Mixed-Wettbewerb ist ab sofort olympisch

Der 9. Juni 2017 war ein großartiger Tag für den olympischen Bogensport. Es war der Tag, an dem das IOC beschloss, mit dem Mixed-Team eine weitere Bogensport-Disziplin ins olympische Programm aufzunehmen. Die Regelung tritt bereits bei den nächsten Spielen 2020 in Tokio in Kraft.

Damit sind dort mit den Einzelwettbewerben bei den Frauen und Männern, den beiden Teamwettbewerben und dem Mixed-Wettbewerb erstmals fünf Bogensportdisziplinen im olympischen Programm.

Klar, dass man sich in der Bogensportwelt riesig über die Ausweitung der olympischen Präsenz freut. Die Verantwortlichen haben auch lange dafür gekämpft. Andreas Lorenz, seit neun Jahren Mitglied des Target Archery Committee des Weltverbandes (WA), blickt zurück: „Seit über acht Jahren – seit den Olympischen Spielen in Peking – hat die WA alles daran gesetzt, dass der Mixed-Wettbewerb ins olympischen Programm aufgenommen wird.“

Das Target Archery Committee (TAC) hatte von der WA damals die Aufgabe erhalten durch diverse Regeländerungen die Bogensportwettbewerbe attraktiver zu gestalten. Lorenz: „Der erste Schritt war die Einführung des Satzsystems im Einzel. Bereits in Peking wurden alle Ergebnisse parallel im Satzsystem simuliert und es war klar, dass mein Komitee in diese Richtung gehen musste.“ Bei den Spielen in London wurde dann der Einzelwettkampf im Satzsystem geschossen. Lorenz weist darauf hin, dass das Bogenschießen in London bei Zuschauerumfragen auf Platz fünf in der Rangliste der beliebtesten Sportart lag. Die Konsequenz: Weltweit wollten die TV-Sender mehr Bogensport haben und der musste deshalb auch im Teamwettbewerb verständlicher und interessanter gezeigt werden. Konsequenterweise gab es dann in Rio den nächsten Schritt, als auch die Teams im Satzsystem schossen.

Dass jetzt auch der Mixed-Wettbewerb olympisch wurde, ist für den Bogensport natürlich ein Riesenerfolg. Die neue Disziplin war zuerst im Weltcup und dann bei Europa-und Weltmeisterschaften erfolgreich eingeführt worden und sie wird auch bei den Olympischen Spielen – da sind sich die Experten sicher – erfolgreich sein. Konkret bedeutet dies, dass das Bogenschießen noch mehr TV-Zeiten erhalten, und damit seinen Bekanntheitsgrads noch weiter steigern wird, was nach Auffassung von Lorenz auch gesteigertes Interesse von Sponsoren und neue Mitglieder für die Bogensportvereine zur Folge haben dürfte. Durch die neue Disziplin würden vor allem auch die Chancen von kleineren Bogensportnationen verbessert, bei den Spielen eine Medaille zu gewinnen.

Das Bogenschießen ist nicht die einzige Sportart, die künftig durch zusätzliche Mixed-Wettbewerbe eine stärkere Präsenz erhält. So gibt es ab 2020 einen gemischten Triathlon und BMX-Freestyle. Dazu kommen noch weitere Mixed-Wettbewerbe im Schwimmen und Judo. Die Zahl der gemischten Veranstaltungen verdoppelt sich von neun in Rio auf 18 in Tokio.

Ganz neu ins olympische Programm aufgenommen wurden die Sportarten Baseball/Softball, Karate, Sportklettern, Skateboard und Surfen. Etwas reduziert wurde dagegen das Angebot im Gewichtheben. Wohl eine Folge der riesigen Dopingprobleme, mit denen diese Sportart zu kämpfen hat. Insgesamt werden bei den Spielen in Tokio in 321 Disziplinen Medaillen vergeben. In Rio waren es noch 306.

Deutsche Hochschulmeisterschaft Bogenschießen 2017 in Tübingen

Bei durchgehend strahlendem Sonnenschein gingen bei der DHM Bogenschießen 2017 an der Universität Tübingen insgesamt 48 Studierende von 28 Hochschulen in den Disziplinen Recurve-, Compound- und Blankbogen an den Start. Die Eröffnungsfeier wurde begleitet von der Cheerleadergruppe Dancing Shoes Reutlingen.

Bei der gemeinsamen Wertung von Männern und Frauen in der Disziplin Blankbogen setzte sich Natalie Bleile von der Uni Göttingen mit 496 Ringen deutlich gegen den Zweitplatzierten Thomas Steiner von der Uni Bochum durch (398 Ringen). Dritter wurde Martin Liebetrau (Uni Göttingen). Insgesamt gingen in dieser Disziplin nur acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Start. Davon konnte nur die WG Göttingen (Natalie Bleile, Gregor Kowalski, Diana Zarandiya) in der Mannschaft gewertet werden.

Die Disziplin Compound, bei der es nur männliche DHM-Teilnehmer gab, entschied Leon Hollas von der TU Dresden für sich, nachdem er nach der Qualifikation noch einen Ring hinter Martin Endrizzi von der Uni Erlangen-Nürnberg lag. Endrizzi, der Neunter bei der Studierenden-WM 2014 wurde, sicherte sich hinter Patrick Barthelmäs (Uni Bayreuth) den dritten Platz.

Laura Göttges von der Hochschule für Gesundheit Bochum siegte in der Disziplin Recurve Frauen und entschied das Finale mit 6:2 Ringen gegen Annemarie Schäfer von der TU Mittelhessen für sich. Dritte wurde die amtierende deutsche Hallenmeisterin in dieser Disziplin, Lea Spieker von der Uni Duisburg-Essen.

Bei den Männern Recurve siegte mit Eric Skoeries (Foto – links)  von der Humboldt-Universität zu Berlin einer der Favoriten. Sein größter Konkurrent Johannes Maier von der Hochschule Augsburg wurde nur Vierter. Den zweiten Platz sicherte sich Tilmann Bremer (Foto – rechts) von der RWTH Aachen, Dritter wurde Lars-Derek Hoffmann von der Fernuni Hagen.

Im Anschluss an die Siegerehrungen ließen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie das Organisationsteam die DHM bei einem Grillfest mit Live-Musik ausklingen. Aus organisatorischer Sicht war die DHM Bogenschießen 2017 in Tübingen ein voller Erfolg.

Der Disziplinchef Bogenschießen des adh, Martin Cornils, lobte das Tübinger Organisationsteam und betonte, dass die Messlatte für den nächsten DHM-Ausrichter hoch liegen würde, da die Wettkämpfe in Tübingen zu seiner vollsten Zufriedenheit organisiert und durchgeführt wurden.

Tuning wie die Profis!

Heute geht es um das Tuning eines Recurvebogens, besser gesagt um den Bogen von Lisa Unruh. Immer wieder schauen die Leute recht erstaunt wie Recurvetuning wirklich funktioniert. Viele Mythem und Mysterien ranken sich um den olympischen Bogen. Hier kommen nun alle speziellen Geheimnisse, die eigentlich keine sind und manche aber doch… Ich erkläre in welcher Reihenfolge man seinen Bogen einstellt und dadurch vielen Schwierigkeiten aus dem Weg geht. Ich versuche die ambitionierten Sportler beim Lesen mit langweiligen Basics aufzuhalten, deswegen entschuldigt bitte wenn nicht jedem alle Fachbegriffe sofort klar sind.

 

Punkt 1: DEN BOGEN GERADE MACHEN Das allererste vor dem ersten Pfeil was ich kontrolliere ist die Ausrichtung der Wurfarme. Standhöhe und der Tiller sind die ersten beiden Punkte. Fast alle Bogenschützen wissen nicht wie man die optimale Standhöhe herausfindet. Die beste Methode ist sich vor einen Geschwindigkeitsmesser zu stellen und zu schießen. Dabei verändert man die Standhöhe des Bogens und schaut bei welcher Einstellung der Bogen am schnellsten ist. Bei der höchsten Geschwindigkeit ist auch die Energieabgabe des Bogens an den Pfeil am höchsten. Das ist unser Startpunkt. Das heißt aber nicht, dass der Bogen da am leisesten ist unbedingt, das liegt ja an der Schwingungsfrequenz. Wie finde ich den optimalen Tiller heraus? Probieren und schießen. Leider gibt es hier so viele Unwahrheiten, dass ich nicht auf alle eingehen kann. Die Standardaussage vieler Trainer lautet 3 bis 4 Millimeter und das stellen viele Schützen auch ein, leider. Der richtige Tiller ergibt sich aus genau drei Faktoren: Griffschale, Fingerposition auf der Sehne und der Gewichtsverteilung der Stabilisation. Eine hohe Griffschale braucht mehr Tiller als eine flache, das hängt also davon ab wie groß meine Hände sind und wie hoch ich in den Bogen drücke. Der zweite Punkt ist die Zughand. Liegen alle drei Finger gleichmäßig auf der Sehne oder hat man einen starken Ober- oder Unterzug, alles ändert den Tiller. Hoyt gibt zum Beispiel einen Tiller von 0-9 Millimetern an, nun ist auch klar warum. Die entscheidenste Komponente ist das Stabisystem. Je nach dem wohin das Gewicht verteilt ist muss auch der Tiller gestellt werden. Die Regel lautet wie folgt: Umso kopflastiger der Bogen, desto kleiner der Tiller. Viele Schützen mögen es wenn der Bogen vorne viel Gewicht hat, da er dann sehr ruhig zielt. Was passiert aber dabei? Der obere Wurfarm wird übermäßig beansprucht und dadurch reagiert er weicher als sonst. Die Folge davon ist, dass der untere Wurfarm immer schneller beschleunigt als der obere. Die negative Konsequenz ist dadurch auch logisch. Der Nockpunkt wird beim Abschuss immer nach unten gezogen und kann dadurch sehr leicht Kontaktprobleme mit der Pfeilauflage produzieren. Wie viel Gewicht braucht der Bogen? Der Bogen soll möglichst wenig Zielbewegung hoch und runter haben. Nimmt man einen Bogen und zieht ihn ohne Stabis aus, wird man schnell merken, dass der Bogen immer nach oben zieht. Nun hängt man so lange Gewicht an den Bogen via Stabilisation und anderer Dämpfer bis der Bogen von alleine schwebt. Das ist auch schon das ganze Geheimnis. Schaut man sich die Bögen der meisten Koreaner an, sieht man sehr schnell das Prinzip. Es sind bei fast allen Schützen nur so viel Gewichte am Bogen wie nötig. Das schont auch die Schulter natürlich. Wenn ich nun vielleicht etwas mehr zittere beim Zielen, hänge ich vorne mehr Gewicht an den Stabilisator. Das heißt aber auch, dass ich sofort meinen Tiller dem veränderten Gewicht nachstelle. Die Ausrichtung der Wurfarme wird in vielen Artikeln beschrieben. Das einzige was ich da noch hinzufügen möchte, ist das der Monostabi Priorität hat. Viele versuchen alle Wurfarmlehren überein zu bringen und nehmen in Kauf, dass der Monostabi nicht perfekt geradeaus schaut, das ist ein fataler Fehler! Der Bogen beschleunigt nicht mehr geradeaus und kann so Seitenstreuung und Kontaktprobleme verursachen. Es haben nicht alle Mittelteile eine 3D Verstellung und somit sollte dann versucht werden das Mittelteil möglichst gerade zu haben.

 

Punkt 2: CENTERSTELLUNG, NOCKPUNKT UND BUTTONDRUCK Meine Empfehlung folgt den meisten Lehrbüchern. Bei Rechtshandschützen und Carbonpfeilen sollte die Spitze ein viertel bis halbe Stärke „Angriff“ haben, also etwas links der Sehne. Das ist wieder der Startpunkt. Ob man hinterher etwas mehr oder weniger Centerstellung hat, hängt auch von der Steifigkeit des Pfeils ab. Möchte der Schütze einen tendenziell weicheren Pfeil haben, wird beim Walkbacktuning etwas mehr Center herauskommen. Das nur mal kurz vorab angemerkt. Beim Nockpunkt ist es ebenfalls alles ganz klassisch. Dünne Carbonpfeile bekommen zum Start 11 Millimeter Überhöhung und Aluminiumpfeile 12,5mm. Der Buttondruck ist vielleicht das Mysterium des Bogensports, fünf Leute, fünf Meinungen. Über die vielen Jahre hinweg und ein großer Dank an Werner Beiter, fand die Bogensportwelt folgendes heraus: Es gibt genau zwei Kriterien beim Buttondruck, nicht zu weich und nicht zu hart. Zu weich ist ein Button wenn er vom Klicker eingedrückt wird. Zu hart ist ein Button wenn er nicht mehr auf die Verstellung reagiert. Ein zu weicher Button ist schnell festgestellt, ein zu harter Button ist oft leider nur mit Highspeedkamera zu erkennen. Wichtig ist, dass bei der Grundeinstellung des Buttons noch genug Spielraum vorhanden ist um an der Härte zu drehen ohne die Feder wechseln zu müssen. Es sollten auf jeden Fall 10-15 Klicks in beide Richtungen möglich sein, auch dann darf der Button noch nicht vom Klicker eingedrückt werden. ACHTUNG: der Button ändert NICHT die Steifigkeit des Pfeils, sondern nur den Reflex beim Abschuss. Steckt der Pfeil links oder rechts von der Gruppe der befiederten Pfeile, kann man das nicht über den Button ausgleichen. Die beiden harten Faktoren den Pfeil passend zu machen sind das Zuggewicht und der Spine/Pfeillänge. Mittlere Faktoren bei kleineren Abweichungen sind das Spitzengewicht und die Sehne.

 

Punkt 3: DIE SEHNE Mit der Sehne steht und fällt das gesamte Tuning. Eine dünne Sehne bringt nur Probleme und keinen einzigen Vorteil. Nehmen wir hier auch als Beispiel Lisa. Seitdem sie 37 Pfund auf den Fingern schießt, hat ihre Sehne aus BCY 8125 19 Strang! Der große Vorteil dieser dicken Sehne ist die unglaubliche Verzeihlichkeit auf langen Entfernungen. Früher sagten alle Trainer, dass man auf 70 Meter eine „schnelle“ Sehne benutzen kann. Eine dünne Sehne ist sehr löseempfindlich und kann dem Schützen deutlich Streuung bringen. Das macht also gar keinen Sinn. Hier meine Empfehlung für die meisten Zuggewichte: ab 34# 18 Strang 8125, ab 37-38# 19 Strang und ab 42# 20 Strang 8125. Es gibt im Fachhandel viele verschiedene Mittenwickelgarne, damit die Beiter 1er Nocke auch noch bei 20 Strang passt. Es gibt aber noch viele andere tolle Sehnengarne, die auch super funktionieren. Eine etwas dickere Sehne kostet knapp 1-2 Striche auf dem Visier, bringt dafür aber sehr viele Ringe auf dem Ergebniszettel.

 

Punkt 4: PFEILE AUSSCHIESSEN Nun kommen wir zum Herzstück des Berichtes. Wie schießt man wirklich Pfeile aus ohne gleich mehrere Schäfte kaputt zu sägen? Hierbei gibt es einen Trick. Ich benutze immer einen RAM Spinetester (Bild 1) und schaue wo die weiche Seite des Pfeils ist. Warum? Nehme ich einfach einen Pfeil aus der Röhre und baue ihn zusammen, kann es sein, dass ich aus Versehen die dynamisch harte Seite oder etwas dazwischen erwischt habe. Ich schneide nur einen Schaft und schieße ihn weg. Das mit Abstand verlässlichste Gerät um die weiche Seite des Pfeils zu finden, erhältlich im Fachhandel. Es gibt auch Geräte, bei denen man von oben drückt, diese funktionieren nur bedingt bei teuren Schäften wie Easton ACE oder X10. Jeder Verein sollte einen Spinetester haben, auch für Compound und Langbogen mehr als sinnvoll. Ich lege einen Pfeil auf den Tester und beschwere ihn mit dem inklusiven Gewicht. Dann drehe ich vorsichtig den Pfeil und schaue auf dem Tester wo sich die weiche Seite befindet. Habe ich das herausgefunden, markiere ich diese Stelle mit einem Stift und drehe die markierte Seite Richtung Button. Der Grund ist logisch. Der Pfeil wird beim Abschuss gebogen und ich helfe dem Pfeil von Anfang an sich sofort in die Richtung sich zu biegen in die er sowieso gebogen wird. Ich stelle damit auch sicher, dass sich alle Rohschäfte gleich verhalten beim Abschuss. Ich brauche durch diese Methode nicht gleich drei Pfeile sägen. A propos Sägen, bitte stellt immer sicher, dass der Pfeilschaft mindestens noch ein Zoll Spielraum zwischen Buttonkopf und Spitze hat. Optimal ist die Pfeillänge wie auf dem Bild 2. Das Problem bei zu kurzen Pfeilen ist das die Spitze nicht in Richtung Scheibe startet, sondern sich beim Abschuss ins Bogenfenster hinein bewegt. Der Pfeil wird sehr empfindlich auf den Button reagieren und das Gruppentuning zu einer Geduldsprobe machen. Wie sehe ich ob der Pfeil zu hart oder weich ist? Die Methode der Profis bedarf etwas Übung. Ich stelle mich hinter den Ellbogen des Schützen und beobachte den Pfeil beim Abschuss. (Bild 3) Interessant ist der erste Reflex des Pfeils. Für Rechtshandschützen: fliegt der Pfeil mit dem Heck nach links los, ist der Pfeil zu weich. Fliegt der Pfeil mit dem Heck nach rechts los, ist er zu steif. Optimal zum Beobachten des Pfeilfluges ist ein weißer Hintergrund, eine umgedrehte 122er Auflage reicht vollkommen dazu. Der beste Spielraum den Pfeil zu beobachten sind 20 bis 30 Meter. Ein sehr guter Tipp ist vor dem Tuning den Bogen eine halbe Umdrehung herunter zu drehen um etwas Luft zum Anpassen zu haben, falls man den Pfeil etwas zu kurz gesägt hat. Fliegt der Pfeil gut, gehe ich dann einen Schritt weiter, schneide zwei weitere Schäfte und wiederhole den Test. Hiermit kann ich dann mit größter Sicherheit sagen, dass der Pfeil optimal passt. Als nächsten Schritt befiedere ich einen der drei Pfeile und mache einen Walkbacktest, manche nennen ihn auch Frenchtuning oder Bergertest. (Bild 4) Auch hier gibt es genug Anleitungen. Wenn ich meine Centerstellung nachstellen muss bei dem Test, schaue ich aber auch sofort wieder danach, dass meine unbefiederten Pfeile gut fliegen, das ist ein sehr wichtiger Punkt! Falls ich nun die Pfeile leicht steif haben sollte, kann ich das ganz entspannt mit der halben Umdrehung am Zuggewicht wieder ausgleichen, die ich zuvor herausgenommen habe. Ich möchte auf keinen Fall den Schützen wegen unpassender Pfeile mit Zuggewicht überlasten. Passt alles, geht es zur nächsten Station. Ich schieße nun die Pfeile zueinander aus. Ich nehme alle Rohschäfte, suche die weiche Seite und schieße dann alle Pfeile unbefiedert auf eine weite Entfernung, in Lisas Fall auf 70 Meter. Je nach Leistungsstand reichen aber 40 Meter mehr als genug. Das Trefferbild wird eine große Gruppe mit vielen Pfeilen sein und dann vereinzelte Treffer. (Bild 5) Nun geht es darum die einzelnen Ausreißer wieder in die Gruppe zu bekommen. Bevor ich aber die Nocken der Pfeile drehe, schieße ich sie zur Sicherheit noch einmal weg. Bei den Pfeilen, die nicht in der Gruppe stecken, drehe ich so lange die Nocke bis sie auch in der Gruppe sind. Ist am Ende ein Pfeil immer noch nicht in der Gruppe, dann bekommt er eine Markierung und wird zum Trainingspfeil.

Ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkle bringen und wünsche allen viel Spaß beim Schießen!

Henning Lüpkemann

Im Center der Bogensportwelt

20-jähriges Jubiläum der Bogensporthalle der Firma Werner Beiter in Dauchingen – Olympiasieger und Weltmeister zu Gast, sowie die Weltbogensportlerin des Jahres 2016 – Feier im Zeichen von regionaler Bindung und internationaler Präsenz

Am vergangenen Wochenende konnte die Firma Werner Beiter aus Dauchingen, bekannt als Hersteller für Bogensportartikel, das 20-jährige Jubiläum des „Werner & Iris Centers“ feiern. Dieses Center wurde vor 20 Jahren, von Werner Beiter, dem Firmengründer, als Testhalle für den Bogensport eingeweiht. Damals wie heute wurde dies zusammen mit Schützen aus der ganzen Welt gefeiert. Dieses Mal waren Geschäftspartner, Lieferanten und Mitarbeiter zu Gast, um gemeinsam mit den Schützen eine informative Zeit zu verbringen.

Die Firma Werner Beiter produziert ausschließlich in Dauchingen und legt größten Wert auf Qualität „Made in Germany“ und den Standort Deutschland. Aus diesem Grund findet die Wertschöpfung auch in vollem Umfang in Deutschland, möglichst sogar in Baden-Württemberg statt. Das bedeutet, dass Zulieferteile z.B. aus Metall aus der nächsten Umgebung stammen, ob es sich um Halbzeuge aus Dauchingen, Federn aus Schwenningen oder Drehteile vom Heuberg handelt. Optische Linsen werden exklusiv aus Aalen bezogen, Werkzeuge aus dem Schwarzwald.

Im „Werner & Iris Center“ treffen sich unter dem Jahr Schützen aus der ganzen Welt, – Olympiasieger, Weltmeister oder passionierter Hobbybogenschütze, internationale Verbände, Vereine oder einzelne Schützen – um zu trainieren, zu tunen, zu testen, Erfahrungen auszutauschen oder einfach, um eine gute Zeit zu haben.

Nach 20 Jahren war das „Werner & Iris Center“ extra für dieses Event in monatelanger Feinarbeit auf den neuesten Stand gebracht worden: direkte und indirekte Beleuchtung an der Schießlinie, um jede Schattenbildung zu vermeiden mit Leuchten einer weltweit bekannten Firma aus Schwenningen, eigens von der Firma Beiter gebaute LED-Beleuchtung an den Schießscheiben, Kameras und TV’s über den Schützen, Aufnahmetechnik, um zeitversetzt aus verschiedenen Positionen den letzten Schuss zu analysieren und vieles mehr.

Das Jubiläum wurde über drei Tage gefeiert. Eingeladen waren vier Topschützen, einer aus jeder der vier Kategorien Recurve Damen und Herren, Compound Damen und Herren. Zusätzlich schrieb man in den sozialen Medien eine weltweite Verlosung von vier „Wildcards“ aus, um nochmals vier Schützen aus jeweils einer der Klassen die Chance zu geben, an dem Jubiläum teilzunehmen und mit den Topschützen auf der Schießlinie zu stehen.

Die Topschützen waren:

Lisa Unruh aus Deutschland, Silbermedaillengewinnerin 2016 von Rio, amtierende Weltmeisterin Halle und Feld, Weltcupsiegerin und Weltbogensportlerin 2016 in der Klasse Recurve Damen.

Florian Kahllund aus Deutschland, Weltmeister Halle im Team 2016, 2. im Weltcup in Wroclaw 2015, Weltcupsieger in Antalya und Europameister Halle 2014 in der Klasse Recurve Herren

Marcella Tonioli aus Italien, 3. der Weltrangliste, Siegerin des Weltcupfinales 2016, Weltcupsiegerin Shanghai 2012, Weltmeisterin 2011 in der Klasse Compound Damen

David Drahoninsky aus Tschechien, unter anderem Silber bei den Paralympics in Rio 2016 und in London 2012, Gold in Peking 2008 und Weltmeister in Donaueschingen 2015 in der Klasse Compound Herren.

Die „Lucky Dogs“, welche aus den Einsendungen, die aus der ganzen Welt eingegangen waren, ausgelost wurden, waren Karin Larsson aus Schweden in der Klasse Recurve Damen, Salman Nahid Oli aus Bangladesch in der Klasse Recurve Herren, Julia Oleksejenko aus Lettland in der Klasse Compound Damen und Jürgen Seibold aus Deutschland in der Klasse Compound Herren.

Für alle „Lucky Dogs“ war es sicherlich eine tolle Erfahrung ausgelost zu werden. Eine ganz besondere Erfahrung war es jedoch für den 20 Jahre alten Salman Nahid Oli aus Bangladesch.

Er lag mit gebrochenem Bein im Krankenhaus, als er auf der Facebook-Seite der Firma Beiter den Aufruf für dieses Jubiläum sah und sich spontan entschloss, sich dafür zu bewerben. Wie er später sagte, ohne die geringste Hoffnung, dass er gezogen würde. Was er bis dato nicht wusste, er war tatsächlich der erste, der sich für die Auslosung beworben hatte. Entsprechend groß war seine Begeisterung. Für ihn und die Firma Beiter begann dann allerdings die ungeahnt schwierige Aufgabe für ihn ein Reisevisum zu erhalten. Es wurde eine offizielle Einladung geschrieben, die erste Fahrt, 9 Stunden mit dem Bus in die Hauptstadt Dhaka zum Konsulat, verlief ernüchternd. Salman hatte keinen Besuchstermin vereinbart und musste trotz sofortiger telefonischen Kontaktaufnahmen der Firma Beiter mit dem Konsulat vor Ort, wieder unverrichteter Dinge nach Hause fahren. Unzählige Anrufe, fast täglich mit ihm, Telefonate aus Deutschland mit dem Auswärtigen Amt in Berlin, der Botschaft in Dhaka, dem Sportschützenverband in Bangladesch, zwei weitere 9-stündige Fahrten und Warterei vor der Botschaft waren nötig, bis Salman dann endlich sein Visum stolz und glücklich in den Händen halten konnte. Zuvor war die einzige Auslandsreise, die er gemacht hatte, ins benachbarte Indien gegangen. Und jetzt sollte es nach Deutschland gehen! In seinem Heimatland ist er durch diese Reise zu einer kleinen Berühmtheit geworden. Unzählige Berichte in Zeitungen und Interviews waren die Folge, vom Nationaltrainer wurde er sogar in die Nationalmannschaft berufen. Als erstem Bangladescher war es ihm gelungen, aus sportlichen Gründen ein Einzelausreisevisum zu erlangen. Für Salman sollte in Dauchingen ein Traum in Erfüllung gehen: sein Idol Lisa Unruh zu treffen und mit ihr auf der Schießlinie zu stehen, dort wo schon viele Topschützen geschossen hatten. Inzwischen ist Salman zurück in Bangladesch, im Gepäck Unmengen deutscher Süßigkeiten für die Familie.

Im Bogensport wird nicht nur von Inklusion gesprochen, sondern auch gelebt. In wohl keiner anderen Sportart ist es möglich, dass Sportler mit und ohne Handicap zusammen auf der Schießlinie stehen und zusammen den gleichen Sport ausüben. Dies war durch David Drahoninsky aus Tschechien eindeutig zu sehen. Schon als Teilnehmer der Para-WM in Donaueschingen 2015 konnte er und andere Bogenschützen mit Handicap den interessierten Zuschauern zeigen, dass es trotz Behinderung möglich ist, diesen Sport auszuüben. Egal, ob Querschnitt, Amputation oder Blindheit: beim Bogenschießen gibt es eigentlich keine Ausrede.

Ein besonderer Gast an diesem Wochenende war auch Mix Haxholm, begeisterte Bogenschützin aus Schweden und ehemalige Miss Thailand. Seit vielen Jahren verbindet die Familie eine Freundschaft mit ihr. Auch als Werbegesicht für die Firma Beiter war sie auf Postern und Bannern in der Halle sichtbar.

Geboten waren einer Showeinlage aus dem Musical „Tarzan“ der liebenswerten und tollen Tanzgruppe „Dance for Fun“ aus Dauchingen, Schießeinlagen der Schützen auf 70 Meter, Besichtigung des „Werner & Iris Centers“, einem spannenden Hit-Miss-Turnier der acht Teilnehmer, sowie einem Schnupperschießen für Jedermann.

Bei regionalem Essen aus dem Längental und der eigenen Küche hatten alle, auch die Veranstalter, eine sehr gute Zeit.

Mythen und Fakten des Feldbogenschießens

Als ich vor 30 Jahren mit dem Bogenschießen anfing sagte man mir: „Im Feld schießen nur die, die in der FITA nichts treffen!“ Damals holte aber ein gewisser Jay Barrs bei der Olympiade in Seoul die Goldmedaille!

Er war dann aber auch noch mehrfacher Weltmeister im Feldbogenschießen! Meine Skepsis an solchen pauschalen Aussagen war also geweckt! Sein Nachfolger war dann Sebastian Flute; auch Weltmeister im Feldbogen. Simon Fairweather, Michele Frangili, Brady Ellison und aus deutscher Sicht Elena Richter und Lisa Unruh sind nur ein par Beispiele für erfolgreiche Olympiateilnehmer, die sich aber auch die WM Krone im Feldschießen aufsetzten. Aktuell wird Lisa Unruh uns neben Sebastian Rohrberg und Manja Conrad im Feldschießen bei den Worldgames in Breslau/ Polen vertreten. Ich habe jetzt nur ein paar Recurver aufgezählt, wenn man sich die Compoundschützen genau anschaut, findet man die Top Feldschützen auch bei den Weltcups der WA. Die oben genannte Aussage ist also nachweislich totaler Quatsch!

Dennoch gibt es bei uns Trainer, Vereinsvorsitzende und Referenten, die hartnäckig daran festhalten und alles dafür tun, die Schützen vom Feldschießen abzuhalten. In manchen Verbänden fliegt man sogar aus dem Kader, wenn man an Feldbogenmeisterschaften teilnimmt; Unterstützung (Kaderarbeit auf Landesebene) gibt es fast gar nicht mehr.

Dabei sind es die Feldschützen, die jedes mal bei Welt-, Europameisterschaften und Worldgames Medaillen mit nach Hause bringen. Ist es Neid oder hat man Angst die Schützen könnten Gefallen daran finden? Selbst wenn, welchen Nachteil soll das haben? Es war auch Jay Barrs, der sagte: “Fieldarchery Is A Thinking Man`s Sport”!

Vielleicht liegt es daran. Fakt ist, dass Feldschießen mit etlichen Vorurteilen belastet ist. Manche glauben gar, es gäbe einen Feldbogen und verstehen darunter einen Langbogen. Es ist eine Disziplin, die mit den verschiedensten Bögen vom Lang- bis zum Compoundbogen geschossen wird!

Oft wird gesagt: Man kann doch nicht mit einem Recurve Visierbogen mit Stabis etc. durch den Wald gehen. Diese Aussagen kommen immer nur von voreingenommenen Leuten, die es noch nie probiert haben. Ich habe in 30 Jahren noch keinen Parcours gesehen, der dies nicht zulässt.

Wer im Feld etwas erreichen will, muss sich einer viel komplexeren Aufgabe stellen als auf dem Platz und dabei trotzdem einen sauberen Schießstil beherrschen. An jeder Scheibe muss man sich aufs Neue mit Entfernung, Winkel, Schräglage, Lichteinfall und dem Stand etc. beschäftigen, die entsprechenden Einstellungen und Korrekturen vornehmen und dann auch noch innerhalb des Zeitlimits sauber schießen. Viele behaupten ja von den WA Schützen, sie würden unerlaubt die Entfernungen messen und deshalb dort nicht schießen! Tatsache ist aber, dass dies nirgendwo im Regelwerk verboten ist!

Es wird nur aufgeführt, was man nicht dazu verwenden darf! Also Entfernungsmesser, Ferngläser mit entsprechender Vorrichtung, Kameras und Smartphones etc. Wenn man also Teile seines Bogens, wie Visier, Scope, Wasserwaage, Button etc. zum Abgleich der Entfernung und markante Punkte wie Kanten, Schrauben, Beschriftung, Limbsaver etc. zur Winkelbestimmung verwendet, dann ist das legitim. Man darf nur nichts am Bogen anbringen oder modifizieren, das nur diesem Zweck dient.

Das alles ist recht aufwändig, denn es gehört doch einiges an Vorbereitung dazu und man muss diese Dinge auch trainieren. Es ist eine zusätzlich erforderliche Kunst. Wer sie beherrscht, hat seinen Vorteil und wer da mitmischen will, muss es halt lernen. Man sollte es als Herausforderung sehen und diese  auch annehmen.

Bei IFAA / DFBV Meisterschaften sind Lasermessgeräte für Entfernung und Winkel übrigens erlaubt, die Entfernungen sind alle bekannt. Hier ist die Teilnahme an internationalen Meisterschaften jedem Mitglied freigestellt (WFAC, EFAC), weswegen an diesen Meisterschaften bis zu 1200 Sportler teilnehmen.

Bei der WA Welt- und Europameisterschaften müssen die Teilnehmer über die nationalen Mitgliedsverbände gemeldet werden; die Anzahl der Teilnehmer ist auf 3 pro Nation, Stilart und Klasse beschränkt. Das bedeutet, die Verbände schicken ihre Besten zur WM oder EM. Die Auswahl geschieht über Ausscheidungsturniere (dieses Jahr z.B. Anfang Juli in Delmenhorst). Auch hier ist ein Vorurteil weit verbreitet: „…man kann ja schießen, was man will, es fahren eh immer die Gleichen!“ Auch das ist falsch. Die Auswahlkriterien werden Anfang des Jahres vom DSB durch das Ausschreibungsheft, welches über die Landesverbände an die Vereine weiterverteilt werden soll, veröffentlicht! Die Erfahrung zeigt aber leider, dass diese Ausschreibungen nie an der Basis, den Schützen, ankommt. Schon mal gar nicht bei den Feldschützen. Man kann es sich aber als interessierter Sportschütze auch auf der DSB Website unter Publikationen herunterladen.

Wer die Auflagen erfüllt und sich bei der Ausscheidung durchsetzt, ist in der Regel auch dabei. Aber man braucht gar nicht so hohe Ziele, um Feld zu schießen. Allein das Schießen und Wandern verbunden mit der Herausforderung an Mensch und Material im Einklang mit der Natur, dies zum Teil vor atemberaubend schöner Kulisse ist einen Versuch wert!

Peter Lange, Bundestrainer Feld.

Die Atmung ist der Schlüssel zur Entspannung

Die Progressive Muskelentspannung: Viele setzen auf sie. Auch dem Bogenschützen kann sie was bringen. Rick McKinney stellt sie uns im Folgenden vor.

Die meisten von uns haben das schon erlebt: Das Atmen wird schwerer, die Beine beginnen zittrig zu werden, sodass man das Gefühl hat, nicht mehr aufrecht stehen zu können. Man hört nur noch den eigenen Herzschlag hämmern und im Vollauszug beginnt das Visier zu wackeln oder im Rhythmus des Herzschlags zu zittern! So sieht Wettkampfstress aus!

Ob das Spaß macht? Definitiv nicht! Trotzdem ist er einer der Gründe, warum wir überhaupt an Turnieren teilnehmen. Man versucht, sich und den anderen zu beweisen, dass man im Wettstreit besser ist, als die meisten anderen.

Wettkampfstress – wer ihn kontrollieren kann, der kann ihn sogar genießen. Es ist wie ein Adrenalinschub oder das berühmte “Runner’s High“ Wer der beste Sportler ist, wenn es wirklich darauf ankommt? Wie geht man also mit Wettkampfstress um?

Manchen hilft Musik, manchen Hypnose; manche haben keine Ahnung, wie sie es dennoch immer mit Bravour schaffen, mit ihm fertig zu werden. Während der vergangenen Jahre wurde in diesem Bereich viel geforscht, wobei sich ein Bereich deutlich in den Vordergrund schob: Entspannung, insbesondere Muskelentspannung.

Es geht bei dieser Mentaltechnik allerdings nicht nur darum, die Muskeln zu entspannen, sondern sie ständig unter Kontrolle zu haben und so effizient wie nur irgend möglich einzusetzen. Manche Schützen benötigen da einen stärkeren Stimulus als normalerweise üblich ist. Ein Beispiel dafür ist Jay Barrs. Der US-Amerikaner holte sich bei seinem Olympiasieg 1988 „Hardrockmusik zur “Entspannung” an, um auf dem eigenen optimalen Level zu sein“. Andere Schützen entspannen sich bei ruhigerer Musik.

Dr. Daniel Landers, ordentlicher Professor an der Arizona State University, hat einige Artikel zum Thema Wettkampfstress verfasst, insbesondere im Schießsport. Das meiner Meinung nach interessanteste Paper dreht sich darum, wie man sein persönliches Stresslevel findet und wie man es erreicht, um die optimale Leistung abzurufen.

Seit Jahren kursiert in dem Zusammenhang die „Inverted U-Theorie. Im Prinzip besagt sie, dass die Leistung dann am besten ist, wenn der Erregungszustand nicht zu hoch und nicht zu niedrig ist (siehe Schaubild). Nach Dr. Landers Hypothese variiert dieser Erregungszustand bei den einzelnen Schützen. So erklärt sich, dass Jay Barrs einen höheren Erregungszustand für die Topleistung benötigte, während andere Schützen vielleicht eher beruhigende Methoden brauchen, um ihren Stresslevel senken, um gute Leistungen zu erbringen. Diese „fließende Inverted U-Theorie” ist eine besonders gute Erklärung, warum sich Sportler entweder „aufputschen” oder beruhigen müssen, um die optimale Leistungsspitze zu erreichen.

Eine Möglichkeit, sich in den optimalen Erregungszustand zu versetzen, sind Muskelentspannungstechniken. Es dauert etwas, diese Techniken zu erlernen. Um sie letztlich optimal zu nutzen, ist es nötig, sich strikt an die Programme zu halten und dabeizubleiben, bis man sich auf Knopfdruck in den richtigen Entspannungszustand versetzen kann, der für den entsprechenden Leistungsoutput benötigt wird. Anfänglich dauert das 20 bis 30 Minuten. Auf diesem Level bleibt man für gewöhnlich einige Wochen. Oder auch länger. Das ist individuell sehr verschieden. Jetzt heißt es: Nur nicht aufgeben! Die, die nicht durchhalten werden es generell nie zum Erfolg bringen.

Wer lernen will, sich zu entspannen, der muss seinen Körper kennen. Die Spannung im eigenen Körper kann selbstzerstörerisch wirken und zu Erschöpfung. Dies dann auch noch genau dann, wenn man eigentlich Stärke abrufen müsste. Eine der wichtigsten Vorteile beim Erlernen der Muskelentspannung ist, dass dazu führt, dass man sich besser fokussieren und das Unterbewusstsein besser unter Kontrolle halten kann. Und das ist unabdingbar, wenn man gewinnen möchte.

Und für noch etwas ist diese Entspannungstechnik gut. Die eigenen Vorstellungen vor dem inneren Auge werden viel klarer. Das verhilft zu mehr Selbstvertrauen, Konzentration und halt auch auf einem hohen Leistungsgrad wach und fokussiert. Die Atmung ist dann gleichmäßig und kann vielleicht sogar den Pulsschlag etwas herunterfahren. So wirkt man an der Schießlinie wie ein „Gewinner” – wovor die meisten Gegner den größten Respekt haben! Das macht Eindruck, macht den Wettkampf für deine Gegner sicher nicht einfacher

Im Folgenden gibt es jetzt die Anleitung, wie ihr diese Entspannungstechnik lernen könnt.

Suche dir ein ruhiges Plätzchen ohne Ablenkung (also ohne Handy, Tablet-PC, Computer, Fernseher, andere Personen, Haustiere etc.)

 

Begib dich in eine bequeme Position, Anfänger legen sich meist hin. Das kann einschläfernd wirken und eventuell schläfst du wirklich dabei ein. Am Anfang ist das in Ordnung. Irgendwann bist du dann in der Lage, während der Sitzung wach zu bleiben. Etwas später, vielleicht nach einer Woche, kannst du dich auf einen Stuhl setzen und die Prozedur wiederholen. Nach einer weiteren Woche, diesmal in der sitzenden Position, kannst du im Stehen üben. Schließlich solltest du in der Lage sein, die Technik an der Schießlinie durchzuführen, während du dich auf den Schuss vorbereites

 

Hier wäre es hilfreich, wenn du jemand zur Unterstützung hast, damit du dich auf die entsprechenden Muskelgruppen konzentrieren kannst. Das geht natürlich auch mit einer Kassette oder einer CD. Prinzipiell arbeitest du dich durch alle großen Muskelgruppen durch; eine nach der anderen, beginnend bei der Nackenmuskulatur. Spanne die Muskeln an und halte die Spannung für drei bis fünf Sekunden. Nimm nun die Muskelspannung und wie sie sich genau anfühlt ganz bewusst wahr. Entspanne die Muskelgruppe (Nacken) wieder. Baue die Spannung komplett ab und fühle bewusst, wie sich der entspannte Nacken jetzt anfühlt. Beachte den Unterschied zwischen den zwei Zuständen Anspannung und Entspannung. Aber nicht übertreiben mit der Anspannung, sonst stehen am Ende statt Entspannung möglicherweise Krämpfe und Schmerzen. Wiederhole diesen Prozess mehrere Male.

 

Mache mit der Schultermuskulatur weiter. Spanne sie an und ziehe die Schultern hoch in Richtung der Ohren. Halte die Spannung für etwas drei bis fünf Sekunden. Entspanne dich wieder und fühle auch jetzt wieder ganz bewusst den Unterschied. Wiederhole die Anspannung und machen dann weiter mit der Armmuskulatur, Handgelenk und Handmuskeln: anspannen, halten und wieder entspannen. Weiter geht es mit den Brustmuskeln, Rückenmuskulatur und Bauchmuskeln.

 

Nun spanne die Gesäßmuskulatur an, halte die Spannung für drei bis fünf Sekunden und entspanne wieder. Wenn Du die Entspannung bewusst wahrgenommen hast, dann wiederhole den Vorgang. Arbeite weiter mit den Oberschenkeln, Beinmuskulatur und den Füßen.

 

Wenn Du diesen Rhythmus von Anspannung, Halten und Entspannung mit allen großen Muskelgruppen durchgeführt hast, solltest du in deinen Körper hineinhorchen. Spüre genau nach, er sich anfühlt. Ist wirklich jede Muskelgruppe jetzt auch ganz entspannt ist. Wenn sich ein Bereich noch etwas verkrampft anfühlt, dann wiederhole die Übungen bei den betreffenden Muskelgruppen noch einmal.

 

Wenn Du dann körperlich ganz entspannt bist, konzentrierst du dich nur noch auf die Atmung. Einatmen, ausatmen, einatmen… Ganz einfach, unverkrampft und langsam. Jetzt solltest du spüren, wie beim Ausatmen alle Anspannung zusammen mit der Luft aus dem Körper fließt. Während u diesen entspannten Zustand bewusst wahrnimmst, solltest du ein Wort nutzen, das dieses Gefühl unterstützt. Meines war „re…lax…”, also “ent…spannt…” Beim Einatmen dachte ich “re…”, beim Ausatmen “…lax”. Das war mein „Mantra“ während meiner härtesten Wettkämpfe.

 

Es ist kein Problem, wenn du in der Anfangsphase des Übens einschläfst. Anfangs ist es sogar wahrscheinlich, dass so etwas passiert, aber dann lernt man recht rasch, den Entspannungszustand zu kontrollieren und arbeitet sich durch den ganzen Vorgang durch, ohne sich dabei zu schlapp zu fühlen. Nach dem Üben der Technik im Liegen (für vielleicht eine Woche), kann man in der nächsten Woche zu einer sitzenden Position übergehen. Die Prozedur bleibt gleich. Letztlich wird der ganze Prozess auch schneller von statten gehen. Nach der zweiten Woche in der sitzenden Position, sollte man in der dritten Woche aufstehen und das Ganze im Stehen durchführen können.

Sobald man die Technik im Stehen mit allen Muskelgruppen nacheinander vollziehen kann, kann man versuchen, Muskelgruppen zu kombinieren (Nacken, Schultern, Brust und Arme). Genauso macht man es mit der Rumpfmuskulatur, Gesäß, Beinen und Füßen. Sobald man auch das geschafft hat, kombiniert man alle Muskelgruppen: Man spannt den ganzen Körper gleichzeitig an, hält diese Spannung einige Sekunden und entspannt dann. So sollte weiter trainiert werden. Ziel ist es, diese Technik während des Schießtrainings durchführen zu können, sobald man für die ganze Prozedur nur einige wenige Sekunden benötigt. Schlussendlich sollte man es schaffen, die Muskelgruppen nicht bewusst anspannen zu müssen, sondern nur die Entspannung beim Ausatmen zu fühlen.

Die Atmung ist der Schlüssel zur Entspannung. Irgendwann ist man in der Lage, beim Einatmen die normale Spannung herzustellen und beim Ausatmen die Muskelentspannung zu provozieren. Sobald man an diesem Punkt angekommen ist, muss man vor dem Auszug nur einmal tief atmen, um dann beim Ausatmen komplett zu entspannen, um dann mit der Schussabfolge beginnen.

Man sollte beachten, dass es mindestens ein Monat dauert – eher sogar mehr – bis diese Entspannungstechnik schnell und quasi automatisiert abläuft. Diese Art zu Atmen muss trainiert werden, ebenso wie die Muskel an- und -entspannung. Irgendwann wird man dann selbst wie die Menschen aussehen, die sich anscheinend immer unter völliger Kontrolle haben.

 

Infos:

Diese Entspannungstechniken werden inzwischen sehr häufig in Kursen angeboten. Zum Beispiel in den Volkshochschulen; wo sie zudem recht preisgünstig sind. Sehr hilfreich ist auch ein Beitrag der Apothekenrundschau, zu dem auch ein Video ins Netz gestellt wurde. Ihr findet es unter http://www.apotheken-umschau.de. Dann das Stichwort Entspannung eingeben.

Brandenburg und Nordrhein Westfalen triumphieren im Verbandspokal der Bogensportler des DBSV Westfalen

Das Compoundteam des Brandenburger Bogensportverbandes und das Recurveteam des Bogensportverbandes aus NordrheinWestfalen gewinnen im westfälischen Erftstadt die Verbandspokale des Deutschen Bogensport-Verbandes 2017.

Beim Verbandspokal stellt jeder Landesverband maximal acht seiner Bogensportler, pro Altersklasse einen Schützen. In der Summe der jeweiligen Einzelplatzierungen werden dann Punkte vergeben, zwei Streichwerte sind möglich. Brandenburgs Compoundschützen mussten sich mit den starken Gastgebern auseinandersetzen, bis in der letzten Entfernung die Entscheidung zugunsten der Brandenburger fiel. Im Team der Brandenburger ragte der Lindenberger Lars Klingner heraus, ihm gelang das Kunststück mit 360 von 360 möglichen Ringen über 30 Meter das Maximum zu schießen, 22 seiner 36 Pfeile fanden gar den Weg in den nur 4cm-großen Zehnerinnenring – Deutscher Rekord. Brandenurgs Bogensportler mit dem olympischen Recurvebogen mussten den kurzfristigen Ausfall drei ihrer Schützen verkraften, ein Podestplatz schien mit nur vier Schützen schier aussichtslos. Gastgeber NRW und Berlin holten souverän Gold und Silber, Brandenburg und Thüringen stritten bis zur letzte Passe um Bronze. Dem Brandenburger Quartett tatsächlich der Sprung aufs Podest, mit einem winzigen Pünktchen Vorsprung auf den Thüringer Bogensportverband.

Das Ausbalancieren des Bogens

In diesem Artikel geht es um das Ausbalancieren des Compoundbogens mit Hilfe von Stabilisatoren. Er befasst sich nicht nur mit den physikalischen Grundlagen, sondern beschreibt vor allem auch was konkret zu tun ist, um optimal eingestellt schießen zu können. Von Larry Wise.

In einem Wimpernschlag legt eine Sehne die 20“ Strecke in Richtung Ziel zurück. Sie braucht dafür 0,015s. Der Pfeil verlässt die Sehne so schnell, dass man es mit bloßem Auge nicht sehen kann. Es passiert sehr viel in diesen 0,015 Sekunden. In dieser Zeit wird der Pfeil wird Richtung Ziel beschleunigt, aber die Wurfarme, das Mittelteil und die Rollen bewegen sich ebenfalls. Während sich der Pfeil, Sehne, Wurfarme und Rollen sich in die Richtung des Ziels bewegen, bewegt sich das Mittelteil in die entgegengesetzte Richtung und drückt in die Bogenhand. Dies geschieht nach dem dritten Satz der Newtonschen Mechanik: Jede Kraft erzeugt eine gleich große Gegenkraft.

Wie sich das Mittelteil in diesem „Wimpernschlag“ verhält, hat maßgeblichen Einfluss darauf, wo der Pfeil auftrifft und wie beständig dies geschieht. Mit anderen Worten: Die Genauigkeit hängt von dem Verhalten des Mittelteils (dynamisches Verhalten), während des kurzen Zeitraumes ab, in dem die Wurfarme und die Sehne den Pfeil aus dem Bogen beschleunigen. Wenn der Pfeil die Sehne erst einmal verlassen hat und frei fliegt, haben weder der Bogen noch der Schütze Einfluss auf den Pfeil.

Daher müssen die Bedingungen, unter denen der Pfeil abgeschossen wird, mit großer Sorgfalt optimiert werden, um sicherzustellen, dass der Pfeil das Ziel an der gewünschten Stelle trifft.

 

Die Bedingungen enthalten folgende Faktoren:

  1. Die Zielrichtung des System Bogen/Pfeil
  2. Die Platzierung der Bogenhand
  3. Ein gleichmäßiges Lösen
  4. Der dynamische Spine und Flugeigenschaften des Pfeiles
  5. Die gleichmäßige Performance des Systems Wurfarme/Rollen
  6. Die physikalische Balance des Bogens

Der Schütze hat die direkte Kontrolle über alle genannten Faktoren. Die Entwicklung eines guten Schussaufbaus und -ablaufs kümmert sich um Faktor eins, zwei und drei. Gutes Bogen- und Pfeiltuning kümmert sich um Faktor vier und fünf. Dieser Artikel kümmert sich um Faktor sechs. Das Ausbalancieren des Bogens mit Hilfe von Stabilisatoren. Es geht nicht um die Dämpfung von Vibrationen und Geräuschen. Zwei Dinge, die Stabilisatoren ebenfalls sehr gut können. Es geht nur um die Balance. Dabei wird des Fokus auf die etwas komplizierteren, einstellbaren Stabilisatoren gelegt.

 

Bogen-Balance und dynamische Arbeit

Wenn die Sehne gelöst wird, bewegt sich das Mittelteil und alle daran befestigten Teile, wie Visier und Pfeilauflage. Dies ist eine sehr heftige Bewegung. Von daher ist es sehr wichtig zu verstehen, wie man diese Bewegung kontrollieren kann, um die eigene Präzision verbessern zu können.

Hier ein paar Fakten, die moderne Compoundbogen betreffen. Das gesamte „System Bogen“ ist sehr stark aus der Balance, bevor man einen Stabilisator anbringt. Die Mittelteile mit Durchschusssystem helfen ein wenig den Bogen nach links oder rechts zu balancieren. Dies wird aber sofort gestört, wenn ein Visier und Pfeilauflage an einer Seite angebracht werden. Der Schwerpunkt verlagert sich zu der Seite und das System muss mit einem Stabilisator ausbalanciert werden.

 

BOGENHAND: Wenn die Bogenhand am Griff platziert wird, geschieht dies unterhalb der geometrischen Mitte des Bogens. Dies bedeutet, dass die Hand eine Kraft auf die untere Hälfte des Bogens ausübt. Als Folge bewegt sich der obere Wurfarm in Richtung des Schützen. Sie „pitched“. (pitch ist ein Begriff aus der Luftfahrt, der das Heben oder Senken der Flugzeugnase beschreibt. Siehe auch Bild mit dem Flugzeug)

 

NOCKPUNKT: Bei den meisten Bögen ist der Nockpunkt oberhalb der geometrischen Mitte. Im Vollauszug sorgt dies ebenfalls für einen pitch des oberen Wurfarmes in Richtung Schützen.

 

MITTELTEIL DESIGN: Die Massenverteilung zwischen der oberen und unteren Hälfte eines Mittelteils ist ungleich. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. Während des Lösens beeinflusst die ungleiche Masse den pitch, roll und yaw (Drehmoment) des Mittelteils, während es sich in die Hand drückt.

 

MITTELTEIL DESIGN 2: Die seitliche Massenverteilung ist durch das Bogenfenster ebenfalls unterschiedlich. Die meisten Mittelteile drehen in Richtung der Kabelseite. Mittelteile mit Durchschusssystem haben eine bessere Links/Rechts-Masseverteilung und sind daher weniger anfällig für dreidimensionales Verwinden während des Abschusses.

 

VISIER: Jedes Visier, das an einer Seite an einem Bogen angebracht wird, erhöht das Gewicht auf dieser Seite. Je schwerer das Visier ist, umso mehr kommt der Bogen aus der Balance und muss mit Gegengewichten wieder in Balance gebracht werden. Eine Pfeilauflage erhöht auch das Gewicht an einer Seite.

 

GEWICHT DER ROLLEN: Heutzutage haben die meisten Compound asymmetrische Cams (Rollen). Das heißt, dass das obere und untere Cam unterschiedliche Form und Masse haben. Symmetrische Cams haben die gleiche Form und Masse, wie die Compound in den 70er- und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Diese Cams/Rollen werden beim Lösen in eine Drehbewegung versetzt. Jede Drehung erzeugt ein Drehmoment. Bei unterschiedlichen Größen und Massen hat man unterschiedliche Drehmomente. Diese mögen vielleicht klein sein, aber sie sind ein Teil der Gleichung für die dynamische Bogenbalance.

 

Dies sind die meisten Fakten in Bezug auf das System Bogenmittelteil/Wurfarme/Cams. Es ist nicht in Balance, kann aber mit Gewichten; in eine dynamische Balance für die 0,015 Sekunden des Lösens gebracht werden. Wenn ein System ausbalanciert ist, werden in der Regel auch bessere Gruppen geschossen.

 

Dabei sollte man aber immer folgende Regel beachten:

Schraube niemals etwas an deinen Bogen, solange es nicht die Gruppierung verbessert.

Manch einer vergisst diese Regel und schraubt Zubehör und Stabilisatoren an seinen Bogen ohne zu überprüfen, ob es seine Gruppen verbessert. Es ist sinnvoller zu überprüfen, ob ein neues Zubehör die Gruppierung verbessert und es nicht nur deswegen an seinen Bogen zu schrauben, weil es ein anderer auch hat.

 

Der Zweck eines Stabilisators und seine Konstruktion

Die Aufgabe eines Stabilisators ist es sämtliche Bewegungen des Mittelteils zu dämpfen, außer der horizontalen in Richtung Bogenhand. Der Stabilisator muss das Pitchen, Rolling und Yawing dämpfen. Dies ermöglicht dem Schützen den Pfeil präzise und beständig in Richtung Ziel zu schießen. Die überschüssige Energie vom Abschuss (ca. 20 Prozent der gespeicherten Energie) und unerwünschte Verdrehung (Torque) der Bogenhand müssen gedämpft oder aufgelöst werden. Es ist die praktische Anwendung des physikalischen Grundsatzes, dass eine Masse in Ruhe solange in Ruhe bleibt, bis eine Kraft auf sie ausgeübt wird. Die Form und die Materialien spielen dabei eine große Rolle wie gut ein Stabilisator dies kann.

Gewicht und seine Distanz zum Bogen und wie es sich einer Bewegung widersetzt, spielt eine Rolle. Das Material aus dem das Rohr gefertigt ist und wie es Schwingungen dämpft, sind ebenfalls wichtige Randbedingungen beim Design eines Stabilisators.

Balance sorgt dafür, dass sich der Bogen anfühlt, als wäre er ein Teil des Körpers. Ein Set mit einstellbaren Verbindungen und einem Extra-Set an Gewichten ermöglicht dies zu erreichen. Ein Bogen in der richtigen Balance kann in einer senkrechten Linie in Richtung Ziel gehoben werden. Er ist nicht in der Form verkantet, dass die Spitze entweder nach links oder rechts fällt. Es fällt nicht schwer den Bogen ruhig zu halten und wenn der Bogen von alleine senkrecht steht minimiert sich auch die Gefahr rechts oder links vorbei zu schießen.

 

Setup von einem Scheibenbogen

Zu Anfang muss der Bogen fertig zum Schießen sein. Das heißt Visier, Pfeilauflage, Peep, Nockpunkt müssen montiert sein. Das einzige was fehlt, ist die Stabilisation.

Schritt 1: Den Bogen in einen Balancer einspannen

Falls keiner zur Hand ist, kann der Bogen auch locker in der Hand gehalten werden.

Schritt 2: Den Mono anschrauben

Den Mono am Rücken (in Richtung Ziel) des Bogens mit einem kleinen Gewicht befestigen. Die Länge des Mono ist persönlicher Geschmack. Man sollte aber bedenken, dass beim Ausbalancieren die Physik ebenfalls ein Wörtchen mitspielt, da mit dem Gegenstabi auf der anderen Seite ein Hebelsystem aufgebaut wird.

Schritt 3: Den Kurzstabi anschrauben

Der Kurzstabi (zwischen 8“ und 15“) wird an einer Offset-Bar in Richtung Schütze angeschraubt. Zuerst wird nur so viel Gewicht angebracht um einen Ausgleich mit dem Mono zu erreichen. Erst später wird daran gearbeitet eine Links/Rechts-Balance zu erreichen.

Schritt 4: Eine anfängliche Balance zwischen dem Mono und dem Kurzstabi erreichen

Es ist zu diesem Zeitpunkt ist es nicht das Ziel eine perfekte Balance zu erreichen, in der der Bogen senkrecht steht. Der Bogen ist zu diesem Zeitpunkt „statisch“, da er ja nicht geschossen wird. Das Ziel ist aber eine dynamische Balance. Das heißt eine Balance, wenn der Bogen voll ausgezogen ist und man im Anker steht. Diese endgültige Balance kann man nur durchs Testen erfahren. Dabei hat auch das unterschiedliche Design von Mittelteilen einen Einfluss.

Vertikale Balance: Am Anfang wird die vertikale Balance eingestellt. Es hat sich als gute Anfangsannahme herausgestellt, dass der Mono in einem 45° -Winkel nach vorne fällt (pitched). Es müssen entsprechend Gewichte an den Stabilisatoren an- oder abgeschraubt werden.

Links/Rechts-Balance: Die Rechts/Links-Balance sollte so eingestellt sein, dass der Bogen immer senkrecht steht. Dies kann durch das Ausstellen des Kurzstabis erreicht werden. Der Stabi wird dabei solange nach außen gedreht, bis der Bogen von alleine gerade steht. Es können natürlich auch Gewichte hinzugefügt werden, falls das Winkel zu stark wird. Das heißt, dass der Stabi zu weit nach außen gedreht wird, sodass er andere an der Schießlinie behindern würde.

Schritt 5: Testen: Es wichtig das erste Setup der Stabilisation mit einen Papiertest auf fünf bis acht Meter zu testen. Danach ist das Testen auf eine lange Distanz nötig, um die Gruppierung der Pfeile zu überprüfen. Dies geschieht am besten auf Entfernungen von mehr als 35 Meter.

Wie fühlt es sich an? Die Stabilisation muss dafür sorgen, dass sich der Bogen anfühlt, als wäre er ein Teil von einem. Falls es sich „sonderbar“ oder „ungewöhnlich“ anfühlt, wird man immer an die Stabilisation erinnert und kann sich nicht auf den Schuss konzentrieren. 

 

Zusammenfassung

Bogenschießen ist eine wunderbare Art gegen sich selbst anzutreten. Um dies erfolgreich zu können ist eine gute Vorbereitung unerlässlich. Diese umfasst die persönliche Form und das Material. Viel zu oft wird die Balance eines Bogens übersehen oder falsch eingestellt. Dabei kann diese nach dem beschriebenen System relativ einfach eingestellt werden. Mit ein wenig Grundlagen der Physik (Kraft x Kraftarm = Last x Lastarm) kann man relativ präzise herausfinden, welche Gewichte ein Bogen benötigt und wo diese angebracht werden müssen. Mit einem Balancer wird diese Arbeit deutlich vereinfacht.

 

Warum Kinder Bogenschießen

Bogenschießen hat einen immensen Zulauf. Gerade auch bei Kindern und Jugendlichen ist unser Sport ein echter Renner. In einer Umfrage wollten wir wissen, warum denn nun der Nachwuchs zu Pfeil und Bogen greift, was ihnen an dieser Sportart fasziniert.

 



Sophie Kühne, 12 Jahre alt, TuS Grün-Weiß-Holten 1900 e.V.


Seit wann schießt Du mit dem Pfeil und Bogen?
Ich schiesse seit 4 Jahren.

Wie bist Du dazu gekommen?
In der Fernsehsendung „Wetten Dass?“ gab es einen Beitrag über das Bogenschiessen zu sehen. Dieser war cool und daraufhin hat mich mein Onkel mit zum Training genommen. Es hat mir sofort Spaß gemacht.

Was macht Dir am Bogenschiessen Spaß?
Ich finde am Bogenschiessen gut, dass man den Kopf ab- / freischalten kann. Das verbessert auch meine Konzentrationsfähigkeit und das hilft mir auch in der Schule. Außerdem trainiert man beim Aufschreiben das Kopfrechnen und man hat trotzdem viel Spaß dabei.

Hast Du schon bei Turnieren teilgenommen und vielleicht sogar schon etwas gewonnen?
1. Platz mit der Jugendmannschaft DM DBSV Halle, 5. Platz DM DBSV 2015 aussen, 2. Platz DM DBSV Halle, Deutscher Rekord Halle 585 Ringe U12

Hast Du ein Vorbild im Bogenschiessen?
Katniss Everdeen hat mich zum Bogenschiessen inspiriert.*

Was möchtetst Du im Bogenschiessen mal erreichen?
Ich würde gerne bei den Olympischen Spielen mitschiessen.
* falls nicht bekannt: Katniss Everdeen ist ein fiktiver Charakter aus
der Filmreihe „Die Tribute von Panem“.

 

Daniel Schneider, 14 Jahre alt, Tus Grün-Weiss-Holten 1900 e.V.

Seit wann schießt Du mit dem Pfeil und Bogen?
Seit Oktober 2013.

Wie bist Du dazu gekommen?
Über die Familie.

Was macht Dir am Bogenschiessen Spaß?
Freunde treffen, Freundschaften schließen.

Hast Du schon bei Turnieren teilgenommen und vielleicht sogar schon etwas gewonnen?
Ja, bei der Vereinsmeisterschaft und beim Apfelturnier in Tönisvorst. Da habe ich den zweiten Platz gemacht.

Hast Du ein Vorbild im Bogenschiessen?
Carlo Schmitz, Arne Metzlaff und mein Vater.

Was möchtetst Du im Bogenschiessen mal erreichen?
Gute Erfolge

 

Lea Spieker, 18 Jahre alt, BSC Oberhausen 1957 e.V. / TuS Grün-Weiss Holten 1900 e.V.

Seit wann schießt Du mit dem Pfeil und Bogen?
Seit Sommer 2011.

Wie bist Du dazu gekommen?
Schnupperkurs in Bayern bei Kristina Heigenhauser (damals noch Berger) und ihrem Mann.

Was macht Dir am Bogenschiessen Spaß?
Die Präzision und das unglaublich feine Körpergefühl beim Schuss.

Hast Du schon bei Turnieren teilgenommen und vielleicht sogar schon etwas gewonnen?
Ja, erst kürzlich. 2 Deutsche Meistertitel in der Halle beim DBSV in der U20 und Damenklasse. Auch beim DSB habe ich schon bei Deutschen Meisterschaften teilgenommen.

Hast Du ein Vorbild im Bogenschiessen?
Arne Metzlaff, Carlo Schmitz, Kristina Heigenhauser, Brady Ellison.

Was möchtetst Du im Bogenschiessen mal erreichen?
Im Nationalkader des DSB sein und regelmäßig an internationalen Turnieren teilnehmen und gesponsert werden.

 

Steven Knopp, 14 Jahre alt, BSC Oberhausen 1957 e.V.

Seit wann schießt Du mit dem Pfeil und Bogen?
Seit einem Monat.

Wie bist Du dazu gekommen?
Ich wollte es schon immer mal machen.

Was macht Dir am Bogenschiessen Spaß?
Bogenschiessen allgemein.

Hast Du schon bei Turnieren teilgenommen und vielleicht sogar schon etwas gewonnen?
Nein.

Hast Du ein Vorbild im Bogenschiessen?
Nein.

Was möchtetst Du im Bogenschiessen mal erreichen?
Ich will so lange wie möglich schießen.

 

Erja Polina Galeta, 16 Jahre alt, BSC Oberhausen 1957 e.V.

Seit wann schießt Du mit dem Pfeil und Bogen?
Seit Februar 2014

Wie bist Du dazu gekommen?
Nachdem ich das Schiessen auf einer Klassenfahrt ausprobiert habe, wusste ich, dass ich diesen Sport weiterhin betreiben wollte. Ein Jahr später habe ich mich nach einem Verein umgesehen und seit dem schieße ich.

Was macht Dir am Bogenschiessen Spaß?
Mich fasziniert, dass es so viele verschiedene Möglichkeiten gibt diesen Sport auszuführen. Auch das Gefühl, für alles selbst verantwortlich zu sein – Pfeil für Pfeil – mach den Sport so besonders. Man kommt an persönliche Grenzen, von denen man nicht wusste, dass es sie gibt. Man ist eigentlich nie fertig an etwas zu arbeiten.

Hast Du schon bei Turnieren teilgenommen und vielleicht sogar schon etwas gewonnen?
An allen Meisterschaften von Kreis- bis Deutsche habe ich teilgenommen. 2017 auch am TÜRnament in Tübingen, wohin wir mit dem Kader gefahren sind. Bis jetzt wawr 2016 mein erfolgreichstes Jahr. Ich wurde Kreis-,  Bezirks- und Vizel-Landesmeisterin in der Aussensaison, Bezirks- und  Landesmeisterin in der Halle und konnte mich zum ersten Mal zu der Deutschen in Hof qualifizieren.

Hast Du ein Vorbild im Bogenschiessen?
Eigentlich sehe ich zu allen Schützen auf. Jeder von ihnen hat seine Besonderheit, wie z. B. Viktor Ruban, dessen Art zu ankern spezifisch  ist. Natürlich ist Brady Ellison mit seinem unschlagbaren Rekord ein  Star unter der Weltklasse. Doch auch Ki Bo Bae, die für Präzision und  Perfektion steht, gilt als Vorbild für viele (junge) Mädchen.

Was möchtetst Du im Bogenschiessen mal erreichen?
Ich strebe sehr danach, im Nationalkader mitschießen zu dürfen. Jedoch ist das Wichtigste für mich, dass ich mich wohlfühle und dass egal unter  welchen Bedingungen. Man sollte sich am meisten motivieren und nicht den Spaß verlieren.

 


Alina Hähnke, 17 Jahre alt, BSC Oberhausen 1957 e.V.

Seit wann schießt Du mit dem Pfeil und Bogen?
Seit 4 Jahren, davon 1 1/2 Jahre Recurve und 2 1/2 Jahre Compound

Wie bist Du dazu gekommen?
Eine Freundin hatte einen „Spaß-Bogen“ im Garten. Das hat mir die Inspiration gegeben einem Verein beizutreten.

Was macht Dir am Bogenschiessen Spaß?
Die ständige Abwechselung zum Alltag und das Perfektionieren des Schießens mit dem Bogen macht mir sehr Spaß.

Hast Du schon bei Turnieren teilgenommen und vielleicht sogar schon etwas gewonnen?
Ich schiesse seit 3 Jahren Turniere. Dort habe ich bis jetzt einige Nadeln und 27 Medaillen und 7 Pokale gewonnen. Auch ein Gutschein vom Bogensportfachhandel war dabei.

Hast Du ein Vorbild im Bogenschiessen?
Mein Vorbild ist Dirk Trappmann (der mich trainiert), weil er mich immer ermutigt weiter zu machen, er mich runterbringt wenn ich geladen bin, er stehts ein offenes Ohr hat und er fair und kompetent ist.

Was möchtetst Du im Bogenschiessen mal erreichen?
Als Ziel habe ich mir vorgenommen, mindestens 1 x zur Deutschen Meisterschaft und zur Weltmeisterschaft zu kommen. Ich bin optimistisch, wenn ich weiter trainiere, schaffe ich das.

 

Das Regelwerk für die 3D-Meisterschaftsrunden vom DSB

Die 3D-Meisterschaftsrunde besteht aus zwei Qualifikationsrunden, gefolgt von zwei Ausscheidungsrunden und der Finalrunde im Einzelwettbewerb und der Ausscheidungsrunde und Finalrunde im Mannschaftswettbewerb.

4.5.7.1.1. Für die Qualifikationsrunden richtet der Veranstalter drei oder vier Kurse mit je 24 Scheiben ein (in Abhängigkeit von der Anzahl der Teilnehmer). Nach der ersten Qualifikationsrunde wechseln die Disziplinen zu einem anderen Kurs, den sie noch nicht geschossen haben.

4.5.7.1.2. Für die erste Ausscheidungsrunde richtet der Veranstalter drei Kurse zu je 12 Scheiben ein. Für die zweite Ausscheidungsrunde wechseln die Disziplinen zu einem anderen Kurs, den sie noch nicht geschossen haben, und schießen auf 8 Scheiben.

4.5.7.1.3. Für die Finalrunde wird ein Kurs mit acht Scheiben eingerichtet (Paare von zwei Tierscheiben pro Scheibennummer), der für die Zuschauer gut zugänglich ist. Die Teilnehmer der Finalrunde dürfen jedoch nicht die Möglichkeit erhalten, vor Wettkampfbeginn die Entfernungen vom Zuschauerbereich aus messen zu können. Der Veranstalter kann die Halbfinals und Finals als eine Runde oder als zwei separate Runden planen, wobei alle Teilnehmer (Einzel-und Mannschaftswettbewerb) auf der ersten Scheibe beginnen.

4.5.7.1.4. Der Einzelwettbewerb besteht aus:

4.5.7.1.4.1. Zwei Qualifikationsrunden.

4.5.7.1.4.2. Zwei Ausscheidungsrunden: der ersten Ausscheidungsrunde, in der die besten 16 Wettkämpfer jeder Kategorie aus den beiden Qualifikationsrunden auf 12 Scheiben schießen; der zweiten Ausscheidungsrunde, in der die besten acht Wettkämpfer jeder Kategorie aus der ersten Ausscheidungsrunde auf acht Scheiben schießen. Treten weniger als 17 Wettkämpfer in der ersten Ausscheidungsrunde oder 9 Wettkämpfer in der zweiten Ausscheidungsrunde an, werden alle zur jeweiligen Ausscheidungsrunde zugelassen.

REGELN 01. April 2017

4.5.7.1.4.3. der Finalrunde, in der die besten vier Wettkämpfer jeder Kategorie aus der zweiten Ausscheidungsrunde zwei Matche (Halbfinals und Medaillenfinals) zu je vier Scheiben schießen: Im ersten Match (Halbfinals) schießt der auf Platz 1 platzierte Wettkämpfer gegen den auf Platz 4 platzierten Wettkämpfer und der auf Platz 2 platzierte Wettkämpfer gegen den auf Platz 3 platzierten Wettkämpfer. Die beiden Gewinner rücken zum Goldmedaillen-Match vor, die anderen beiden Wettkämpfer bestreiten das Bronzemedaillen-Match; In den Halbfinals schießt bei jeder Scheibe zuerst die Paarung Wettkämpfer auf Platz 2 gegen Platz 3, gefolgt von der Paarung Wettkämpfer auf Platz 1 gegen Platz 4. Im zweiten Match (Medaillen-Finals) beginnt auf jeder Scheibe die Paarung, die das Bronzemedaillen-Match schießt, gefolgt von der Paarung, die das Goldmedaillen-Match schießt. Während der Finalrunden schießen die höchstplatzierten Wettkämpfer, die als 1 und 2 platziert sind, von der linken Schießposition. Die beiden Wettkämpfer eines Matches schießen gleichzeitig. Die Wettkämpfer der verschiedenen Kategorien beginnen ihre Finalrunden in der folgenden Reihenfolge: Langbogen Damen, Langbogen Herren, Instinktivbogen Damen, Instinktivbogen Herren, Blankbogen Damen, Blankbogen Herren, Compound Damen, Compound Herren. Oder es schießen zuerst alle Damen, gefolgt von allen Herren.

4.5.7.1.5. Mannschaftswettbewerb:

Jedes Mannschaftsmitglied schießt einen Pfeil pro Scheibe vom Pflock seiner Disziplin.

4.5.7.1.5.1. Die Ausscheidungsrunde für Mannschaften (Viertelfinals) besteht aus den acht besten Mannschaften jeder Klasse aus den beiden Qualifikationsrunden, die jeweils auf acht Scheiben schießen: Eine Mannschaft besteht aus einem Compound-Schützen, einem Langbogen-Schützen und einem Instinktiv-oder Blankbogen-Schützen. Die Rangliste der Mannschaften wird nach dem besten Ergebnis in den einzelnen Kategorien nach der zweiten Qualifikationsrunde erstellt (verfügt die Mannschaft über Wettkämpfer in der Instinktiv- und in der Langbogendisziplin, gilt das höhere Ergebnis). Der Mannschaftsführer ist nicht verpflichtet, für den Mannschaftswettbewerb den höchstplatzierten Wettkämpfer in jeder Kategorie zu nehmen. Die Mannschaften werden entsprechend ihrer Platzierung, die sich aus den Gesamtergebnissen im Einzelwettbewerb für jede Kategorie nach der zweiten Qualifikationsrunde ergibt, gesetzt (siehe Artikel 4.5.7.1.4.2.).

Auf der ersten Scheibe bestimmt die höherplatzierte Mannschaft, wer auf der ersten Scheibe mit dem Schießen beginnt. Die Mannschaft mit dem niedrigeren Gesamtergebnis beginnt auf der folgenden Scheibemit dem Schießen. Besteht Gleichstand, beginnt die Mannschaft mit dem Schießen, die auf der ersten Scheibe mit dem Schießen begonnen hat; Sie schießen je vier Matche zu acht Scheiben. Jeder Wettkämpfer schießt einen Pfeil von der Schießposition seiner Disziplin. Die Sieger jedes Matches rücken in die Finalrunde für Mannschaften vor.

Schießreihenfolge:

a) Wenn alle Mannschaften auf der ersten Scheibe beginnen: Paarung: Platz 4 und Platz 5 beginnen; gefolgt von Platz 3 und Platz 6; Platz 2 und Platz 7; Platz 1 und Platz 8. Die höherplatzierte Mannschaft bestimmt, wer auf der ersten Scheibe mit dem Schießen beginnt. Die Mannschaft mit dem niedrigeren Gesamtergebnis beginnt auf der folgenden Scheibe mit dem Schießen. Besteht Gleichstand, beginnt die Mannschaft mit dem Schießen, die auf der ersten Scheibe des Matches mit dem Schießen begonnen hat. Die Damen.Mannschaften schießen vor den Herren-Mannschaften.

b) Schießen alle Mannschaften gleichzeitig, beginnen die Mannschaften mit dem Schießen auf der ihnen zugewiesenen Scheibe, und die Damen-Mannschaften und Herren-Mannschaften schießen in der gleichen Reihenfolge wie oben aufgeführt. Die Gewinner der Matche rücken in die Finalrunde für Mannschaften vor.

4.5.7.1.5.2. Die Finalrunde für Mannschaften besteht aus den vier höchstqualifizierten Mannschaften aus der Ausscheidungsrunde für Mannschaften. Sie schießen zwei Matche zu je vier Scheiben (Halbfinals und Finals). Erstes Match: Halbfinals:

In den Halbfinals beginnt die Paarung der auf Platz 2 platzierten Mannschaft gegen die auf Platz 3 platzierte Mannschaft (Platz 2 und Platz 3). Nachdem diese Paarung das Schießen auf die erste Scheibe beendet hat und die Scheibe frei ist, beginnt die nächste Paarung, bestehend aus der auf Platz 4 platzierten Mannschaft gegen die auf Platz 1 platzierte Mannschaft mit ihrem Halbfinale (Platz 4 und Platz 1). Die höherplatzierte Mannschaft bestimmt, wer auf der ersten Scheibe mit dem Schießen beginnt. Die Mannschaft mit dem niedrigeren Gesamtergebnis beginnt auf der folgenden Scheibe mit dem Schießen. Besteht Gleichstand, beginnt die Mannschaft mit dem Schießen, die auf der ersten Scheibe des Matches mit dem Schießen begonnen hat. Jedes Mannschaftsmitglied schießt einen Pfeil pro Scheibe vomPflock seiner Disziplin;

Zweites Match: Finals: Die beiden Gewinner rücken zum Goldmedaillen-Match vor, die anderen beiden Mannschaften bestreiten das Bronzemedaillen-Match(Medaillen-Finals).

REGELN 01. April 2017

Beide Medaillen – Matche werden auf zusätzliche vier Scheiben geschossen (bezüglich des Ablaufes siehe Finale für Einzelschützen).