Heiko Keib entwickelt sich immer mehr zu einem Hallenspezialisten im Recurve-Bogenschießen. Nach dem Gewinn des Einzeltitels 2016 in Hallbergmoos und dem Mannschaftsgewinn von Silber mit dem SV Querum landete er in diesem Jahr mit Querum beim Bundesligafinale wieder als Dritter auf dem Podest und scheiterte im Einzel bei den Titelkämpfen in der Solinger Klingenhalle erst im Finale. Neuer Deutscher Meister wurde der Europameister im Freien von 2013, Florian Kahllund (Foto) aus Fockbek, durch einen klaren 7:1-Erfolg.
Kahllund schoss in diesem Finale mit jeweils zwei Mal 30 und 29 Ringen im Finale nahezu optimal und ließ Keib daher keine Chance. „Der Wettkampf hat sehr viel Spaß gemacht. Es war schön, dass ich wieder besser geschossen habe, als bei der WM. Für mich war es ein schöner Saisonabschluss und jetzt kann die Außensaison beginnen“, so Florian Kahllund. Bronze holte sich Konrad Komischke durch ein 7:3 über Carlo Schmitz. Während Kahllund durchgehend Klasseleistungen bot und relativ ungefährdet ins Finale vormarschiert war, hatte Keib ausgerechnet im Viertelfinale mit dem Olympianeunten Florian Floto aus dem eigenen Verein einen schweren Brocken aus dem Weg zu räumen. Keib gewann nach 5:5-Satzausgleich erst durch ein 10:5 im Stechen.
Bei den Frauen fehlten die Berliner Stars Elena Richter und Lisa Unruh, die noch wenige Tage zuvor in den USA Mannschaftsweltmeister geworden waren, Elena Richter hatte zudem den Einzeltitel gewonnen. Die Dritte aus dem Team, Michelle Kroppen, behauptete sich lange im Feld, doch im Halbfinale scheiterte sie glatt mit 0:6 an Meike Räder. Kroppen sicherte sich schließlich ebenfalls mit 6:0 über Elena Neumann Bronze.
Meike Räder gewann hingegen im Finale der Außenseiterinnen gegen Isabel Kühl Gold allerdings erst nach hartem Kampf. Zunächst führte Kühl mit 2:0 und 3:1, den Rückstand drehte Räder zur eigenen 5:3-Führung, bevor Kühl durch ein 28:27 im letzten Satz ein Stechen erzwang. Auch hier ging es eng zu, Räder gewann mit 10:9.
Das Goldfinale mit dem nichtolympischen Compoundbogen gewann Thorsten Knapp aus Kamen durch ein 147:142 über Henrik Hornung, Mitglied der Bronzemannschaft vom Weltcup im August in Berlin. Bronze ging an Christian Spura nach einem 115:114 über Andre Heining. In der ersten direkten Ausscheidungsrunde hatte ein großes Favoritensterben eingesetzt, denn mit Ralf Lafleur, Lars Klingner, Kai Knechtel, Marcel Trachsel und Sebastian Hamdorf schieden gleich fünf Nationalschützen im Achtelfinale aus.
Eine Finalkonstellation mit überraschenden Teilnehmerinnen gab es am Freitag auch bei den Frauen. Mit Jennifer Wenzl und Madeline Pütter aus Weil im Schönbuch und Herne hatten zwei Schützinnen ohne bisherigen Nationalteameinsatz das Endspiel erreicht. Jennifer Wenzl setzte sich mit 140:138 durch und wurde deutsche Meisterin.
Im „kleinen Finale“ fanden sich nach ihren knappen Halbfinalniederlagen mit jeweils einem Ring Unterschied die Nationalschützinnen wieder. Das Duell gewann Janine Meißner vom BSC Hochtaunus hauchdünn gegen die Karlsruherin Velia Schall. Nach dem 142:142-Remis trafen beide Schützinnen im Stechen in die Zehn, doch Meißners Pfeil lag näher an der Scheibenmitte und führte daher zu Bronze.
Mit dem Blankbogen holte mit Michael Meyer aus Wirsberg der Favorit den Titel. Meyer hatte nach 540 Ringen neun Ringe Vorsprung auf seinen besten Verfolger, Armin Raab aus Gechingen. Bei den Frauen setzte sich überraschend Anna Heß aus Düppenweiler durch. Sie hatte nach 527 Ringen einen Ring Vorsprung vor der Weltmeisterin von 2013 mit dem Compoundbogen, Kristina Heigenhauser, und verwies auch die Meisterin der letzten beiden Jahre, Simone Kramer, mit 510 Ringen auf Platz drei.
Text: DSB, Foto: Freddy Siebert
Selbstgespräche: Eine weitere mentale Trainingslösung
Das Selbstgespräch ist eines der leistungsstärkeren Werkzeuge, die man in der Praxis und im Wettkampf anwenden kann. Obwohl die meisten, die es nutzen nicht richtig (innerlich) organisiert sind, um es effektiv zu nutzen. Es ist mehr wie das sonstige mentale Vorgehen der Bogenschützen; es ist locker strukturiert und manchmal hilft es und zu anderen Zeiten hilft es nicht. Je mehr Zeit du investierst, um dein mentales Training zu organisieren, desto erfolgreicher kannst du sein. Von Rick McKinney.
Wie lernst du effektives Selbstgespräch zu nutzen? Wie organisierst du deine Gedanken, damit du einen Prozess hast, der dir hilft, durch jedes Szenario zu gehen. Damit du darauf vorbereitet bist, was du sagen und wann du es sagen kannst? Wie kommst du davon weg, in die Falle der Negativität zu geraten? Wie kannst Du positiv bleiben, wenn Du „negative“ Ergebnisse hast? Dies sind ein paar der Fragen, die sich in den Köpfen der Bogenschützen abzeichnen, die versuchen herauszufinden, wie sie mit Wettkampfstress umgehen und sogar Stress üben können, wenn sie um Ringe kämpfen…
Was ist Selbstgespräch? Es bezieht sich auf die fortwährende interne / externe Konversation mit uns selbst. Diese beeinflusst, wie wir uns fühlen und verhalten. Die meisten Menschen unterhalten sich innerlich mit sich selbst und denken nicht darüber nach, dass sie gerade ein „Selbstgespräch“ führen. Ich sprach mit mir selbst auf der Schießlinie, wo andere mich hören konnten. Dies war keine „mentale Psychose“, sondern viel mehr ein Weg, um mir selbst zu helfen, meine inneren Argumente in meinem Kopf zu hören! Ed Eliason pflegte auch laut mit sich selbst zu reden. Viele Bogenschützen sprechen jedoch nur innerlich mit sich selbst und offenbaren somit nicht, was sie gerade sagen oder denken. Ich persönlich denke nicht, dass der eine oder andere Weg besser oder schlechter ist. Du musst für dich selbst entscheiden, welche Art für dich besser ist.
Selbstgespräch kann deinem Selbstbild helfen oder es kann ihm schaden. Es hängt davon ab, was du zu dir selbst sagst und wie du mit den Kommentaren umgehst. die du dir selbst vorsagst. Worte sind starke Werkzeuge, ob sie intern oder extern ausgesprochen werden. Es wird gesagt, dass Selbstgespräche 60mal stärker sind als die tatsächliche Erfahrung. Selbstbild ist das, was du wahrnimmst, was andere von dir denken. Wenn du dich selbst beschimpfst, bricht dein Selbstbild wahrscheinlich ein und du denkst, dass andere Leute glauben, du seist weniger wert, als du sein möchtest. Wenn du dein Selbstbild einreißt, beginnst du zu glauben, dass du wertlos, ein Verlierer, nicht viel wert bist. Da Selbstgespräche 60mal stärker sind als die tatsächliche Erfahrung, kannst du sehen, dass dies verheerende Folgen haben kann, wenn du nicht vorsichtig bist.
Mehr in der nächsten Ausgabe vom BOGENSPORT MAGAZIN.
Hyundai World Cup: Über Berlin nach SamsunDer Bogen-Weltverband World Archery (WA) hat nun bekannt gegeben, dass das Hyundai World Cup Final am 29./30. September im türkischen Samsun stattfindet. Damit kommt dem World Cup in Berlin (16.-22. Juli) eine besondere Bedeutung zu.
Schließlich findet in Berlin der letzte der vier World Cups vor dem großen Finale statt. D.h., dass Lisa Unruh, Florian Kahllund & Co mit den Fans im Rücken die notwendigen Siege oder Punkte holen können, um beim großen Finale in der Türkei dabei zu sein. Letztmals nahmen 2014 deutsche Bogenschützen am World Cup Final im Freien teil, damals war mit Unruh, Kahllund und Elena Richter ein DSB-Trio beim Abschluss des World Cups dabei.
Erstmals qualifizieren sich die Turniersieger der vier World Cups direkt für das Finale der besten acht Schützen. Dazu kommen noch mindestens zwei Teilnehmer über die Punktzahl sowie ein Teilnehmer des Gastgebers. Maximal zwei Athleten pro Nation sind startberechtigt, geschossen wir mit dem Recurve- und Compound-Bogen im Einzel Frauen und Männer sowie im Mixed.
Bundestrainer Oliver Haidn sagt: „Das Jahr 2018 hat deshalb eine große Bedeutung, weil die Athleten den „Top-Team Status“ erlangen können und sollen. Das bedeutet, dass sie bei einem World Cup oder der EM unter die Top 8 kommen müssen.“ Die Schützen, die diesen Status erlangen, haben das Teilnahme-Kriterium an der internen Olympia-Qualifikation für Tokio 2020 erfüllt.
Die World Cup-Termine in der Übersicht
- 23.-29. April: World Cup in Shanghai/CHN
- 20.-26. Mai: World Cup in Antalya/Türkei
- 18.-24. Juni: World Cup in Salt Lake City/USA
- 16.-22. Juli: World Cup in Berlin
- 29./30. September: World Cup Final in Samsun/TUR
Text: DSB
Freitag startet in Solingen die Deutsche Meisterschaft Halle 2018 (DSB)Vom 02. bis zum 04. März 2018 wird in der Klingenhalle Solingen die Deutsche Meisterschaft Halle 2018 (DSB) ausgetragen. Die Wettkämpfe um die Titel des Deutschen Meisters sind ein Publikumsmagnet für alle Fans des Bogensports, die den nationalen Stars des Bogenschießens über die Bogenschulter sehen möchten. Insbesondere bei den Finalrunden der topplatzierten Damen und Herren wird das Publikum die Stimmung in der Sporthalle kräftig anheizen. Zahlreiche Aussteller mit ihren Verkaufsständen machen die Deutsche Meisterschaft jährlich zu einer Messe des Bogensports.
Veranstaltungsort
Klingenhalle Solingen
Kotter Straße 9
42655 Solingen
Ablaufplan
Trainingspfeile und die Gerätekontrolle findet jeweils eine Stunde vor Wettkampfbeginn statt.
Freitag, 02.03.2018 ab 10:00 Uhr
Compound Damen, Herren, Junioren (m/w) und Masters
Blankbogen Damen und Herren
Samstag, 03.03.2018 ab 09:00 Uhr
Recurve Junioren (m/w) und Jugend (m/w)
Samstag, 03.03.2018 ab 14:00 Uhr
Recurve Damen, Herren, Masters (w) und Seniorinnen
Sonntag, 04.03.2018 ab 09:30 Uhr
Recurve Schüler A (m/w), Masters (m) und Senioren
Compound Jugend (m/w)
Im Rahmen der Finale des Bogen-Weltcups in Las Vegas im Februar 2018 wurde er in die Archery Hall of Fame aufgenommen.
Diese Archery Hall of Fame hat sich in Springfield im US-Bundesstaat Missouri ein Museum eingerichtet, in welchem Erinnerungsstücke der geehrten Personen zu sehen sind. Die Organisation besteht seit 1971. Seit damals werden regelmäßig Akteure geehrt, welche sich in besonderem Maße für den Bogensport einsetzen oder eingesetzt haben. Seien es Bogenschützen mit herausragenden Leistungen, Pioniere im Bogenschießen oder wie im Fall von Werner Beiter, Menschen, welche mit ihren Ideen und Entwicklungen den Bogensport maßgeblich beeinflusst haben. Aus zahlreichen Nominierungen jedes Jahr wählen im Schnitt 65 Repräsentanten aus Mitgliedern der Hall of Fame, Vorstandsmitglieder, sowie Repräsentanten von nationalen Verbänden, unterstützenden Organisationen und Medienmitgliedern aus dem Bereich Bogensport die zu ehrende Person aus.
Rick McKinney, seit 2014 amtierender Präsident der Archery Hall of Fame, mehrfacher Olympiateilnehmer und Weltmeister im Einzel und der Mannschaft und vor allem Freund von Werner Beiter seit den ersten Stunden, würdigte dessen Verdienste vor einem großen Publikum. Jahna Davis-Jurenka, u.a. Weltmeisterin im Feldbogenschießen und mehrfache nationale Meisterin und US-Team Mitglied präsentierte den Award. Die Töchter Nicole und Simone nahmen die Auszeichnung entgegen und bedankten sich für die große Ehre.
Werner Beiter’s Tochter Simone bedankte sich und erinnerte sich: „Mein Vater hat immer ein offenes Ohr für die technischen Probleme der Bogenschützen gehabt und hat es geliebt, dafür Lösungen zu finden. Das Turnier in Las Vegas war für ihn immer ein besonderer Ort mit besonderen Menschen gewesen, sodass die Ehrung in diesem Rahmen ihn sicher besonders glücklich gemacht hätte.“
Bundesligafinale 2018: Berlin gewinnt, Querum mit neuem RekordDas Bundesligafinale der Saison 2017/2018 ist Geschichte. Am gestrigen Samstag endete das 21. Bundesligafinale, dass zum dritten mal in Folge in Wiesbaden ausgetragen wurde, mit einem Sieg für BSC BB Berlin. Berlin gewinnt den Meisterspiegel damit zum vierten mal, und nähert sich damit Rekordmeister Welzheim, die in der Geschichte insgesamt 6 mal siegreich waren.
Dabei sah es zwischenzeitlich nicht danach aus: In der Vorrunde zeigten die Berliner eine solide Leistung, hatten aber gegen Blankenfelde und vor allem gegen Welzheim etwas pech, letzteres Spiel verloren sie mit 58, 58, 57 in drei Passen klar 5 zu 1. Durch den Gleichstand in Punkten zwischen Berlin und Welzheim wurde anschließen um den Einzug ins Halbfinale gestochen. Das Stechen gewann Welzheim – nur um wenige Minuten später zu erfahren, dass es überhaupt kein Stechen hätte geben dürfen. Die Regeln besagen, dass nur gestochen wird, wenn es eine Gleichheit in Punkten und Satzpunkten gibt. Das war aber nicht der Fall: Berlin lag mit 11 Satzpunkten 2 Satzpunkte vor Welzheim.
Von dem Schock des vermeintlichen Ausscheidens erholte sich Berlin offenbar schnell, im Halbfinale gegen Tacherting waren fabelhafte Ergebnisse zu bestauen, das Match endete entsprechend 6:0 für Berlin.
Das zweite Halbfinale war nicht weniger hochklassig: Nur fünf Neuner schossen die Blankenfelder in vier Sätzen, fast 59 Ringe im Durchschnitt, und sicherten sich so den Einzug ins Finale. Da war der SV Querum chancenlos, der gerade im Halbfinale die einzige Schwäche des Tages zeigte. Man kann treffend darüber spekulieren, ob das Finale anders ausgeganen wäre, hätte Querum es dorthin geschafft. Denn nicht nur war der SV Querum im Finale um Platz 3 „wieder da“, Querum reiht sich mit seiner Tagesleistung auf Platz 1 der ewigen Bestenliste der Bundesligafinals ein. 9,72 Ringe pro Pfeil haben Florian Floto, Thomas Hasenfuß und Heiko Keib gemittelt über den ganzen Tag geschossen, 58,3 Ringe pro Passe. Kein Team hat je in der Geschichte des Bundesligafinales einen so hohen Tages-Durchschnitt abgeliefert. Ärgerlich für das Team um Petra Kastellan, dass es mit dieser Leistung diesmal „nur“ für Platz 3 gereicht hat.
Es gewinnt damit zum achten mal in Folge ein Team aus der Bundesliga Nord das Bundesligafinale, wie sich aus folgender Liste übersichtlich ergibt. Querum muss sich nicht ärgern, als Erstplatzierter aus der Nord-Liga nicht gewonnen zu haben, offenbar ist das gar nicht mehr so leicht. 6 Jahre ist es her, dass der erste aus einer Liga auch das Finale gewonnen hat.
Tilman Bremer
Marc Dellenbach wird neuer Nachwuchs-Bundestrainer BogenMarc Dellenbach wird der neue Bundestrainer Bogensport für den Nachwuchs. Der 43-jährige Franzose tritt ab dem 1. April die Nachfolge des im vergangenen Jahr altersbedingt ausgeschiedenen Viktor Bachmann an und wird während des Bundesligafinals Bogen am 24. Februar in Wiesbaden offiziell vorgestellt.
„Aufgrund seiner weitreichenden Erfahrungen und Erfolge in verschiedenen Bereichen des Bogensports und seiner sozialen Kompetenz auch im Umgang mit Nachwuchssportlern sind wir zuversichtlich, mit der Nachbesetzung eine sehr gute Lösung für diese wichtige Position gefunden zu haben“, sagt Heiner Gabelmann, Sportdirektor des Deutschen Schützenbundes (DSB).
Mit Dellenbach präsentiert der DSB einen ausgewiesenen Experten auf der wichtigen Position des Nachwuchs-Bundestrainers. Viermal verantwortete er die französischen Bogenschützen bei Olympischen Spielen (2004 bis 2016) und feierte mit zwei Olympia-, drei WM- und zwölf EM-Medaillen zahlreiche Erfolge. Seine Führungsqualitäten zeigte der dreifache Familienvater zudem seit 1998 als Direktor des Bundesstützpunktes in Paris. Den Nachweis, auch im Nachwuchsbereich erfolgreich zu agieren, erbrachte er in der Zeit von 1998 bis 2002, als Dellenbach zunächst als Assistenz-Bundestrainer und dann als Chef-Bundestrainer der Jugend drei Medaillen auf EM-Ebene für den französischen Verband gewann.
Marc Dellenbach sagt zu seiner kommenden Aufgabe: „Ich freue mich auf die neue Herausforderung und danke dem DSB für das Vertrauen. Ich kenne Bundestrainer Oliver Haidn und Assistenz-Trainerin Natalia Butuzova von den internationalen Turnieren gut und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen wie auch mit den verantwortlichen Trainern auf Landesebene. Ich bin mir sicher, dass wir alle die gleiche Vision von Top-Leistung haben. Junge Athleten sind die Zukunft und ich möchte mit meiner Erfahrung helfen, sie besser zu machen.“
Dellenbach wird seine Arbeit schwerpunktmäßig am Bundesstützpunkt Berlin-Hohenschönhausen verrichten und sich dort um die Betreuung der DSB-Nachwuchskaderathleten kümmern. Seine ersten wichtigen internationalen Einsätze hat der neue Nachwuchs-Bundestrainer bei den Junioren-Europameisterschaften in Patras/Griechenland (26. Juni bis 1. Juli) und den Youth Olympic Games in Buenos Aires (11. bis 18. Oktober).
„Natürlich ist es von uns allen das Ziel, in Tokio 2020 und in Paris 2024 Medaillen zu gewinnen. Auf dem Weg dorthin sind zahlreiche Wettkämpfe und es ist viel zu tun. Talent, Training und Zeit sind die Faktoren, um ein Champion zu werden, und ich glaube, dass in Deutschland im Nachwuchsbereich und in den Ländern sehr viel Potenzial ist“, so Dellenbach.
Wir stellen vor: den Bogenclub Villingen-Schwenningen
Bodenständiger Verein mit solider Perspektive
Der Bogenclub Villingen-Schwenningen hat sich in der Zwischenzeit nicht nur in der DSB-Hallen-Bundesliga etabliert, sondern es ist ein Verein, der in vielerlei Hinsicht in vorbildhafter Weise auf sich aufmerksam macht. Das Bogensport Magazin hat sich mit Jürgen Löchelt, dem ersten Vorsitzenden des Vereins unterhalten.
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Warum ein Finger über und zwei drunter?Eine Träumerei in Bezug auf den mediteranem Griff: von Steve Ruis
Ich verbringe viel Zeit damit, über Bogenschießen nachzudenken und, naja, darüber zu lesen. Ich las eines der letzten Bücher von Hugh Soar, als ich ein wenig ins Träumen kam. Dieses Buch erzählt die Geschichte des Bogenschießens, vor allem eines Langbogens, aber in der westlichen Tradition gibt es nicht viel mehr.
Anweisungen zum Bogenschießen waren schwer zu bekommen. Die Bücher Hugh stammen aus dem 15. Jahrhundert und später. Chinesische Quellen sind dem frühesten arabischen Buch sehr ähnlich, von dem ich weiß, dass es um 1500 datiert ist. Was also taten wir bevor es Buchhandlungen und Bücher für Bogenschützen zur Selbsthilfe gab?
Eine andere Träumerei
Ich stelle mir vor, dass die Dinge so waren wie in den meisten Gesellschaften. Kleine Jungen (und gelegentlich Mädchen) liefen herum und kümmerten sich um ihre Ältesten. Als ihre Väter in der Praxis Pfeile verloren, liefen kleine Jungen herum und machten Pantomime (schossen imaginäre Pfeile aus imaginären Bögen). Ein liebender Elternteil könnte einem Kind einen gebogenen Stock geben, an dem ein Stück Schnur als Spielzeug befestigt ist. Irgendwann wurde dem Kind ein bescheidener Bogen mit Pfeilen geboten, um es „auszuprobieren“.
Gab es Anweisungen oder war es hauptsächlich „Affen sehen, Affen machen“? In Kung-Fu-Filmen wurde die Anleitung vor langer Zeit von Kindern mit Stirnband, einem Grunzen und einer groben Neupositionierung des kindlichen Körpers und einem Befehl zum „Wiederholen“ gemacht. Ich kenne niemanden, aus der Geschichte der wirklich wusste, wie es ging.
Leute, die primitive Völker studieren, haben einige Einsichten, aber was in den letzten 60.000 Jahren getan wurde, (das wäre in etwa die Zeitperiode, in der die Existenz von Bögen und Pfeilen definiert ist) weiß niemand.
So, warum ist also der mediterane Griff „ein Finger über und zwei unter?“
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Bundesligafinale Bogen: Lisa Unruh: „Wir wollen ins Finale!“Als Nordzweiter zog der BSC BB-Berlin in das Bundesligafinale am 24. Februar in Wiesbaden ein. Das Team um die Olympiazweite Lisa Unruh geht als Mitfavorit in das Schießen und will bei der 21. Auflage des Wettbewerbs zum fünften Mal den Titel holen.
In der Vorrunde zeigten die Berliner wenig Schwächen und verloren von 28 Matches nur fünfmal: „Ein zweiter Platz ist eine sehr gute Ausgangsposition, und wir haben die vier Wettkampftage gut gemeistert und hatten Spaß“, zeigte sich Unruh zufrieden. Die 29-Jährige liebt den Wettkampf in der Bundesliga: „Es macht immer wieder sehr viel Spaß, als Team zu schießen und auch zu gewinnen. Ich finde die Bundesliga sehr wichtig.“
Zumal das Finale in Wiesbaden nicht nur sportlich ein echtes Highlight ist, sondern auch von der Aufmachung ganz groß aufgezogen wird: „Die Zuschauer können sich auf eine gute Show, viele spannende Matches und tollen Bogensport freuen“, macht Unruh Werbung für ihren Sport. Auch, weil der Ausgang nach ihrer Aussage sehr offen ist: „Jeder kann gewinnen in diesem Sport! Das macht es sehr schwer zu sagen, wer der Favorit ist.“ Um dann aber direkt danach die eigenen Ambitionen zu unterstreichen: „Das Ziel ist, ins Finale zu kommen und uns gut zu präsentieren.“
So, wie bei der kürzlich zu Ende gegangenen Hallen-WM in Yankton/USA, bei der sich Unruh an der Seite von Elena Richter (Berlin) und Michelle Kroppen (Ebersberg) die Goldmedaille sicherte. Richter holte sich zudem noch Einzel-Gold und hätte sicherlich nichts dagegen, wenn es in Wiesbaden erneut nach ganz oben aufs Treppchen ginge.
Tickets für das Bundesligafinale in der hessischen Landeshauptstadt gibt es in der Geschäftsstelle des Deutschen Schützenbundes (Lahnstraße 120, 65195 Wiesbaden), per E-Mail: tickets@dsb.de oder über Telefon: 0611/46 807 82. Das Finale wird live im kostenlosen Livestream bei www.sportdeutschland.tv übertragen.
Tex:t DSB, Foto: Eckhardt Frerichs