Bogen-WM in s’Hertogenbosch (NED)

Heute 9. Juni schwirrten die ersten Trainingspfeile bei der WM in s‘Hertogenbosch (10.-16. Juni), über das Wettkampffeld. Das Turnier beginnt morgen am 10. Juni -10:00 Uhr mit der Qualifikation, dann heißt es für die Deutschen Recurve Schützen „Alle ins Gold“. Der Compoundkader greift am Dienstag in das Geschehen ein.

Das Recurve-Damen-Team: Lisa Unruh ist mit Elena Richter die Routiniers im Team. Für Lisa ist es die 5. WM Teilnahme du für Elena bereits die 7. Michelle Kroppen ist mit 23 Jahren die jüngste im Team und ist zum 4. Mal bei einer WM dabei.

Das Recurve-Herren-Team: Florian Kahllund und Maximilian Weckmüller haben ebenfalls WM Erfahrung sie sind zum 4. Mal dabei. Cedric Rieger schnuppert zum 1. Mal WM Luft. Das gesamte Recurve-Team hat ein großes Ziel, die Teilnahme an den Olympischen Spielen.

Das Compound-Damen-Team: Alle drei sind alte Hasen, was große Wettkämpfe angeht. Kristina Heigenhauser und Janine Meißner starten zum 4. Mal bei einer WM und Velia Schall zum 3. Mal. Wir dürfen gespannt sein was bei dieser WM passiert.

Das Compound-Herren-Team: Sebastian Hamdorf ist mit 37 Jahren der Älteste im Team, es wird in Holland seine 3. WM Teilnahme werden. Marcus Laube hat wohl die meisten Bogenplätze in diesem Team gesehen. Er packt seinen Bogen zum 5. Mal bei einer WM aus. Marcel Trachsel geht mit einer Bestleistung von 704 Ringen in seine 2. WM.

Wir wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg vor den Scheiben und Alle ins Gold!

=Alle WM-Teilnahmen sind inklusive Nachwuchs-Weltmeisterschaften=

Bogen-WM: „Wir werden das Ding machen!“

Lisa Unruh und Florian Kahllund bilden das Traum-Duo im deutschen Bogensport. Zum einen sind sie seit Jahren die größten Konstanten mit dem Recurve-Bogen und konnten große Erfolge wie u.a. Olympia-Silber (Unruh 2016) oder EM-Gold (Kahllund 2014) feiern, zum anderen sind sie auch privat ein Paar. Wie sie über die WM in Herzogenbusch denken und wie ihr großes Ziel lautet, sagen sie im Interview.

Die WM ist nicht mehr weit weg. Was überwiegt? Die Vorfreude oder der Druck?

Unruh: „Druck ist sehr hinderlich bei so einer WM. Deshalb überwiegt klar die Vorfreude, denn wir haben jetzt so lange auf diese Woche hingearbeitet, dass es endlich Zeit wird, dass dieses Ereignis stattfindet.“

Die WM ist der wichtigste Wettkampf auch im Hinblick auf Tokio 2020. Wie geht ihr damit um? Was für Methoden/Strategien habt ihr, um den Druck in Leistung umzusetzen?

Kahllund: Das wichtigste ist, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Mit dem Fokus auf die Technik gerichtet, werden wir durch diese Woche gehen und uns gegenseitig unterstützen. Wir haben auch ein großes Betreuerteam vor Ort, sodass wir uns auch noch im Vorfeld und währendessen gut austauschen können.“

Lisa, du bist zuletzt in den Qualifikationen in Bukarest und Antalya in den Qualifikationen hinter deinem Leistungsvermögen geblieben. Warum war das so? Macht es dich nervös? Oder gehört diese Phase des Ausprobierens und mit hohen Umfängen einfach dazu?

Unruh: „Es macht mich sehr traurig, dass ich bisher nur im Training zeigen konnte, was in mir steckt. In Medellin zeigte sich ein Problem sehr deutlich, was auch schon vorher bestand, aber nur noch nicht in dieser Stärke. Das haben wir umgehend behoben, und ich musste meine Technik ein wenig umstellen. Das hat ein wenig Zeit in Anspruch genommen. Nun bin ich aber auf einem sehr guten Weg, und in Antalya hat es sich beispielsweise im Teamschießen auch schon gezeigt. Des Weiteren ist die Trainingsplanung klar auf die WM ausgerichtet. Ich werde alles geben, um unseren Traum von drei bzw. sechs Quotenplätzen zu erfüllen.“

Florian, du hattest extremen Druck aufgrund der internen Qualifikation und musstest um deinen WM-Platz kämpfen. Hat das „Körner“ gekostet oder zieht man daraus Stärke für die WM?

Kahllund: „Aufgrund des Qualifikationsmodus´ war mir schon vorher klar, dass es ungünstig für mich ausgehen könnte. Bei der ersten Qualifikationsetappe habe ich noch ganz gut geschossen, hatte danach während der zweiten Etappe aber ein paar schießtechnische Probleme. Ich bin froh, dass der Bundestrainer mir das Vertrauen geschenkt hat und mich trotzdem nominiert hat. Mittlerweile habe ich die Probleme wieder in den Griff bekommen und bin bereit für die WM.“

Ein Platz unter den besten Acht und somit drei Quotenplätze für Tokio 2020 ist das erklärte Ziel sowohl des Frauen- als auch Männer-Teams. Wie zuversichtlich seid ihr?

Unruh: „Wir haben in den letzten Wochen und Monaten sehr viel zusammen trainiert und Wettkämpfe geschossen. In der Zeit hat sich unsere Leistung gesteigert, was wir auch in Antalya zeigen konnten. Ich vertraue meinen Mädels voll und ganz, und wir werden das Ding machen.“

Das gleiche Ziel gab es auch vor Rio 2016. Damals ist das Unterfangen sehr knapp gescheitert. Vier Jahre später klappt es, weil?

Unruh: „Weil wir konsequent an der Beseitigung unserer Probleme von damals gearbeitet haben.“

War die Vorbereitung intensiver als in den Vorjahren? Nennt mal Zahlen?

Kahllund: „Wir haben unsere Pfeilzahlen sehr hochgefahren im Vergleich zu den Vorjahren. Seit November letzten Jahres  haben wir bis jetzt, im Zeitraum vor der WM, jeder 35.000 Pfeile geschossen. Wir trainieren ca. 40 Stunden die Woche mit einem freien Tag, obwohl wir da meistens noch eine Ausdauereinheit mit einbauen. 3x Krafttraining, 2x Ausdauer, tägliche Meditation und auch ab und zu Yoga in der Woche runden das Schießtraining ab. Seit Ende Oktober bis zur WM waren wir 111 Tage auf Lehrgängen und Wettkämpfen unterwegs, und diese fanden meistens im Ausland statt. Da wir leider keine 70m Halle in Deutschland haben, müssen wir im Winter in wärmere Gebiete bzw. in 70m Hallen im Ausland ausweichen.“

Was passiert in den letzten Tagen vor der WM? Woran wird noch gearbeitet, was wird gemacht?

Unruh: „Das Trainingspensum wird ein wenig heruntergefahren, damit wir ausgeruht in die WM starten können. Es wird nichts Besonderes mehr gemacht, einfach das, was wir immer machen weiter intensiviert.“

Der Teamgedanke scheint sehr ausgeprägt im DSB-Kader. Wie macht sich der bemerkbar, und ist er ein Vorteil gegenüber anderen Nationen?

Unruh: „Unser Team ist sehr harmonisch. Wir verstehen uns super und unterstützen uns gegenseitig. Sicherlich ist Harmonie immer von Vorteil, aber ob das ein Vorteil für die WM sein wird, wird sich dann am Ende zeigen.“

Bei der WM vor zwei Jahren habt ihr im Mixed die Silbermedaille gewonnen. Welche Bedeutung hatte der große Erfolg und ist er wiederholbar?

Kahllund: „Jeder Erfolg ist theoretisch wiederholbar, auch wenn es im Mixed-Team besonders schwer ist, da fast alle Teams auf einem sehr hohen Niveau schießen. Wir werden unser Bestes geben und versuchen, an unseren Erfolg in Mexico City anzuknüpfen.“

Wenn man euch vor die Wahl stellen würde: Einzelmedaille oder Platz acht mit dem Team – wofür würdet ihr euch entscheiden? 

Unruh: „Wir beide würden uns klar für das Team entscheiden, denn gemeinsamer Erfolg macht unheimlich Spaß. Aber es ist ja nicht ausgeschlossen, auch beides zu erreichen.“

Das deutsche Team in Herzogenbusch

Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Lisas Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger, Maximilian Weckmüller
Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Marc Dellenbach, Susanne Hentsch, Gregor Kuhn

Compound: Kristina Heigenhauser, Janine Meißner, Velia Schall, Sebastian Hamdorf, Marcus Laube, Marcel Trachsel
Betreuer: Holger Hertkorn, Harry Vohs

Text: DSB/Thilo von Hagen

Foto: Eckhard Frerichs

 

Bogensport international: Nach Herzogenbusch oder Berlin?
Bogensport-Fans haben in diesen Tagen die angenehme Qual der Wahl: Reisen Sie zur Bogen-WM ins benachbarte Herzogenbusch/NED (10. bis 16. Juni) oder besuchen Sie den Weltcup der weltbesten Compound- und Recurve-Schützen kurze Zeit später in Berlin (2. bis 7. Juli)?!
Foto: DSB / Michelle Kroppen, Lisa Unruh und Elena Richter sind natürlich sowohl bei der WM als auch beim Heim-Weltcup dabei.
Foto: DSB / Michelle Kroppen, Lisa Unruh und Elena Richter sind natürlich sowohl bei der WM als auch beim Heim-Weltcup dabei.

Zunächst geht es in Herzogenbusch um sehr viel: Bei der alle zwei Jahre stattfindenden WM wird zum einen natürlich um Medaillen in Einzel-, Mixed- und Teamwertung geschossen. Zum anderen werden aber auch 56 (!) olympische Quotenplätze für Tokio 2020 verteilt. Besondere Beachtung erfahren dabei die Team-Wettbewerbe mit dem olympischen Recurve-Bogen, denn in diesen erhalten die jeweils acht besten Nationen das Maximum von drei olympischen Startplätzen. Die Qualifikations-Wettkämpfe sind frei zugänglich, die Finals am 15./16. Juni sind ab 11,50 Euro pro Session (zwei Sessions am Tag) erhältlich.

Knapp zwei Wochen später besteht bereits die Möglichkeit, die frisch gekrönten Weltmeister und Medaillengewinner in Berlin live in Aktion zu erleben: Der Weltcup auf dem Maifeld (Qualifikation) und auf dem Lilli-Henoch-Sportplatz am Anhalter Bahnhof (Finalstadion) macht es möglich. Und natürlich hoffen alle deutschen Bogenfans, dass dann mit der WM zufriedene DSB-Athleten an der Schießlinie stehen, weil sich ihre WM- und Olympia-Träume erfüllt haben. Die Qualifikations-Wettkämpfe in Berlin sind kostenlos zu sehen, die Finals am 6./7. Juli sind ab 13,00 Euro (Tagesticket) erhältlich.

Und natürlich besteht für Bogen-Enthusiasten die Möglichkeit – das ist unsere Empfehlung – beide Top-Events zu besuchen…

Text: DSB Fotos:DSB – Eckhard Frerichs

 

Bogen-WM 2023: DSB erhält mit Berlin den Zuschlag
Großartige Nachrichten für alle Bogensport-Fans: Die Bogen-Weltmeisterschaft 2023 findet in Berlin statt. Diese Entscheidung fiel einstimmig auf der Präsidiums-Sitzung des Bogensport-Weltverbandes World Archery (WA) am vergangenen Wochenende in Herzogenbusch/NED. „Das ist großartig, Berlin ist definitiv bereit und reif für die WM“, zeigte sich Deutschlands Top-Schützin Lisa Unruh begeistert.
Foto: DSB / Berlin freut sich über die Bogen-WM 2023.
Foto: DSB / Berlin freut sich über die Bogen-WM 2023.

Die Bogen-WM in Berlin ist der Höhepunkt und die logische Folge der vergangenen Jahre der Strategie „DSB-Bogensport 2025“, die die kontinuierliche Entwicklung und Stärkung des Bogensports in Deutschland vorsieht: 2007 erfolgte mit der WM in Leipzig der Startschuss. Darauf aufbauend wird auf nationaler Ebene seit mehreren Jahren das Bundesligafinale groß aufgezogen, 2018 fand die Deutsche Meisterschaft im Freien auf dem Bowling Green, dem attraktivsten Platz, in Wiesbaden statt. 2019 ist der Bogensport Bestandteil von „Die Finals“, dem Wochenende der Deutschen Meisterschaften mit insgesamt zehn Sportarten in Berlin. Alle genannten Veranstaltungen wurden und werden umfassend in ARD & ZDF übertragen.

Seit 2017 richtet der Deutsche Schützenbund in der Sportmetropole Berlin einen Weltcup aus – in diesem Jahr vom 2.-7. Juli. 2020 ist zudem das letzte Olympia-Qualifikationsturnier für Tokio 2020 Bestandteil des Weltcups. DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels kommentierte: „Der WM-Zuschlag krönt unsere Anstrengungen zur Weiterentwicklung des Bogensports in Deutschland. Dies wäre ohne die starke Partnerschaft und erhebliche finanzielle Unterstützung durch das Land Berlin nicht möglich gewesen. Unser Dank geht daher nach Berlin und allen unseren Mitgliedern, die diese Bewerbung erst ermöglicht haben.“ Mit der WM in vier Jahren findet nach 1979 (Berlin) und 2007 (Leipzig) bereits zum dritten Mal eine Bogen-WM auf deutschem Boden statt.

Wir sind sicher, dass wir in Berlin eine Weltmeisterschaft von herausragender Qualität erleben werden.

Prof. Dr. Ugur Erdener, WA-Präsident

WA-Präsident und IOC-Vizepräsident Prof. Dr. Ugur Erdener sagte: „Die Auswahl starker Gastgeber für unsere wichtigsten Meisterschaften im nächsten olympischen Vierjahreszeitraum ist für den Erfolg des Bogensports bei den ersten Sommerspielen in Europa seit London 2012 von entscheidender Bedeutung. Wir sind sicher, dass wir in Berlin eine Weltmeisterschaft von herausragender Qualität erleben werden.“

Über die WM in Berlin nach Paris 2024

Die WM 2023 in der Sportmetropole Berlin wird – wie die in Kürze beginnende in Herzogenbusch (10.-16. Juni) – eine Quotenplatz-WM und somit das entscheidende Turnier auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2024 nach Paris. Berlins Sportsenator Andreas Geisel freut sich ebenfalls auf die WM-Ausrichtung: „Für die Sportmetropole Berlin ist die Vergabe ein großartiger Erfolg. Wieder findet ein internationaler Spitzensportevent bei uns statt. Wir freuen uns über das Vertrauen, das uns damit entgegengebracht wird. Berlin ist mit der Weltcup-Serie 2017-2020 bereits Bogensport-erprobt und somit bestens auf die Weltmeisterschaft 2023 vorbereitet.“

WA-Wahlen: Brokamp und Steffens gewählt

Neben der WM-Vergabe erzielte der DSB weitere Erfolge: DSB-Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp, seit 2011 Präsidiums-Mitglied der WA, wurde zum Vizepräsidenten des Weltverbandes gewählt. Sabrina Steffens ist neu gewähltes Mitglied im Kampfrichter-Komitee, nachdem sie diese Position im vergangenen Jahr bereits kommissarisch ausgeübt hatte. „Wir sind sehr froh, dass wir den Kongress unseres Bogensport-Weltverbandes so erfolgreich abschließen konnten und unsere beiden Kandidaten für diese wichtigen Positionen mit großer Mehrheit gewählt wurden. Ich freue mich, dass wir über die Mitgliedschaft in den verschiedenen Gremien der WA zukünftig weiterhin die Entwicklung des Bogensports an entscheidender Stelle mitgestalten können“, kommentierte Hans-Heinrich von Schönfels.

Text: DSB

Dr. Spot: Leser fragen – Experten antworten (3)

Beginnend mit der Ausgabe 2/2019 hatten unsere Leserinnen und Leser erstmalig die Gelegenheit, ihre Fragen rund um den Bogensport an unsere Expertinnen und Experten zu richten. Natürlich möchten wir diese überaus interessanten Inhalte auch unseren Online-Usern nicht vorenthalten. Deshalb werden wir in unregelmäßigen Abständen einige Fragen und Antworten auch auf unserer Homepage veröffentlichen.

Die Frage unseres Lesers:

Als Neuling frage ich mich, wie die ganz einfachen Pfeilauflagen, bei denen der Pfeil weder nach rechts, links oder unten Bewegung hat, schießtechnisch zu sehen sind. Eigentlich handelt es sich nicht um Auflagen, eher um Führungen. Der Pfeil kann doch eigentlich nur nach oben „rausgedrückt“ werden, durch den Widerstand der Feder. Oder sehe ich das falsch?

Wie kann ich als Schütze am besten damit umgehen? Einen Pfeil mit weichen Naturfedern nehmen und mich nicht weiter um das „Pfeil-Paradoxon“ kümmern?

Etwas ratlos,

Heinz L.

Andreas Lorenz antwortet:

Hallo Heinz,
ich nehme an, dass Sie bei Ihrer Frage von einem Recurve-Bogen ausgehen. 
Durch das Pfeil-Paradox – das durch das Lösen der Sehne durch die Finger der Sehnenhand ausgelöst wird – wird sich der Pfeil immer Richtung Mittelteil verbiegen, egal was für eine Pfeilauflage verbaut ist. 
Tatsächlich wird sich der Pfeil auf dem Weg aus dem Bogen (das zeigen Hochgeschwindigkeitsaufnahmen) nicht nur nach vorne und in sich seitlich stauchen (eben durch das Paradox), sondern in weitere Richtungen bewegen oder verbiegen: Dies ist durch andere Faktoren gegeben, zum Beispiel Nockpunkthöhe, Tiller (auch bei Holz- oder Langbögen) oder Spine des Pfeiles.
Einige koreanische Olympiasiegerschießen die Hoyt-Super-Rest: sie scheinen keine Clearance-Probleme zu haben! Ich hoffe, dass die Frage somit beantwortet wurde.

Sofern auch Sie eine Frage an unser Expertenteam haben

Kein Problem, schicken Sie Ihre Frage einfach an dr.spot@bogensport.de. Details zu unserer neuen Rubrik finden Sie auch unter diesem Link.

Generalprobe für die WM in ’s- Hertogenbosch

Weltcup Antalya: Es ist der letzte Wettkampf vor der WM in ’s-Hertogenbosch Niederlande (10.-16. Juni) Für die deutschen Recurve-Schützen: Katharina Bauer, Michelle Kroppen, Elena Richter, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger, Maximilian Weckmüller und Felix Wieser ist es der letzte Test für die WM. Für die Compound-Schützen ist es der entscheidende Wettkampf für die WM-Tickets.

Das gesamte Recurve-Team bereitete sich nach einer kurzen Erholungsphase mit einer speziellen Vorbereitung auf diesen WC vor, mit der Prämisse und in Blickrichtung WM. Es wurde die Ausrüstung (Tuning) nochmal überprüft und das Training wurde besonders mit wettkampfspezifischen Inhalten bestückt. Der WC in Antalya wird dem Bundestrainer und den Athleten zur leistungsorientieren Kontrolle dienen um beim Abschlusstraining vor der WM an den Erkenntnissen zu arbeiten.

Ähnlich geht das Compound-Team in Antalya an den Start. Doch zuerst muss die letzte Hürde der Qualifikation genommen werden. Der WC ist für die Compounder der zweite und entscheidende Teil der WM-Qualifikationsstufe. Erst danach stehen die beiden Teams fest. Somit ist nicht nur der extreme Druck durch internationale Konkurrenz vorhanden sondern auch aus den eigenen Reihen.

Um die WM-Teilnahme kämpfen in der Türkei: Kristina Heigenhauser, Velia Schall, Jennifer Wenzl, Marcus Laube, Leon Hollas, Marcel Trachsel und Sebastian Hamdorf

Dieser Weltcup wir schon einen kleinen Vorgeschmack auf die WM geben, denn die meisten Nationen werden in Antalya dabei sein um sich ebenfalls auf die wichtige WM und mit dem Blick auf die Quotenplätze vorzubereiten.

Als Trainer und Betreuer werden mit dabei sein: Recurve- Oliver Haidn(Foto), Natalia Butuzova, Susanne Hentsch, Gregor Kuhn, Compound -Holger Hertkorn (Foto)

Fotos: Eckhard Frerichs

Bogen-WM: Das deutsche Recurve-Team steht

Die Pfeile sind geschossen, der Recurve-Kader steht: Michelle Kroppen, Elena Richter, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller werden den DSB bei der Bogen-WM im niederländischen Herzogenbusch (10. bis 16. Juni) vertreten und um die Quotenplätze und Medaillenränge kämpfen.

Vorausgegangen war eine intensive Qualifikationsphase mit Maßnahmen in Kienbaum, Bukarest/Rumänien und Medellin/Kolumbien. „Die Qualifikationsphase hat den Schützen viel abverlangt, war aber auch eine notwendige Vorbereitung für die kommenden Aufgaben“, urteilte Bundestrainer Oliver Haidn. Während es bei den Frauen frühzeitig auf das Trio Kroppen, Richter und Unruh hinauslief, entbrannte bei den Männern ein harter Kampf um die drei WM-Plätze. Vor allem zwischen Felix Wieser und Kahllund ging es ganz „eng“ zu. Am Ende entschied sich Haidn für den routinierten Kahllund, der im Ranking zwar knapp hinter Wieser lag, aber in den Einzel-Wettkämpfen in Bukarest (2. Platz) und Medellin (9. Platz) jeweils stärkster DSB-Akteur war und in der kompletten Qualifikationsphase 134 Ringe mehr schoss. „Wir haben Florian in die Mannschaft genommen, weil er nicht nur viel Erfahrung bei Weltmeisterschaften aufweisen kann, sondern vor allem durch seine Stärke in Drucksituationen gerade auch in der Saison 2019 überzeugen konnte“, so Haidn.

Der Bundesausschuss Spitzensport schloss sich dem Nominierungsvorschlag von Haidn an, der das Sextett nun in Kurztrainingslagern in Berlin und Magstadt weiter auf die WM vorbereitet.

Insgesamt zeigte sich Haidn mit den Darbietungen seiner Auserwählten zufrieden: „Wir gehen mit einem tollen Team und Selbstvertrauen zur WM, sind uns aber bewusst, dass das internationale Niveau in 2019 nochmals gestiegen ist. Das haben der Grand Prix in Bukarest und der Weltcup in Medellin nochmals untermauert. Aber auch wir sind besser, als jemals zuvor und können und sollten uns noch steigern.“

Das WM-Team für den Compoundbogen wird erst nach dem Weltcup in Antalya/Türkei (20. bis 26. Mai) nominiert.

Ein weiteres Ergebnis der WM-Qualifikation ist die finale Besetzung des Bogenteams für die European Games in Minsk/Weißrussland (21. bis 27. Juni): Das für die WM nominierte Frauen-Trio wird ebenso am Start sein wie Cedric Rieger und die Compound-Schützen Janine Meißner und Marcel Trachsel.

Weiterführende Links

www.worldarchery.org
www.archery2019.com

Text:DSB
Bilder: Eckhard Frerichs

Dr. Spot: Leser fragen – Experten antworten (2)

Beginnend mit der Ausgabe 2/2019 hatten unsere Leserinnen und Leser erstmalig die Gelegenheit, ihre Fragen rund um den Bogensport an unsere Expertinnen und Experten zu richten. Natürlich möchten wir diese überaus interessanten Inhalte auch unseren Online-Usern nicht vorenthalten. Deshalb werden wir in unregelmäßigen Abständen einige Fragen und Antworten auch auf unserer Homepage veröffentlichen.

Die Frage unseres Lesers:

Darf ich nach der Bogenkontrolle im laufenden Wettkampf noch den Pfeilsatz wechseln, weil zum Beispiel Wind einsetzt und der zweite Pfeilsatz mit kleineren Federn besser geeignet ist?

Sabrina Steffens antwortet:

Ja, nach dem Regelwerk des DSB darf der Pfeilsatz in jeder Bogenart und bei allen Wettkämpfen während des Wettkampfs gewechselt werden. Allerdings müssen alle Pfeile innerhalb einer Passe gleich sein, und alle im Wettkampf voraussichtlich verwendeten Pfeile müssen dem Kampfrichter bei der Gerätekontrolle vorgezeigt werden.

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Dr. Spot: Leser fragen – Experten antworten (1)

Beginnend mit der Ausgabe 2/2019 hatten unsere Leserinnen und Leser erstmalig die Gelegenheit, ihre Fragen rund um den Bogensport an unsere Expertinnen und Experten zu richten. Natürlich möchten wir diese überaus interessanten Inhalte auch unseren Online-Usern nicht vorenthalten. Deshalb werden wir in unregelmäßigen Abständen einige Fragen und Antworten auch auf unserer Homepage veröffentlichen.

Die Frage unseres Lesers:

Wie kann man die Bogenschulter unten halten (in einer stabilen Stützposition fixieren) bzw. verhindern, dass die Bogenschulter beim Auszug hoch kommt?
Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Lis Unruh antwortet:

Das ist eine sehr gute Frage, die mehrere Schritte erfordert. Zunächst muss die Basis geschaffen werden. Dabei ist es wichtig, die Bogenhand, Bogenschulter und Zugschulter in eine Linie zu bringen, damit die biomechanischen Eigenschaften des Körpers perfekt ausgenutzt werden. Das bedeutet, dass man diese Schulterposition ohne viel Kraftaufwand halten kann. Um zu kontrollieren ob die Bogenschulter richtig in der Linie steht, ist es ratsam, dass der Trainer schräg hinter dem Schützen steht und das prüft. Sollte man keinen Trainer haben, kann man zur Hilfe eine Kamera über den Körper positionieren.

Um diese Schulterposition stabil in Linie zu halten, zieht man die Bogenschulter mit dem Eindrehen in die Linie nach unten hinten. Das verhindert ein Hochwandern der Schulter während des Auszugs. Dabei ist der Deltamuskel aktiv und es ist sehr wichtig keine Spannung im Trapezmuskel aufzubauen, was leider viele verwechseln.

Wenn man eine stabile Schulterposition gefunden hat ist es wichtig, eine gute Spannung in den kompletten Schultergürtel aufzubauen und im Endzug die Spannung Stück für Stück zu erhöhen. Das bedeutet, man drückt in Richtung Bogen genauso viel wie man auch zieht.
Die Spannung sollte im Oberarm und im Deltamuskel zu spüren sein. Nach dem Abschuss bleibt die Spannung aufrecht solange der Bogen noch ausschwingt.

Liebe Grüße
Lisa

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„Para-Archery European Cup Finals”

Das Debüt startet in Wiesbaden

Das erste paralympische Bogen- Europacupfinale wird vom Deutschen Schützenbund (DSB) ausgerichtet. Das Halbfinale und das Finale finden am 17. und 18. August 2019 in Wiesbaden (GER) statt. Das Bowling Green war schon die Final- Arena der Deutschen Meisterschaft 2018. Nun wird dieser Platz erneut eine perfekte Kulisse für ein großes Bogen-Event werden. Natürlich geht so eine Großveranstaltung nicht ohne Unterstützung. „Aktion Mensch“, das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden haben Zuschüsse zugesagt.

Die vier bestplatzierten Bogenschützen (Einzel und Mannschaft) die am Ende der beiden Vorrunden, die in Olbia (ITA) 29.April – 05. Mai und Nove Mesto nad Metuji (CZE) 06.-14. Juli stattfinden, werden zum großen Finale um Medaillen und Titel nach Wiesbaden eingeladen. Dieser Wettbewerb ist für gemischte Teams und Einzelschützen in den Disziplinen W1, Recurve Open und Compound Open vorgesehen.

Foto:Eckhard Frerichs