Das Bundesligafinale der Saison 2017/2018 ist Geschichte. Am gestrigen Samstag endete das 21. Bundesligafinale, dass zum dritten mal in Folge in Wiesbaden ausgetragen wurde, mit einem Sieg für BSC BB Berlin. Berlin gewinnt den Meisterspiegel damit zum vierten mal, und nähert sich damit Rekordmeister Welzheim, die in der Geschichte insgesamt 6 mal siegreich waren.
Dabei sah es zwischenzeitlich nicht danach aus: In der Vorrunde zeigten die Berliner eine solide Leistung, hatten aber gegen Blankenfelde und vor allem gegen Welzheim etwas pech, letzteres Spiel verloren sie mit 58, 58, 57 in drei Passen klar 5 zu 1. Durch den Gleichstand in Punkten zwischen Berlin und Welzheim wurde anschließen um den Einzug ins Halbfinale gestochen. Das Stechen gewann Welzheim – nur um wenige Minuten später zu erfahren, dass es überhaupt kein Stechen hätte geben dürfen. Die Regeln besagen, dass nur gestochen wird, wenn es eine Gleichheit in Punkten und Satzpunkten gibt. Das war aber nicht der Fall: Berlin lag mit 11 Satzpunkten 2 Satzpunkte vor Welzheim.
Von dem Schock des vermeintlichen Ausscheidens erholte sich Berlin offenbar schnell, im Halbfinale gegen Tacherting waren fabelhafte Ergebnisse zu bestauen, das Match endete entsprechend 6:0 für Berlin.
Das zweite Halbfinale war nicht weniger hochklassig: Nur fünf Neuner schossen die Blankenfelder in vier Sätzen, fast 59 Ringe im Durchschnitt, und sicherten sich so den Einzug ins Finale. Da war der SV Querum chancenlos, der gerade im Halbfinale die einzige Schwäche des Tages zeigte. Man kann treffend darüber spekulieren, ob das Finale anders ausgeganen wäre, hätte Querum es dorthin geschafft. Denn nicht nur war der SV Querum im Finale um Platz 3 „wieder da“, Querum reiht sich mit seiner Tagesleistung auf Platz 1 der ewigen Bestenliste der Bundesligafinals ein. 9,72 Ringe pro Pfeil haben Florian Floto, Thomas Hasenfuß und Heiko Keib gemittelt über den ganzen Tag geschossen, 58,3 Ringe pro Passe. Kein Team hat je in der Geschichte des Bundesligafinales einen so hohen Tages-Durchschnitt abgeliefert. Ärgerlich für das Team um Petra Kastellan, dass es mit dieser Leistung diesmal „nur“ für Platz 3 gereicht hat.
Es gewinnt damit zum achten mal in Folge ein Team aus der Bundesliga Nord das Bundesligafinale, wie sich aus folgender Liste übersichtlich ergibt. Querum muss sich nicht ärgern, als Erstplatzierter aus der Nord-Liga nicht gewonnen zu haben, offenbar ist das gar nicht mehr so leicht. 6 Jahre ist es her, dass der erste aus einer Liga auch das Finale gewonnen hat.
Tilman Bremer
Marc Dellenbach wird neuer Nachwuchs-Bundestrainer BogenMarc Dellenbach wird der neue Bundestrainer Bogensport für den Nachwuchs. Der 43-jährige Franzose tritt ab dem 1. April die Nachfolge des im vergangenen Jahr altersbedingt ausgeschiedenen Viktor Bachmann an und wird während des Bundesligafinals Bogen am 24. Februar in Wiesbaden offiziell vorgestellt.
„Aufgrund seiner weitreichenden Erfahrungen und Erfolge in verschiedenen Bereichen des Bogensports und seiner sozialen Kompetenz auch im Umgang mit Nachwuchssportlern sind wir zuversichtlich, mit der Nachbesetzung eine sehr gute Lösung für diese wichtige Position gefunden zu haben“, sagt Heiner Gabelmann, Sportdirektor des Deutschen Schützenbundes (DSB).
Mit Dellenbach präsentiert der DSB einen ausgewiesenen Experten auf der wichtigen Position des Nachwuchs-Bundestrainers. Viermal verantwortete er die französischen Bogenschützen bei Olympischen Spielen (2004 bis 2016) und feierte mit zwei Olympia-, drei WM- und zwölf EM-Medaillen zahlreiche Erfolge. Seine Führungsqualitäten zeigte der dreifache Familienvater zudem seit 1998 als Direktor des Bundesstützpunktes in Paris. Den Nachweis, auch im Nachwuchsbereich erfolgreich zu agieren, erbrachte er in der Zeit von 1998 bis 2002, als Dellenbach zunächst als Assistenz-Bundestrainer und dann als Chef-Bundestrainer der Jugend drei Medaillen auf EM-Ebene für den französischen Verband gewann.
Marc Dellenbach sagt zu seiner kommenden Aufgabe: „Ich freue mich auf die neue Herausforderung und danke dem DSB für das Vertrauen. Ich kenne Bundestrainer Oliver Haidn und Assistenz-Trainerin Natalia Butuzova von den internationalen Turnieren gut und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen wie auch mit den verantwortlichen Trainern auf Landesebene. Ich bin mir sicher, dass wir alle die gleiche Vision von Top-Leistung haben. Junge Athleten sind die Zukunft und ich möchte mit meiner Erfahrung helfen, sie besser zu machen.“
Dellenbach wird seine Arbeit schwerpunktmäßig am Bundesstützpunkt Berlin-Hohenschönhausen verrichten und sich dort um die Betreuung der DSB-Nachwuchskaderathleten kümmern. Seine ersten wichtigen internationalen Einsätze hat der neue Nachwuchs-Bundestrainer bei den Junioren-Europameisterschaften in Patras/Griechenland (26. Juni bis 1. Juli) und den Youth Olympic Games in Buenos Aires (11. bis 18. Oktober).
„Natürlich ist es von uns allen das Ziel, in Tokio 2020 und in Paris 2024 Medaillen zu gewinnen. Auf dem Weg dorthin sind zahlreiche Wettkämpfe und es ist viel zu tun. Talent, Training und Zeit sind die Faktoren, um ein Champion zu werden, und ich glaube, dass in Deutschland im Nachwuchsbereich und in den Ländern sehr viel Potenzial ist“, so Dellenbach.
Wir stellen vor: den Bogenclub Villingen-Schwenningen
Bodenständiger Verein mit solider Perspektive
Der Bogenclub Villingen-Schwenningen hat sich in der Zwischenzeit nicht nur in der DSB-Hallen-Bundesliga etabliert, sondern es ist ein Verein, der in vielerlei Hinsicht in vorbildhafter Weise auf sich aufmerksam macht. Das Bogensport Magazin hat sich mit Jürgen Löchelt, dem ersten Vorsitzenden des Vereins unterhalten.
Mehr in der nächsten Ausgabe vom BOGENSPORT MAGAZIN
Warum ein Finger über und zwei drunter?Eine Träumerei in Bezug auf den mediteranem Griff: von Steve Ruis
Ich verbringe viel Zeit damit, über Bogenschießen nachzudenken und, naja, darüber zu lesen. Ich las eines der letzten Bücher von Hugh Soar, als ich ein wenig ins Träumen kam. Dieses Buch erzählt die Geschichte des Bogenschießens, vor allem eines Langbogens, aber in der westlichen Tradition gibt es nicht viel mehr.
Anweisungen zum Bogenschießen waren schwer zu bekommen. Die Bücher Hugh stammen aus dem 15. Jahrhundert und später. Chinesische Quellen sind dem frühesten arabischen Buch sehr ähnlich, von dem ich weiß, dass es um 1500 datiert ist. Was also taten wir bevor es Buchhandlungen und Bücher für Bogenschützen zur Selbsthilfe gab?
Eine andere Träumerei
Ich stelle mir vor, dass die Dinge so waren wie in den meisten Gesellschaften. Kleine Jungen (und gelegentlich Mädchen) liefen herum und kümmerten sich um ihre Ältesten. Als ihre Väter in der Praxis Pfeile verloren, liefen kleine Jungen herum und machten Pantomime (schossen imaginäre Pfeile aus imaginären Bögen). Ein liebender Elternteil könnte einem Kind einen gebogenen Stock geben, an dem ein Stück Schnur als Spielzeug befestigt ist. Irgendwann wurde dem Kind ein bescheidener Bogen mit Pfeilen geboten, um es „auszuprobieren“.
Gab es Anweisungen oder war es hauptsächlich „Affen sehen, Affen machen“? In Kung-Fu-Filmen wurde die Anleitung vor langer Zeit von Kindern mit Stirnband, einem Grunzen und einer groben Neupositionierung des kindlichen Körpers und einem Befehl zum „Wiederholen“ gemacht. Ich kenne niemanden, aus der Geschichte der wirklich wusste, wie es ging.
Leute, die primitive Völker studieren, haben einige Einsichten, aber was in den letzten 60.000 Jahren getan wurde, (das wäre in etwa die Zeitperiode, in der die Existenz von Bögen und Pfeilen definiert ist) weiß niemand.
So, warum ist also der mediterane Griff „ein Finger über und zwei unter?“
Mehr in der nächsten Ausgabe vom BOGENSPORT MAGAZIN.
Bundesligafinale Bogen: Lisa Unruh: „Wir wollen ins Finale!“Als Nordzweiter zog der BSC BB-Berlin in das Bundesligafinale am 24. Februar in Wiesbaden ein. Das Team um die Olympiazweite Lisa Unruh geht als Mitfavorit in das Schießen und will bei der 21. Auflage des Wettbewerbs zum fünften Mal den Titel holen.
In der Vorrunde zeigten die Berliner wenig Schwächen und verloren von 28 Matches nur fünfmal: „Ein zweiter Platz ist eine sehr gute Ausgangsposition, und wir haben die vier Wettkampftage gut gemeistert und hatten Spaß“, zeigte sich Unruh zufrieden. Die 29-Jährige liebt den Wettkampf in der Bundesliga: „Es macht immer wieder sehr viel Spaß, als Team zu schießen und auch zu gewinnen. Ich finde die Bundesliga sehr wichtig.“
Zumal das Finale in Wiesbaden nicht nur sportlich ein echtes Highlight ist, sondern auch von der Aufmachung ganz groß aufgezogen wird: „Die Zuschauer können sich auf eine gute Show, viele spannende Matches und tollen Bogensport freuen“, macht Unruh Werbung für ihren Sport. Auch, weil der Ausgang nach ihrer Aussage sehr offen ist: „Jeder kann gewinnen in diesem Sport! Das macht es sehr schwer zu sagen, wer der Favorit ist.“ Um dann aber direkt danach die eigenen Ambitionen zu unterstreichen: „Das Ziel ist, ins Finale zu kommen und uns gut zu präsentieren.“
So, wie bei der kürzlich zu Ende gegangenen Hallen-WM in Yankton/USA, bei der sich Unruh an der Seite von Elena Richter (Berlin) und Michelle Kroppen (Ebersberg) die Goldmedaille sicherte. Richter holte sich zudem noch Einzel-Gold und hätte sicherlich nichts dagegen, wenn es in Wiesbaden erneut nach ganz oben aufs Treppchen ginge.
Tickets für das Bundesligafinale in der hessischen Landeshauptstadt gibt es in der Geschäftsstelle des Deutschen Schützenbundes (Lahnstraße 120, 65195 Wiesbaden), per E-Mail: tickets@dsb.de oder über Telefon: 0611/46 807 82. Das Finale wird live im kostenlosen Livestream bei www.sportdeutschland.tv übertragen.
Tex:t DSB, Foto: Eckhardt Frerichs
Hallen-WM Bogen: Doppel-Gold für deutsche FrauenSensationelles Abschneiden der deutschen Frauen bei der Hallen-Weltmeisterschaft Bogen im amerikanischen Yankton: Zunächst holte das Team mit Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh durch ein 5:3 über Russland den WM-Titel, anschließend setzte sich Elena Richter im Einzelfinale 7:3 gegen Aida Roman/MEX die WM-Krone auf.
DSB-Frauen konstant stark
Die deutsche Mannschaft schoss konstant und bezwang Japan (5:3) und Frankreich (5:1) auf dem Weg zu Gold. Auffallend dabei: Immer wenn das Team unter Druck stand, zeigte es seine beste Leistung und Nervenstärke. So im Viertelfinale gegen Japan, als es 0:2 zurücklag, dann aber nur noch ein Unentschieden zuließ und das Match mit einer makellosen 60 beendete. Im Finale gab es ein ähnliches Bild. Russland ging in Führung, aber die deutschen Frauen konterten und fielen sich nach dem letzten Schuss von Unruh in die Arme: „Es war ein sehr gutes Match von den Ringen her, immer sehr eng“, sagte die Olympia-Zweite von Rio. Und Michelle Kroppen ergänzte: „Es war für mich das erste Goldmefinale mit den Mädels, das hat Riesen-Spaß gemacht mit den Beiden, und ich habe es total genossen.“
Richter holt dritten deutschen WM-Einzeltitel
Doch damit nicht genug, denn Elena Richter legte noch nach. Im Viertelfinale bezwang sie die Russin Tuisna Dashidorzhieva 6:2, ehe ihr im hochklassigen Halbfinale gegen die Japanerin Miyaki Fumiyo beim 6:4-Sieg ihr „Meisterstück“ gelang. Viermal trennten sich die Konkurrentinnen auf höchstem Niveau (2x 30 Ringe, 2x 29 Ringe) Unentschieden, sodass die dritte 30 von Richter den Unterschied ausmachte. Das Finale verlief ähnlich spannend, mit dem zweiten Satz ging Richter in Führung und machte mit dem letzten Schuss ins Gold ihr Glück perfekt: „Ich war Ko heute und war froh, dass ich mich danach gleich hinsetzen konnte. Aber ich hatte vorher schon gewonnen, weil ich eine Medaille sicher hatte, deswegen konnte ich mein Ding machen. Es ist Wahnsinn, weil ich zuvor schon mein Gold mit dem Team gewonnen hatte.“ Nach den WM-Titeln von Carina Winter (2009) und Lisa Unruh (2016) war es der dritte Einzeltitel in der Halle für eine deutsche Recurverin.
Der Weg zum WM-Titel
Team Deutschland
1/4: 5:3 JPN
1/2: 5:1 FRA
1/1: 5:3 RUS
Elena Richter
1/4: Tuisna Dashidorzhieva/RUS 6:2
1/2: Miyaki Fumiyo/JPN 6:4
1/1: Aida Roman/MEX 7:3
Das deutsche Herrenteam mit Cedric Rieger, Florian Kahllund und Maximilian Weckmüller konnte mit den Frauen nicht mithalten und unterlag bereits im 1/8-Finale gegen Frankreich 1:5. Und auch im Einzel schied das Trio bereits nach der Qualifikation aus.
Text und Bild: DSB
Deutsches Damenteam steht im Goldfinale der Hallen-WM 2018!Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh stehen als Team bei der Hallenweltmeisterschaft 2018 im Goldfinale. Das Trio konnte sich im 1/4-Finale mit 5:3 gegen Japan durchsetzen.
Im Semifinale trafen die drei Berlinerinnen auf Frankreich und setzten sich mit 5:1 durch. Das Goldfinale wird am Sonntag, den 18.02.2018 ausgetragen und hier trifft das deutsche Team auf Russland. Im Bronzefinale stehen die Ukraine und Frankreich. Damit wird Deutschland zwei Medaillen von der Hallen-WM in Yankton/USA mitbringen. Denn auch Elena Richter wird am Sonntag im Goldfinale stehen.
Das deutsche Herrenteam mit Cedric Rieger, Florian Kahllund und Maximilian Weckmüller unterlag bereits in der ersten Runde. Dieses Match gegen Frankreich endete für die Deutschen mit 1:5. Das Goldfinale der Herren bestreiten die Niederlande und Australien. Um die Bronzemedaille kämpfen die Ukraine und Russland.
Bild: WA
Text: Günter Kuhr
Elena Richter steht im Goldfinale der Hallen-WM 2018 in YanktonBei der Hallenweltmeisterschaft in Yankton/USA steht Elena Richter im Goldfinale. Im Semifinale bezwang die Berlinerin Miyaki Fumiyo aus Japan mit 6:4. Im Goldfinale trifft sie am 18. Februar auf Aida Roman aus Mexiko. Eine Medaille ist Elena Richter damit bereits sicher.
Lisa Unruh unterlag im 1/8-Finale mit 0:6 gegen die Französin Adiceom Audrey. Unruh war bereits am Vortag gesundheitlich angeschlagen und schoss in der Qualifikationsrunde nur eine Passe, konnte sich dennoch für Matche qualifizieren. Michel Kroppen musste die Ukrainerin Pavlova Anastasia im 1/8-Finale mit 3:7 an sich vorbeiziehen lassen. Die deutsche Damenmannschaft wird im 1/4-Finale gegen Japan antreten. Hier ist alles offen.
Nachdem Cedric Rieger am Vortag Brady Ellison aus dem Rennen warf, traf er heute auf Tomatsu Daisuke aus Japan und unterlag mit 6:2. Damit ist nun keiner der deutschen Herren im Finale um die Medaillen vertreten. Die deutsche Herrenmannschaft trifft im 1/8-Finale auf das Team aus Frankreich.
In der weiblichen Juniorenklasse konnte Charline Schwarz im 1/16-Finale die Mexikanerin Rivera Alexa mit 6:2 bezwingen. Im 1/8-Finale traf sie auf Plotnikova Tatiana aus Russland und trieb das Duell zunächst auf 5:5. Mit dem Stechpfeil unterlag sie schließlich, platzierte ihn in der 9, Plotnikova Tatiana konterte mit einer 10. Trotz ihrer guten Leistung von Charline Schwarz endete ihre Chance auf eine Medaille bei der Weltmeisterschaft.
Deutsche Compoundschützen nahmen an der Hallen-WM 2018 nicht teil.
Günter Kuhr
Bundesliga Bogen: Stelldichein der (deutschen) BogenstarsWenn am 24. Februar die Entscheidung im Bundesligafinale Bogen in der Halle am Platz der deutschen Einheit fällt, dann ist natürlich auch der Großteil der deutschen Bogenelite am Start.
Angeführt von Superstar Lisa Unruh geht der BSC BB-Berlin als einer der Favoriten an den Start, zumal mit Elena Richter, Eric Skoeris, Marc Rudow und Alexander Nehls weitere Bundeskader-Athleten im Aufgebot des Hauptstadt-Klubs stehen. Der Nord-Erste SV Querum mit dem Nationalkaderschützen Florian Floto, Teilnehmer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio, sowie der SGI Welzheim mit dem Luxemburger Jeff Henckels, mehrfacher Teilnehmer bei den Olympischen Spielen, und Camilo Mayr, der 2012 in London am Start war, sind ebenfalls glänzend besetzt. Bei der BSG Ebersberg, die in der Vorrunde auf Platz drei landete, gehen gleich vier Nationalkaderschützen an den Start. Darunter Michelle Kroppen und Maximilian Weckmüller, dem Junioren Welt- und Europameister von 2014. Somit fehlt eigentlich nur Topschütze Florian Kahllund, der mit Titelverteidiger SV Dauelsen überraschend die Qualifikation verpasste.
Bundestrainer Oliver Haidn sieht dem Finale mit Vorfreude entgegen, auch wenn mit Kahllund einer seiner Top-Athleten fehlt: „Generell wäre es schön, wenn alle Bundeskader in Wiesbaden dabei wären, weil es auch eine großartige Vorbereitung für die weitere Saison ist. Solche Events benötigen wir, damit sich die Athleten beweisen müssen und bestehen.“
Tickets für das Bundesligafinale in der hessischen Landeshauptstadt gibt es in der Geschäftsstelle des Deutschen Schützenbundes (Lahnstraße 120, 65195 Wiesbaden), per E-Mail: tickets@dsb.de oder über Telefon: 0611/46 807 82. Das Finale wird live im kostenlosen Livestream bei www.sportdeutschland.tv übertragen.
Cedric Rieger schmeißt Ellison bei der WM aus dem Rennen!
Die Hallen-Weltmeisterschaft 2018 in Yankton/USA hat begonnen und endet am 19. Februar 2018. Mit dem Recurve wurden bereits am 15.02. die Qualifikationsrunden abgeschlossen. Aus deutscher Sicht war der Einstieg mit Überraschungen verbunden.
Lisa Unruh begann gesundheitlich angeschlagen die Qualifikationsrunde mit 29 Ringen und beendete schon nach der ersten Passe die Qualifikationsrunde, landete damit auf dem letzten Platz. Mit geschonten Kräften und taktisch klug ging die Berlinerin damit in die Matchrunden und siegte hier mit 6:4 gegen Veronica Marchenko aus der Ukraine. Sie steht nun im 1/8-Finale. Beste Deutsche in der Qualifikationsrunde wurde Elena Richter. Sie schoss 583 Ringe und erreichte damit Rang 4. Mit einem BYE übersprang sie das erste Match und steht ebenfalls im 1/8-Finale. Michelle Kroppen erreichte mit 577 Ringen den achten Rang. Auch Kroppen zog das BYE und steht im 1/8-Finale. Das Top-Ergebnis schoss die Japanerin Yu Irie mit 591 Ringen.
Das deutsche Damenteam steht nach der Qualifikationsrunde auf Rang 7 und wird gegen die Damen aus Japan antreten.
Bei den Herren konnte Cedric Rieger mit 583 Ringen den 21. Rang und die aus deutscher Sicht beste Platzierung in der Herrenklasse erreichen. Volle Nervenstärke bewies Rieger im Match gegen Brady Ellison aus den USA. Nach einem 5:5 platzierte Ellison den Stechpfeil in der 9, Rieger allerdings in der 10 und warf damit den US-Athleten aus dem Rennen. Damit geht es für den symphatischen Deutschen in das 1/8-Finale. Florian Kahllund schoss in der Qualifikationsrunde nur zwei Ringe weniger, doch die 581 Ringe ließen ihn auf Rang 26 rutschen. Im ersten Match stand der Informatikstudent dem Italiener Massimiliano Mandia gegenüber. Auch die beiden hatten sich nichts zu schenken und standen schließlich bei 5:5. Beide schossen mit dem Stechpfeil eine 10, doch der Italiener platzierte den Pfeil dichter in der Mitte und entschied dieses Duell für sich und gegen Kahllund. Damit ist Kahllund aus dem Rennen um die Einzelmedaillen. Maximilian Weckmüller schoss 568 Ringe und beendete die Qualifikationsrund mit Rang 41. Das reichte nicht für die Einzelduelle. Das Top-Ergebnis des Tages präsentierte der Japaner Yuki Kawata mit sagenhaften 598 Ringen. Er lag damit nur einen Ring unter dem aktuellen Weltrekord. Doch auch der Niederländer Sjef van der Berg schoss die 598 Ringe mit exakt gleicher Anzahl von Treffern in der 10 und in der 9. Er setzte damit den 17 Jahre alten Europäischen Rekord auf eine neue Bestmarke!
Die deutsche Herrenmannschaft erreichte in der Qualifikationsrunde Rang 9. Die Mannschaft tritt im 1/8-Finale gegen Frankreich an.
Matthias Protafke schoss in der Juniorenklasse 563 Ringe und erreichte damit Rang 18. Im Einzelduell gegen den US-Amerikaner Trenton Cowles unterlag der Deutsche mit 2:6. In der weiblichen Juniorenklasse konnte Charline Schwarz den 17. Rang mit 556 Ringen erreichen. Sie allerdings schmiss mit 6:2 die Mexikanerin Alexa Rivera aus dem Duell und tritt im 1/8-Finale an.
Deutsche Athleten mit dem Compound nehmen an der Hallen-WM 2018 nicht teil.