen etliche Staatsmeistertitel und zwei Erfolge bei der Europameisterschaft.
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Diagnose Speiseröhrenkrebs
Wörndl ist beruflich und sportlich erfolgreich, wird 2011 zu Rieds Sportler des Jahres gewählt. Bei der EM Anfang 2015 in Estland merkt der 55-Jährige, dass etwas nicht stimmt. „Ich konnte nichts mehr essen, hatte große Schmerzen“, erzählt Wörndl. Wenig später erhält der Bogensportler die niederschmetternde Diagnose Speiseröhrenkrebs. Es folgen drei Chemotherapien, im Juli wird er operiert. Doch die OP geht schief, Wasser tritt in die Lunge. Wörndl liegt 40 Tage auf der Intensivstation, es ist ein Kampf auf Leben und Tod.
„Ich habe mir aber immer gesagt, dass ich das schaffen und Gas geben muss. Ich bin keiner, der einfach so aufgibt“, sagt Wörndl im OÖN-Gespräch. Die Speiseröhre wird in einer aufwendigen Operation vom Dickdarm ersetzt, alles geht gut. „Meine Frau hat mich jeden Tag in Linz im Krankenhaus besucht und nebenbei noch die Firma geleitet. Ich kann ihr für diese Unterstützung und die Kraft, die sie mir gegeben hat, gar nicht genug danken“, sagt Wörndl. Zwar bringt die Krankheit gewisse Einschränkungen mit sich, für Wörndl ist das aber erst Recht ein Grund, an seinem sportlichen Comeback zu arbeiten. Nach fast eineinhalb Jahren und der Gewissheit, den größten Sieg errungen zu haben, beginnt Wörndl wieder mit dem Training. „Für mich stand immer fest, dass ich weitermache, das hat mir Kraft gegeben.“ Seit seiner schweren Krankheit sehe er die Welt mit völlig anderen Augen. Die Zeit habe seine Sicht auf viele Dinge relativiert. „Ich lasse mich nicht mehr so leicht stressen, weil ich weiß, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt.“
Nach rund einem Jahr Training, fühlt sich Wörndl Ende März bereit, für das sportliche Comeback auf großer Bühne. Bei der WM in Rumänien erreicht er unter 22 Teilnehmern im Bewerb BBR (BareBow Recurfe) den vierten Platz. An den drei Wettbewerbstagen feuert der 55-Jährige jeweils 60 Pfeile auf die Zielscheibe ab.
Mit großem Erfolg: Im Mannschaftsbewerb, der sich aus den Einzelergebnissen der Athleten zusammensetzt, holte sich Wörndl mit seinen Kollegen Helene Fischerlehner und Florian Kasberger vom BSV Kremstal die Silbermedaille. „Damit, dass die WM mit einer Medaille für mich endet, hätte ich nicht gerechnet. Die Freude ist riesengroß, der Gedanke daran, nach meiner schweren Erkrankung wieder mit Pfeil und Bogen am Start zu stehen, hat mir viel Kraft gegeben“, sagt Wörndl.
Run Archery
Vom 21. bis zum 23. Juli 2017 wird in Berlin die erste von zwei Stationen des European Cup im Bogenlaufen (Run Archery) ausgetragen. Die zweite Station findet vom 23. bis zum 24.09.2017 in Zoetermeer statt.
Die Teilnehmer schießen mit einem Recurvebogen ohne Stabilisator.
Sprint
3 Runden ca.400 Meter, 2 Schießpassen mit 4 Zielen, die mit maximal 5 Pfeilen getroffen werden müssen, 1. Passe stehend, 2. Passe kniend. Stehend ist nur bei Papierauflagen die obere Reihe der Auflagen, kniend die untere Reihe der Auflagen zu treffen. Für jeden Fehler ist eine Strafrunde von 50 Metern zu laufen. Die Qualifikationsrunden werden im Einzelstart alle 30 Sek., die Viertel-, Semifinals und Finals werden im Massenstart durchgeführt.
Einzelwettbewerb
4 Runden mit ca. 800 Meter, 3 Schießpassen mit 4 Zielen und 4 Pfeilen. Die 1. und 3. Passe ist stehend und die 2. Passe kniend zu absolvieren (stehend, kniend, stehend). Stehend ist beim Verwenden der Papierauflagen die obere Reihe der Auflagen und kniend die untere Reihe der Auflagen zu treffen. Für jeden Fehlschuss ist eine Strafrunde von 100 Metern zu laufen. Der Wettbewerb findet im Einzelstart (alle 30 Sek.) durchgeführt.
Staffel im Sprintmodus
Jede Mannschaft besteht aus 3 Athleten (2 Männer + 1 Frau) und gestartet wird mit den Startläufern im Massenstart. Jeder Sportler läuft 2 Runden (á 400 m) mit 1 Schießpasse (stehend oder kniend) mit 4 Zielen, die jeweils mit 4 Pfeilen ohne Nachlader zu treffen sind. D.h.der erste Athlet läuft 400 m, dann schießt dieser stehend und läuft erneut 400 m, anschließend erfolgt der Wechsel in der vorgegebenen Wechselzone durch Körperkontakt (Wechselzone ca. 10m). Der/die zweite Athlet/-in läuft auch erst 400 m und schießt aber kniend, um dann wieder 400 m zu laufen. Erneuter Wechsel mit dem/der dritten Athlet/-in diese/-er schießt wieder stehend und beendet wie alle anderen mit 400 m Laufen. Für jeden Fehlschuss gibt es eine Strafrunde von 50 Metern.
Personalisieren von Recurve Wurfarmen
Recurve Wurfarme neigen dazu, Anfänger, Fortgeschrittene, einige ambitionierte Bogenschützen und sogar einige Trainer zu verwirren!
Quellen der Verwirrung:
Dieser Artikel hier bezieht sich auf die 3-teiligen Recurvebögen (Take-Down), wie sie am häufigsten von Target-Schützen eingesetzt werden; das Mitteteil an dem ein oberer und ein unterer Wurfarm befestigt wird. Die Wurfarme gibt es in 3 Längen (kurz, mittel, lang), die mit verschiedenen Mittelteillängen zu folgenden Bogenlängen kombiniert werden können:
Immer noch verwirrt? (Es gibt Mittelteile in unterschiedlichen Längen) Haben Sie bemerkt, dass Sie einen 68“-Bogen auf drei unterschiedliche Weisen machen können?
Die Regel besagt: je kürzer die Wurfarme desto schneller der Bogen. Alle anderen Dinge sind gleich. Die Wurfarme kommen typischerweise in 2#-Stufen in einem recht breiten Spektrum an Zuggewichten (ca. 14#-48#). Wenn Sie also lange Wurfarme nutzen und diese auf ein 25“-Mittelteil montieren, um einen 70“-Bogen zu erhalten, die Wurfarme mit 32# gekennzeichnet sind, werden Sie einen 32#-Bogen haben? – Könnte sein!
Das auf den Wurfarmen angegebene Zuggewicht wird bei einer Auszugslänge von 28“ gemessen. (Außer, es handelt sich um einen Jugendbogen, bei dem das angegebene Zuggewicht üblicherweise bei 24“ Auszugslänge oder bei einem traditionellen Bogen oft bei 26“ gemessen wird.) Weiterhin verwirrt?
Wie viele Bogenschützen haben eine Auszugslänge von exakt 28“? Ich vermute einmal, nicht so viele. Ich denke, dass die meisten Bogenschützen länger oder kürzer ausziehen. Wenn ihre Auszuglänge größer ist, wird das Zuggewicht „auf den Fingern“ höher sein als auf den Wurfarmen angegeben. Wenn die Auszugslänge geringer ist als 28“, so ist das Zuggewicht „auf den Fingern“ kleiner als auf den Wurfarmen angegeben.
Nun, wenn Ihre Auszugslänge genau 28“ ist, wird es ein 32#-Bogen sein? Hmm, vielleicht?
Wurfarme herzustellen ist keine perfekte Wissenschaft. Wenn ein Hersteller einen Wurfarm mit 31,5# baut, wird er diesen aussortieren? Nein, wird er nicht! Ist er „nah genug“ an den 32#, um eine 32#-Kennzeichnung zu rechtfertigen, so wird er zu den entsprechenden WA sortiert. Sie dürfen dem Hersteller nun nicht schlampige Fertigungstoleranzen vorwerfen. Hier haben wir recht vernünftige Zahlen. Sind die Wurfarme außerhalb dieser Toleranz, so werden diese auch aussortiert. Wenn wir perfekte Wurfarme erwarten würden, so würden die Preise unverhältnismäßig in die Höhe schießen und sehr viele Wurfarme würden aussortiert werden, weil sie nicht „perfekt“ sind.
(Da diese aussortierten Wurfarme dann nicht wiederverwertet werden können, hieße es: „Mach einen anderen Bill, Der war nicht gut!“ Und wenn man drei Stück herstellen muss, um einen perfekten zu bekommen, sollten wir bitte keinen günstigen Preis erwarten).
Zur Ihrer Information: Das Zuggewicht wird nicht so gemessen, wie der Schütze es tut. Der Hersteller benutzt dazu eine Maschine, in die der Wurfarm eingespannt wird. Am Wurfarmende (Limb-Tip) wurde dann früher ein Gewicht angehängt und gemessen, wie sehr sich der Wurfarm „biegt“. (Je geringer diese Biegung, desto höher ist das Zuggewicht).
Was Sie tun können, um die Verwirrung zu verringern:
Als Trainer können Sie dem Schützen zu einem für ihn passenden Bogen verhelfen. Jugendliche/Einsteiger sollten Bögen mit hohem Eigengewicht vermeiden, da ihre Bogenschulter zu Beginn noch nicht ausreichend trainiert ist. Kleinere Bogenschützen brauchen kleinere Bögen, etc.
Wenn der Bogenschütze dann einmal mit einer Bogengröße ausgestattet ist, so müssen Sie in der Lage sein, nötige Veränderungen zu benennen. Wenn er schnell wächst, so ist er vielleicht soweit, sagen wir mal, von einem 23“-Mittelteil zu einem 25“-Mittelteil zu wechseln. (Kurze Mittelteile haben ein kleineres Bogenfenster und wenn dazu noch ein niedriges Zuggewicht kommt, dann kann es sein, dass der Bereich nicht für alle Visiereinstellungen ausreicht. Längere Mittelteile sind aus mehreren Gründen besser, aber eben auch schwerer als kürzere.)
Nur am Rande erwähnt– Bogenschützen mit Jagdbögen verwenden oft Mittelteile mit 20“ oder sogar 19“. Sie können solche kurzen Bögen verwenden, weil sie ein Zuggewicht von mindestens 40# (normalerweise) verwenden und auf recht kurze Distanzen (20-30Yards) schießen.
Noch verwirrt?
Das Ändern der Mittelteil-Länge kommt selten vor. (Ein neues Mittelteil von gleicher Länge zu kaufen bringt auch kaum Probleme mit sich). Wurfarmwechsel kommen viel häufiger vor.
Kommen wir nun zu den „verstellbaren Wurfarmtaschen“. Die erste Serienproduktion von verstellbaren Wurfarmtaschen wurde von HOYT auf den Markt gebracht und war dann so verbreitet, dass es weltweit geklaut (übernommen) wurde. Dieses nennen wir heute International Limb Fitting oder ILF. Die Idee war, den Wurfarm in die Wurfarmtasche zu stecken, wo er einrastete und die Tasche verstellbar war, sodass der Anstellwinkel etwas verändert werden konnte. Zuvor mussten die Wurfarme verschraubt werden. Und wollte man den Anstellwinkel etwas verändern, musste man Keile (sägen, schnitzen oder was auch immer), zwischen Wurfarm und Mittelteil stecken und wieder mit der Wurfarmschraube festklemmen. Das war dann eher ein Glücksspiel das Passende zu finden.
Mit dem neuen ILF-System wurden die Wurfarmschrauben mit einer Sicherungsschraube gekontert und die Wurfarme hatten am Ende eine Kerbe, die in eine „Wippe“ geführt wurden. Wenn die Wurfarmschraube (Tillerschraube) herausgedreht wird, bewegt sich der Wurfarm Richtung Schützen. Das erhöht die Standhöhe und verringert ein bisschen den Weg der Wurfarme, die der Schütze bis zum Vollauszug benötigt. Beides verringert die Energie, die auf den Pfeil übertragen wird. Das kann man aber nur bis zu einem gewissen Punkt machen, bevor es gefährlich wird, sodass typischerweise das Zuggewicht nur um ca. 10% gegenüber dem, auf dem Wurfarm angegebenen Wert, reduziert werden kann. Während dem Schießen ist es schwer zu erkennen, ob die Tillerschrauben ganz rein- oder rausgedreht sind.
Nun kommt das Dilemma: Recurvewurfarme (die Länge ist jetzt abgeklärt) haben ihr angegebenes Zuggewicht bei 28“ (was der Schütze z.B. jetzt mal gerade nicht hat), welches auf Grund der Fertigungstoleranzen etwas abweichen kann. Bis zu 10% vom höchsten bis zum niedrigsten Wert. Abhängig davon, wie die Wurfarmtaschen eingestellt sind.
Verstanden?
Wenn der Kopf jetzt raucht, sind Sie damit nicht alleine.
Versuchen sie das hier:
Hier ist eine Möglichkeit, um es für Sie und Ihren Schützen einfacher zu machen. Dazu benötigen eine verlässliche Bogenwaage (alle Messungen müssen mit derselben Waage gemacht werden). Und so wird’s gemacht:
- Schrauben Sie die Tillerschrauben an dem derzeitigen Bogen Ihres Schützen komplett rein und zählen Sie dabei die Umdrehungen des Inbusschlüssels. Das wird der neue Bezugspunkt.
- Messen Sie das Zuggewicht mit der Auszugslänge des Schützen und einer Bogen-/Zugwaage. Wenn er einen Klicker benutzt, legen Sie den Pfeil auf und ziehen den Bogen (mit der Zugwaage) aus bis dieser fällt. „Easy Peasy“
Schreiben Sie diesen Wert mit einem Permanent-Marker auf den Wurfarm. - Ziehen Sie 10% von diesem im Vollauszug ermittelten Wert ab und notieren auch diesen (neben dem ersten Wert) auf dem WA. Das ist die Zuggewichtsspanne (Bandbreite/Range) für den Schützen bei seiner Auszuglänge.
Wenn das erledigt ist, stellen Sie den Bogen wieder auf das ursprüngliche Set-Up des Schützen ein (Tillerschrauben wieder in vorherige Stellung).
Weiter nach oben!
Wenn Sie nun das Zuggewicht erhöhen wollen und die jetzigen WA bereits komplett hochgedreht sind, müssen Sie neue in der gleichen Länge und mit vier Pfund (4#) mehr anschaffen.
Die vorhandenen WA sind nach oben komplett ausgereizt und die neuen werden soweit es geht nach unten getillert.
So, wenn wir also von 30# WA ausgehen wechseln wir zu 34# WA und drehen diese komplett runter (10% von 34# sind 3,4#). Das gibt dem Bogenschützen eine Zuggewichtserhöhung von 0,6#, welche einfach zu handhaben sein sollte und von wo aus recht einfach weiter gesteigert werden kann.
Egal wie das persönliche Zuggewicht ist, nutzen Sie die Kennzeichnung auf den WA für Ihre Kaufentscheidung.
Wenn also Ihre WA mit 28# gekennzeichnet sind, wechseln sie zu 32# WA. Damit steigt auch ihr Zuggewicht auf den Fingern um 4# (ca.). Das persönliche Zuggewicht ist jenes, welches Sie zur Auswahl der Pfeile (Spine) benötigen. Das auf den WA angegebene Zuggewicht dient lediglich der Kaufentscheidung.
Aber warte- da ist noch mehr!
Hier sind 2 Paar WA und deren Maximum für diesen Schützen.
26#WA 29,5# max.
28# WA 31,5# max.
Er hat auch noch ein Paar WA mit 30#. Können Sie schätzen, wie die maximale Messung für diesen Schützen wäre?
Ich kam auf 33,5#. In jedem Versuch war die Differenz rund 3,5#. Und da alle diese Werte ziemlich eng beieinanderliegen, sollten wir so fortfahren. Wenn die WA über 40# haben, erwarte ich leichte/andere Unterschiede.
Nun, nur so zum Spaß, nehmen Sie 10% von jedem dieser max. Zuggewichte, um jedem WA-Paar eine Spanne (Range) zu geben.
Können Sie erkennen, dass die 26#-WA und 30#-WA zusammen den gleichen Bereich abdecken wie alle drei WA-Paare zusammen?
Es bleibt lediglich eine kleine Lücke von 29,4# zu 30,4#. Wenn nun der Wechsel von 26# zu 30# erfolgt so ist das ein vernünftiger Sprung.
Das ist der Grund, wieso ein WA-Wechsel in 4#-Stufen empfohlen wird. Bedenken Sie auch, dass die Reduzierung des Zuggewichtes oftmals um mehr als 10% erfolgen kann, sodass die entstehende Lücke oft kleiner ist. (Ein weiterer Segen des ILF-Systems).
Sicherheitshinweis:
Überschreiten Sie niemals die vom Hersteller angegebene max. Anzahl an Umdrehungen der Tillerschrauben.
Beiter macht den Frühling bunterNeue farbenfrohe Nocken sind ab sofort erhältlich, zuerst für Pin Nocken #1, #2 und Hunter, sowie für die Out Nocke 4,5 für X-10. Es handelt sich hierbei um die Nockfarben #45 Sky Blue – die Nockfarbe der Olympiasiegerin Chang Hye-Jin – #81 Candy Pink und #22 Heavy Yellow.
Ab spätestens Ende Juni werden diese neue Farben auch für die Nockmodelle 12/1, 12/2, 12/2 Hunter, sowie 19/1, 19/2 und 19/2 Hunter im Fachhandel erhältlich sein.
Beiter Plunger in Rosa ab sofort erhältlich
Nach Ihrer Olympia-Goldmedaille in London hatte Ki Bo-Bae Werner Beiter gebeten einen pinkfarbenen Plunger zu bekommen: es wurden 10 Stück gemacht, 2 hat sie bekommen, einen die deutsche Ausnahmeschützin Karina Winter, einen Pia Lionetti aus Italien. 
Die anderen wurden als Einzelstücke verkauft. Ab sofort ist diese Custom-Farbe im Fachhandel erhältlich. Der Beiter Plunger ist nun in 7 Standard und 4 Custom-Farben erhältlich. Mehr Informationen auf www.wernerbeiter.com
Die Top-Sieben der Muskelkraft für BogenschützenMit diesem sieben Punkte umfassenden Programm, das aus sieben einfachen, aber effektiven Übungen besteht, werdet ihr muskulär topfit für die Sportart Bogenschießen.
Jeder Bogenschütze kennt die Faszination seiner Sportart. Ebenso wie er die Muskeln seines Körpers spürt (und zum Teil. auch kennt), die nach längerem Schießen zu ermüden beginnen und teilweise auch schmerzen. Diese Muskeln sind vorwiegend der Hände-Arme-Schulterbereich, der gesamte Rücken, die Brust- und Bauchmuskeln, die Hüft- und Gesäßmuskeln sowie die Muskeln der Beine und Füße. Mit anderen Worten: Die Sportart Bogenschießen erfordert muskulär den ganzen Menschen! Die auftretenden Ermüdungserscheinungen sind dabei lokal gesehen bei einzelnen Schützen unterschiedlich.
Aus unseren langjährigen Erfahrungen als Bogenschützen, in Verbindung mit unserer beruflichen Herkunft (Trainingswissenschaftler/Physiotherapeut), schlagen wir im Sinne der Optimierung unserer Sportart für Bogenschützen ab acht bis zehn Jahren bis hoch in den Seniorenbereich ein moderates, ganzjähriges Muskelkrafttraining vor.
Aus ökonomischen Gründen besteht das hier vorgestellte Trainingsprogramm lediglich aus sieben einfachen Übungen, die relativ leicht zu absolvieren sind und zur Durchführung keinen besonderen Lernprozess erfordern. Das Programm kann örtlich gesehen überall durchgeführt werden.
An Geräten werden dazu lediglich benötigt: 1 größerer Ball (siehe Übung 2); 2 Kurzhanteln (Übungen 5 und 6); 1 Theraband (Übung 4) und 1-2 Stabischüttler (Übung 7).
Das vorgestellte Trainingsprogramm der ´Top-Sieben` berücksichtigt die wichtigsten Muskeln für Bogenschützen und sollte terminlich das Jahr über wie folgt angewendet werden:
- Wintermonate November bis März:
Drei bis fünf Mal wöchentlich mit folgenden Satz (auch Serien genannt) – Wiederholungen:
November: ein Satz; Dezember: zwei Sätze; Januar bis März: drei bis vier Sätze.
- Sommermonate April bis September:
Ein bis zwei Mal wöchentlich mit ein bis drei Sätzen zur Krafterhaltung.
Bei einem entsprechenden ´Nachholbedarf` kann natürlich auch in den Sommermonaten öfters pro Woche trainiert werden.
- Oktober ist eine ´aktive Pause`.
Zur Durchführung der Übungen des Programmes:
- Zu Beginn des Programmes sollten Sie Ihre Hauptmuskelgruppen leicht dehnen und entsprechend auslockern. Zeit: ca. fünf bis sieben Minuten.
- Führen Sie die Übungs-Wiederholungen innerhalb eines Satzes zügig aus.
- Die Satzpausen planen Sie mit mindestens einer Minute ein. Führen sie in dieser Zeit leichte Lockerungsübungen aus.
Das Programm im Einzelnen:
Übung 1: Halbe Liegestütze
Bewegungsbeschreibung: Im Liegestütz zügige Bewegung bis maximal 90° im Ellenbogenbereich. Muskelwirkungen: Brustmuskulatur mit Schultergürtel und Oberarmen; Ellenbogenstrecker; Rücken- und Gesäßmuskulatur.
Wiederholungen: Serie bis maximal 20 Liegestütze.
Übung 2: Mobilisation der Brustwirbelsäule
Bewegungsbeschreibung: Ein größerer Ball liegt unter der Brustwirbelsäule und die Hände liegen unter dem Hinterkopf; der Po bleibt dabei am Boden. Nun rollen Sie den Ball ca. 10 cm an der Brustwirbelsäule auf und ab. Die Ellenbogen zeigen dabei nach außen.
Muskel- und Gelenkwirkungen: Beweglichkeitsverbesserung der Brustwirbelsäule. Wiederholungen/Zeit pro Satz: 2-3 Minuten.
Übung 3: Dehnung der Brustmuskulatur
Bewegungsbeschreibung: Stellen Sie sich in Schrittstellung in die Türe und legen die nach oben zeigende Handfläche mit der Handkante etwa in Kopfhöhe an die Türkante an. Nun schieben Sie den Oberkörper nach vorne.
Muskelwirkungen: Dehnung der Brustmuskulatur. Wiederholungen/Zeit pro Satz: 20 Sekunden im Wechsel.
Übung 4: Bogenzug-Simulation
Bewegungsbeschreibung: Normale Zugbewegung mittels eines Therabandes, d. h., eine Hand fixiert das Theraband an einem Stab, mit der anderen führen Sie den Zug aus. Anhand der unterschiedlichen Spannungen der Therabänder (von rot bis schwarz) lassen sich die Zugwiderstände sehr gut regulieren. Muskelwirkungen: Obere Schultermuskulatur, Schulterblattstabilisatoren, Rotations-manschette des Schultergelenkes, gesamte Bauch- und Rückenmuskulatur, Gesäß-, Bein- und Fußmuskulatur. Wiederholungen: 10-20x.
Übung 5: Komplexübungen (ein- und beidbeinig)
Bewegungsbeschreibung: Sie stehen ein- oder beidbeinig, die Arme hängen entspannt und Sie halten zwei Hanteln mit einem Gewicht von zwei bis fünf kg. Dann beugen Sie die Knie, strecken dabei die Wirbelsäule durch und führen die Arme seitlich am Körper hoch bis Sie die Horizontale erreichen. Wichtig, dass Sie die Daumen nach oben zeigen lassen. Etwa ein bis drei Sekunden halten. Anschließend strecken Sie das Knie wieder durch, richten sich auf und senken sie Arme in die Ausgangsstellung.
Muskelwirkungen: Gesamte Körperstabilisation mit besonderem Augenmerk auf die Schulterachse, die Wirbelsäulen- und Beckenmuskulatur sowie die Beinbeuger und -strecker und Fußmuskeln. Wiederholungen: drei bis zehn Mal.
Übung 6: Armbeugung und Schulterstreckung
Bewegungsbeschreibung: Leichte Schrittstellung, die Arme hängen seitlich am Körper und halten je ein Gewicht von ca. fünf kg. Zuerst beugen Sie die Ellenbogen und anschließend strecken Sie die Arme bis zur Senkrechten und halten die Gewichte ca. fünf Sekunden.
Muskelwirkungen: Dynamisch-komplexe Aktivierung der Schulter- und Schultergelenkmuskulatur sowie der Schulterblattstabilisatoren.
Wiederholungen: ca. zehn Mal
Übung 7: Stabischütteln
Bewegungsbeschreibung: In leichter Beugestellung und mit durchgestreckter Wirbelsäule beide Stabis rhythmisch schwingen lassen. Halten Sie dabei unbedingt die Ausgangsstellung ein.
Muskelwirkungen: Statisch-dynamische Kontrolle der Schulter- und Wirbelsäulenmuskulatur mit Beachtung der Beinachsen- und Beckenstabilität sowie der Fußgelenke.
Wiederholungen/Zeit pro Satz: ca. 20 Sekunden.
Viel Spaß beim Training und bei einem mit der Zeit erfolgreicheren Schießen!
Mit Pfeil und Bogen gegen BrustkrebsSie fallen auf, die Männer in Pink, sind bei immer mehr Turnieren dabei: Die Rede ist vom Team Bowjob. Sie haben nicht nur Pfeil und Bogen dabei, sondern vor allem auch eine Botschaft: „Always check your boobs“!
Welcher Schütze hat diese Aussage noch nicht gehört: „Für eine Mannschaft fehlt uns ein dritter Mann / eine dritte Frau“? Dies dachten sich auch Andreas Tinnefeld (damals TuS Grün-Weiß-Holten 1900 e.V.) und Robert Witthaus (damals Bogen Team Cölln e. V.) bei einem gemeinsamen Training im Sommer 2015. Hinzu kam noch die Problematik, dass man für eine Mannschaft drei Schützen aus demselben Verein benötigt. Eine Regelung die natürlich für offizielle Turniere beim DSB und DBSV unumgänglich ist. Ist eine solche Regelung für freie Turniere aber unbedingt notwendig? So entstand die Idee, ein vereinsübergreifendes Team zu schaffen, dass in unterschiedlicher Besetzung an freien Turnieren teilnehmen kann.
Der Name des Teams war schnell gefunden. Er sollte Aufmerksamkeit erregen, leicht zu merken und auch irgendwie sexy sein. Also nannte man sich: Team Bowjob – Bow für Bogen und Job für die Tätigkeit. Ähnlichkeiten mit anderen Worten waren von den Schöpfern natürlich nicht gewollt und wären rein zufällig. Für ein einheitliches Teamshirt benötigte man auch eine Farbe die einem Betrachter quasi sofort ins Auge stechen sollte. Inspiriert von dem Pink Ribbon und einer Aktion gegen Brustkrebs von Brady Ellison entschied man sich daher für pink. Dem Team war es wichtig, durch die auffällige Farbe auf die Thematik Brustkrebs aufmerksam zu machen. Was fehlte also noch? Ein Team braucht natürlich auch ein Logo. Man brauchte einen heißen Eyecatcher. Also schnell eine gute Freundin angesprochen, ein paar passende Fotos gemacht, einen Grafiker beauftragt und schon stand das Logo.
Eines der ersten Turniere für das Team sollte ein Zwölf-Stunden-Turnier in Warendorf sein, bei dem man als Mannschaft mit drei Schützen antritt. Genau hierfür hatte man Team Bowjob gegründet. Also kurz im Freundeskreis gefragt, wer Zeit und Lust hat das Team zu vervollständigen. Der fehlende dritte Mann war in diesem Fall Stefan Thorsten Kolodzeiski – alias der Koloss (BSC Nidderau e. V.). Leider wurde das Turnier aufgrund eines Sturms nach sechs Stunden abgebrochen. Trotz orkanartiger Böen beim Turnier erreichte man noch immer einen Ringdurchschnitt von 9,4 und belegte Platz fünf
Der nächste Einsatz von Team Bowjob ließ nicht lange auf sich warten. Bei der American Round 2015 in Düsseldorf konnte man zwar nicht als Team schießen, trotzdem nahmen drei Mitglieder von Team Bowjob an dem Turnier teil. Dieses Mal wurde das Team von Christian Mallmann (BSC Erftstadt 1978 e. V.) ergänzt. Das Turnier wurde mit einer Silber- (Andreas Tinnefeld) und einer Bronzemedaille (Robert Witthaus) für das Team beendet.
Auf jeden Fall hatte man in der Bogenwelt nun die Aufmerksamkeit von einigen Schützen erlangt. Immer wieder sah man die Männer in pink auf den unterschiedlichsten Turnieren. Da man von einigen Schützen wegen der Farbwahl der Shirts belächelt wurde, musste nun der nächste Schritt erfolgen. Man musste verdeutlichen, warum man genau diese Farbe gewählt hatte und musste den direkten Bezug zur Thematik Brustkrebs herstellen. Diese liegt dem Team bis heute sehr am Herzen. Das Team Bowjob-Mitglied Pacal Hackert (BSC Essen e. V.) erstellte auf Facebook eine Seite für das Team (zu finden unter: Team Bowjob). Dort werden die Hintergründe zur Teamgründung noch einmal erläutert.
Brustkrebs ist zwar eine ernste Angelegenheit, aber anstatt mit dem erhobenen Zeigefinger zu warnen, möchte Team Bowjob lieber mit einem (ersten) Augenzwinkern auf die Thematik aufmerksam. Das Motto des Teams ist daher:“ Always check your boobs!“ Und das wird jedem Schützen – natürlich auch allen Nicht-Bogensportlern – dringend ans Herz gelegt. Wird Brustkrebs beispielsweise in einem frühen Stadium erkannt sind die Heilungschancen sehr gut. Was auch nur Wenige wissen: Männer sind bei der Thematik Brustkrebs nicht ausgenommen. Die Prozentzahl der erkrankten Männer ist zwar wesentlich geringer als bei Frauen, aber treffen kann es auch Männer. Also: „Always check your boobs!“
Neben vielen einzelnen Turnieren startete Team Bowjob im Juni 2016 bei der Oberhausener Open. Auch hierbei handelte es sich um ein Zwölf–Stunden-Turnier. Zum Team zählten dieses Mal Andreas Tinnefeld (BSCO 1957 e. V.), Markus Gohrs (BSCO 1957 e. V.) und Stefan Winter (BSC Essen e. V.). Nach 12 Stunden Dauerschiessen mit unstetigen Witterungsverhältnissen sicherten sich die drei Teammitglieder den ersten Platz in der Wertung Compound.
Bis zu diesem Zeitpunkt handelte es sich bei Team Bowjob übrigens um eine reine „Männerrunde“, die ausschließlich aus Compoundschützen bestand. Plötzlich aber gab es eine Anfrage einer Schützin aus Frankreich, genauer gesagt aus Paris. Auch Melanie Murphy waren die Männer in pink aufgefallen. Ihr gefiel der Hintergrund der Aktion und es dauerte nicht lange, da wurde auch sie Mitglied bei Team Bowjob. Konnte es jetzt noch besser kommen als eine Verstärkung durch eine schöne Frau aus „der Stadt der Liebe“? Es konnte noch besser kommen…
Auch Maja Marchen, eine hochkarätige Schützin aus Kolumbien wird in diesem Jahr Team Bowjob unterstützen und das eine oder andere Mal im Shirt des Teams an die Schießlinie gehen. Auch ihr gefiel die Idee des Teams im Bogensport auf die Thematik Brustkrebs aufmerksam zu machen. So wurde das Team um eine großartige, professionelle Schützin ergänzt. Fotos von ihr werden demnächst auf der Seite von Team Bowjob bei Facebook zu finden sein.
Der nächste große Erfolgt für Team Bowjob ließ nicht lange auf sich warten. In der freien Compoundliga von Dakota-Bogensport-Inhaber Peter Jöcker startete Team Bowjob in der Besetzung Markus Gohres, Stefan Winter, Pascal Hackert und Phil Hesse (BSC Essen e. V.). Teamcaptain Andreas Tinnefeld konnte aufgrund einer Schulterverletzung das Team dieses Mal leider nur mental betreuen. In einer Reihe von großartigen Wettkämpfen zeigte das Team seine Qualität und setze sich in allen Wettkämpfen durch und sicherte sich letztendlich den ersten Platz.
Wie geht es nun weiter mit den Schützen in pink? Auch in diesem Jahr wird Team Bowjob an den unterschiedlichsten Turnieren teilnehmen um auf sich und die Thematik Brustkrebs aufmerksam zu machen. Jeder Schütze und jede Schützin – egal welche Schießerfahrung oder welche Bogenart – ist im Team gerne willkommen. Bei Interesse einfach die Teamseite auf Facebook besuchen und eine kleine Nachricht hinterlassen.
Krebs ist allgegenwärtig. Es kann jeden von uns treffen. Jederzeit. Auch eine befreundete Schützin des Teams ist kürzlich an Krebs erkrankt. Es ist ein Gehirntumor – inoperabel. Die Chemotherapie läuft zurzeit. Allerdings geht es der Schützin aktuell nicht gut. Daher widmet Team Bowjob alle Turniere in diesem Jahre der Schützin Holly Billington aus den USA: „Get well soon, honey!“ Und für alle anderen gilt: „Always check your boobs!“
Andreas Tinnefeld