
Recurve Team Frauen: Kein Rhythmus, kaum Zehner
Das deutsche Trio ging als Favorit in das Finale, hatte es sich auf Position drei der Qualifikation vorgeschossen und die Teams aus Großbritannien, Japan und vor allem Südkorea besiegt. Die Italienerinnen erreichten in der Qualifikation zwar nur den 13. Platz, räumten dann jedoch mit China, Indien und Taiwan die Nummer vier, fünf und eins der Qualifikation aus dem Weg und hatten somit eindrucksvoll ihre Qualitäten unter Beweis gestellt.
Team-Quotenplatz für Tokio, Sieg gegen Korea im Halbfinale und nun im Goldfinale: Ich würde sagen, ein toller Erfolg!
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kamen die deutschen Schützinnen in das Stadion (Kroppen: „Hier einzulaufen, war noch etwas ganz anderes als in einem anderen Land.“) und pünktlich zum ersten Schuss kam die Sonne hervor. Als Richter mit einer perfekten Zehn den Wettkampf einläutete, schien das Feld bereitet. Doch es war für lange Zeit der einzige deutsche Höhepunkt im Finale – erst im 16. Schuss sollte wieder die Höchstwertung erreicht werden. Zwischendrin gab es Neuner-, Achter- und Siebener-Wertungen. Kroppen war auch unmittelbar nach dem Finale noch etwas ratlos: „Wir waren gut vorbereitet, haben im Einschießen sehr gut geschossen. Am Anfang haben wir nicht so richtig die Mitte gefunden, es hat einfach nicht sollen sein.“ In Satz eins wurden die Punkte mit 52-52 noch geteilt, in Satz zwei geriet das deutsche Trio nach einem 49-55 mit 1-3 in Rückstand. Als das Team mit dem Rücken zur Wand stand – zur Halbzeit des dritten Satzes hieß es 25-28 – flogen durch einen Aufschrei des Publikums begleitet, darunter auch die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Franziska Giffey, die Pfeile von Richter und Kroppen in die Zehn. Unruh konnte jedoch keine Höchstwertung nachlegen, sodass den Italienerinnen drei Neuner zum Satzgewinn und Gold-Triumph reichten. Richter sagte nach dem Finale: „Durch die Aufregung sind wir vielleicht etwas zögerlicher gewesen, als man es sich gewünscht hätte. Wir müssen es zukünftig schaffen, auch mit einem schlechteren Gefühl, die Pfeile in die Mitte zu jagen.“

Bundestrainer Oliver Haidn analysierte in der Mixed Zone gewohnt zielsicher: „Leider kamen nach der Zehn zwei Achter hinterher, das gab Michelle und Lisa nicht die Sicherheit, die sie brauchten. Man muss anerkennen, dass die Italienerinnen sehr locker drauflos geschossen und ihre Pfeile ins Gold platziert haben, zwar nicht hochklassig, aber viele Neuner. Und das reicht in einem Finale oftmals. Das ist uns nicht gelungen, deswegen sind wir auf der einen Seite enttäuscht, auf der anderen Seite haben wir beim Heim-Weltcup eine Silbermedaille gewonnen. Und der Weg in das Finale war sehr gut umgesetzt. Aber unmittelbar nach dem Match wurmt einen die Niederlage natürlich.“
Nach dem Gewinn des Team-Quotenplatzes für Tokio 2020 bei der Weltmeisterschaft in Herzogenbusch/NED feierte das DSB-Trio beim Heim-Weltcup nun den nächsten großartigen Erfolg. Richter fasste das folgendermaßen zusammen: „Mein Freund hat mir heute Vormittag noch gesagt, wenn ihm das einer vor fünf Jahren gesagt hätte, Team-Quotenplatz für Tokio, Sieg gegen Korea im Halbfinale und nun im Goldfinale, hätten wir das nicht geglaubt. Ich würde sagen, ein toller Erfolg!“
Viel Zeit zum Feiern und Ausruhen, bleibt den deutschen Schützinnen jedoch nicht. Bereits am Dienstag, 9. Juli, geht es weiter, dann fliegen sie nach Tokio zum Test-Event für die Olympischen Spiele. Und dort können Kroppen, Richter und Unruh unter Beweis stellen, dass mit ihnen auch am Ort der Olympischen Spiele im nächsten Jahr zu rechnen sein wird.
Die Medaillengewinner der Recurve-Wettbewerbe
Team Frauen: Gold Italien, Silber Deutschland, Bronze Südkorea
Team Männer: Gold Türkei, Silber Ukraine, Bronze USA
Einzel Frauen: Gold San An/KOR, Silber Ina Jeon/KOR, Bronze Ya-Ting Tan/TPE
Einzel Männer: Gold Mete Gazoz/TUR, Silber Jaehyeon Bae/KOR, Bronze Mauro Nespoli/ITA
Mixed: Gold Südkorea, Silber Moldawien, Bronze Italien
Nach den Entscheidungen in den Einzeln stehen mit San An/KOR und Kim Woojin/KOR die beiden letzten der 28 Teilnehmer am Weltcupfinale in Moskau/RUS (6./7. September) fest.
Das deutsche Team in Berlin
Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Elisa Tartler, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger, Jonathan Vetter, Maximilian Weckmüller
Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Marc Dellenbach, Tobias Richter
Compound: Kristina Heigenhauser, Velia Schall, Jennifer Wenzl, Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel
Betreuer: Holger Hertkorn, Harry Vohs
Text:DSB

Mixed: Im Viertel- bzw. Achtelfinale ist Schluss
Lisa Unruh und Max Weckmüller bildeten das Recurve-Mixed, Kristina Heigenhauser und Marcus Laube das bei den Compoundern. Das Recurve-Duo begann den Morgen zunächst souverän und schaltete im Achtelfinale Einzel-Weltmeister Brady Ellison und dessen junge Partnerin 6:0 aus. Danach schien Moldawien ein machbarer Gegner zu sein, doch das deutsche Duo unterlag in drei Passen mit einem Ring und konnte zwischendurch nur durch ein 39-24 (!) auf 2-4 verkürzen. „Es ist schade! Es wäre eine Ehre gewesen, beim Heim-Weltcup um die Medaillen mitzuschießen – das war unser Ziel“, sagte Weckmüller im Anschluss.
Eine Runde eher war für das Compound-Duo Schluss, das gegen die etablierten Dänen Hansen/Jensen mit 141-146 den Kürzeren zog. Entscheidend war die zweite Passe, in der das DSB-Duo lediglich 34 Ringe schoss und somit drei weniger als der Gegner. Der Disziplinverantwortliche Holger Hertkorn sagte: „Die Dänen sind stark einzuschätzen, und um sie zu schlagen, hätte es eine Top-Leistung gebraucht.“

ARD & ZDF berichten ausführlich von den Finaltagen
Somit schießen „nur“ drei deutsche Teams am Anhalter Bahnhof um die Medaillen. Dies ist mit Abstand das beste Abschneiden beim Heim-Weltcup, nachdem es bei den ersten beiden Auflagen mit Bronze für die Compound-Männer (2017) und Silber für Lisa Unruh (2018) jeweils nur eine deutsche Finalbeteiligung gab. Die Medaille ist 2019 bereits sicher, denn das Trio Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh steht im Goldfinale gegen Italien. Zudem kämpfen beide Compound-Teams gegen die USA um Bronze. Wer sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen möchte, sollte sich an der Tageskasse die Karten sichern. Zudem übertragen ZDF und ARD ausführlich in ihren Sport Extra-Sendungen. Das ZDF plant am Samstag, 6. Juli, zwei 10-Minuten-Beiträge um 13.00 Uhr und 16.15 Uhr, die ARD berichtet am Sonntag, 7. Juli, 15 Minuten lang ab 13.40 Uhr vom Goldfinale der Recurverinnen (Zeiten können sich ggf. verschieben). Alle Finals werden live und kostenfrei auf YouTube gestreamt – Bogensport satt am Wochenende!
Der „deutsche“ Zeitplan für die Finals
Compound-Entscheidungen am Samstag, 6. Juli (9.30 Uhr bis 15.00 Uhr) mit den Bronzematches GER – USA (Frauen) um 9.30 Uhr sowie GER – USA (Männer) um 10.26 Uhr.
Recurve-Entscheidungen am Sonntag, 7. Juli (9.30 Uhr bis 15.00 Uhr) mit dem Goldfinale GER – ITA um 9.55 Uhr
Das deutsche Team
Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Elisa Tartler, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger, Jonathan Vetter, Maximilian Weckmüller
Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Marc Dellenbach, Tobias Richter
Compound: Kristina Heigenhauser, Velia Schall, Jennifer Wenzl, Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel
Betreuer: Holger Hertkorn, Harry Vohs
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Großer Erfolg für drei DSB-Teams beim Bogen-Weltcup in Berlin: Die Recurve-Frauen stehen nach einem Halbfinalsieg über Korea am Sonntag, 7. Juli, im Goldfinale, die Compound-Frauen und -Männer greifen einen Tag vorher nach der Bronzemedaille. In den Einzelentscheidungen verpassten die deutschen Bogenschützen die Medaillen-Matches. Tickets für die Finals am Anhalter Bahnhof gibt es an der Tageskasse.
Recurve: Frauen-Trio greift nach Gold

Was für eine Dramatik mit Happyend auf dem Maifeld: Im Stechen behielt das Frauen-Trio Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh mit 26-21 gegen Top-Favorit Südkorea die Oberhand und siegte 5-4. Dabei hatte Richter bei extrem böigem Wind nur eine Sechs vorgelegt, ohne zu wissen, dass ihre Konkurrentin nur eine Vier auf die Scheibe brachte. Kroppen und Unruh stellten mit zwei Zehnern den Erfolg sicher: „Das war super, dass die Beiden dann die Zehner hinten draufgenagelt haben“, war Richter erleichtert.“ Im Finale wartet nun – etwas überraschend – Italien als Gegner, das sich gegen Weltmeister Taiwan durchsetzte: „Die können auch schießen, kochen aber auch nur mit Wasser“, sagte Kroppen. Und Unruh ergänzte: „Wir wollen die Stimmung mitnehmen, die Spannung halten und schön schießen.“ Zuvor hatte das deutsche Trio seine Nervenstärke unter Beweis gestellt, denn sowohl im Achtel- als auch im Viertelfinale wurden Rückstände gegen Großbritannien und Japan gedreht. Bundestrainer Oliver Haidn war zufrieden, „unser Soll war eindeutig, am Anhalter Bahnhof zu schießen.“
Die Männer enttäuschten dagegen in ihrem Achtelfinalmatch gegen die Türkei, das sie im Shootoff (21-23) mit 4-5 verloren. Danach fand Haidn deutliche Worte: „Das Abschneiden ist enttäuschend. Ich hoffe, dass die Männer das Signal erkennen, was zu tun ist. Das ist nämlich klar, aber es zu wollen und zu investieren und für ein Jahr alles hintenanzustellen, diese Entscheidung muss jeder für sich treffen. Ohne das wird es nicht möglich sein, beim finalen Olympia-Qualifikationsturnier im nächsten Jahr zu bestehen.“
Die Einzelentscheidungen am Wochenende (Tickets unter Ticketmaster.de und an der Tageskasse) finden zwar ohne deutsche Beteiligung statt, dennoch gab es positive Auftritte auf dem Maifeld zu sehen. Lisa Unruh siegte in der dritten Runde und im Achtelfinale, in dem sie gegen die Koreanerin Dasomi Jung für ein absolutes Highlight sorgte. Nach fünf Sätzen hieß es 5-5, sodass ein Stechen über den Sieg entscheiden musste. Unruh legte ein X, eine zentrale Zehn vor, doch die Koreanerin konterte mit exakt der gleichen Wertung. Ein zweiter und entscheidender Stechschuss musste entscheiden, in dem die Berlinerin abermals das Zentrum traf und ihre Gegnerin um drei Ringe überbot: „Das war auch für mich spannend. Ich habe zwei geile Pfeile geschossen.“ Im Viertelfinale wartete mit der erst 18-jährigen San An ein koreanisches Super-Talent, das sich 6-0 durchsetzte und dabei sieben von neun Pfeilen in die Zehn platzierte. „Sie hat sehr stark geschossen, auch wenn es in der ersten und letzten Passe nur ein Ring Unterschied war. Ich bin sehr zufrieden, meine Schüsse waren gut, und ich bin persönlich weitergekommen.“ Elena Richter und Elisa Tartler schieden im Achtelfinale gegen eine Südkoreanerin (2-6) bzw. Spanierin (3-7) aus, konnten mit Platz neun aber zufrieden sein. Dies traf auf die WM-Vierte Michelle Kroppen nicht zu, denn nach einem 5-6 gegen die Spanierin Galisteo (Kroppen schoss die schwächere Neun im Stechschuss) blieb nur Platz 17.
Die deutschen Recurve-Männer verabschiedeten sich früher aus dem Turnier. Florian Kahllund und Jonathan Vetter belegten nach Drittrunden-Niederlagen gegen Wei/CHN (3-7) bzw. Requa/USA (5-6 im Stechen) den 17. Platz. Wobei vor allem Junior Vetter sein großes Potenzial andeutete und konstant starke Pfeile setzte. Bereits in der zweiten Runde hatte er den Weltranglisten-Dritten Steve Wijler/NED bezwungen und war dementsprechend zufrieden: „Meine Matches waren beide gut, ich musste zweimal ins Stechen. Einmal hatte ich Glück, einmal Pech. Mich ärgert es nur, dass mein Pfeil beim zweiten Stechen so weit weg war (eine Acht, Anm. d. Red.). Ich bin zufrieden, und es war schön. Die Qualität der Schützen ist auch bei den Junioren da, aber nicht in dieser Masse.“ Haidn lobte die beiden Youngster Vetter und Tartler explizit: „Johnny und Elisa haben eine tolle Performance gezeigt, da schauen wir hoffnungsvoll in die Zukunft.“
Compound: Beide Teams im Bronzefinale
Auch im nicht-olympischen Compound-Bereich gab es Grund zum Jubel: Beide Teams qualifizierten sich für das Bronzematch, in dem jeweils die USA der Gegner ist. Die Frauen mit Kristina Heigenhauser, Velia Schall und Jennifer Wenzl verloren ihr Halbfinale deutlich gegen Großbritannien (221-227), nachdem sie im Viertelfinale ganz stark schossen und die favorisierten Niederländerinnen 224-223 bezwangen. Das Männer-Trio Lars Klingner, Marcus Laube und Marcel Trachsel lieferte sich ein „heißes“ Halbfinale mit den Franzosen, um am Ende mit 229-231 zu unterliegen. Im Viertelfinale gelang ein souveränes 230-227 über Indien. Holger Hertkorn, Disziplinverantwortlicher, sagte: „Ich bin zufrieden, auch wenn durchaus mehr drin war. Aber zwei Finals konnten wir im Vorfeld nicht erwarten.

Im Einzel gingen sechs DSB-Compoundschützen am Vormittag des zweiten Tages der Ko-Runde an den Start, aber auch sie schafften es nicht, einen Einzel-Athleten in das Finale zu bekommen. Marcel Trachsel schied als bester Deutscher im Achtelfinale aus und wurde Neunter, er unterlag dem ehemaligen Weltranglisten-1. Stephan Hansen aus Dänemark mit 142-144. Eine Runde eher erwischte es ein deutsches Quintett mit Marcus Laube, Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Kristina Heigenhauser und Velia Schall (alle 17. Platz), die zum Teil gegen die absolute Welt-Elite antreten mussten. So unterlag Klingner dem Weltranlisten-1. Mike Schloesser/NED 140-145, Schall verlor gegen die Vorjahressiegerin Sophie Dodemont/FRA 135-141, Laube zog gegen den Weltranglisten-3. Braden Gellenthien/USA 143-144 den Kürzeren. Anschließend sagte er: „Es war nicht so windig, und das macht es den Top-Athleten deutlich leichter, ihre Normalform abzurufen. Vielleicht war das der Knackpunkt. Ich bin nicht unzufrieden, ein Ring gegen Braden ist keine Schande.“
Das deutsche Team
Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Elisa Tartler, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger, Jonathan Vetter, Maximilian Weckmüller
Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Marc Dellenbach, Tobias Richter
Compound: Kristina Heigenhauser, Velia Schall, Jennifer Wenzl, Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel
Betreuer: Holger Hertkorn, Harry Vohs

Wie in den vergangenen Jahren, sind diese online einzusehen ebenso wie die Teilnehmerliste, der Zeitplan und die Ausschreibung.
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Text: DSB

Recurve: Geburtstagskind Richter beschenkt sich selbst
Die beiden „Routiniers“ Richter und Unruh trieben es dabei auf die Spitze. Beide lagen in ihren Zweitrundenmatches mit 1-5 zurück und drohten somit frühzeitig auszuscheiden. Geburtstagskind Richter (30 Jahre) griff gegen die junge US-Amerikanerin Gnoriega nach einem bewährten Mittel: „Nach dem 1-5 habe ich mir die Seite in meinem Notizbuch aufgeschlagen, wo ich mir Dinge aufgeschrieben habe, an denen ich mich orientiere.“ Danach lief es besser, wie auch bei Unruh, die 50 Meter links von Richter stand und sich gegen die Ukrainerin Trapeznikova zurückkämpfte: „Das Match ist bei 1-5 noch nicht vorbei. Ich kam heute nicht so gut klar mit dem Wind, habe mal zu viel, mal zu wenig angehalten.“ Mit 9-7 siegte Richter im Stechschuss, bei Unruh hieß es 9-8. „Ich verspüre Erleichterung und Freude“, sagten Unruh und Richter unisono, „und heute Abend gibt es sicherlich ein Stück Kuchen.“
Das haben sich auch Michelle Kroppen und Elisa Tartler verdient. Denn beide siegten in ihren Matches 6-2 gegen Gegnerinnen aus Großbritannien (Kroppen) und den USA (Tartler). Dabei zeigte vor allem Tartler mit Passen von 29 und 28 ihr großes Potenzial, auch wenn sie mächtig aufgeregt war: „Ich lag in dem Match zwar 4-0 vorne, aber ich habe gemerkt, wie mein Puls geschlagen hat, ich habe ihn fast schon gehört. Aber wenn man mit sich selbst spricht und sich denkt ,du hast das geübt, du machst das, was du jeden Tag im Training machst‘ und dann auf das vertraut, was man trainiert hat, dann klappt das.“
Heute Abend gibt es sicherlich ein Stück Kuchen!
Für einen regelrechten Paukenschlag sorgte Weltcup-Debütant Jonathan Vetter. Der 18-Jährige zeigte keinerlei Ängste vor dem niederländischen Weltranglisten-3. Steve Wijler und bezwang diesen im Stechschuss mit einer besseren Acht. Bereits im Match, in dem Vetter immer vorne lag (2-0, 4-2, 5-3) zeigte der Youngster seine Klasse. Anschließend sagte er: „Da das jetzt mein erstes Jahr auf 70 Meter ist, fehlt mir natürlich noch Erfahrung, aber ich denke, sobald ich zwei Jahre auf dieser Distanz bin, ist das auch vorüber. Mit dem Sieg über Wijler bin ich ganz zufrieden (lacht).“
Neben Vetter steht mit Florian Kahllund ein zweiter DSB-Mann in der dritten Runde. Nach einer schwachen Qualifikation steigerte sich der Fockbeker und setzte sich in seinem Match dank einer konstanten Leistung 6-2 gegen den Belgier Adriaensen durch. Anschließend sagte er: „Gestern hat der Wind von links kleine Fehlerchen zu großen werden lassen. Heute habe ich es besser gemacht und bin zufrieden.“
Dies traf nicht auf Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller zu. Beide WM-Teilnehmer verabschiedeten sich als 33. aus dem Einzelwettbewerb, Weckmüller war ehrlich: „Er hat auch nicht gut geschossen, es war machbar. Deswegen ist es frustrierend, Platz 33 ist nicht mein Anspruch.“

Compound: Nur Jennifer Wenzl ist nicht mehr dabei
Für die Compound-Schützen war es ein ziemlich entspannter Tag. Aufgrund der guten Leistungen von der Qualifikation genossen Marcus Laube, Marcel Trachsel und Kristina Heigenhauser Freilose. Somit mussten nur Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Velia Schall und Jennifer Wenzl auf die Schusslinie. Von dem Quartett zog nur Wenzl, die in Berlin erst ihren zweiten Weltcup schoss, den Kürzeren. Gegen die Britin Susan Corless lief sie ständig einem Rückstand hinterher, glich diesen in der vorletzten Passe aus (99-99), um dann mit zwei Sechsern doch zu unterliegen (120-125). „Ich habe mir vor der letzten Passe gedacht, jetzt habe ich aufgeholt, und das schaffe ich. Dann kommt der Kopf, und dann war es vorbei. Deswegen bin ich natürlich schon enttäuscht“, so die 21-Jährige, die ihre Aufregung nicht verbarg: „Das war alles neu und groß, und die Aufregung war viel größer als bei einem normalen Wettkampf.“
Erfolgreicher agierten Klingner (143-139 vs. Orosz/HUN), Schall (134-129 vs. Damsbo/DEN) und Hamdorf (141-140 vs. Hernandez/ELS). „Es war heute nicht ganz so windig, was gut für mich war, weil ich etwas Schulterprobleme habe. Ich habe die Windpausen besser genutzt als mein Gegner und habe von meinem guten Start profitiert“, erklärte Hamdorf, der nun auf den Türken Suleyman Araz trifft: „Die Türken sind gute Knipser, aber bei diesen Bedingungen ist alles möglich.“ Auch Klingner und Schall bekommen es mit ganz harten Gegnern zu tun: Der Weltranglisten-1. Mike Schloesser (NED) und Vorjahres-Siegerin Sophie Dodemont warten morgen.
Das deutsche Team
Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Elisa Tartler, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger, Jonathan Vetter, Maximilian Weckmüller
Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Marc Dellenbach, Tobias Richter
Compound: Kristina Heigenhauser, Velia Schall, Jennifer Wenzl, Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel
Betreuer: Holger Hertkorn, Harry Vohs
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- Alle Infos und Tickets zum Weltcup in Berlin
- Der Weltcup in Berlin auf der WA-Seite
- Alle Finals live auf YouTube
- Text:DSB

Recurve: Frauen gut, Männer durchwachsen
Wenn bei den weltbesten Schützen reihenweise Pfeile in die fünf, sechs oder sieben einschlagen und die Qualifikationssieger 654 Ringe (Männer) bzw. 649 Ringe (Frauen) erzielen und damit um 40 bis 50 Ringe unter Standard sind, dann zeigt das die schwierigen Bedingungen. In der Qualifikation wurden die Windsäcke gebläht und die Windfähnchen tanzten an den Scheiben. Da bedarf es viel Routine, wie Bundestrainer Oliver Haidn sagt: „Die Schwierigkeit ist, dass der Wind sehr böig ist und die Athleten keine klare Rückmeldung von den einzelnen Schüssen erhalten. Jeder Schuss muss neu justiert werden, und trotzdem fallen Böen unmittelbar in den Schuss hinein. Da braucht man viel Erfahrung, aber auch viel Mut und Entschlossenheit, um die schmalen Zeitfenster zu finden und zu nutzen.“ Dies gelang Lisa Unruh am besten. Die Olympia-Zweite hatte zuletzt nicht die Wunsch-Ergebnisse erzielt, zeigte nun aber ihre ganze Klasse. Mit 633 Ringen belegte sie Platz acht, ringgleich mit der Koreanerin Dasomi Jung, der sie im Stechen mit 7:9 unterlag. Da auch Elena Richter (10. Platz, 628 Ringe) und Michelle Kroppen (11. Platz, 626 Ringe) gut „unterwegs“ waren, platzierte sich das WM-Trio auf Platz drei in der Teamwertung. Auch Elisa Tartler rangierte nach acht Passen aussichtsreich, dann warfen sie eine 44-er und 41-er Passe zurück, am Ende landete sie auf Platz 27 (603 Ringe): „Die Damenmannschaft hat sich sehr gut präsentiert“, zeigte sich Haidn dementsprechend zufrieden.
Das traf auf die Männer nicht zu. Maximilian Weckmüller landete mit 633 Ringen als Bester des Quartetts auf Platz 21, Cedric Rieger (31. Platz und 629 Ringe), Jonathan Vetter (48. Platz und 619 Ringe) und Florian Kahllund (60. Platz und 610 Ringe) folgten. Vor allem Kahllund erwischte es in den letzten beiden Passen mit zweimal 44 Ringen voll, als Team landeten die Männer auf Rang acht: „Wir sehen leider bei den Herren, dass sie ihre durchaus guten Leistungen zu Saisonanfang wiederholt nicht bestätigen konnten. Wir benötigen einfach mehr Profis an der Schießlinie, die einfach unter schwierigsten Bedingungen trainieren und auch bestehen können“, wiederholte Haidn damit seine Forderung an das „starke“ Geschlecht.
Am 3. Juli beginnt die Ko-Phase, und damit die heiße Phase des Weltcups. Dann sind die Qualifikationsergebnisse Makulatur, dann fragt keiner mehr nach, wie das Wetter am Vortag war.
Wahrscheinlich hätte ich auch einen Handstand machen können und hätte trotzdem getroffen!
Compound: Männer-Team erstmals auf Platz 1
Genau umgekehrt lief es mit dem Compound-Bogen. Die Männer schossen ganz stark und krönten die Qualifikation mit Platz eins in der Team-Wertung. „Als Nummer eins aus der Qualifikation zu gehen, ist für mich ein Novum. Das haben sie sich erkämpft und verdient, mal gucken, was sie daraus machen“, war der Disziplinverantwortliche Holger Hertkorn aus dem Häuschen. Marcus Laube als Dritter (689 Ringe) und Marcel Trachsel als Sechster (685 Ringe) waren die Garanten für den Heim-Coup, die dafür auch mit einem Freilos für die ersten zwei Runden in der Ko-Phase belohnt wurden. Laube schoss bei weiterhin schwierigen Bedingungen keine seiner zwölf Passen unter 56 Ringen und hatte neben seinem Können auch das notwendige Quäntchen Glück auf seiner Seite: „Das Release ging immer zur richtigen Zeit auf, der Wind hat die Pfeile reingedrückt. Wahrscheinlich hätte ich auch einen Handstand machen können und hätte trotzdem getroffen. Das war ein toller Tag.“ Auch Trachsel schoss bis auf eine Passe (52) sehr konstant, Lars Klingner (34. Platz, 668 Ringe) und Sebastian Hamdorf (39. Platz, 663 Ringe) kamen dagegen nicht so gut klar. Der Turnierstart ist geglückt, mehr aber auch nicht, wie Laube betont: „Die Nummer eins als Team ist atemberaubend, aber es ist leider nur eine Qualifikation. Man hat dadurch einen vermeintlich leichteren Gegner, aber schießen können sie alle. Und die Bedingungen können sich ändern, viel passiert ist noch nicht.“

Dies gilt auch für die Compound-Frauen, die schwer mit dem Wind zu kämpfen hatten. Kristina Heigenhauser machte dies am besten und wurde am Ende 19. (649 Ringe) und erhielt ein Freilos für die erste Ko-Runde, Velia Schall hatte als 35. (615 Ringe) mächtig zu kämpfen – sie brachte sogar zweimal ihren Pfeil nicht in die Wertung. Und Jennifer Wenzl schoss bei ihrer zweiten Weltcup-Teilnahme 612 Ringe (37. Platz). „Bei den Damen lief es nicht so gut, sie sind selber nicht zufrieden“, urteilte Hertkorn über sein Frauen-Trio, das als Team Siebter wurde.
Das deutsche Team
Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Elisa Tartler, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger, Jonathan Vetter, Maximilian Weckmüller
Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Marc Dellenbach, Tobias Richter
Compound: Kristina Heigenhauser, Velia Schall, Jennifer Wenzl, Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel
Betreuer: Holger Hertkorn, Harry Vohs
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- Alle Infos und Tickets zum Weltcup in Berlin
- Der Weltcup in Berlin auf der WA-Seite
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Text: DSB
Die deutschen Bogensportler sind im Dauereinsatz, ein Höhepunkt jagt den nächsten. Nach der WM in Herzogenbusch/NED und den European Games in Minsk/BLR folgt nun mit dem Heim-Weltcup in Berlin (2.-7. Juli) die nächste Herausforderung. Bundestrainer Oliver Haidn will angreifen und sagt für die Recurve-Schützen: „Zielstellung bei beiden Mannschaften ist jeweils eine Mannschaftsmedaille.“

Dies ist durchaus ambitioniert, denn bei WM und European Games verfehlte das Frauen-Team – wenn auch knapp – die Teammedaille. Noch wichtiger war bei der WM jedoch, dass das Trio Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh den Team-Quotenplatz für Tokio 2020 sicherte, d.h. im nächsten Jahr ist das Maximum von drei deutschen Starterinnen beim wichtigsten Sport-Wettbewerb dabei.
Die Aussichten auf dem Maifeld (Qualifikation vom 2.-5. Juli) und im Finalstadion auf dem Lilly-Henoch-Platz am Anhalter Bahnhof (Finals am 6./7. Juli) sind jedoch auch durchaus realistisch: Zum einen, weil „nur“ 265 Athleten am Start sind und somit 115 weniger als im vergangenen Jahr. Zum anderen, weil starke Nationen wie Korea, Japan, Italien, Großbritannien und die Ukraine nach dem „Event-Marathon“ in Berlin mit ihrer zweiten Garde antreten.
Michelle Kroppen ist natürlich am Start. Die 23-jährige Bundespolizistin war bei WM und European Games erfolgreichste DSB-Schützin. WM-Vierte und Bronzemedaillengewinnerin an der Seite von Cedric Rieger bei den European Games – die Wahl-Berlinerin ist weiter hochmotiviert: „Ich freue mich nach wie vor über die Medaille bei den European Games. Jetzt heißt es für die nächsten Tage: Mund abwischen, weiter arbeiten und mit gutem Gefühl in Berlin an den Start gehen. Da startet alles von null, und da werde ich nochmal alles geben.“
Dies gilt natürlich auch für die deutschen Compound-Schützen. Die Athleten des Disziplinverantwortlichen Holger Hertkorn zeigten in den vergangenen Wochen durchaus gute Leistungen, die sich jedoch nicht in Spitzen-Ergebnissen niederschlugen. So gelangen Janine Meißner, Marcel Trachsel und Sebastian Hamdorf im Qualifikations-Wettkampf der WM Ringzahlen von über 700, Meißner stand zudem im Viertelfinale der European Games. Auch wenn Meißner aus beruflichen Gründen beim Heim-Weltcup fehlt, streben auch die Compounder eine Finalbeteiligung an.

Damit würde es den deutschen Bogenschützen gelingen, die Berliner Erfolgsgeschichte fortzuschreiben: 2017 bei der Premiere gewannen die Compound-Männer Bronze, 2018 holte Lisa Unruh Silber im Einzel.
Das deutsche Team
Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Elisa Tartler, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger, Jonathan Vetter, Maximilian Weckmüller
Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Marc Dellenbach, Tobias Richter
Compound: Kristina Heigenhauser, Velia Schall, Jennifer Wenzl, Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel
Betreuer: Holger Hertkorn, Harry Vohs
Text:DSB
Weltcup Berlin: Das deutsche Team
„Es ist das Ziel des langfristigen Trainingsprozesses, jungen perspektivischen Nachwuchsathleten die Möglichkeit zu eröffnen, in die großen Wettkämpfe „hineinzuwachsen“. Elisa und Jonny waren in den zurückliegenden Monaten sehr, sehr fleißig – sie haben gut und deutlich mehr trainiert, als alle anderen Nachwuchssportler – und haben durch die Siege im letzten Juniorencup ihr Potenzial bereits gezeigt. Wir handeln und nominieren hier klar nach dem Leistungsprinzip“, begründet Bundestrainer Oliver Haidn die Maßnahme.
Angeführt wird das Team vom erfolgreichen Frauen-Trio Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh, die vor kurzem bei der WM in Herzogenbusch/NED den olympischen Team-Quotenplatz für Tokio 2020 sicherten. Auch bei den Männern sind die WM-Teilnehmer Florian Kahllund, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller dabei. Nach den Höhepunkten WM und European Games folgt mit dem Heim-Weltcup das nächste Highlight, was zumindest einen klaren Vorteil mit sich bringt: „Die Anreise ist nicht so weit, das erleichtert schon einmal vieles“, so Unruh.
Während Tartler in diesem Jahr beim Weltcup in Schanghai ihr Debüt auf der großen internationalen Bühne bereits gegeben hat und auch Wenzl ihre „Feuertaufe“ bereits bestanden hat, ist es für den 18-jährigen Vetter der erste Start bei den Erwachsenen überhaupt. Und was bietet sich da besser an als dies beim Heim-Weltcup zu tun.

Bundestrainer Oliver Haidn hatte nach der WM gesagt, dass der deutsche Bogensport international nur noch wettbewerbsfähig sei, wenn sich mehr Sportler für das Profitum entscheiden würden: „Wenn wir es nicht schaffen, zukünftig mit sechs Frauen und sechs Männern als Profis international unterwegs zu sein, werden wir dauerhaft keine Chancen mehr auf Medaillen haben.“
Das deutsche Team
Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Elisa Tartler, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger, Jonathan Vetter, Maximilian Weckmüller
Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Marc Dellenbach, Tobias Richter
Compound: Kristina Heigenhauser, Velia Schall, Jennifer Wenzl, Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel
Betreuer: Holger Hertkorn, Harry Vohs
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Text: DSB
European Games: Chaos-Start für DSB-Bogenschützen
Rieger sammelte sich sein Material bei befreundeten Schützen aus anderen Nationen zusammen, denn alle DSB-Bogenschützen waren „blank“. Die Koffer waren von der Fluggesellschaft Belavia schlicht und einfach in Frankfurt liegen gelassen worden. „Die Hilfe der Schützen aus anderen Nationen war großartig“, urteilte Bundestrainer Oliver Haidn, der dennoch natürlich Protest einlegte.
Denn für Rieger geht es um viel, in Minsk wird im Recurve Mixed und Einzel jeweils ein Quotenplatz vergeben, und die deutschen Recurve-Männer sind noch ohne. Seine 646 Ringe mit dem zusammengestellten Material waren „ganz hervorragend“ (Haidn), der nun noch auf das Material hofft. „IOC-Präsident Thomas Bach hat sich eingeschaltet und garantiert, dass die Bögen bis 14.00 Uhr da sind“, sagte Haidn und lobte den DOSB: „Die Mitarbeiter sind eigens zum Frankfurter Flughafen gefahren und haben die Bogen-Koffer aufgespürt.“ Auch Meißner schlug sich im Rahmen der ungewohnten Umstände gut und erzielte 680 Ringe.
Am Nachmittag folgen die weiteren Qualifikation sowie die ersten Ausscheidungen im Mixed-Wettbewerb. Am Abend (19.00 Uhr deutsche Zeit) werden die European Games dann offiziell eröffnet, und Lisa Unruh wird als Fahnenträgerin das deutsche Team ins Stadion führen.
Sport1 ist der übertragende Sender für die European Games in Deutschland und plant, bis zu 94 Stunden live im TV zu zeigen. Aktuell sind Übertragungen in folgenden Sendefenstern aus dem Bogensport geplant (vom Sportschießen gibt es noch keine Zeitfenster):
22.6.: 9:00 – 15:00 Uhr
26.6.: 11:00 – 15:00 Uhr, 15:15 – 16:00 Uhr
27.6.: 8:00 – 15:00 Uhr
Die DSB-Starter in Minsk
Bogenschießen (6 Athleten/innen – 4F/2M): Michelle Kroppen (SV GutsMuths Jena), Janine Meißner (BSC Hochtaunus), Elena Richter (BSC BB Berlin), Cedric Rieger (SSV Karlsbad), Lisa Unruh (BSC BB Berlin), Marcel Trachsel (SV Bassum)
Quelle:DSB

„Mit Lisa Unruh geht eine Ausnahmeathletin voran, die erfolgreich und sympathisch zugleich ist. Sie trifft mit dem Bogen ebenso ins Gelbe wie mit ihrem Berliner Charme ins Schwarze und wird die Fahne für das European Games Team Deutschland mit Würde tragen“, sagte Uschi Schmitz, DOSB-Vizepräsidentin Leistungssport und Chef de Mission im European Games Team Deutschland in Minsk.
„Es ist eine große Ehre für mich, dass ich als Fahnenträgerin ausgewählt wurde. Das freut mich sehr und macht mich stolz. Für uns sind diese Spiele ein Großereignis. Und weil wir Bogenschützinnen in der vorigen Woche bei den Weltmeisterschaften schon die Olympiaqualifikation für Tokio 2020 geschafft haben, freue ich mich noch mehr darauf, die European Games mit anderen Athletinnen und Athleten aus vielen anderen Sportarten zu erleben“, sagte die 31 Jahre alte Berlinerin Lisa Unruh.
Es ist eine große Ehre für mich, dass ich als Fahnenträgerin ausgewählt wurde!
Die Polizeiobermeisterin ist die erfolgreichste deutsche Bogenschützin. Sie gewann Olympiasilber bei den Spielen in Rio 2016, war vorher bereits Team-Europameisterin 2015, Einzel-Weltmeisterin im Freien 2014 und 2018 sowie in der Halle 2016, dazu auch Team-Weltmeisterin 2018 in der Halle und im Freien. Außerdem wurde sie World-Games-Siegerin 2017 in Breslau. Schon bei der der Premiere der Europaspiele 2015 in Baku gehörte sie zum Team Deutschland. Dort erreichte sie das Achtelfinale. In der vorigen Woche sicherte sie mit ihren Mannschaftskolleginnen Elena Richter und Michelle Kroppen bei den Weltmeisterschaften in s’Hertogenbosch einen Quotenplatz fürs Team für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Tokio.
„Lisa ist eine erfolgreiche, sehr zuverlässige und dennoch kritische Sportlerin. Als das „Gesicht des Bogensports“ hat sie viel für den Stellenwert Ihrer Disziplin in der Öffentlichkeit getan“, fand auch DSB-Sportdirektor Heiner Gabelmann lobende Worte für die Berlinerin.
Das European Games Team Deutschland
Vom 21. bis 30. Juni treten 150 Athlet*innen für das European Games Team Deutschland in Minsk in 13 Sportarten an: Badminton, Basketball (3×3), Bogenschießen, Boxen, Judo, Kanu-Rennsport, Karate, Leichtathletik, Radsport (Straße), Ringen, Sambo, Schießen und Tischtennis. In vier Sportarten werden Qualifikationswettkämpfe für Tokio ausgetragen: Bogenschießen, Karate, Schießen mit Gewehr, Flinte und Pistole sowie Tischtennis. In der Leichtathletik, im Badminton, Radsport und Judo können in Minsk Punkte für die Weltrangliste gesammelt werden, die jeweils für die Olympiaqualifikation herangezogen wird. In anderen Sportarten stellen die European Games einen Saisonhöhepunkt 2019 dar – im Kanu-Rennsport werden gleichzeitig die Europameister*innen ermittelt.
Die European Games werden live auf Sport1 übertragen. Der DOSB berichtet aus Minsk aktuell und mit Tageszusammenfassungen. Alle nominierten Sportler*innen werden auf der Website www.teamdeutschland.de mit eigenen Profilen dargestellt. Zudem ist das European Games Team Deutschland auf den Plattformen Facebook, Twitter, Instagram und YouTube aktiv. Das verbindende Element der digitalen Kommunikation von Athlet*innen, Verbänden und Fans bleibt das Hashtag #WirfuerD.
Die DSB-Starter in Minsk
Bogenschießen (6 Athleten/innen – 4F/2M): Michelle Kroppen (SV GutsMuths Jena), Janine Meißner (BSC Hochtaunus), Elena Richter (BSC BB Berlin), Cedric Rieger (SSV Karlsbad), Lisa Unruh (BSC BB Berlin), Marcel Trachsel (SV Bassum)
Schießen – Gewehr und Pistole (14 Athleten/innen – 8F/6M): Jolyn Beer (SV Lochtum), Maximilian Dallinger (SG Isental Lengdorf), Oliver Geis (St. Hubertus Mengerskirchen/SV Kriftel), Selina Gschwandtner (Altschützen Reischach/HSG München), Julia Hochmuth (SGi Ludwigsburg), Julian Justus (SGi Homberg), Monika Karsch (SV Kelheim), André Link (SSV Mundelsheim), Christian Reitz (HSG Regensburg/SV Kriftel), Sandra Reitz (SB Krötenbruck/HssV Hof/HSG Regensburg/SSG Dynamit Fürth), Julia Simon (SG Eichenlaub Saltendorf), Isabella Straub (SG Edelweiß Kirchseeon), Kevin Venta (SGi Ludwigsburg), Doreen Vennekamp (SV Hubertus Hüttengesäß)
Flinte (7 Athleten/innen – 4F/3M): Vanessa Hauff (SSZ Suhl), Sven Korte (SSC Hopsten), Andreas Löw (JuSSV Herrieden/WC Wiesbaden/SGi Frankfurt(Oder), Paul Pigorsch (SSC Neiden), Katrin Quooß (PSG zu Wittstock), Sonja Scheibl (Itzstedter SV), Katrin Wieslhuber (SSC Schale)
(DOSB/EB)