Erfolgreiche Favoriten zum Auftakt in die 21. Bundesligasaison mit dem Recurvebogen, aber auch zwei Aufsteiger sorgten für Aufsehen. Die ersten Ergebnisse der jeweils acht Mannschaften in den Gruppen Nord und Süd versprechen viel Spannung im Kampf um die jeweils vier Finalplätze wie gegen den Abstieg.
Im Norden sind es gleich drei der letztjährigen vier Finalisten, die schon nach den ersten Kräftemessen oben stehen. Vor allem der SV Querum startete mit fünf Siegen, bei einer Niederlage gegen Herne und einem Remis gegen Aufsteiger Rheydt, sehr gut. Das Team von BB Berlin, bei dem sich Trainerin Irene Abel vor der Saison um den Klassenerhalt sorgte, verlor nur gegen Querum und den SV Dauelsen, bei fünf Siegen auf der Habenseite. Überraschend stark mit zehn Punkten begann auch Sherwood BSC Herne, der letzte Saison lange gegen den Abstieg gekämpft hatte.
Aufsteiger Rheydt hingegen fuhr nur, und ausgerechnet, gegen den ersten Spitzenreiter Querum einen Sieg ein, ansonsten setzte es ausschließlich Niederlagen. Überraschend ist der zunächst vorletzte Tabellenplatz des SV Dauelsen, der im Februar noch als strahlender Deutscher Meister die Wiesbadener Finalhalle verlassen hatte. Nur bei den Remis gegen Rheydt und Köln sowie beim abschließenden 6:4-Sieg gegen den Tabellenzweiten Berlin punktete das Team von Trainer Andreas Hehenberger.
Einen sehr guten Auftakt erwischte Aufsteiger BSV Zierenberg. Zwei Zähler liegt das Team aus Nordhessen hinter dem Vierten aus Blankenfelde und damit der Finalqualifikation zurück. Nach zwei Auftaktniederlagen gewannen die Zierenberger mit 6:4 über Dauelsen, 6:2 gegen Köln und zum Abschluss 6:4 über Rheydt.
Ein ganz ähnliches Bild ergibt die erste Tabelle im Süden. Von den vier Vorjahresfinalisten sind mit Ebersberg, Tachterting und Welzheim gleich drei auch auf den ersten drei Plätzen. Ebersberg kassierte seine einzige Niederlage gegen Tacherting mit Johannes Maier, das seinerseits wiederum nur gegen die SGi Welzheim verlor. Die Schwaben wiederum unterlagen Ebersberg und etwas überraschend den BS Neumarkt, ansonsten nahmen sich die Spitzenteams also nur untereinander Punkte ab.
Der Coup gegen Welzheim ist einer der Gründe, warum Neumarkt mit sieben Punkten erster Verfolger des Spitzentrios ist. Der Finalteilnehmer BC Villingen-Schwenningen hat dagegen einen schwachen Start erwischt und ist mit nur einem Sieg Tabellenvorletzter – dieser Erfolg fiel allerdings mit 7:1 und gegen Emporkömmling Neumarkt so überraschend wie klar aus. Erstes Schlusslicht ist Aufsteiger SG Freiburg, der nur beim 6:4 über Villingen-Schwenningen im Südbaden-Duell zu Punkten kam.
Stark begann dagegen Aufsteiger SGi Ditzingen mit jeweils zwei Siegen und Remis. 6:2 gegen Freiburg und 6:4 gegen Villingen-Schwenningen bedeuteten die Siege, dazu kamen zwei 5:5-Unentschieden gegen Vogel Östringen und Neumarkt. Das bedeutet Rang fünf und einen Zähler hinter dem wichtigen vierten Platz, den Neumarkt belegt. Vogel Östringen hat als Sechster mit fünf Punkten schon drei Zähler zwischen sich und die Abstiegsplätze geschoben.
Text: DSB
Mentaltraining – Wissenschaft oder doch Bauchgefühl?Die Meisten werden wissen, dass Bogenschießen zu den komplexesten Sportarten (wie auch z.B. Golf) gehört. Das bezieht sich zum einen auf den technischen (die Schießtechnik betreffend und auch das Material/Setup) als auch den mentalen Anspruch. Unabhängig von der derzeitigen Medienpräsenz unseres Sports, der sich sicherlich auf den olympischen Recurve und den Compoundbogen nach WA-Regeln begrenzt, können wir Bogenschützen in verschiedene Stufen einteilen. Da ist sicherlich der Freizeit-/Hobbyschütze, der als Ausgleich zu Beruf und Familie einfach einen entspannenden Sport betreiben möchte. Er hat im Grunde kein großes Interesse an Turnieren, die vielleicht über die Vereinsmeisterschaften hinausgehen. (Die Schützen, die nur ein bisschen im eigenen Garten rumflitschen lasse ich hier mal außen vor.) Und dann haben wir noch die Schützen, die sehr leistungsambitioniert sind. Sie möchten an Meisterschaften teilnehmen; Bundesliga, Landes- und Deutsche Meisterschaften, europäische oder eben noch höhere Wettkämpfe. Diese auf Leistung ausgerichteten Schützen wissen, dass ein guter Coach unabkömmlich ist. Ohne externes Coaching kommt kaum ein Top-Schütze heute zurecht. (Die wenigen genialen Autodidakten mal ausgenommen). Der Trainer kann Fehler von außen wesentlich leichter erkennen und beurteilen, Verbesserungen vorschlagen und bei der Umsetzung dieser hilfreich zur Seite stehen. Viele Vereine lehren die Grundlagen des Bogenschießens durch einen Vereins-Trainer (Übungsleiter oder Trainer-C o.ä.) oder einen erfahrenen Schützen.
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Eine Bogen-Bundesligasaison mit vielen UnbekanntenZwei Wochen ist mit der Weltmeisterschaft gerade der Jahreshöhepunkt der Bogenschützen überschritten, da beginnt schon die neue, 21. Saison der Bundesliga mit dem Recurvebogen. Es dürfte eine Runde mit vielen Unbekannten werden.
So weiß Berlins Trainerin Irene Abel nicht, ob ihre Gleichung aufgeht. Im Februar stand ihr ständig zu den Favoriten zählendes Team im Wiesbadener Finale und wurde Dritter, jetzt ist es das erste Ziel der Hauptstädter, den Abstieg zu vermeiden. Denn Bundestrainer Oliver Haidn hat seinen Nationalschützen eine mehrwöchige Pause dringend empfohlen, um nach der langen Saison mit dem späten Highlight die Akkus wieder aufzuladen. Bei Berlin werden deshalb die Olympiazweite von Rio, Lisa Unruh, und Elena Richter wohl zunächst fehlen, auf unbestimmte Zeit.
Auch Meister Dauelsen werden diese Sorgen in Bezug auf Florian Kahllund plagen, in Mexiko im Mixed gemeinsam mit Lisa Unruh Zweiter. Dagegen kann Vizemeister SV Querum mit bester Formation in die Samstag in Leverkusen bei Gastgeber KKB Köln startende Saison in der Nordgruppe gehen. Auch der weitere Finalist Blankenfeld, der sich mit B-Kader-Schützin Isabel Viehmeier noch verstärkt hat, hat seine „volle Kapelle“ zur Verfügung. Dies gilt ebenso für Köln und Herne, aber auch die Aufsteiger Rheydt und Zierenberg. Die Liga, da sind sich alle Beteiligten einig, ist ausgeglichen wie nie, das Niveau in den letzten Jahren stetig gestiegen.
In der Gruppe Süd, die am Samstag beim BC Villingen-Schwenningen einsteigt, konzentriert sich die Frage, wann die Nationalschützen einsteigen, auf Welzheim und die BSG Ebersberg. Finalteilnehmer Ebersberg hatte Michelle Kroppen und Maximilian Weckmüller im WM-Rennen, Welzheim Camilo Mayr und, für Luxemburg startend, Jeff Henckels.
Da die Ausgeglichenheit im Süden geringer ist, zählen beide Teams ebenso zu den neuerlichen Finalanwärtern wie die weiteren Finalteilnehmer dieses Jahres, Villingen-Schwenningen und Tacherting mit Katharina Bauer, das Anfang des Jahres Gruppensieger geworden war. Doch eine Überraschung, etwa durch Vogel Östringen, ist keineswegs ausgeschlossen, ein Zähler fehlte den Schwaben im Februar zur Finalteilnahme. Spannend wird ebenfalls sein, wie sich die Aufsteiger, Rückkehrer SG Freiburg und die SGi Ditzingen mit Jonathan Vetter schlagen werden, der in Argentinien dem Deutschen Schützenbund den Bogen-Quotenplatz für die Olympischen Jugendspiele im kommenden Jahr in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gesichert hatte.
Text: DSB/Harald Strier
WA-Weltmeisterschaft in Mexiko: Deutsches Mixed-Duo ist Vize-WeltmeisterEs ist der größte Erfolg, den deutsche Bogensportler in der jüngsten Disziplin ihrer Sportart erreicht haben. Beim Mixed mit dem Recurvebogen, das ab den Spielen 2020 in Tokio (Japan) olympisch sein wird, gewannen Lisa Unruh (Berlin) und Florian Kahllund (Fockbek) Silber bei den Weltmeisterschaften in Mexiko City. Im Finale unterlagen sie Südkorea allerdings glatt mit 0:6.
Bisher waren deutsche Duos bei Weltcups etwa nie weit gekommen. In Mexiko legten die beiden nach dem Vorkampf besten Einzelschützen im Team von Bundestrainer Oliver Haidn jedoch einen beeindruckenden Marsch durch die Elimination hin und zeigten dabei starke Leistungen. Am Finaltag konnten sie daran jedoch nicht anknüpfen. Nach dem knappen und gutklassigen 37:38 gegen Chae Yan Kang und Dong Hyun Im, der auch im Einzel Weltmeister wurde, unterlagen sie in den folgenden Sätzen glatt mit 32:37 und 34:37. Bronze holte sich Großbritannien durch ein 5:3 über Japan.
Dong Hyun Im schlug im Herreneinzel Chun-Heng Wie aus Taiwan erst im Stechen mit 8:7. Bronze ging an Steve Wijler (Niederlande) mit 6:2 gegen Arsalan Baldanow (Russland). Im Männer-Mannschaftswettbewerb gewann Italien glatt mit 6:0 gegen Frankreich, ebenso glatt besiegte im kleinen Finale Südkorea Kanada mit 6:0. Eine Überraschung gab es im Damenfinale, als die Russin Ksenia Perowa die Olympiasiegerin Hye Jin Chang mit 6:4 bezwang.
Bronze holte sich Ya-Ting Tan (Taiwan) durch ein klares 7:1 über Mackenzie Brown (USA), die Lisa Unruh und Michelle Kroppen aus dem Wettbewerb geworfen hatte. Südkorea holte sich den Mannschafts-Weltmeistertitel mit 6:2 über Gastgeber Mexiko. Im Kampf um Bronze besiegte Taiwan den großen Nachbarn China mit 6:2.
Text: DSB/Harald Strier
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WA-Weltmeisterschaft in Mexiko: Heigenhauser kehrt mit Silber, Bronze und Rang vier zurückKristina Heigenhauser kehrt mit einer stolzen Erfolgsbilanz von den Bogen-Weltmeisterschaften in Mexiko City nach Hause zurück. Die Surbergerin gewann mit dem Compoundbogen Silber im Mixed zusammen mit Marcel Trachsel (Barnstorf), Bronze im Einzel und wurde starke Vierte in der Mannschaft zusammen mit Velia Schall (Karlsruhe) und Janine Meißner (Schmitten).
Gleich drei Finalwettkämpfe hatte die Weltmeisterin von 2013 am Samstag zu bestreiten und war damit höchstbeschäftigt. Im Einzel gelang ihr dabei ein Erfolg: Gegen die Dänin Sarah Sonnichsen gewann sie knapp und nervenstark mit dem Klasseergebnis von 145:144. Damit lag sie auf dem Finalniveau um Gold, das die Südkoreanerin Yun Soo Song mit 145:143 gegen Yesum Bostan (Türkei) gewann, und über dem Männerresultat. Hier gab es eine ganz knappe Entscheidung, denn der Franzose Sebastien Peineau siegte gegen den Dänen Stephan Hansen nach 143:143-Remis und einem 10:10 im Stechen nur, weil sein letzter Pfeil näher zur Scheibenmitte traf als jener Hansens. Bronze ging an den Amerikaner Braden Gellenthien durch ein 147:143 über den Franzosen Pierre-Julien Deloche.
Die große Chance, sogar Weltmeister zu werden, ergab sich für Kristina Heigenhauser und Marcel Trachsel im Mixed. Doch der Gegner Südkorea aus dem stärksten Bogenland der Welt erwies sich als übermächtig und gewann mit 156:149 glatt. Das konnte die Freude über Silber des deutschen Trios nicht trüben, und Trachsel feierte den zweiten Medaillentriumph binnen weniger Monate nach Mannschafts-Bronze beim Weltcup in Berlin Mitte August. Bronze in Mexiko gewann Italien durch ein 156:151 über die Niederlande.
Ebenfalls das schier übermächtige Südkorea war Gegner der deutschen Damenmannschaft im kleinen Finale um Bronze und wurde erneut seiner Favoritenrolle gerecht. Beim 227:235 mussten Kristina Heigenhauser, Janine Meißner und Velia Schall die Überlegenheit der Asiatinnen anerkennen, hatten aber gerade in der Elimination eine hervorragende Leistung abgeliefert. Gold gewann Kolumbien, das Südkorea im Halbfinale besiegt hatte, glatt mit 234:228 über Indien.
Bei den Männer-Mannschaften wurden die USA durch ein 235:228 über Italien Weltmeister. Kolumbien sicherte sich gegen Kroatien nach dem 229:229-Remis und dem 30:28 im Stechen Bronze. Am Sonntag fallen die Entscheidungen mit dem Recurvebogen, wo Lisa Unruh (Berlin) und Florian Kahllund (Fockbek) im Mixed-Finale gegen Südkorea stehen.
Text: DSB/Harald Strier
WA-Weltmeisterschaft in Mexiko: Beide deutsche Mixed-Teams schießen um GoldZwei deutschen Mannschaften stehen am Samstag und Sonntag bei den Bogen-Weltmeisterschaften in Mexiko City in den Finals und haben damit bereits Silber sicher. Ausgerechnet im Mixed, bei dem es vor allem mit dem Recurvebogen bei den vergangenen Weltcups nie gut gelaufen ist, kämpfen sowohl Lisa Unruh und Florian Kahllund als auch mit dem Compound Kristina Heigenhauser und Marcel Trachsel um Gold. Beide Teams treffen auf Südkorea.
Schon zuvor hatte sich Heigenhauser im Einzel in das kleine Finale um Bronze gekämpft, ebenso wie mit der Compound-Damenmannschaft.
Ein besonderer Fingerzeig in Richtung der Olympischen Spiele 2020 in Tokio (Japan) ist der Finaleinzug im Recurvebereich, denn in drei Jahren wird der Mixedwettbewerb bei den Spielen erstmals im Programm sein. Neben dem Können benötigte das Duo Unruh und Kahllund, privat ebenfalls ein Paar, aber auch eine Portion Glück, um den Weg zu gehen. Gleich in der ersten Runde gegen Malaysia brauchten die Deutschen als Vorkampf-Dritter gegen den 14. nach der Qualifikation ein Stechen, um in die nächste Runde einzuziehen. Nach dem 39:34 und 39:38 führten sie schon mit 4:0-Satzpunkten, doch Malaysia glich durch das 39:37 und 37:36 wieder aus. Im Stechen siegten die Silbermedaillengewinnerin von Rio und der Ex-Europameister schließlich mit 19:16.
Im Viertelfinale wartete mit den USA der Vorkampf-Sechste, diesmal gab es ein spannendes Wechselbad der Gefühle. Über ein 36:37, 38:36, 37:38 und ein so nervenstarkes wie hochklassiges 39:38 –bei einem Maximum von 40 Ringen – kamen die Deutschen noch ins Stechen, und wieder blieben sie nervenstark, trafen beide die Zehn und siegten mit 20:18. Damit waren die größten Schwierigkeiten überwunden, gegen Großbritannien blieb das Duo souverän, gewann nach den Sätzen 37:37, 38:36 und 39:38 glatt mit 5:1 und muss sich nun mit Südkorea auseinander setzen, das sich aus Chao Young Kang, dreifache Weltmeisterin des Vorjahres, und Dong Hyun Im, zweifacher Mannschafts-Olympiasieger, zusammen setzt – eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe.
Das Compound-Duo Kristina Heigenhauser und Marcel Trachsel stieg auf hohem Niveau in den Wettbewerb ein und steigerte sich noch. Mit dem 154:152-Sieg im Achtelfinale über Belgien war noch irgendwie zu rechnen, doch im Viertelfinale gegen den Vorkampf-Ersten Dänemark waren die Weltmeisterin von 2013 und der Bronze-Mannschaftsgewinner vom Weltcup in Berlin klare Außenseiter.
Wieder trafen sie 154 Ringe, Dänemark mit Goldfinalist Stephan Hansen und Sarah Sonnichsen, gegen die Heigenhauser beim Kampf um Bronze erneut im Einzel antritt, erzielten mit 153 Ringen einen Zähler weniger. Die Glanzleistung lieferte das deutsche Duo jedoch im Halbfinale gegen Italien ab, als es die mit 156 Ringen starken Südeuropäerinnen mit 157 Ringen ausschaltete. Kristina Heigenhauser hat damit die Chance, im Comebackjahr nach ihrer schweren Krebserkrankung mit drei Medaillen von den Weltmeisterschaften zurück zu kehren.
Text: DSB/Harald Strier
Was für ein Tag bei dieser WM in Mexiko. Das deutsche Mix-Recurveteam in der Besetzung Lisa Unruh und Florian Kahlund stehen im Goldfinale: ihr Gegner Korea.
Auch das Mix-Compoundteam mit Kristina Heigenhauser und Marcel Trachsel kämpfen um Gold. Zuerst besiegten sie die Dänen mit 154:153, damit nicht genug, auch die Italiener mit 157:156. Morgen stehen sie den koreanischen Team gegenüber.
Heigenhauser und Compound-Team schießen um BronzeKristina Heigenhauser entpuppte sich bei Bogen-Weltmeisterschaften in Mexiko City als die „Königin“ des Stechens. Zwei Mal gewann die Surbergerin auf diese Weise im Einzel, einmal mit ihrem Damenteam. Ergebnis: Sowohl im Einzel wie mit der Mannschaft steht Heigenhauser im Finale um Bronze. Die Recurve-Damen- und Herren-Mannschaften sowie die letzten im Rennen verbliebenen Schützen im Einzel sind dagegen ausgeschieden.
Der Erfolgsweg Heigenhausers begann nach schon zuvor zwei erfolgreichen Runden gegen Lucy O’Sullivan aus Großbritannien. Nach dem 143:143-Remis setzte sich die Weltmeisterin von 2013 mit 10:9 im Stechen durch. Ähnlich verlief das Achtelfinale. Gegen Chaewon So aus Südkorea musste sich die Deutsche Meisterin steigern, beim 146:146 ging es abermals ins Stechen, abermals behielt Heigenhauser beim 10:9 die Nerven. Im Viertelfinale hielt sie ihr hohes Niveau und bezwang die Mexikanerin Fernanda Alexis Zepeda Preciado mit 146:144. Erst im Halbfinale unterlag sie mit 141:145 gegen Yesim Bostan aus der Türkei. Im Kampf um Bronze trifft Heigenhauser am Samstag auf die Dänin Sarah Sonnichsen.
Für die anderen beiden deutschen Schützinnen bedeutete die dritte Runde jedoch die Endstation. Velia Schall (Karlsruhe) unterlag Yun Soo Song aus Südkorea denkbar knapp und nach guter Leistung mit 143:144. Janine Meißner (Schmitten) musste sich Fatin Nurfatehah Mat Salleh aus Malaysia mit 140:144 geschlagen geben.
Als Trio sorgten die Compounddamen erneut für Furore. Im ersten Match gegen Italien, immerhin in der Vorrunde drei Ränge besser als die Deutschen platziert, gewannen sie mit 227:222, und gegen die hoch favorisierten Mexikanerinnen, Zweiter der Vorrunde, steigerten sie sich noch einmal. Beim 231:231 ging es ins Stechen, und das war an diesem Tag eine Angelegenheit für Kristina Heigenhauser und ihre Kolleginnen. Sie gewannen mit 28:27. Im Halbfinale unterlag das Trio des Disziplinverantwortlichen Holger Hertkorn Indien mit 227:232, so dass am Samstag gegen Südkorea der Kampf um Bronze ansteht. Die Compound-Männner, die im Einzel schon ausgeschieden waren, scheiterten schon in der ersten Eliminationsrunde mit 225:235 am Vorkampfzweiten USA.
Lisa Unruh stieg bei den Recurveschützinnen nach zwei Freilosen erst in der dritten Runde in die Elimination ein und erwischte einen guten Auftakt. Mit 6:0 ließ die Berlinerin der Chinesin Hui Cao keine Chance. Doch in der Runde der besten 32 verlor die Silbermedaillengewinnerin glatt mit 1:7 gegen die Amerikanerin Mackenzie Brown, die schon Michelle Kroppen (Straelen) in Runde zwei aus dem Wettbewerb geworfen hatte.
WM-Debütant Maximilian Weckmüller ging bei den Männern den längsten Weg. Der Kasselaner bezwang nach zwei Auftakterfolgen zuvor den Amerikaner Jake Kaminski mit 6:4. Doch in der vierten Runde hatte er gegen den Südkoreaner Hyun Im Dong, der sich bis ins Finale um Gold am Sonntag schoss, erwartungsgemäß keine Chance und unterlag mit 0:6. Etwas überraschend hingegen war das Drittrundenaus von Florian Kahllund durch ein 2:6 gegen den Spanier Pablo Acha. Kahllund ist mit seiner Partnerin Lisa Unruh jetzt noch im Mixed-Wettbewerb vertreten.
Text: DSB/Harald Strier
Die WA-Weltmeisterschaft in MexikoKristina Heigenhauser und das deutsche Damen-Compoundteam kämpfen am Samstag um Bronze.
WA-Weltmeisterschaft in Mexiko: Das komplette Dutzend und alle sechs Teams überstehen QualifikationDer Einstieg ist dem kompletten deutschen Team bei den Bogen-Weltmeisterschaften in Mexiko City gelungen. Alle zwölf Einzelschützen mit dem Recurve- und Compoundbogen sowie alle sechs Teams erreichten nach der Qualifikation die erste Runde der Direktausscheidung. Für die beste Platzierung im Team von Cheftrainer Oliver Haidn sorgte einmal mehr Lisa Unruh (Berlin).
Die Olympia-Silbermedaillengewinnerin von Rio traf 664 Ringe mit ihren 72 Pfeilen und landete damit auf Rang acht des Klassements der Recurve-Frauen. Damit hat sie in den ersten beiden Ausscheidungsrunden ein Freilos und greift erst in der Runde der besten 32 in das Geschehen ein. Ihre Berliner Kollegin Elena Richter kam mit 647 Ringen auf Position 21 und schuf sich damit ebenfalls eine gute Ausgangsposition für die Direktausscheidung, indem auch sie ein Freilos in Runde eins hat. Michelle Kroppen (Straelen) musste nach 628 Ringen hingegen mit Rang 57 zufrieden sein. Sie wird sich in Runde eins mit Eliszabeth Rodriguez (Kuba) auseinander setzen müssen, die einen Rang vor ihr landete.
Das Frauenteam landete mit der Summe der Einzelergebnisse auf Rang sechs und damit in der oberen Hälfte. Das deutsche Trio muss sich in Runde eins mit dem starken Team aus Russland auseinander setzen, um das gesteckte Minimalziel Viertelfinale zu erreichen.
Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Männern. Florian Kahllund, Fockbek und Maximilian Weckmüller (Kassel) schossen stark. Sie landeten mit 663 und 658 Ringen auf den guten Plätzen elf und 18, doch aufgrund der hohen Teilnehmerzahl von 120 Männern müssen sie schon in Runde eins an den Start. Florian Kahllund setzt sich mit dem 102. des Klassements, Modestas Sliauteris (Litauen), auseinander, Maximilian Weckmüller (mittleres Foto, links) bekommt es mit dem Belgier Ben Adriansen zu tun, dem 95. des Vorkampfes. Camilo Mayr, Berlin, (mittleres Foto, Mitte) landete bei seinem internationalen Comeback nach fünfjähriger Pause jedoch als 69. mit 635 Ringen in der zweiten Hälfte des Tableaus und trifft in Runde eins auf den 44. der Qualifikation, Taylor Worth aus Australien.
Die drei Männer landeten in der Mannschaftswertung auf Rang sieben. Die gute Ausgangsposition können sie nutzen, indem sie sich im Achtelfinale gegen China durchsetzen. Das Mixedteam bilden Lisa Unruh und Florian Kahllund, die jeweils besten Deutschen in der Einzelwertung. Sie wurden damit sogar Dritte hinter Südkorea und Taiwan und haben es im Achtelfinale zunächst mit Malaysia zu tun.
Die Weltmeisterin von 2013, Kristina Heigenhauser, war die Beste im deutschen Compound-Sextett. Die Deutsche Meisterin belegte nach 693 Ringen den neunten Platz, nur acht Ringe zurück hinter der Besten, Lokalmatadorin Linda Ochoa-Anderson. Damit hat sie ein Freilos für die erste Runde. Gleiches gilt für die Karlsruherin Velia Schall, die ebenfalls sehr gute 687 Ringe erzielte und damit auf Rang 26 landete. Janine Meißner (Schmitten) kam auf 675 Ringe und damit Platz 48. Sie muss in der ersten Runde ran gegen die 65. des Vorkampfes, Sofia Lourdes Paiz aus Guatemala.
In der Mannschaftswertung bedeuteten diese Resultate Platz zehn. Damit wird sich das deutsche Trio im Achtelfinale mit dem Siebten, Italien, messen müssen.
Nach der Einzelwertung lagen die beiden Bronzemedaillengewinner vom Weltcup in Berlin, Marcel Trachsel (Barnstorf) und Henrik Hornung (Großensee), dicht zusammen. Trachsel wurde mit 703 Ringen 16. und bekommt es in Runde eins mit Miguel Angel Flaquer Espaillat (Dominikanische Republik) zu tun, Hornung mit 701 Ringen 22. und trifft jetzt auf James Mason (Großbritannien), 91. der Qualifikation. Der WM-Teilnehmer von 2013, Sebastian Hamdorf (Blomnath), folgte mit weitem Abstand auf Rang 87 mit 679 Ringen. Er hat in der ersten Eliminationsrunde mit dem 26. des Vorkampfes, dem Kanadier Robert Nott, eine sehr schwere Aufgabe vor sich.
Als 15. schaffte es die Mannschaft in die Ausscheidungsrunde. Dort trifft das Trio auf den Zweiten der Qualifikation, die USA. Das Mixed-Team bilden Kristina Heigenhauser und Marcel Trachsel, die Neunte wurden und damit auf den Achten, Belgien, treffen.
Text und Bild: DSB/Harald Strier