Die Progressive Muskelentspannung: Viele setzen auf sie. Auch dem Bogenschützen kann sie was bringen. Rick McKinney stellt sie uns im Folgenden vor.
Die meisten von uns haben das schon erlebt: Das Atmen wird schwerer, die Beine beginnen zittrig zu werden, sodass man das Gefühl hat, nicht mehr aufrecht stehen zu können. Man hört nur noch den eigenen Herzschlag hämmern und im Vollauszug beginnt das Visier zu wackeln oder im Rhythmus des Herzschlags zu zittern! So sieht Wettkampfstress aus!
Ob das Spaß macht? Definitiv nicht! Trotzdem ist er einer der Gründe, warum wir überhaupt an Turnieren teilnehmen. Man versucht, sich und den anderen zu beweisen, dass man im Wettstreit besser ist, als die meisten anderen.
Wettkampfstress – wer ihn kontrollieren kann, der kann ihn sogar genießen. Es ist wie ein Adrenalinschub oder das berühmte “Runner’s High“ Wer der beste Sportler ist, wenn es wirklich darauf ankommt? Wie geht man also mit Wettkampfstress um?
Manchen hilft Musik, manchen Hypnose; manche haben keine Ahnung, wie sie es dennoch immer mit Bravour schaffen, mit ihm fertig zu werden. Während der vergangenen Jahre wurde in diesem Bereich viel geforscht, wobei sich ein Bereich deutlich in den Vordergrund schob: Entspannung, insbesondere Muskelentspannung.
Es geht bei dieser Mentaltechnik allerdings nicht nur darum, die Muskeln zu entspannen, sondern sie ständig unter Kontrolle zu haben und so effizient wie nur irgend möglich einzusetzen. Manche Schützen benötigen da einen stärkeren Stimulus als normalerweise üblich ist. Ein Beispiel dafür ist Jay Barrs. Der US-Amerikaner holte sich bei seinem Olympiasieg 1988 „Hardrockmusik zur “Entspannung” an, um auf dem eigenen optimalen Level zu sein“. Andere Schützen entspannen sich bei ruhigerer Musik.
Dr. Daniel Landers, ordentlicher Professor an der Arizona State University, hat einige Artikel zum Thema Wettkampfstress verfasst, insbesondere im Schießsport. Das meiner Meinung nach interessanteste Paper dreht sich darum, wie man sein persönliches Stresslevel findet und wie man es erreicht, um die optimale Leistung abzurufen.
Seit Jahren kursiert in dem Zusammenhang die „Inverted U-Theorie. Im Prinzip besagt sie, dass die Leistung dann am besten ist, wenn der Erregungszustand nicht zu hoch und nicht zu niedrig ist (siehe Schaubild). Nach Dr. Landers Hypothese variiert dieser Erregungszustand bei den einzelnen Schützen. So erklärt sich, dass Jay Barrs einen höheren Erregungszustand für die Topleistung benötigte, während andere Schützen vielleicht eher beruhigende Methoden brauchen, um ihren Stresslevel senken, um gute Leistungen zu erbringen. Diese „fließende Inverted U-Theorie” ist eine besonders gute Erklärung, warum sich Sportler entweder „aufputschen” oder beruhigen müssen, um die optimale Leistungsspitze zu erreichen.
Eine Möglichkeit, sich in den optimalen Erregungszustand zu versetzen, sind Muskelentspannungstechniken. Es dauert etwas, diese Techniken zu erlernen. Um sie letztlich optimal zu nutzen, ist es nötig, sich strikt an die Programme zu halten und dabeizubleiben, bis man sich auf Knopfdruck in den richtigen Entspannungszustand versetzen kann, der für den entsprechenden Leistungsoutput benötigt wird. Anfänglich dauert das 20 bis 30 Minuten. Auf diesem Level bleibt man für gewöhnlich einige Wochen. Oder auch länger. Das ist individuell sehr verschieden. Jetzt heißt es: Nur nicht aufgeben! Die, die nicht durchhalten werden es generell nie zum Erfolg bringen.
Wer lernen will, sich zu entspannen, der muss seinen Körper kennen. Die Spannung im eigenen Körper kann selbstzerstörerisch wirken und zu Erschöpfung. Dies dann auch noch genau dann, wenn man eigentlich Stärke abrufen müsste. Eine der wichtigsten Vorteile beim Erlernen der Muskelentspannung ist, dass dazu führt, dass man sich besser fokussieren und das Unterbewusstsein besser unter Kontrolle halten kann. Und das ist unabdingbar, wenn man gewinnen möchte.
Und für noch etwas ist diese Entspannungstechnik gut. Die eigenen Vorstellungen vor dem inneren Auge werden viel klarer. Das verhilft zu mehr Selbstvertrauen, Konzentration und halt auch auf einem hohen Leistungsgrad wach und fokussiert. Die Atmung ist dann gleichmäßig und kann vielleicht sogar den Pulsschlag etwas herunterfahren. So wirkt man an der Schießlinie wie ein „Gewinner” – wovor die meisten Gegner den größten Respekt haben! Das macht Eindruck, macht den Wettkampf für deine Gegner sicher nicht einfacher
Im Folgenden gibt es jetzt die Anleitung, wie ihr diese Entspannungstechnik lernen könnt.
Suche dir ein ruhiges Plätzchen ohne Ablenkung (also ohne Handy, Tablet-PC, Computer, Fernseher, andere Personen, Haustiere etc.)
Begib dich in eine bequeme Position, Anfänger legen sich meist hin. Das kann einschläfernd wirken und eventuell schläfst du wirklich dabei ein. Am Anfang ist das in Ordnung. Irgendwann bist du dann in der Lage, während der Sitzung wach zu bleiben. Etwas später, vielleicht nach einer Woche, kannst du dich auf einen Stuhl setzen und die Prozedur wiederholen. Nach einer weiteren Woche, diesmal in der sitzenden Position, kannst du im Stehen üben. Schließlich solltest du in der Lage sein, die Technik an der Schießlinie durchzuführen, während du dich auf den Schuss vorbereites
Hier wäre es hilfreich, wenn du jemand zur Unterstützung hast, damit du dich auf die entsprechenden Muskelgruppen konzentrieren kannst. Das geht natürlich auch mit einer Kassette oder einer CD. Prinzipiell arbeitest du dich durch alle großen Muskelgruppen durch; eine nach der anderen, beginnend bei der Nackenmuskulatur. Spanne die Muskeln an und halte die Spannung für drei bis fünf Sekunden. Nimm nun die Muskelspannung und wie sie sich genau anfühlt ganz bewusst wahr. Entspanne die Muskelgruppe (Nacken) wieder. Baue die Spannung komplett ab und fühle bewusst, wie sich der entspannte Nacken jetzt anfühlt. Beachte den Unterschied zwischen den zwei Zuständen Anspannung und Entspannung. Aber nicht übertreiben mit der Anspannung, sonst stehen am Ende statt Entspannung möglicherweise Krämpfe und Schmerzen. Wiederhole diesen Prozess mehrere Male.
Mache mit der Schultermuskulatur weiter. Spanne sie an und ziehe die Schultern hoch in Richtung der Ohren. Halte die Spannung für etwas drei bis fünf Sekunden. Entspanne dich wieder und fühle auch jetzt wieder ganz bewusst den Unterschied. Wiederhole die Anspannung und machen dann weiter mit der Armmuskulatur, Handgelenk und Handmuskeln: anspannen, halten und wieder entspannen. Weiter geht es mit den Brustmuskeln, Rückenmuskulatur und Bauchmuskeln.
Nun spanne die Gesäßmuskulatur an, halte die Spannung für drei bis fünf Sekunden und entspanne wieder. Wenn Du die Entspannung bewusst wahrgenommen hast, dann wiederhole den Vorgang. Arbeite weiter mit den Oberschenkeln, Beinmuskulatur und den Füßen.
Wenn Du diesen Rhythmus von Anspannung, Halten und Entspannung mit allen großen Muskelgruppen durchgeführt hast, solltest du in deinen Körper hineinhorchen. Spüre genau nach, er sich anfühlt. Ist wirklich jede Muskelgruppe jetzt auch ganz entspannt ist. Wenn sich ein Bereich noch etwas verkrampft anfühlt, dann wiederhole die Übungen bei den betreffenden Muskelgruppen noch einmal.
Wenn Du dann körperlich ganz entspannt bist, konzentrierst du dich nur noch auf die Atmung. Einatmen, ausatmen, einatmen… Ganz einfach, unverkrampft und langsam. Jetzt solltest du spüren, wie beim Ausatmen alle Anspannung zusammen mit der Luft aus dem Körper fließt. Während u diesen entspannten Zustand bewusst wahrnimmst, solltest du ein Wort nutzen, das dieses Gefühl unterstützt. Meines war „re…lax…”, also “ent…spannt…” Beim Einatmen dachte ich “re…”, beim Ausatmen “…lax”. Das war mein „Mantra“ während meiner härtesten Wettkämpfe.
Es ist kein Problem, wenn du in der Anfangsphase des Übens einschläfst. Anfangs ist es sogar wahrscheinlich, dass so etwas passiert, aber dann lernt man recht rasch, den Entspannungszustand zu kontrollieren und arbeitet sich durch den ganzen Vorgang durch, ohne sich dabei zu schlapp zu fühlen. Nach dem Üben der Technik im Liegen (für vielleicht eine Woche), kann man in der nächsten Woche zu einer sitzenden Position übergehen. Die Prozedur bleibt gleich. Letztlich wird der ganze Prozess auch schneller von statten gehen. Nach der zweiten Woche in der sitzenden Position, sollte man in der dritten Woche aufstehen und das Ganze im Stehen durchführen können.
Sobald man die Technik im Stehen mit allen Muskelgruppen nacheinander vollziehen kann, kann man versuchen, Muskelgruppen zu kombinieren (Nacken, Schultern, Brust und Arme). Genauso macht man es mit der Rumpfmuskulatur, Gesäß, Beinen und Füßen. Sobald man auch das geschafft hat, kombiniert man alle Muskelgruppen: Man spannt den ganzen Körper gleichzeitig an, hält diese Spannung einige Sekunden und entspannt dann. So sollte weiter trainiert werden. Ziel ist es, diese Technik während des Schießtrainings durchführen zu können, sobald man für die ganze Prozedur nur einige wenige Sekunden benötigt. Schlussendlich sollte man es schaffen, die Muskelgruppen nicht bewusst anspannen zu müssen, sondern nur die Entspannung beim Ausatmen zu fühlen.
Die Atmung ist der Schlüssel zur Entspannung. Irgendwann ist man in der Lage, beim Einatmen die normale Spannung herzustellen und beim Ausatmen die Muskelentspannung zu provozieren. Sobald man an diesem Punkt angekommen ist, muss man vor dem Auszug nur einmal tief atmen, um dann beim Ausatmen komplett zu entspannen, um dann mit der Schussabfolge beginnen.
Man sollte beachten, dass es mindestens ein Monat dauert – eher sogar mehr – bis diese Entspannungstechnik schnell und quasi automatisiert abläuft. Diese Art zu Atmen muss trainiert werden, ebenso wie die Muskel an- und -entspannung. Irgendwann wird man dann selbst wie die Menschen aussehen, die sich anscheinend immer unter völliger Kontrolle haben.
Infos:
Diese Entspannungstechniken werden inzwischen sehr häufig in Kursen angeboten. Zum Beispiel in den Volkshochschulen; wo sie zudem recht preisgünstig sind. Sehr hilfreich ist auch ein Beitrag der Apothekenrundschau, zu dem auch ein Video ins Netz gestellt wurde. Ihr findet es unter http://www.apotheken-umschau.de. Dann das Stichwort Entspannung eingeben.
Brandenburg und Nordrhein Westfalen triumphieren im Verbandspokal der Bogensportler des DBSV WestfalenDas Compoundteam des Brandenburger Bogensportverbandes und das Recurveteam des Bogensportverbandes aus NordrheinWestfalen gewinnen im westfälischen Erftstadt die Verbandspokale des Deutschen Bogensport-Verbandes 2017.
Beim Verbandspokal stellt jeder Landesverband maximal acht seiner Bogensportler, pro Altersklasse einen Schützen. In der Summe der jeweiligen Einzelplatzierungen werden dann Punkte vergeben, zwei Streichwerte sind möglich. Brandenburgs Compoundschützen mussten sich mit den starken Gastgebern auseinandersetzen, bis in der letzten Entfernung die Entscheidung zugunsten der Brandenburger fiel. Im Team der Brandenburger ragte der Lindenberger Lars Klingner heraus, ihm gelang das Kunststück mit 360 von 360 möglichen Ringen über 30 Meter das Maximum zu schießen, 22 seiner 36 Pfeile fanden gar den Weg in den nur 4cm-großen Zehnerinnenring – Deutscher Rekord. Brandenurgs Bogensportler mit dem olympischen Recurvebogen mussten den kurzfristigen Ausfall drei ihrer Schützen verkraften, ein Podestplatz schien mit nur vier Schützen schier aussichtslos. Gastgeber NRW und Berlin holten souverän Gold und Silber, Brandenburg und Thüringen stritten bis zur letzte Passe um Bronze. Dem Brandenburger Quartett tatsächlich der Sprung aufs Podest, mit einem winzigen Pünktchen Vorsprung auf den Thüringer Bogensportverband.
Das Ausbalancieren des Bogens
In diesem Artikel geht es um das Ausbalancieren des Compoundbogens mit Hilfe von Stabilisatoren. Er befasst sich nicht nur mit den physikalischen Grundlagen, sondern beschreibt vor allem auch was konkret zu tun ist, um optimal eingestellt schießen zu können. Von Larry Wise.
In einem Wimpernschlag legt eine Sehne die 20“ Strecke in Richtung Ziel zurück. Sie braucht dafür 0,015s. Der Pfeil verlässt die Sehne so schnell, dass man es mit bloßem Auge nicht sehen kann. Es passiert sehr viel in diesen 0,015 Sekunden. In dieser Zeit wird der Pfeil wird Richtung Ziel beschleunigt, aber die Wurfarme, das Mittelteil und die Rollen bewegen sich ebenfalls. Während sich der Pfeil, Sehne, Wurfarme und Rollen sich in die Richtung des Ziels bewegen, bewegt sich das Mittelteil in die entgegengesetzte Richtung und drückt in die Bogenhand. Dies geschieht nach dem dritten Satz der Newtonschen Mechanik: Jede Kraft erzeugt eine gleich große Gegenkraft.
Wie sich das Mittelteil in diesem „Wimpernschlag“ verhält, hat maßgeblichen Einfluss darauf, wo der Pfeil auftrifft und wie beständig dies geschieht. Mit anderen Worten: Die Genauigkeit hängt von dem Verhalten des Mittelteils (dynamisches Verhalten), während des kurzen Zeitraumes ab, in dem die Wurfarme und die Sehne den Pfeil aus dem Bogen beschleunigen. Wenn der Pfeil die Sehne erst einmal verlassen hat und frei fliegt, haben weder der Bogen noch der Schütze Einfluss auf den Pfeil.
Daher müssen die Bedingungen, unter denen der Pfeil abgeschossen wird, mit großer Sorgfalt optimiert werden, um sicherzustellen, dass der Pfeil das Ziel an der gewünschten Stelle trifft.
Die Bedingungen enthalten folgende Faktoren:
- Die Zielrichtung des System Bogen/Pfeil
- Die Platzierung der Bogenhand
- Ein gleichmäßiges Lösen
- Der dynamische Spine und Flugeigenschaften des Pfeiles
- Die gleichmäßige Performance des Systems Wurfarme/Rollen
- Die physikalische Balance des Bogens
Der Schütze hat die direkte Kontrolle über alle genannten Faktoren. Die Entwicklung eines guten Schussaufbaus und -ablaufs kümmert sich um Faktor eins, zwei und drei. Gutes Bogen- und Pfeiltuning kümmert sich um Faktor vier und fünf. Dieser Artikel kümmert sich um Faktor sechs. Das Ausbalancieren des Bogens mit Hilfe von Stabilisatoren. Es geht nicht um die Dämpfung von Vibrationen und Geräuschen. Zwei Dinge, die Stabilisatoren ebenfalls sehr gut können. Es geht nur um die Balance. Dabei wird des Fokus auf die etwas komplizierteren, einstellbaren Stabilisatoren gelegt.
Bogen-Balance und dynamische Arbeit
Wenn die Sehne gelöst wird, bewegt sich das Mittelteil und alle daran befestigten Teile, wie Visier und Pfeilauflage. Dies ist eine sehr heftige Bewegung. Von daher ist es sehr wichtig zu verstehen, wie man diese Bewegung kontrollieren kann, um die eigene Präzision verbessern zu können.
Hier ein paar Fakten, die moderne Compoundbogen betreffen. Das gesamte „System Bogen“ ist sehr stark aus der Balance, bevor man einen Stabilisator anbringt. Die Mittelteile mit Durchschusssystem helfen ein wenig den Bogen nach links oder rechts zu balancieren. Dies wird aber sofort gestört, wenn ein Visier und Pfeilauflage an einer Seite angebracht werden. Der Schwerpunkt verlagert sich zu der Seite und das System muss mit einem Stabilisator ausbalanciert werden.
BOGENHAND: Wenn die Bogenhand am Griff platziert wird, geschieht dies unterhalb der geometrischen Mitte des Bogens. Dies bedeutet, dass die Hand eine Kraft auf die untere Hälfte des Bogens ausübt. Als Folge bewegt sich der obere Wurfarm in Richtung des Schützen. Sie „pitched“. (pitch ist ein Begriff aus der Luftfahrt, der das Heben oder Senken der Flugzeugnase beschreibt. Siehe auch Bild mit dem Flugzeug)
NOCKPUNKT: Bei den meisten Bögen ist der Nockpunkt oberhalb der geometrischen Mitte. Im Vollauszug sorgt dies ebenfalls für einen pitch des oberen Wurfarmes in Richtung Schützen.
MITTELTEIL DESIGN: Die Massenverteilung zwischen der oberen und unteren Hälfte eines Mittelteils ist ungleich. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. Während des Lösens beeinflusst die ungleiche Masse den pitch, roll und yaw (Drehmoment) des Mittelteils, während es sich in die Hand drückt.
MITTELTEIL DESIGN 2: Die seitliche Massenverteilung ist durch das Bogenfenster ebenfalls unterschiedlich. Die meisten Mittelteile drehen in Richtung der Kabelseite. Mittelteile mit Durchschusssystem haben eine bessere Links/Rechts-Masseverteilung und sind daher weniger anfällig für dreidimensionales Verwinden während des Abschusses.
VISIER: Jedes Visier, das an einer Seite an einem Bogen angebracht wird, erhöht das Gewicht auf dieser Seite. Je schwerer das Visier ist, umso mehr kommt der Bogen aus der Balance und muss mit Gegengewichten wieder in Balance gebracht werden. Eine Pfeilauflage erhöht auch das Gewicht an einer Seite.
GEWICHT DER ROLLEN: Heutzutage haben die meisten Compound asymmetrische Cams (Rollen). Das heißt, dass das obere und untere Cam unterschiedliche Form und Masse haben. Symmetrische Cams haben die gleiche Form und Masse, wie die Compound in den 70er- und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Diese Cams/Rollen werden beim Lösen in eine Drehbewegung versetzt. Jede Drehung erzeugt ein Drehmoment. Bei unterschiedlichen Größen und Massen hat man unterschiedliche Drehmomente. Diese mögen vielleicht klein sein, aber sie sind ein Teil der Gleichung für die dynamische Bogenbalance.
Dies sind die meisten Fakten in Bezug auf das System Bogenmittelteil/Wurfarme/Cams. Es ist nicht in Balance, kann aber mit Gewichten; in eine dynamische Balance für die 0,015 Sekunden des Lösens gebracht werden. Wenn ein System ausbalanciert ist, werden in der Regel auch bessere Gruppen geschossen.
Dabei sollte man aber immer folgende Regel beachten:
Schraube niemals etwas an deinen Bogen, solange es nicht die Gruppierung verbessert.
Manch einer vergisst diese Regel und schraubt Zubehör und Stabilisatoren an seinen Bogen ohne zu überprüfen, ob es seine Gruppen verbessert. Es ist sinnvoller zu überprüfen, ob ein neues Zubehör die Gruppierung verbessert und es nicht nur deswegen an seinen Bogen zu schrauben, weil es ein anderer auch hat.
Der Zweck eines Stabilisators und seine Konstruktion
Die Aufgabe eines Stabilisators ist es sämtliche Bewegungen des Mittelteils zu dämpfen, außer der horizontalen in Richtung Bogenhand. Der Stabilisator muss das Pitchen, Rolling und Yawing dämpfen. Dies ermöglicht dem Schützen den Pfeil präzise und beständig in Richtung Ziel zu schießen. Die überschüssige Energie vom Abschuss (ca. 20 Prozent der gespeicherten Energie) und unerwünschte Verdrehung (Torque) der Bogenhand müssen gedämpft oder aufgelöst werden. Es ist die praktische Anwendung des physikalischen Grundsatzes, dass eine Masse in Ruhe solange in Ruhe bleibt, bis eine Kraft auf sie ausgeübt wird. Die Form und die Materialien spielen dabei eine große Rolle wie gut ein Stabilisator dies kann.
Gewicht und seine Distanz zum Bogen und wie es sich einer Bewegung widersetzt, spielt eine Rolle. Das Material aus dem das Rohr gefertigt ist und wie es Schwingungen dämpft, sind ebenfalls wichtige Randbedingungen beim Design eines Stabilisators.
Balance sorgt dafür, dass sich der Bogen anfühlt, als wäre er ein Teil des Körpers. Ein Set mit einstellbaren Verbindungen und einem Extra-Set an Gewichten ermöglicht dies zu erreichen. Ein Bogen in der richtigen Balance kann in einer senkrechten Linie in Richtung Ziel gehoben werden. Er ist nicht in der Form verkantet, dass die Spitze entweder nach links oder rechts fällt. Es fällt nicht schwer den Bogen ruhig zu halten und wenn der Bogen von alleine senkrecht steht minimiert sich auch die Gefahr rechts oder links vorbei zu schießen.
Setup von einem Scheibenbogen
Zu Anfang muss der Bogen fertig zum Schießen sein. Das heißt Visier, Pfeilauflage, Peep, Nockpunkt müssen montiert sein. Das einzige was fehlt, ist die Stabilisation.
Schritt 1: Den Bogen in einen Balancer einspannen
Falls keiner zur Hand ist, kann der Bogen auch locker in der Hand gehalten werden.
Schritt 2: Den Mono anschrauben
Den Mono am Rücken (in Richtung Ziel) des Bogens mit einem kleinen Gewicht befestigen. Die Länge des Mono ist persönlicher Geschmack. Man sollte aber bedenken, dass beim Ausbalancieren die Physik ebenfalls ein Wörtchen mitspielt, da mit dem Gegenstabi auf der anderen Seite ein Hebelsystem aufgebaut wird.
Schritt 3: Den Kurzstabi anschrauben
Der Kurzstabi (zwischen 8“ und 15“) wird an einer Offset-Bar in Richtung Schütze angeschraubt. Zuerst wird nur so viel Gewicht angebracht um einen Ausgleich mit dem Mono zu erreichen. Erst später wird daran gearbeitet eine Links/Rechts-Balance zu erreichen.
Schritt 4: Eine anfängliche Balance zwischen dem Mono und dem Kurzstabi erreichen
Es ist zu diesem Zeitpunkt ist es nicht das Ziel eine perfekte Balance zu erreichen, in der der Bogen senkrecht steht. Der Bogen ist zu diesem Zeitpunkt „statisch“, da er ja nicht geschossen wird. Das Ziel ist aber eine dynamische Balance. Das heißt eine Balance, wenn der Bogen voll ausgezogen ist und man im Anker steht. Diese endgültige Balance kann man nur durchs Testen erfahren. Dabei hat auch das unterschiedliche Design von Mittelteilen einen Einfluss.
Vertikale Balance: Am Anfang wird die vertikale Balance eingestellt. Es hat sich als gute Anfangsannahme herausgestellt, dass der Mono in einem 45° -Winkel nach vorne fällt (pitched). Es müssen entsprechend Gewichte an den Stabilisatoren an- oder abgeschraubt werden.
Links/Rechts-Balance: Die Rechts/Links-Balance sollte so eingestellt sein, dass der Bogen immer senkrecht steht. Dies kann durch das Ausstellen des Kurzstabis erreicht werden. Der Stabi wird dabei solange nach außen gedreht, bis der Bogen von alleine gerade steht. Es können natürlich auch Gewichte hinzugefügt werden, falls das Winkel zu stark wird. Das heißt, dass der Stabi zu weit nach außen gedreht wird, sodass er andere an der Schießlinie behindern würde.
Schritt 5: Testen: Es wichtig das erste Setup der Stabilisation mit einen Papiertest auf fünf bis acht Meter zu testen. Danach ist das Testen auf eine lange Distanz nötig, um die Gruppierung der Pfeile zu überprüfen. Dies geschieht am besten auf Entfernungen von mehr als 35 Meter.
Wie fühlt es sich an? Die Stabilisation muss dafür sorgen, dass sich der Bogen anfühlt, als wäre er ein Teil von einem. Falls es sich „sonderbar“ oder „ungewöhnlich“ anfühlt, wird man immer an die Stabilisation erinnert und kann sich nicht auf den Schuss konzentrieren.
Zusammenfassung
Bogenschießen ist eine wunderbare Art gegen sich selbst anzutreten. Um dies erfolgreich zu können ist eine gute Vorbereitung unerlässlich. Diese umfasst die persönliche Form und das Material. Viel zu oft wird die Balance eines Bogens übersehen oder falsch eingestellt. Dabei kann diese nach dem beschriebenen System relativ einfach eingestellt werden. Mit ein wenig Grundlagen der Physik (Kraft x Kraftarm = Last x Lastarm) kann man relativ präzise herausfinden, welche Gewichte ein Bogen benötigt und wo diese angebracht werden müssen. Mit einem Balancer wird diese Arbeit deutlich vereinfacht.
Warum Kinder Bogenschießen
Bogenschießen hat einen immensen Zulauf. Gerade auch bei Kindern und Jugendlichen ist unser Sport ein echter Renner. In einer Umfrage wollten wir wissen, warum denn nun der Nachwuchs zu Pfeil und Bogen greift, was ihnen an dieser Sportart fasziniert.
Sophie Kühne, 12 Jahre alt, TuS Grün-Weiß-Holten 1900 e.V.
Seit wann schießt Du mit dem Pfeil und Bogen?
Ich schiesse seit 4 Jahren.
Wie bist Du dazu gekommen?
In der Fernsehsendung „Wetten Dass?“ gab es einen Beitrag über das Bogenschiessen zu sehen. Dieser war cool und daraufhin hat mich mein Onkel mit zum Training genommen. Es hat mir sofort Spaß gemacht.
Was macht Dir am Bogenschiessen Spaß?
Ich finde am Bogenschiessen gut, dass man den Kopf ab- / freischalten kann. Das verbessert auch meine Konzentrationsfähigkeit und das hilft mir auch in der Schule. Außerdem trainiert man beim Aufschreiben das Kopfrechnen und man hat trotzdem viel Spaß dabei.
Hast Du schon bei Turnieren teilgenommen und vielleicht sogar schon etwas gewonnen?
1. Platz mit der Jugendmannschaft DM DBSV Halle, 5. Platz DM DBSV 2015 aussen, 2. Platz DM DBSV Halle, Deutscher Rekord Halle 585 Ringe U12
Hast Du ein Vorbild im Bogenschiessen?
Katniss Everdeen hat mich zum Bogenschiessen inspiriert.*
Was möchtetst Du im Bogenschiessen mal erreichen?
Ich würde gerne bei den Olympischen Spielen mitschiessen.
* falls nicht bekannt: Katniss Everdeen ist ein fiktiver Charakter aus
der Filmreihe „Die Tribute von Panem“.
Daniel Schneider, 14 Jahre alt, Tus Grün-Weiss-Holten 1900 e.V.
Seit wann schießt Du mit dem Pfeil und Bogen?
Seit Oktober 2013.
Wie bist Du dazu gekommen?
Über die Familie.
Was macht Dir am Bogenschiessen Spaß?
Freunde treffen, Freundschaften schließen.
Hast Du schon bei Turnieren teilgenommen und vielleicht sogar schon etwas gewonnen?
Ja, bei der Vereinsmeisterschaft und beim Apfelturnier in Tönisvorst. Da habe ich den zweiten Platz gemacht.
Hast Du ein Vorbild im Bogenschiessen?
Carlo Schmitz, Arne Metzlaff und mein Vater.
Was möchtetst Du im Bogenschiessen mal erreichen?
Gute Erfolge
Lea Spieker, 18 Jahre alt, BSC Oberhausen 1957 e.V. / TuS Grün-Weiss Holten 1900 e.V.
Seit wann schießt Du mit dem Pfeil und Bogen?
Seit Sommer 2011.
Wie bist Du dazu gekommen?
Schnupperkurs in Bayern bei Kristina Heigenhauser (damals noch Berger) und ihrem Mann.
Was macht Dir am Bogenschiessen Spaß?
Die Präzision und das unglaublich feine Körpergefühl beim Schuss.
Hast Du schon bei Turnieren teilgenommen und vielleicht sogar schon etwas gewonnen?
Ja, erst kürzlich. 2 Deutsche Meistertitel in der Halle beim DBSV in der U20 und Damenklasse. Auch beim DSB habe ich schon bei Deutschen Meisterschaften teilgenommen.
Hast Du ein Vorbild im Bogenschiessen?
Arne Metzlaff, Carlo Schmitz, Kristina Heigenhauser, Brady Ellison.
Was möchtetst Du im Bogenschiessen mal erreichen?
Im Nationalkader des DSB sein und regelmäßig an internationalen Turnieren teilnehmen und gesponsert werden.
Steven Knopp, 14 Jahre alt, BSC Oberhausen 1957 e.V.
Seit wann schießt Du mit dem Pfeil und Bogen?
Seit einem Monat.
Wie bist Du dazu gekommen?
Ich wollte es schon immer mal machen.
Was macht Dir am Bogenschiessen Spaß?
Bogenschiessen allgemein.
Hast Du schon bei Turnieren teilgenommen und vielleicht sogar schon etwas gewonnen?
Nein.
Hast Du ein Vorbild im Bogenschiessen?
Nein.
Was möchtetst Du im Bogenschiessen mal erreichen?
Ich will so lange wie möglich schießen.
Erja Polina Galeta, 16 Jahre alt, BSC Oberhausen 1957 e.V.
Seit wann schießt Du mit dem Pfeil und Bogen?
Seit Februar 2014
Wie bist Du dazu gekommen?
Nachdem ich das Schiessen auf einer Klassenfahrt ausprobiert habe, wusste ich, dass ich diesen Sport weiterhin betreiben wollte. Ein Jahr später habe ich mich nach einem Verein umgesehen und seit dem schieße ich.
Was macht Dir am Bogenschiessen Spaß?
Mich fasziniert, dass es so viele verschiedene Möglichkeiten gibt diesen Sport auszuführen. Auch das Gefühl, für alles selbst verantwortlich zu sein – Pfeil für Pfeil – mach den Sport so besonders. Man kommt an persönliche Grenzen, von denen man nicht wusste, dass es sie gibt. Man ist eigentlich nie fertig an etwas zu arbeiten.
Hast Du schon bei Turnieren teilgenommen und vielleicht sogar schon etwas gewonnen?
An allen Meisterschaften von Kreis- bis Deutsche habe ich teilgenommen. 2017 auch am TÜRnament in Tübingen, wohin wir mit dem Kader gefahren sind. Bis jetzt wawr 2016 mein erfolgreichstes Jahr. Ich wurde Kreis-, Bezirks- und Vizel-Landesmeisterin in der Aussensaison, Bezirks- und Landesmeisterin in der Halle und konnte mich zum ersten Mal zu der Deutschen in Hof qualifizieren.
Hast Du ein Vorbild im Bogenschiessen?
Eigentlich sehe ich zu allen Schützen auf. Jeder von ihnen hat seine Besonderheit, wie z. B. Viktor Ruban, dessen Art zu ankern spezifisch ist. Natürlich ist Brady Ellison mit seinem unschlagbaren Rekord ein Star unter der Weltklasse. Doch auch Ki Bo Bae, die für Präzision und Perfektion steht, gilt als Vorbild für viele (junge) Mädchen.
Was möchtetst Du im Bogenschiessen mal erreichen?
Ich strebe sehr danach, im Nationalkader mitschießen zu dürfen. Jedoch ist das Wichtigste für mich, dass ich mich wohlfühle und dass egal unter welchen Bedingungen. Man sollte sich am meisten motivieren und nicht den Spaß verlieren.
Alina Hähnke, 17 Jahre alt, BSC Oberhausen 1957 e.V.
Seit wann schießt Du mit dem Pfeil und Bogen?
Seit 4 Jahren, davon 1 1/2 Jahre Recurve und 2 1/2 Jahre Compound
Wie bist Du dazu gekommen?
Eine Freundin hatte einen „Spaß-Bogen“ im Garten. Das hat mir die Inspiration gegeben einem Verein beizutreten.
Was macht Dir am Bogenschiessen Spaß?
Die ständige Abwechselung zum Alltag und das Perfektionieren des Schießens mit dem Bogen macht mir sehr Spaß.
Hast Du schon bei Turnieren teilgenommen und vielleicht sogar schon etwas gewonnen?
Ich schiesse seit 3 Jahren Turniere. Dort habe ich bis jetzt einige Nadeln und 27 Medaillen und 7 Pokale gewonnen. Auch ein Gutschein vom Bogensportfachhandel war dabei.
Hast Du ein Vorbild im Bogenschiessen?
Mein Vorbild ist Dirk Trappmann (der mich trainiert), weil er mich immer ermutigt weiter zu machen, er mich runterbringt wenn ich geladen bin, er stehts ein offenes Ohr hat und er fair und kompetent ist.
Was möchtetst Du im Bogenschiessen mal erreichen?
Als Ziel habe ich mir vorgenommen, mindestens 1 x zur Deutschen Meisterschaft und zur Weltmeisterschaft zu kommen. Ich bin optimistisch, wenn ich weiter trainiere, schaffe ich das.
Das Regelwerk für die 3D-Meisterschaftsrunden vom DSB
Die 3D-Meisterschaftsrunde besteht aus zwei Qualifikationsrunden, gefolgt von zwei Ausscheidungsrunden und der Finalrunde im Einzelwettbewerb und der Ausscheidungsrunde und Finalrunde im Mannschaftswettbewerb.
4.5.7.1.1. Für die Qualifikationsrunden richtet der Veranstalter drei oder vier Kurse mit je 24 Scheiben ein (in Abhängigkeit von der Anzahl der Teilnehmer). Nach der ersten Qualifikationsrunde wechseln die Disziplinen zu einem anderen Kurs, den sie noch nicht geschossen haben.
4.5.7.1.2. Für die erste Ausscheidungsrunde richtet der Veranstalter drei Kurse zu je 12 Scheiben ein. Für die zweite Ausscheidungsrunde wechseln die Disziplinen zu einem anderen Kurs, den sie noch nicht geschossen haben, und schießen auf 8 Scheiben.
4.5.7.1.3. Für die Finalrunde wird ein Kurs mit acht Scheiben eingerichtet (Paare von zwei Tierscheiben pro Scheibennummer), der für die Zuschauer gut zugänglich ist. Die Teilnehmer der Finalrunde dürfen jedoch nicht die Möglichkeit erhalten, vor Wettkampfbeginn die Entfernungen vom Zuschauerbereich aus messen zu können. Der Veranstalter kann die Halbfinals und Finals als eine Runde oder als zwei separate Runden planen, wobei alle Teilnehmer (Einzel-und Mannschaftswettbewerb) auf der ersten Scheibe beginnen.
4.5.7.1.4. Der Einzelwettbewerb besteht aus:
4.5.7.1.4.1. Zwei Qualifikationsrunden.
4.5.7.1.4.2. Zwei Ausscheidungsrunden: der ersten Ausscheidungsrunde, in der die besten 16 Wettkämpfer jeder Kategorie aus den beiden Qualifikationsrunden auf 12 Scheiben schießen; der zweiten Ausscheidungsrunde, in der die besten acht Wettkämpfer jeder Kategorie aus der ersten Ausscheidungsrunde auf acht Scheiben schießen. Treten weniger als 17 Wettkämpfer in der ersten Ausscheidungsrunde oder 9 Wettkämpfer in der zweiten Ausscheidungsrunde an, werden alle zur jeweiligen Ausscheidungsrunde zugelassen.
REGELN 01. April 2017
4.5.7.1.4.3. der Finalrunde, in der die besten vier Wettkämpfer jeder Kategorie aus der zweiten Ausscheidungsrunde zwei Matche (Halbfinals und Medaillenfinals) zu je vier Scheiben schießen: Im ersten Match (Halbfinals) schießt der auf Platz 1 platzierte Wettkämpfer gegen den auf Platz 4 platzierten Wettkämpfer und der auf Platz 2 platzierte Wettkämpfer gegen den auf Platz 3 platzierten Wettkämpfer. Die beiden Gewinner rücken zum Goldmedaillen-Match vor, die anderen beiden Wettkämpfer bestreiten das Bronzemedaillen-Match; In den Halbfinals schießt bei jeder Scheibe zuerst die Paarung Wettkämpfer auf Platz 2 gegen Platz 3, gefolgt von der Paarung Wettkämpfer auf Platz 1 gegen Platz 4. Im zweiten Match (Medaillen-Finals) beginnt auf jeder Scheibe die Paarung, die das Bronzemedaillen-Match schießt, gefolgt von der Paarung, die das Goldmedaillen-Match schießt. Während der Finalrunden schießen die höchstplatzierten Wettkämpfer, die als 1 und 2 platziert sind, von der linken Schießposition. Die beiden Wettkämpfer eines Matches schießen gleichzeitig. Die Wettkämpfer der verschiedenen Kategorien beginnen ihre Finalrunden in der folgenden Reihenfolge: Langbogen Damen, Langbogen Herren, Instinktivbogen Damen, Instinktivbogen Herren, Blankbogen Damen, Blankbogen Herren, Compound Damen, Compound Herren. Oder es schießen zuerst alle Damen, gefolgt von allen Herren.
4.5.7.1.5. Mannschaftswettbewerb:
Jedes Mannschaftsmitglied schießt einen Pfeil pro Scheibe vom Pflock seiner Disziplin.
4.5.7.1.5.1. Die Ausscheidungsrunde für Mannschaften (Viertelfinals) besteht aus den acht besten Mannschaften jeder Klasse aus den beiden Qualifikationsrunden, die jeweils auf acht Scheiben schießen: Eine Mannschaft besteht aus einem Compound-Schützen, einem Langbogen-Schützen und einem Instinktiv-oder Blankbogen-Schützen. Die Rangliste der Mannschaften wird nach dem besten Ergebnis in den einzelnen Kategorien nach der zweiten Qualifikationsrunde erstellt (verfügt die Mannschaft über Wettkämpfer in der Instinktiv- und in der Langbogendisziplin, gilt das höhere Ergebnis). Der Mannschaftsführer ist nicht verpflichtet, für den Mannschaftswettbewerb den höchstplatzierten Wettkämpfer in jeder Kategorie zu nehmen. Die Mannschaften werden entsprechend ihrer Platzierung, die sich aus den Gesamtergebnissen im Einzelwettbewerb für jede Kategorie nach der zweiten Qualifikationsrunde ergibt, gesetzt (siehe Artikel 4.5.7.1.4.2.).
Auf der ersten Scheibe bestimmt die höherplatzierte Mannschaft, wer auf der ersten Scheibe mit dem Schießen beginnt. Die Mannschaft mit dem niedrigeren Gesamtergebnis beginnt auf der folgenden Scheibemit dem Schießen. Besteht Gleichstand, beginnt die Mannschaft mit dem Schießen, die auf der ersten Scheibe mit dem Schießen begonnen hat; Sie schießen je vier Matche zu acht Scheiben. Jeder Wettkämpfer schießt einen Pfeil von der Schießposition seiner Disziplin. Die Sieger jedes Matches rücken in die Finalrunde für Mannschaften vor.
Schießreihenfolge:
a) Wenn alle Mannschaften auf der ersten Scheibe beginnen: Paarung: Platz 4 und Platz 5 beginnen; gefolgt von Platz 3 und Platz 6; Platz 2 und Platz 7; Platz 1 und Platz 8. Die höherplatzierte Mannschaft bestimmt, wer auf der ersten Scheibe mit dem Schießen beginnt. Die Mannschaft mit dem niedrigeren Gesamtergebnis beginnt auf der folgenden Scheibe mit dem Schießen. Besteht Gleichstand, beginnt die Mannschaft mit dem Schießen, die auf der ersten Scheibe des Matches mit dem Schießen begonnen hat. Die Damen.Mannschaften schießen vor den Herren-Mannschaften.
b) Schießen alle Mannschaften gleichzeitig, beginnen die Mannschaften mit dem Schießen auf der ihnen zugewiesenen Scheibe, und die Damen-Mannschaften und Herren-Mannschaften schießen in der gleichen Reihenfolge wie oben aufgeführt. Die Gewinner der Matche rücken in die Finalrunde für Mannschaften vor.
4.5.7.1.5.2. Die Finalrunde für Mannschaften besteht aus den vier höchstqualifizierten Mannschaften aus der Ausscheidungsrunde für Mannschaften. Sie schießen zwei Matche zu je vier Scheiben (Halbfinals und Finals). Erstes Match: Halbfinals:
In den Halbfinals beginnt die Paarung der auf Platz 2 platzierten Mannschaft gegen die auf Platz 3 platzierte Mannschaft (Platz 2 und Platz 3). Nachdem diese Paarung das Schießen auf die erste Scheibe beendet hat und die Scheibe frei ist, beginnt die nächste Paarung, bestehend aus der auf Platz 4 platzierten Mannschaft gegen die auf Platz 1 platzierte Mannschaft mit ihrem Halbfinale (Platz 4 und Platz 1). Die höherplatzierte Mannschaft bestimmt, wer auf der ersten Scheibe mit dem Schießen beginnt. Die Mannschaft mit dem niedrigeren Gesamtergebnis beginnt auf der folgenden Scheibe mit dem Schießen. Besteht Gleichstand, beginnt die Mannschaft mit dem Schießen, die auf der ersten Scheibe des Matches mit dem Schießen begonnen hat. Jedes Mannschaftsmitglied schießt einen Pfeil pro Scheibe vomPflock seiner Disziplin;
Zweites Match: Finals: Die beiden Gewinner rücken zum Goldmedaillen-Match vor, die anderen beiden Mannschaften bestreiten das Bronzemedaillen-Match(Medaillen-Finals).
REGELN 01. April 2017
Beide Medaillen – Matche werden auf zusätzliche vier Scheiben geschossen (bezüglich des Ablaufes siehe Finale für Einzelschützen).
Goldpanik und andere MentalproblemeBevor ihr euch meinen Bericht über so ein komplexes Thema durchlest, möchte ich vorausschicken, dass ich kein Psychologe oder Neurologe bin. Ich möchte euch lediglich eine kurze Hilfestellung mit meinen einfachen Worten zu einem Problem geben, das viele von euch beschäftigt aber die meisten sich nicht eingestehen. Von Axel Roth.
Ich habe in meinem Leben viel erlebt und habe viele gute und weniger gute Erfahrungen gemacht, und glaube einigen von euch vielleicht weiterhelfen zu können.
Schon in der Bibel stand: „nur wer die Sünde kennt, kann darüber predigen…….“
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Targetpanik, Goldpanik, Scheibenpanik, Löseprobleme usw. ,das alles sind Begriffe für dasselbe Problem.
Ist es wirklich ein Problem oder ist es nur eine Reaktion unseres Inneren auf viele kleine Besonderheiten die wir auf unserer „Festplatte“ in unserem Leben im Kopf gesammelt und angehäuft haben.
Die meisten Schützen haben früher oder später bereits mit diesem Thema zu tun gehabt, und jeder von uns kennt sie, die Goldangst.
Für viele Schützen ist es wie eine Krankheit die man nie wieder los wird, für die man sich schämt und wovon man am besten niemandem erzählt.
Einige zerbrechen daran und hören auf zu schießen, andere gestehen es sich nie ein und suchen die Schuld für ihr Versagen in anderen Dingen, aber die meisten lernen mittlerweile durch professionelle Hilfe, mit der Zeit damit umzugehen.
Was ich hier schreibe mag für einige von euch sehr dramatisch klingen, aber diejenigen die darunter gelitten haben werden mir zustimmen. Es ist das Schlimmste was einem Schützen passieren kann. Wer nicht zielen und ruhig ins Ziel halten kann, der wird auch nicht treffen, höchstens vielleicht aus Zufall…..
Das schwierige daran ist, dass niemand der so etwas nicht bereits selbst gespürt hat, euch wird weiterhelfen können. Jeder von euch kennt die Sprüche der Trainer und Betreuer,
„stell dich doch nicht so an, und halt doch einfach in die Mitte“.
Alle die schon mit Goldpanik zu tun hatten, ich selbst habe über Monate darunter gelitten und wollte den Schießsport beenden, weiß dass das in so einem Moment nicht mehr möglich ist.
Die Gedanken schweifen ab, es wird einem heiß und kalt und man möchte dass das Turnier so schnell als möglich, ohne größere „Verletzungen“ zu Ende geht. Da macht das Hobby keinen Spaß mehr, das ist reiner Stress.
Um davon wegzukommen, müsst ihr am besten einen Trainer finden ,der selbst damit zu tun hatte und es überwunden hat.
Nur wenn jemand weiß und fühlt was in euch vor geht, kann er euch da raushelfen. Es ist wie bei einer Sucht, die besten Suchthelfer sind oft die ehemals Süchtigen. Und genau so würde ich es beschreiben.
Man behält die Goldpanik ein Leben lang , aber man lernt damit umzugehen.
Wie äußert sich die Targetpanik?
Jeder von euch kennt die Schützen die an der Schiesslinie stehen und plötzlich wie vom Blitz getroffen, zusammenzucken.
Wie entsteht so eine Situation? Wie funktioniert unsere innere Steuerung?
Ich möchte es einmal beschreiben:
Das Auge des Schützen sieht den Pin in der Mitte des Ziels stehen, und gibt diese Information über das Gehirn an den Daumen weiter, der das Release öffnen soll.
Bis diese Bewegung ausgeführt wird, bewegt sich in der Zwischenzeit der Pin aus der Mitte und das Auge schreit laut, stoppt den Daumen.
Der Daumen der die Bewegung aber bereits gestartet hat, hört den Befehl noch im letzten Moment und bricht die bereits angefangene Bewegung ab. Das Auslösen des Release konnte so noch gestoppt werden, aber durch die Daumenbewegung , egal ob das Release ausgelöst wurde oder nicht, wird nun ein neuer Befehl gegeben:
„ Spannung im Bogenarm nachlassen, der Pfeil ist ja draußen „
Dadurch kommt es dann zu diesem oft verhängnisvollen Zucken des Schützen, das wir alle kennen.
Der Hauptgrund warum ein “ bewusstes, kontrolliertes “ Abdrücken des Release nicht funktioniert ist ganz einfach und einleuchtend.
Das Zielen und das Abdrücken wird in unserem Gehirn mit 2 unterschiedlichen Teilen “ bearbeitet“, die nicht so einfach zusammenarbeiten.
Das heißt wir müssen uns entscheiden ob wir uns aufs Zielen oder auf die Releasehand konzentrieren.
Beides zusammen funktioniert nur bedingt. Auch bei weiblichen Schützen, die sich für „Multitasking“ halten.
Das heißt wir müssen einen Teil des Schusses, das Zielen, bewusst machen und den anderen Teil , das Auslösen des Release , unbewusst.
Um das zu bewerkstelligen müssen wir wissen wie unser Kopf funktioniert. Alles was wir tun, machen wir zu 1/8 bewusst und zu 7/8 unbewusst. Das eine Achtel wird geprägt durch in diesem Moment passierende äußere Umstände, die sieben Achtel durch Erlebnisse in unserem Leben die auf unserer Festplatte gespeichert sind. Dazu gehören auch abgespeichert Bewegungsabläufe und erlebte Situationen, lasst sie uns als Filme bezeichnen.
Jeder von euch kennt die Situation, dass man einem Fremden in einer fremden Stadt begegnet , der vielleicht humpelt und einen Schnurbart trägt. Und obwohl dieser Jemand nett zu uns ist, erscheint er uns unangenehm und wir wollen lieber nichts mit ihm zu tun haben. Woher kommt so eine Reaktion, obwohl wir mit diesem Menschen noch nie etwas zu tun hatten?
Nehmen wir einmal an, dass ihr mit 3 Jahren bei eurem Nachbarn im Garten Erdbeeren genascht habt und er euch erwischt und an den Ohren gezogen hat. Dieser Nachbar hat gehumpelt und er trug einen Schnurbart. Euer Bewusstsein erinnert sich nicht mehr an diesen Vorfall, aber euer Unterbewusstsein schon. Daher läuten bei jedem dem ihr begegnet, der humpelt und einen Schnurbart trägt sofort die Alarmglocken.
Das ist der Grund warum z.B. Eltern die als Kinder geschlagen wurden, ihre Kinder wieder schlagen, obwohl sie doch wissen sollten wie falsch so etwas ist. Erst wenn einem solche Geschehnisse wieder einfallen, die jedes Mal zu solchen Reaktionen geführt haben, ist der Bann gebrochen und man wird in Zukunft anders reagieren.
So arbeiten z.B. viele Psychotherapeuten. Wir machen täglich nur ca. 5 % neue Dinge, alles andere was wir tun und sagen ist bereits im Unterbewusstsein abgelegt. Wenn wir z.B. morgens nach dem Aufstehen ins Bad laufen, müssen wir uns keine Gedanken machen welche Bewegungen unsere Gelenke machen müssen. Wenn wir jemanden treffen geht automatisch die Hand nach vorne um ihn zu begrüßen. Das sind bereits abgelegte Bewegungsabläufe, Filme in unserem Regal. Wenn etwas mehr als 21 mal gleich gemacht wurde, also auch der Bewegungsablauf des Lösens, wird es bereits abgelegt. Daraus erkennt Ihr nun wie wichtig bei einem Anfänger das richtige Training ist. Viele Schützen kaufen sich im Internet einen Bogen und fangen an zu schießen, ohne richtige Anleitung. Diese meist falschen Bewegungsabläufe werden dann abgelegt. Diese Filme kann man nachgewiesenermaßen nicht mehr löschen. Das einzige was man tun kann, ist, neue Filme aufzunehmen und in Zukunft diese Filme zu benutzen.
Je mehr falsche Filme in einem Regal stehen, desto größer ist natürlich die Gefahr, dass man sie versehentlich unter Wettkampfdruck aus dem Regal nimmt und sie abspielt. Darum macht euch Gedanken welche Bewegungsabläufe Ihr in Zukunft abspeichert, und ob sie wirklich richtig sind.
Wie werden wir nun die Targetpanik wieder los?
Ganz wichtig dabei ist es einen neuen Schussablauf und eine neue Lösetechnik auf unserer Festplatte abzulegen. Am besten beginnen wir mit der Lösetechnik. Da wir vorhin gelernt haben , dass ein Abdrücken des Release auf Dauer nicht funktioniert, müssen wir in Zukunft dem Lösevorgang einen Weg vorgeben. Das heißt wir werden in Zukunft das Release nur noch mit einer Zugbewegung nach hinten auslösen. Dazu benutzen wir am besten ein Release das entweder nur durch Zugspannung öffnet oder ein Release bei dem man die Länge des Weges und die Härte des Weges am Trigger einstellen kann. Wenn diese beiden Sachen lang und hart eingestellt sind, öffnet das Release bei einem Öffnen durch Zug „ unbewusst“ und man kann nicht planen wann der Schuss kommt. Mit solch einer unbewussten Lösetechnik seid ihr gezwungen in die Mitte zu halten, und ihr werdet sehen, das funktioniert plötzlich wieder vom ersten Schuss an.
Es gibt zwei wichtige Körperteile die dafür verantwortlich sind ob der Pfeil in der Mitte steckt oder nicht die entscheiden ob es eine Zehn ist oder eine neun; die Bogenhand und der Zugellenbogen. Ganz wichtig dabei ist , dass die Bogenhand keine Spannung in der Mittelhand hat, also locker ist.
Die Zughand und der Unterarm der Zughand dienen lediglich als Verbindung zwischen Release und Ellenbogen. Bei einem Bogen mit einer sehr festen Wand ist das sehr einfach zu machen. Statisch, lockere Hand am Bogengriff, und dann den Zug am Ellenbogen und warten bis der Schuss bricht. Die Betonung liegt auf dem „ Warten“. Wenn ihr diese Lösetechnik , mit vielen Hundert Schuss, bei denen man sich auf kurze Entfernung ohne Zielauflage nur auf die Releasebewegung konzentriert, im Kopf abgespeichert habt, könnt ihr euch im Wettkampf nur noch auf das Zielen konzentrieren.
Um meinen eigenen Schussablauf im Kopf abzulegen habe ich auch die Sporthypnose in Anspruch genommen, und einen professionellen Hypnotiseur in Baden Baden gefunden der mir sehr weitergeholfen hat. Seitdem sind nicht mehr die guten Ringzahlen mein Ziel , sondern einen perfekten Schuss zu machen. Der Vorteil dabei ist, die guten Ringzahlen kommen von alleine und der Wettkampfstress ist völlig weg.
Wenn jemand mehr über dieses Thema erfahren möchte meldet euch einfach direkt bei mir unter:
„Der optimale Schuss ist dann wenn man den Pin im Ziel hält und wartet bis das Release aufgeht“
Was ist Zielen ? Wann wird gezielt?
Die meisten Schützen vergessen in ihrem kompletten Schuss das „ Zielen“. Auch in Lehrbüchern kommt das Zielen innerhalb des kompletten Schusses nicht vor. Obwohl es doch so wichtig ist. Die meisten ziehen den Bogen auf, stellen denPin ins Ziel und Lösen das Release aus. Dabei wurde das Zielen vergessen. Wenn der Pin das erste Mal ruhig im Ziel steht, ist lediglich der Aufbau fertig. Danach beginnt erst das Zielen. Wenn ihr diesen kompletten Schuss sauber auf eurer Festplatte abgelegt habt, werdet ihr merken, dass das Release wie von Geisterhand bewegt ,öffnet, nachdem der Pin ein paar Sekunden im Ziel steht.
So schießen die besten der Welt und damit können auch Compoundschützen in Zukunft von sich behaupten, „ich schieße instinktiv „
Alex Wörndl besiegt den Krebs und holt WM-MedailleDer Bogenschütze aus Österreich schaffte mit der Mannschaft bei der WM (Verband IFAA) Silber.
Diese Geschichte beginnt im Jahr 2008 in einem Urlaubsresort in Ägypten. Alex Wörndl aus Sankt Willibald und seine Frau wollen sich als Ausgleich zum Liegen am Sandstrand sportlich betätigen. Bogenschießen soll es sein.
Der Unternehmer aus dem Innviertel beginnt zu trainieren. Enormer Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und großes Talent machen sich schnell bezahlt. Wörndl, der für den Union Bogensportclub Ried an den Start geht, holt sich 2011 und 2013 bei der Weltmeisterschaft des IFAA-Verbandes den Titel. Es folgen etliche Staatsmeistertitel und zwei Erfolge bei der Europameisterschaft.
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Diagnose Speiseröhrenkrebs
Wörndl ist beruflich und sportlich erfolgreich, wird 2011 zu Rieds Sportler des Jahres gewählt. Bei der EM Anfang 2015 in Estland merkt der 55-Jährige, dass etwas nicht stimmt. „Ich konnte nichts mehr essen, hatte große Schmerzen“, erzählt Wörndl. Wenig später erhält der Bogensportler die niederschmetternde Diagnose Speiseröhrenkrebs. Es folgen drei Chemotherapien, im Juli wird er operiert. Doch die OP geht schief, Wasser tritt in die Lunge. Wörndl liegt 40 Tage auf der Intensivstation, es ist ein Kampf auf Leben und Tod.
„Ich habe mir aber immer gesagt, dass ich das schaffen und Gas geben muss. Ich bin keiner, der einfach so aufgibt“, sagt Wörndl im OÖN-Gespräch. Die Speiseröhre wird in einer aufwendigen Operation vom Dickdarm ersetzt, alles geht gut. „Meine Frau hat mich jeden Tag in Linz im Krankenhaus besucht und nebenbei noch die Firma geleitet. Ich kann ihr für diese Unterstützung und die Kraft, die sie mir gegeben hat, gar nicht genug danken“, sagt Wörndl. Zwar bringt die Krankheit gewisse Einschränkungen mit sich, für Wörndl ist das aber erst Recht ein Grund, an seinem sportlichen Comeback zu arbeiten. Nach fast eineinhalb Jahren und der Gewissheit, den größten Sieg errungen zu haben, beginnt Wörndl wieder mit dem Training. „Für mich stand immer fest, dass ich weitermache, das hat mir Kraft gegeben.“ Seit seiner schweren Krankheit sehe er die Welt mit völlig anderen Augen. Die Zeit habe seine Sicht auf viele Dinge relativiert. „Ich lasse mich nicht mehr so leicht stressen, weil ich weiß, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt.“
Nach rund einem Jahr Training, fühlt sich Wörndl Ende März bereit, für das sportliche Comeback auf großer Bühne. Bei der WM in Rumänien erreicht er unter 22 Teilnehmern im Bewerb BBR (BareBow Recurfe) den vierten Platz. An den drei Wettbewerbstagen feuert der 55-Jährige jeweils 60 Pfeile auf die Zielscheibe ab.
Mit großem Erfolg: Im Mannschaftsbewerb, der sich aus den Einzelergebnissen der Athleten zusammensetzt, holte sich Wörndl mit seinen Kollegen Helene Fischerlehner und Florian Kasberger vom BSV Kremstal die Silbermedaille. „Damit, dass die WM mit einer Medaille für mich endet, hätte ich nicht gerechnet. Die Freude ist riesengroß, der Gedanke daran, nach meiner schweren Erkrankung wieder mit Pfeil und Bogen am Start zu stehen, hat mir viel Kraft gegeben“, sagt Wörndl.
Run Archery
Vom 21. bis zum 23. Juli 2017 wird in Berlin die erste von zwei Stationen des European Cup im Bogenlaufen (Run Archery) ausgetragen. Die zweite Station findet vom 23. bis zum 24.09.2017 in Zoetermeer statt.
Die Teilnehmer schießen mit einem Recurvebogen ohne Stabilisator.
Sprint
3 Runden ca.400 Meter, 2 Schießpassen mit 4 Zielen, die mit maximal 5 Pfeilen getroffen werden müssen, 1. Passe stehend, 2. Passe kniend. Stehend ist nur bei Papierauflagen die obere Reihe der Auflagen, kniend die untere Reihe der Auflagen zu treffen. Für jeden Fehler ist eine Strafrunde von 50 Metern zu laufen. Die Qualifikationsrunden werden im Einzelstart alle 30 Sek., die Viertel-, Semifinals und Finals werden im Massenstart durchgeführt.
Einzelwettbewerb
4 Runden mit ca. 800 Meter, 3 Schießpassen mit 4 Zielen und 4 Pfeilen. Die 1. und 3. Passe ist stehend und die 2. Passe kniend zu absolvieren (stehend, kniend, stehend). Stehend ist beim Verwenden der Papierauflagen die obere Reihe der Auflagen und kniend die untere Reihe der Auflagen zu treffen. Für jeden Fehlschuss ist eine Strafrunde von 100 Metern zu laufen. Der Wettbewerb findet im Einzelstart (alle 30 Sek.) durchgeführt.
Staffel im Sprintmodus
Jede Mannschaft besteht aus 3 Athleten (2 Männer + 1 Frau) und gestartet wird mit den Startläufern im Massenstart. Jeder Sportler läuft 2 Runden (á 400 m) mit 1 Schießpasse (stehend oder kniend) mit 4 Zielen, die jeweils mit 4 Pfeilen ohne Nachlader zu treffen sind. D.h.der erste Athlet läuft 400 m, dann schießt dieser stehend und läuft erneut 400 m, anschließend erfolgt der Wechsel in der vorgegebenen Wechselzone durch Körperkontakt (Wechselzone ca. 10m). Der/die zweite Athlet/-in läuft auch erst 400 m und schießt aber kniend, um dann wieder 400 m zu laufen. Erneuter Wechsel mit dem/der dritten Athlet/-in diese/-er schießt wieder stehend und beendet wie alle anderen mit 400 m Laufen. Für jeden Fehlschuss gibt es eine Strafrunde von 50 Metern.
Personalisieren von Recurve Wurfarmen
Recurve Wurfarme neigen dazu, Anfänger, Fortgeschrittene, einige ambitionierte Bogenschützen und sogar einige Trainer zu verwirren!
Quellen der Verwirrung:
Dieser Artikel hier bezieht sich auf die 3-teiligen Recurvebögen (Take-Down), wie sie am häufigsten von Target-Schützen eingesetzt werden; das Mitteteil an dem ein oberer und ein unterer Wurfarm befestigt wird. Die Wurfarme gibt es in 3 Längen (kurz, mittel, lang), die mit verschiedenen Mittelteillängen zu folgenden Bogenlängen kombiniert werden können:
Immer noch verwirrt? (Es gibt Mittelteile in unterschiedlichen Längen) Haben Sie bemerkt, dass Sie einen 68“-Bogen auf drei unterschiedliche Weisen machen können?
Die Regel besagt: je kürzer die Wurfarme desto schneller der Bogen. Alle anderen Dinge sind gleich. Die Wurfarme kommen typischerweise in 2#-Stufen in einem recht breiten Spektrum an Zuggewichten (ca. 14#-48#). Wenn Sie also lange Wurfarme nutzen und diese auf ein 25“-Mittelteil montieren, um einen 70“-Bogen zu erhalten, die Wurfarme mit 32# gekennzeichnet sind, werden Sie einen 32#-Bogen haben? – Könnte sein!
Das auf den Wurfarmen angegebene Zuggewicht wird bei einer Auszugslänge von 28“ gemessen. (Außer, es handelt sich um einen Jugendbogen, bei dem das angegebene Zuggewicht üblicherweise bei 24“ Auszugslänge oder bei einem traditionellen Bogen oft bei 26“ gemessen wird.) Weiterhin verwirrt?
Wie viele Bogenschützen haben eine Auszugslänge von exakt 28“? Ich vermute einmal, nicht so viele. Ich denke, dass die meisten Bogenschützen länger oder kürzer ausziehen. Wenn ihre Auszuglänge größer ist, wird das Zuggewicht „auf den Fingern“ höher sein als auf den Wurfarmen angegeben. Wenn die Auszugslänge geringer ist als 28“, so ist das Zuggewicht „auf den Fingern“ kleiner als auf den Wurfarmen angegeben.
Nun, wenn Ihre Auszugslänge genau 28“ ist, wird es ein 32#-Bogen sein? Hmm, vielleicht?
Wurfarme herzustellen ist keine perfekte Wissenschaft. Wenn ein Hersteller einen Wurfarm mit 31,5# baut, wird er diesen aussortieren? Nein, wird er nicht! Ist er „nah genug“ an den 32#, um eine 32#-Kennzeichnung zu rechtfertigen, so wird er zu den entsprechenden WA sortiert. Sie dürfen dem Hersteller nun nicht schlampige Fertigungstoleranzen vorwerfen. Hier haben wir recht vernünftige Zahlen. Sind die Wurfarme außerhalb dieser Toleranz, so werden diese auch aussortiert. Wenn wir perfekte Wurfarme erwarten würden, so würden die Preise unverhältnismäßig in die Höhe schießen und sehr viele Wurfarme würden aussortiert werden, weil sie nicht „perfekt“ sind.
(Da diese aussortierten Wurfarme dann nicht wiederverwertet werden können, hieße es: „Mach einen anderen Bill, Der war nicht gut!“ Und wenn man drei Stück herstellen muss, um einen perfekten zu bekommen, sollten wir bitte keinen günstigen Preis erwarten).
Zur Ihrer Information: Das Zuggewicht wird nicht so gemessen, wie der Schütze es tut. Der Hersteller benutzt dazu eine Maschine, in die der Wurfarm eingespannt wird. Am Wurfarmende (Limb-Tip) wurde dann früher ein Gewicht angehängt und gemessen, wie sehr sich der Wurfarm „biegt“. (Je geringer diese Biegung, desto höher ist das Zuggewicht).
Was Sie tun können, um die Verwirrung zu verringern:
Als Trainer können Sie dem Schützen zu einem für ihn passenden Bogen verhelfen. Jugendliche/Einsteiger sollten Bögen mit hohem Eigengewicht vermeiden, da ihre Bogenschulter zu Beginn noch nicht ausreichend trainiert ist. Kleinere Bogenschützen brauchen kleinere Bögen, etc.
Wenn der Bogenschütze dann einmal mit einer Bogengröße ausgestattet ist, so müssen Sie in der Lage sein, nötige Veränderungen zu benennen. Wenn er schnell wächst, so ist er vielleicht soweit, sagen wir mal, von einem 23“-Mittelteil zu einem 25“-Mittelteil zu wechseln. (Kurze Mittelteile haben ein kleineres Bogenfenster und wenn dazu noch ein niedriges Zuggewicht kommt, dann kann es sein, dass der Bereich nicht für alle Visiereinstellungen ausreicht. Längere Mittelteile sind aus mehreren Gründen besser, aber eben auch schwerer als kürzere.)
Nur am Rande erwähnt– Bogenschützen mit Jagdbögen verwenden oft Mittelteile mit 20“ oder sogar 19“. Sie können solche kurzen Bögen verwenden, weil sie ein Zuggewicht von mindestens 40# (normalerweise) verwenden und auf recht kurze Distanzen (20-30Yards) schießen.
Noch verwirrt?
Das Ändern der Mittelteil-Länge kommt selten vor. (Ein neues Mittelteil von gleicher Länge zu kaufen bringt auch kaum Probleme mit sich). Wurfarmwechsel kommen viel häufiger vor.
Kommen wir nun zu den „verstellbaren Wurfarmtaschen“. Die erste Serienproduktion von verstellbaren Wurfarmtaschen wurde von HOYT auf den Markt gebracht und war dann so verbreitet, dass es weltweit geklaut (übernommen) wurde. Dieses nennen wir heute International Limb Fitting oder ILF. Die Idee war, den Wurfarm in die Wurfarmtasche zu stecken, wo er einrastete und die Tasche verstellbar war, sodass der Anstellwinkel etwas verändert werden konnte. Zuvor mussten die Wurfarme verschraubt werden. Und wollte man den Anstellwinkel etwas verändern, musste man Keile (sägen, schnitzen oder was auch immer), zwischen Wurfarm und Mittelteil stecken und wieder mit der Wurfarmschraube festklemmen. Das war dann eher ein Glücksspiel das Passende zu finden.
Mit dem neuen ILF-System wurden die Wurfarmschrauben mit einer Sicherungsschraube gekontert und die Wurfarme hatten am Ende eine Kerbe, die in eine „Wippe“ geführt wurden. Wenn die Wurfarmschraube (Tillerschraube) herausgedreht wird, bewegt sich der Wurfarm Richtung Schützen. Das erhöht die Standhöhe und verringert ein bisschen den Weg der Wurfarme, die der Schütze bis zum Vollauszug benötigt. Beides verringert die Energie, die auf den Pfeil übertragen wird. Das kann man aber nur bis zu einem gewissen Punkt machen, bevor es gefährlich wird, sodass typischerweise das Zuggewicht nur um ca. 10% gegenüber dem, auf dem Wurfarm angegebenen Wert, reduziert werden kann. Während dem Schießen ist es schwer zu erkennen, ob die Tillerschrauben ganz rein- oder rausgedreht sind.
Nun kommt das Dilemma: Recurvewurfarme (die Länge ist jetzt abgeklärt) haben ihr angegebenes Zuggewicht bei 28“ (was der Schütze z.B. jetzt mal gerade nicht hat), welches auf Grund der Fertigungstoleranzen etwas abweichen kann. Bis zu 10% vom höchsten bis zum niedrigsten Wert. Abhängig davon, wie die Wurfarmtaschen eingestellt sind.
Verstanden?
Wenn der Kopf jetzt raucht, sind Sie damit nicht alleine.
Versuchen sie das hier:
Hier ist eine Möglichkeit, um es für Sie und Ihren Schützen einfacher zu machen. Dazu benötigen eine verlässliche Bogenwaage (alle Messungen müssen mit derselben Waage gemacht werden). Und so wird’s gemacht:
- Schrauben Sie die Tillerschrauben an dem derzeitigen Bogen Ihres Schützen komplett rein und zählen Sie dabei die Umdrehungen des Inbusschlüssels. Das wird der neue Bezugspunkt.
- Messen Sie das Zuggewicht mit der Auszugslänge des Schützen und einer Bogen-/Zugwaage. Wenn er einen Klicker benutzt, legen Sie den Pfeil auf und ziehen den Bogen (mit der Zugwaage) aus bis dieser fällt. „Easy Peasy“
Schreiben Sie diesen Wert mit einem Permanent-Marker auf den Wurfarm. - Ziehen Sie 10% von diesem im Vollauszug ermittelten Wert ab und notieren auch diesen (neben dem ersten Wert) auf dem WA. Das ist die Zuggewichtsspanne (Bandbreite/Range) für den Schützen bei seiner Auszuglänge.
Wenn das erledigt ist, stellen Sie den Bogen wieder auf das ursprüngliche Set-Up des Schützen ein (Tillerschrauben wieder in vorherige Stellung).
Weiter nach oben!
Wenn Sie nun das Zuggewicht erhöhen wollen und die jetzigen WA bereits komplett hochgedreht sind, müssen Sie neue in der gleichen Länge und mit vier Pfund (4#) mehr anschaffen.
Die vorhandenen WA sind nach oben komplett ausgereizt und die neuen werden soweit es geht nach unten getillert.
So, wenn wir also von 30# WA ausgehen wechseln wir zu 34# WA und drehen diese komplett runter (10% von 34# sind 3,4#). Das gibt dem Bogenschützen eine Zuggewichtserhöhung von 0,6#, welche einfach zu handhaben sein sollte und von wo aus recht einfach weiter gesteigert werden kann.
Egal wie das persönliche Zuggewicht ist, nutzen Sie die Kennzeichnung auf den WA für Ihre Kaufentscheidung.
Wenn also Ihre WA mit 28# gekennzeichnet sind, wechseln sie zu 32# WA. Damit steigt auch ihr Zuggewicht auf den Fingern um 4# (ca.). Das persönliche Zuggewicht ist jenes, welches Sie zur Auswahl der Pfeile (Spine) benötigen. Das auf den WA angegebene Zuggewicht dient lediglich der Kaufentscheidung.
Aber warte- da ist noch mehr!
Hier sind 2 Paar WA und deren Maximum für diesen Schützen.
26#WA 29,5# max.
28# WA 31,5# max.
Er hat auch noch ein Paar WA mit 30#. Können Sie schätzen, wie die maximale Messung für diesen Schützen wäre?
Ich kam auf 33,5#. In jedem Versuch war die Differenz rund 3,5#. Und da alle diese Werte ziemlich eng beieinanderliegen, sollten wir so fortfahren. Wenn die WA über 40# haben, erwarte ich leichte/andere Unterschiede.
Nun, nur so zum Spaß, nehmen Sie 10% von jedem dieser max. Zuggewichte, um jedem WA-Paar eine Spanne (Range) zu geben.
Können Sie erkennen, dass die 26#-WA und 30#-WA zusammen den gleichen Bereich abdecken wie alle drei WA-Paare zusammen?
Es bleibt lediglich eine kleine Lücke von 29,4# zu 30,4#. Wenn nun der Wechsel von 26# zu 30# erfolgt so ist das ein vernünftiger Sprung.
Das ist der Grund, wieso ein WA-Wechsel in 4#-Stufen empfohlen wird. Bedenken Sie auch, dass die Reduzierung des Zuggewichtes oftmals um mehr als 10% erfolgen kann, sodass die entstehende Lücke oft kleiner ist. (Ein weiterer Segen des ILF-Systems).
Sicherheitshinweis:
Überschreiten Sie niemals die vom Hersteller angegebene max. Anzahl an Umdrehungen der Tillerschrauben.
Beiter macht den Frühling bunterNeue farbenfrohe Nocken sind ab sofort erhältlich, zuerst für Pin Nocken #1, #2 und Hunter, sowie für die Out Nocke 4,5 für X-10. Es handelt sich hierbei um die Nockfarben #45 Sky Blue – die Nockfarbe der Olympiasiegerin Chang Hye-Jin – #81 Candy Pink und #22 Heavy Yellow.
Ab spätestens Ende Juni werden diese neue Farben auch für die Nockmodelle 12/1, 12/2, 12/2 Hunter, sowie 19/1, 19/2 und 19/2 Hunter im Fachhandel erhältlich sein.
Beiter Plunger in Rosa ab sofort erhältlich
Nach Ihrer Olympia-Goldmedaille in London hatte Ki Bo-Bae Werner Beiter gebeten einen pinkfarbenen Plunger zu bekommen: es wurden 10 Stück gemacht, 2 hat sie bekommen, einen die deutsche Ausnahmeschützin Karina Winter, einen Pia Lionetti aus Italien.
Die anderen wurden als Einzelstücke verkauft. Ab sofort ist diese Custom-Farbe im Fachhandel erhältlich. Der Beiter Plunger ist nun in 7 Standard und 4 Custom-Farben erhältlich. Mehr Informationen auf www.wernerbeiter.com