Neue Produkte und Tipps vom Olympiasieger

Wie jedes Jahr um diese Zeit bringen alle Hersteller im Bogensport zum Winter hin ihre neuen Produkte auf den Markt. So natürlich auch die Firma Win&Win Archery. Mit einem großen Unterschied: Park Kyung-Rae selbst, CEO und Gründer des Unternehmens, schnappte sich sein Team und machte sich zwei Wochen auf den Weg, seine Produktneuheiten seinen Kunden zu präsentieren. Markus Wagner schildert seine Eindrücke.

 

Das Team, das ihm zur Seite stand, waren sein Sohn Tony Dongwon Park als Juniorchef), Marketingdirektor Eddy Jung und kein Geringerer als der vierfache Weltmeister und Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele von 2008 in Peking im Recurve-Mannschaftswettbewerb Chang-Hwan Lee.

 

Die letzte Etappe der Tour war in Duisburg. Organisator hier war Carsten Riedl mit seinem Unternehmen „Inner Circle Archery“ Ich war zu der Veranstaltung eingeladen eingeladen konnte mir so selbst ein Bild machen. Ich kenne Produktpräsentationen noch aus der Zeit, als ich als Sales-Agent für einen Bogensportgroßhändler im deutschen Gebiet unterwegs war. Wie schon zuvor an zwei weiteren Terminen Aspach in Österreich und in Bad Blankenburg war Duisburg aber nun weit mehr als eine Produktveranstaltung. Es war ein Seminar, bei dem die reine Produktshow nur ein kleiner Teil war.

 

In den ersten zwei Stunden stellte Park seine Neuentwicklung bei den Mittelteilen, Wurfarmen, Visier und Stabisystemen. Was mir bei dieser Art der Präsentation immer wieder auffiel war die Tatsache, dass Park sehr emotional war. Der Mann dort vorne präsentierte nicht nur einfach seine Produkte. Er zeigte, wie sehr der Bogensport mit Emotionen verbunden ist.

 

Ich gewann den Eindruck, dass er wohl nie aufhören wird, seine Produkte noch näher an das „Sich-Wohl-Fühlen“ des Schützen zu bringen. Wenn man sich einmal die Schwingungsgrafiken anschaut, die er bei jeder Produktentwicklung von neuen Mittelteilen, Wurfarmen und Stabilisationen neu erstellt und sie mit den bisherigen vergleicht sieht man, dass diese Ausschläge immer flacher werden. Er wird wohl nicht damit aufhören, immer und immer wieder zu versuchen, noch bessere Materialien zu entwickeln, bis diese Grafiken eine Flat-Line (Null-Linie) anzeigen. Das scheint, in meinen Augen, seine Motivation zu sein.

 

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Deutsche Rekorde wurden (DBSV) aktualisiert. Stand: 18.11.2017

http://www.dbsv1959.de/index.php/sport/rekorde


Das Kalenderjahr 2017 ist nun für unser DBSV Runarchery Nationalteam zu Ende

Viele Erfolge konnten Marco Kreische, Sandra Verena Borrack, Tom Florian Borrack, Philipp Baur, Katharina Pausch, Niklas Krause und Sandra Szulc für sich verzeichnen. Ein kleiner Jahresrückblick soll die top Leistungen unserer Athleten verdeutlichen.

Fürstenwalder Pneumant Pokal mit drei neuen DEUTSCHEN REKORDEN

Monika Lenz schoss 532 Ringe in der Ü50 Jagd. Leoni Raschke 578 Ringe in der U14 Recurve und Einzelmitglied Sybille Wiese aus Brandenburg schoss mit 539 Ringe Rekord in der Ü60 Recurve.

Text: DBSV

The Melody of Archery: Schieß deinen Song

Wenn man sich nur den Titel dieses Artikels hier anschaut, werden sicher viele fragen: „Wo ist die Verbindung zwischen Bogensport und dem Thema des Artikels?“ Was hat Bogensport mit Musik zu tun? Sollen wir jetzt alle anfangen an der Schießlinie zu singen? De Antwort ist (natürlich) NEIN!

 

Aber jeder, der mit dem Bogensport verbunden ist, sei es als Schütze oder Trainer, wird früher oder später sehen, dass es eine Vielzahl an Trainingssystemen gibt. Dort gibt es Schulungssysteme mit 5, 6, 10, 12 Phasen o.ä.. Die Entwickler solcher Trainingssysteme haben sich eine Menge Gedanken gemacht, wie man den gesamten (doch sehr komplexen) Schussablauf so systematisch wie möglich erklären und vermitteln kann. Wie kann jemand Bogenschießen so einfach wie möglich erklären, obwohl der Schussablauf eben ein sehr komplexer Vorgang mit vielen Einzelschritten ist. Und genau so sind diese Systeme auch aufgebaut: Schritt für Schritt.

Stand, Mind-Set, Platzieren der Bogenhand, Hochnehmen des Bogens, Ausziehen, Expansion, Zielen, Lösen, Nachhalten. So oder in ähnlicher Form sind die Trainingssysteme aufgebaut, um eben den gesamten Schussablauf in seinen einzelnen Sequenzen vermitteln und erlernen zu können. Es gilt dann eben diese A-Z-Prozedur zu erlernen und immer und immer wieder zu wiederholen. In der immer gleichen Art und Weise und in der immer gleichen Zeitabfolge. Das Alles in eine harmonische Bewegung zu bringen.

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Deutscher Rekord des Troisdorfer Bogenschützen / Stiller Paukenschlag durch Guy Ulenaers

Mit einem tatsächlich stillen Paukenschlag  eröffnete Guy Ulenaers die Hallensaison der Bogenschützen.
Im ersten Wettkampf des traditionellen „Rheinischen Hallen Championates“ in Wassenberg siegte er über 25 m bei den Senioren mit 535 Ringen. Er verbesserte den alten Rekord von 521 Ringen mehr als deutlich.

Nur gemerkt hat es zunächst keiner:

Eine Kampfrichterin machte ihn erst eine Woche später darauf aufmerksam. Inzwischen ist der deutsche Rekord auch offiziell beim Deutschen Schützenbund anerkannt worden und der Paukenschlag darf jetzt auch laut sein.

Wenn der Sport unter die Haut geht…

Die Geschichte von Tätowierungen – umgangssprachlich Tattoos genannt – ist nahezu so alt wie die Menschheit selbst. Egal ob im alten Ägypten, im feudalen Japan oder der Neuzeit der westlichen Welt. Tattoos kann man fast zu jeder Zeit und an jedem Ort während der gesamten Entwicklung der Menschheit vorfinden. Sogar an den 5000 Jahre alten Überresten der Gletscher-Mumie Ötzi finden sich Spuren von Markierungen, die mit einer Nadel unter die Haut gebracht wurden. Unser Ötzi hatte also schon Geschmack an Tätowierungen gefunden.

 

Im 20. Jahrhundert der westlichen Welt waren Tattoos meist an Seefahrern oder Sträflingen zu finden. Zu dieser Zeit bestand der Sinn eines Tattoos hauptsächlich darin, durch das Tattoo auf die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe aufmerksam zu machen. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts haben die Tattoos aber auch den Einzug in unser alltägliches Leben gefunden. Das Tattoo wird heute eher als Mittel zur Personalisierung und Individualisierung des eigenen Körpers genutzt. Egal an welcher Körperstelle, egal wie groß – vom Mini-Tattoo bis zur Ganzkörpertätowierung ist jedes Motiv möglich. Der eine lässt sich den Namen des Kindes am Handgelenk stechen, der andere gleich die Konterfeis seiner gesamten Lieblings-Rockgruppe über den gesamten Rücken verteilt.

 

Ist es da ein Wunder, dass sich auch der ein oder andere Bogenschütze seinen Lieblingssport auf seiner Haut verewigt? Bekannt sind sicherlich Tattoos von Topschützen wie Carlo Schmitz oder Sjef van den Berg. Das Tattoo von Carlo besteht aus dem Wort Archery, einem sich darunter befindlichen Pfeil, auf dem sich das Zeichen für Unendlichkeit befindet. Sjef trägt als Teilnehmer der olympischen Spiele 2016 auf seinem rechten Schulterblatt die 5 olympischen Ringe, die von einem Pfeil durchkreuzt werden. In der heutigen Ausgabe des Magazins wollen wir euch drei weitere Schützen mit ihren Tattoos und deren Bedeutung vorstellen.

 

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Wie man Veränderungen vornehmen sollte

Die Grundstruktur des Bogenschießens scheint drei Phasen zu umfassen. Zuerst muss ein Bogenschütze seinen Schuss erstellen, bauen, finden. Zweitens muss der Bogenschütze diesen Schuss (er)lernen. Ich benutze in diesem Zusammenhang den Satz: „Sie müssen ihren Schuss besitzen“. Und drittens muss der Bogenschütze seinen Schuss beibehalten. Die erste Phase ist geprägt von intensivem Lernen, die zweite Phase durch hohe Schussvolumina in der Praxis und der dritte ist durch Wettkämpfe und niedrigere Schussvolumina bei der Aufrechterhaltung eines Schussablaufs geprägt.

 

In der ersten Phase ermahne ich dazu, dass keine hohen Schussvolumina gemacht werden. Das Schießen großer Schussvolumina ist wie das Auswendiglernen. Sobald Sie etwas auswendig lernen, ist es fast unmöglich es wieder zu vergessen. Wenn ein Bogenschütze mit hohen Schussvolumina beginnt, speichert er einen Schuss, den er später evtl. nicht mehr verwenden wird. Dieser „alte Schuss“ kann aber wieder auftauchen, wenn ein Bogenschütze unter dem Druck der Konkurrenz in einem Wettkampf in Stress gerät. Dieser „alte Schuss“ wird eine Option für Ihr Unterbewusstsein, das dann nach Lösungen für Ihr Problem sucht.

 

Zum besseren Verständnis möchte ich dies mit ein paar Zahlen verdeutlichen. Nehmen wir einmal an, dass der Schussablauf Nr.1 10.000 mal ausgeführt wurde, dann aber diese Ausführung als fehlerhaft erkannt wurde. Nun wird Schussablauf Nr.2 kreiert und 10.000 Mal ausgeführt. Dieser Ablauf war ebenfalls fehlerhaft, sodass ein weiterer (Nr.3) erstellt wird und dieser schließlich (sofern nun als „richtig“ bezeichnet) der „Keeper“ ist. Es sind also 30.000 Ausführungen/Schussabläufe ausgeführt worden, um so weit zu kommen. Das dauert natürlich Jahre.

 

Jede dieser Schusseabläufe (Nr. 1 bis 3) steht unserem Beispielbogenschützen im Verhältnis (grob) zur Anzahl der Ausführungen zur Verfügung, wobei natürlich die Erinnerung eine wichtige Rolle spielt. Wenn nun 20 Prozent nach Schussablauf Nr. 1, 20 Prozent unter Verwendung von Nr.2 und 60 Prozent unter Verwendung des zuletzt erarbeiteten Schusses Nr. 3 ausgeführt wurden, ist Schuss Nr. 3 am einfachsten abzurufen und durchzuführen. In der Regel wenigstens.

 

Wenn aber nun unser Bogenschütze unter Stress kämpft und ständig sein Unterbewusstsein „anpickt“, indem er sich fragt was er falsch macht werden diese alten Schüsse als Optionen unbewusst auftauchen und unser Bogenschütze wird einen alten Schuss oder Teile eines alten Schusses finden; beide minderwertig und weniger geübt. Sie können das wahrscheinliche Ergebnis sehen. Ich habe das immer und immer wieder bei jungen Bogenschützen (und alten) festgestellt. Wenn Sie an Ihre Wettkampferfahrungen zurückdenken, werden Sie möglicherweise Situationen wiederfinden, in denen Ihnen oder Ihren Schülern dies passiert ist.

 

Die Konsequenz daraus? Mein Ansatz ist es, dieses Problem – soweit es möglich ist – zu vermeiden, indem wir eine Strategie des Lernens anwenden, die den Schuss Nummer eins zu „deinem“ Schuss von Anfang an macht, also keine Zeit, Energie und kein Geld in Ausführungen investiert werden, die nicht funktionieren und später nur Probleme verursachen. Das Ziel beim Kreieren eines Schusses oder dessen Wiederaufbau muss also ein Ablauf sein, der so nah wie möglich am Optimum für Ihren Bogenschützen ist.

Viele Bogenschützen scheinen zu glauben, dass der in Fachbüchern beschriebene Schussablauf das Ziel ist oder sein sollte. Entgegen dieser Vorstellung sage ich, dass ich keinen Top-Bogenschützen sehe – nicht einen(!) – der so schießt, wie es die Fachbücher vorgeben. Der „Lehrbuch-Schuss“, der in so vielen Büchern – selbst meinen eigenen -beschrieben wird, ist nur ein generisches Modell, das fast so aussieht, wie es bei den meisten Schützen am Ende aussehen wird.

 

Aber einzelne Bogenschützen sind nun einmal nicht „wie meisten Leute“, und ihr Schuss wird sich wahrscheinlich auf eine oder mehrere Arten von den Lehrbuchbeschreibungen unterscheiden. Ich kenne einige Olympiasieger, die ziemlich eigenwillige Schussabläufe/Stile hatten. Viktor Ruban, Oh Jin Hyek und Michele Frangilli zum Beispiel, um nur mal einige zu nennen.

 

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Karin Glashagel bricht Deutschen Rekord

Mit einem Deutschen Rekord hat das Hallenchampionat von NRW für Karin Glashagel vom Nördlichen Dortmunder Schützenbund begonnen. In Oberhausen gelang der Compoundschützin auf der 18m-Distanz der zweite Coup nach ihrem ersten Deutschen Rekord, den sie am 28. Februar 2016 zum Abschluss der Championatsserie auf der 25m-Distanz mit 566 von 600 möglichen Ringen in Dortmund geschossen hatte.

 

In Oberhausen führte sie ihre Konkurrenz nach den ersten 30 Pfeilen mit 285 Ringen an, legte 288 Ringe nach und übertraf mit 573 Ringen den bisherigen Rekord in der Damen Masterklasse um fünf Ringe. „Ich habe gut trainiert, aber dass die Saison gleich mit meinem zweiten Rekord beginnen würde, hat mich schon sehr überrascht“, freute sich die Dortmunderin, die bei den Meisterschaften für den CfB Soest schießt. Das Hallenchampionat von NRW wird seit 1967 durchgeführt. Zu den Ausrichtern gehören neben Oberhausen noch der BC Gelsenkirchen, der CfB Soest, der SV-Stockum-Werne und der TuS Barop.

 

Angst

Dieser Begriff hat im Bogensport eine ganz unglaubliche Bedeutung. Die Definition des Wortes lautet wie folgt: “ein besorgniserregendes Gefühl hervorgerufen durch drohende Gefahr, Übles, Schmerz etc., wobei die Bedrohung sowohl real als auch imaginativ sein kann; das Gefühl oder der Zustand, ängstlich zu sein.” Von Rick McKinney

Das passiert ziemlich oft im Zuge eines Turniers. Ich mochte die Werbung von Nike immer sehr gerne: “Just do it.” Und den Aufdruck auf Shirts: “No Fear.” Wir sollen demnach keine Angst haben und es einfach tun! Beides sind sehr gute Ansätze, um ein Top-Bogensportler zu werden.

Es ist nicht leicht, sich selbst dazu zu bringen, keine Angst zu haben. Allerdings realisieren gerade junge Schützen ihre Angst meist nicht, da sie diese Emotion bis dahin nocht nicht wirklich erlebt haben. Ich erinnere mich an Denise Parker als sie gerade 13 Jahre alt war und sich mit der damals besten amerikanischen Bogenschützin Luann Ryan während der Pan-Amerika-Spielen ein Zimmer teilte. Letztere war nur etwas älter als Denise. In diesem gemeinsamen Hotelzimmer fragte Denise Luann, ob sie (also Luann) wirklich daran glaubte, die Spiele zu gewinnen. Obwohl Denise sich sehr wohl ihrer eigenen und Luanns Fähigkeiten bewußt sein musste, konnte sie es sich nicht vorstellen, wie Luann glauben konnte, sie könne Denise schlagen! Das erstaunte Luann und ich denke, es war eine absolut brilliante Strategie der 13-Jährigen (obwohl es werden geplant noch wohl so beabsichtigt war), Luann den Faktor “Angst” deutlich zu machen. Danach war Luann nicht mehr sie selbst. Sie konnte sich einfach nicht richtig auf die Spiele einlassen. “Kindermund tut Wahrheit kund”, könnte man es fast nennen.

 

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