EM Feldbogen Mocrice: 12-köpfiges EM-Team steht fest
Bereits 2017 war die Schlossanlage im slowenischen Mocrice die Kulisse für die Europameisterschaften Feldbogen. Zwei Jahre später kehrt ein 12-köpfiges DSB-Team zurück, um erneut bei der EM nach Medaillen zu greifen (29. September – 06. Oktober).
Foto: World Archery Europe / 12 DSB-Athleten kämpfen bei der EM in Mocrice erneut um Medaillen.
Foto: World Archery Europe / 12 DSB-Athleten kämpfen bei der EM in Mocrice erneut um Medaillen.

Peter Lange, Disziplinverantwortlicher Feldbogen, erinnert sich gerne an die letzte Europameisterschaft zurück, als seine Schützlinge mit Gold und Silber bepackt nach Hause kamen: „Die EM vor zwei Jahren war aus unserer Sicht die bestorganisierte Meisterschaft, an der wir bis jetzt teilgenommen haben. Es ist sicher nicht der schwerste Parcours, hat aber auch seine anspruchsvollen Scheiben.“ Zum Problem könnte allerdings der späte Zeitpunkt der EM werden, denn schon früh gehe dann dort auf dem Golfplatz unterhalb des Schlosses das Licht aus, so Lange kritisch. Doch der Trainer vertraut auf das Können seiner erfahrenen Athleten, wie Daniela Klesmann, die bereits 2017 mit Recurve-Silber glänzte, oder Florian Stadler und Michael Meyer, die damals Gold im Team holten. „Selbstverständlich möchten wir an die Erfolge der letzten zwei Jahre anknüpfen, aber eine Titelverteidigung ist kein Selbstläufer“, warnt Lange, „so ein Meisterstück wie bei der WM in Cortina gegen die Amerikaner gelingt einem nur selten, aber wir sind mit den Favoriten auf Augenhöhe, da ist alles möglich“.

Die größte Konkurrenz gehe dabei von den Kontrahenten aus Italien, Schweden, Frankreich und Großbritannien aus – alles Athleten, deren Namen man bereits von den großen internationalen Wettkämpfen wie Weltcups und Olympischen Spielen kennt. „Ich denke, dass wir uns trotzdem in einigen Klassen weit vorne platzieren können“, zeigt sich Lange zuversichtlich, „unsere Compoundschützen haben dieses Jahr auch in schwierigsten Parcours ganz hervorragende Leistungen erzielt“. Henning Lüpkemann, Florian Stadler, Yannick Schütz, Julia Boehnke, Katharina Landrock und Teresa Wellner werden ihr Bestes geben, um Langes Vorgaben zu erfüllen. „Ein bisschen Sorgen macht mir der Recurvebereich, da sind wir mit jeweils nur einem Athleten am Start, weil auch in der Rangliste niemand in der zweiten Reihe steht der/die ausreichende Ergebnisse schießt“, so Lange kritisch. Nur Carsten Sprenger, Daniela Klesmann und Junior Phillip Schulze konnten hier bei der EM-Ausscheidung überzeugen. „Da müssen wir ohne ‚Reserve‘ auskommen.“

Selbstverständlich möchten wir an die Erfolge der letzten zwei Jahre anknüpfen, aber eine Titelverteidigung ist kein Selbstläufer…

Peter Lange, Disziplinverantwortlicher Feldbogen

Doch bis zur Europameisterschaft gilt es auch für die Blankschützen Michael Meyer, Martina Boscher und Nora Kipferler noch fleißig zu trainieren. Ein Vorbereitungswettkampf Ende August in Esch sur Alzette/LUX und  ein Trainingslager Mitte September in Gößweinheim wird dem 12-köpfigen EM-Team noch einmal den letzten Schliff verpassen, um bestens vorbereitet bei der Europameisterschaft an den Start zu gehen.

Das EM-Team im Überblick

  • Recurve: Carsten Sprenger, Daniela Klesmann, Phillip Schulze
  • Compound: Henning Lüpkemann, Florian Stadler, Yannick Schütz, Julia Boehnke, Katharina Landrock, Teresa Wellner
  • Blankbogen: Michael Meyer, Martina Boscher, Nora Kipferler

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European Youth Cup Bukarest: Juniorin Elisa Tartler und Kadettinnen holen Gold
Elisa Tartler gewinnt mit dem Recurvebogen auch die zweite Station des European Youth Cups in Bukarest/ROU (15.-20. Juli) und sichert sich damit den Sieg in der Gesamtwertung. Gold für das Team der Kadettinnen, Silber im Einzel für Sarah Reincke und Bronze für das Kadetten-Team komplettieren den deutschen Medaillensatz.
Foto: Cristian Niculae/World Archery Europe / Juniorin Elisa Tartler holt Gold im Recurve-Einzel und damit auch den Sieg in der Gesamtwertung.
Foto: Cristian Niculae/World Archery Europe / Juniorin Elisa Tartler holt Gold im Recurve-Einzel und damit auch den Sieg in der Gesamtwertung.

„Insgesamt bin ich schon zufrieden, auch wenn ich ein paar schwächere Momente hatte“, äußerte sich Juniorin Elisa Tartler selbstkritisch nach ihrem Auftritt in Bukarest. Derweil hatte sie allen Grund zur Freude, denn die junge Nachwuchsathletin kämpfte sich als Qualifikationszweite souverän von Runde zu Runde, ließ ihre Konkurrentinnen mit 6:2, 6:0 und 6:4 Punkten hinter sich und bezwang im Finale die Russin Ekaterina Biriukova mit 6:2 Punkten ebenfalls deutlich. Damit holte die Berlinerin bereits den zweiten Sieg in Serie, denn auch bei der ersten Station im Mai in Čatež/SLO, ging sie als Siegerin vom Platz. Die logische Konsequenz: Tartler holte auch den Sieg in der Gesamtwertung. „Die Woche hat mir gezeigt woran ich unbedingt noch arbeiten muss und will bis zur WM“, blickt die junge Schützin bereits zum nächsten Großevent, „die Gegner sind dort natürlich andere und sehr stark, aber ich denke, diese Woche hat mir Selbstvertrauen gegeben, um mit solchen Situationen besser umgehen zu können“.

Kadettinnen überzeugen gegen Russland

Jubeln durfte anschließend auch das Team der Kadettinnen mit den Schützinnen Sarah Reincke, Clea Reisenweber und Pia Wollbring. Wie bereits bei Tartler, hieß der Gegner im Finale Russland. Und wieder siegte Deutschland – mit 6:0 Punkten. „Das war mit zwei Siegen ein sehr guter Nachmittag“, so Junioren-Bundestrainer Marc Dellenbach stolz, „die Kadettinnen waren sehr stark und stabil, sie gaben den Russen keine Chance.“ Sarah Reincke konnte sogar noch eine Medaille draufsetzen und gewann Einzel-Silber bei den Kadettinnen, nachdem sie bereits im 1/8-Finale drohte auszuscheiden, aber sich durch eine satte Zehn im Stechen im Rennen hielt. Im Finale unterlag sie der Russin Tuiana Budazhapova knapp mit 4:6 Punkten. Clea Reisenweber, die wie Pia Wollbring ihren Wettkampf als Neunte beendete, war hingegen weniger zufrieden mit ihrer Leistung: „Mein Schießen war nicht so stabil, wie ich es mir gewünscht hatte, so dass ich bereits mein 1/8-Finale verlor. Dennoch hat mich das Turnier einen Schritt vorwärts gebracht.“

Foto: Cristian Niculae/World Archery Europe / Sarah Reincke, Clea Reisenweber und Pia Wollbring holen Gold mit der Mannschaft.
Foto: Cristian Niculae/World Archery Europe / Sarah Reincke, Clea Reisenweber und Pia Wollbring holen Gold mit der Mannschaft.

Team-Bronze für Kadetten; Mixed-Teams verpassen Medaille knapp

Zwar kam keiner der Kadetten im Einzelwettbewerb über das ¼-Finale hinaus, trotzdem zeigte das Team mit Erik Linke, Domenic Merkel und Flavio Schilp eine gute Leistung mit dem Team. Sie siegten zuerst gegen Slowenien und Italien mit 5:3 Punkten, mussten sich aber der Ukraine im Halbfinale mit 3:5 Punkten geschlagen geben. Das Bronze-Finale gegen Frankreich sollte Hochspannung versprechen. „Der Start war schwierig und knapp für beide Team“, erinnert sich der Bundestrainer, „wir brauchten ein perfektes Stechen, um die Bronzemedaille zu gewinnen“. Und diese Nerven besaßen die jungen Talente. Mit einer perfekten 30er-Serie (Frankreich: 26) holten sie Bronze für Deutschland. Enttäuschend verlief der Wettkampf hingegen für die Junioren Nils Schwertmann (Platz 17), Jonathan Vetter (Platz 17/3. Platz Gesamtwertung) und Moritz Wieser (Platz 33), die in den Einzelwettkämpfen hinter ihren eigenen Erwartungen blieben. „Leider sind meine Ergebnisse in diesem Jahr sehr durchwachsen, aber ohne die schlechten Zeiten, werden wir die guten nie zu schätzen wissen“, so ein niedergeschlagener Moritz Wieser, der mit seinem Team nicht über den 9. Platz in der Teamwertung hinauskam. Knapp an der Medaille vorbei schrammten die beiden Mixed-Teams: Elisa Tartler und Jonathan Vetter unterlagen im Bronze-Finale der Junioren Italien mit 6:2 Punkten, Sarah Reincke und Erik Linke verabschiedeten sich auf Platz sechs in der Mixed-Wertung der Kadetten aus dem Turnier.

Während der European Youth Cup für die einen der letzte internationale Wettkampf der Saison war, beginnt für die anderen die heiße Vorbereitungsphase auf die anstehende Weltmeisterschaft in Madrid/ESP (19.-25. August). Wer im WM-Team ist, wird in den nächsten Tagen bekannt gegeben.

Test-Event Tokio 2020: „Ich kann es noch gar nicht so richtig wahrhaben“

Olympische Spiele

Das deutsche Damen-Recurve-Team zeigt beim Test-Event in Tokio (11.-18. Juli) eine geschlossene Mannschaftsleistung. Frühes Aus hingegen für Florian Kahllund im Einzel und Mixed mit Michelle Kroppen.
Foto: Eckhard Frerichs

Es war ein erstes Beschnuppern in Tokio auf der nagelneuen Olympiaschießanlage. Eindrücke sammeln, testen, ein Gefühl für das Feld bekommen stand auf dem Programm. Dabei zeigte vor allem das deutsche Damenteam, eine ausgeglichene Mannschaftsleistung. Michelle Kroppen, Lisa Unruh und Elena Richter kämpften sich souverän bis in die dritte Runde. Dort traf Kroppen, die als Qualifikations-Siebte und damit beste Deutsche, in die K.O-Runde ging, auf die starke Koreanerin Hye Jin Chang. „Ich kann es noch gar nicht so richtig wahrhaben, dass genau hier im nächsten Jahr die Olympischen Spiele stattfinden, weil mich das alles noch so überwältigt“, so Kroppen schwer beeindruckt. Erst vor wenigen Wochen gelang es ihr, gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen, den ersehnten Teamquotenplatz für Deutschland zu holen. Beim Heimweltcup in Berlin kickten sie dann auch noch die Koreanerinnen aus dem Rennen. Doch dieses Mal war Chang zu stark im direkten Duell. Mit 7:1 Punkten musste sich Kroppen geschlagen geben, genauso wie Elena Richter, die in einem spannenden Duell nur hauchdünn ihrer Duellpartnerin Ya-Ting aus Chinese Taipet mit 4:6 Punkten unterlag. Lisa Unruh hatte währenddessen mit der Italienerin Tatiana Andreoli zu kämpfen, die mit einer perfekten 30er-Serie zum Ende keinen Zweifel am 6:2-Sieg gegen Unruh lies und damit die letzte Deutsche aus dem Wettbewerb katapultierte.  „Das Feld ist sehr schön“, äußerte sich Michelle Kroppen, die nur bedingt mit ihrer eigenen Leistung zufrieden war, zu den Bedingungen vor Ort: „Das Besondere ist, dass direkt das erste Finale schon auf einem gesonderten Finalfeld geschossen wird, wie auch schon bei den Europaspielen.“

Nur wenig Zeit zur Eingewöhnung blieb Florian Kahllund, der zwar eine gute Leistung zeigte, aber dem starken Chinesen Yiliang Ding mit 6:0 Punkten Tribut zollen musste. Deutlich knapper ging es dabei mit Michelle Kroppen im Mixed-Duell gegen die USA her, die zuerst mit 4:0 Punkten in Führung gingen, dann aber durch einen starken Konter des deutschen Duos fast ins Straucheln gerieten. Mit zwei perfekten Schüssen im entscheidenden Satz siegte am Ende dann doch noch die USA mit 5:4 und Michelle Kroppen und Florian Kahllund mussten sich bereits in Runde eins frühzeitig verabschieden.

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Para European Cup: Maik Szarszewski holt Silber in Nove Mesto
Tolle Vorstellung von Para-Bogenschütze Maik Szarszewski beim Para-Archery European Cup in Nove Mesto/CZE (6.-14. Juli), die mit Silber im Finale belohnt wurde. Mit dem Quotenplatz vom letzten European Cup in der Tasche, wirkte Szarszewski in Nove Mesto wie befreit und kämpfe sich souverän Runde um Runde ins Finale. Dabei wurde es im 1/8-Finale sogar einmal mächtig knapp, als er ins Stechen gegen den Amerikaner Kevin Mather musste, dieses aber mit einer Acht für sich entschied.
Bild: DSB / Maik Szarszewski sorgt mit Silber für das Highlight im deutschen Team.
Bild: DSB / Maik Szarszewski sorgt mit Silber für das Highlight im deutschen Team.

Dafür ließ er in den folgenden Runden keinen Zweifel mehr, dass er zu den Besten gehörte und sicherte sich verdient einen Platz im Gold-Finale. Sein Gegner: Anton Ziapaev aus Russland. „Ich habe schon etliche Matches gegen Anton geschossen, leider hat es in diesem nicht zum Sieg gereicht und für mich gab es dieses Mal nur Silber“, kommentierte Maik Szarszewski seine 6:2 Finalniederlage. Auch wenn es am Ende nicht für den Sieg reichte, zeigte sich der Para-Schütze zufrieden mit seiner Leistung: „Dieses Ergebnis hatte ich mir bei diesem starken Starterfeld so nicht vorgestellt, waren durch Thailand, Russland und Frankreich doch schwierige Gegner zu erwarten.“

Ein frühes Aus mussten hingegen die beiden deutschen Para-Schützinnen Selina Hahn und Karina Granitza hinnehmen. Beide schieden mit dem Compound-Bogen bereits im 1/8-Finale mit 138:141 bzw. 139:141 Ringen aus. Ähnlich erging es Uwe Herter, der in der offenen Klasse W1 im Viertelfinale mit 118:121 Ringen dem Tschechen Davidek Karel den Vortritt lassen musste.

Erstmals in der Geschichte des europäischen Bogensports gibt es für die paralympischen Sportlerinnen und Sportler auch ein Europacup-Finale. Dieses wird am 17. und 18. August 2019 auf dem Bowling Green in Wiesbaden ausgetragen und erhält somit eine phantastische Kulisse.

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Weltcup Berlin: Compound-Teams verpassen Bronze
Zweimal griffen die deutschen Compound-Teams beim Heim-Weltcup in Berlin nach Bronze, zweimal gingen sie leer aus. Die US-Teams erwiesen sich beide Male als stärker und verwehrten den DSB-Schützen die erhoffte Medaille. Am Sonntag, 7. Juli, gibt es aber auf jeden Fall Edelmetall für Deutschland, wenn die DSB-Recurverinnen im Goldfinale gegen Italien stehen. Tickets gibt es an der Tageskasse.
Foto: Eckhard Frerichs / Kristina Heigenhauser und die DSB-Compounderinnen verpassten die erhoffte Bronzemedaille.
Foto: Eckhard Frerichs / Kristina Heigenhauser und die DSB-Compounderinnen verpassten die erhoffte Bronzemedaille.

Compound Team Frauen: Von Beginn an chancenlos

Die Aufregung bei den deutschen Frauen war sicherlich groß, schließlich konnte letztmals 2012 Edelmetall in einem Weltcup-Teamwettbewerb gewonnen werden. Und mit Jennifer Wenzl stand eine ganz unerfahrene Schützin im Team, die erst ihren zweiten Weltcup überhaupt absolvierte. „Es war aufregend und ein cooles Erlebnis, alles sehr groß und etwas Neues. Der erste Schuss war der Aufregung geschuldet und einfach schlecht geschossen, weil ich die Spannung nicht gehalten habe“, sagte sie danach. Sie begann mit einer Acht, steigerte sich aber im Verlauf. Da aber auch Velia Schall und Kristina Heigenhauer nicht stabil Zehnerwertungen lieferten, lief das Trio von Beginn an einem Rückstand hinterher (55-58). „Man hofft immer, dass sie nachlassen, aber Druck ist immer da, egal, ob man vorne ist oder hinten liegt“, sagte Heigenhauser im Anschluss. Aber die Weltranglisten-1. aus den USA spulten souverän ihr Programm herunter und bauten in der Folge den Vorsprung stetig aus. Am Ende ging Bronze klar an die US-Girls (220-231). „Insgesamt haben wir die Erwartungen nicht erfüllt. Am Feld lag es nicht: Ein sehr schöner Platz, sehr hell, sehr ruhig trotz der Zuschauer“, so Heigenhauser. Gold ging an die Türkei, die sich 232-221 gegen Großbritannien durchsetzte.

Die Amerikaner sind allesamt Profis, haben mehr Erfahrung und mehr Möglichkeiten!

Marcel Trachsel, zu den Gründen für die Stärke der US-Amerikaner

Compound Team Männer: Zu viele Ringe liegen gelassen

Foto: Eckhard Frerichs / Abgang für Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel und Trainer Harry Vohs.
Foto: Eckhard Frerichs / Abgang für Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel und Trainer Harry Vohs.

Manchmal sind die Erklärungen ganz einfach: „Wir haben zu viele Neuner und zu wenig Zehner geschossen.“ Lars Klingner hatte Recht. Denn gegen die Weltranglisten-1. aus den USA wäre eine Top-Leistung von Nöten gewesen. Zwar hatte das DSB-Trio keinen so hohen Rückstand wie die deutschen Frauen, aber es gelang nicht, die US-Boys zu gefährden: „Hätten wir die Amerikaner etwas mehr unter Druck setzen können, wäre es vielleicht ein anderes Match geworden, aber so haben sie souverän gewonnen“, bilanzierte Marcus Laube. Vor allem Kris Schaff schoss wie von einem anderen Stern – acht Schüsse, acht Zehner! Und so überwog beim deutschen Team der Frust, schließlich hatte es die Qualifikation als bestes Team beendet und seine großen Qualitäten unter Beweis gestellt. „229 ist bei den Bedingungen nicht so viel, da können wir mehr“, sagte Klingner zur 229-233-Niederlage, und Laube ergänzte: „Es war nett, hier zu stehen, aber das Ergebnis ist schon ziemlich enttäuschend.“ Gold holte sich Frankreich durch ein 230-228 gegen Dänemark.

Die übrigen Compoud-Medaillen wurden folgendermaßen verteilt

Männer-Einzel: Gold Evren Cagiran/TUR, Silber Mike Schloesser/NED, Bronze Kris Schaff/USA
Frauen-Einzel: Gold Alexis Ruiz/USA, Silber Sophie Dodemont/FRA, Bronze Sara Lopez/COL
Mixed: Gold Großbritannien, Silber Slowenien, Bronze Russland

Text:DSB

Weltcup Berlin: Recurve-Frauen gewinnen Silbermedaille
2017 gewannen die deutschen Compound-Männer Bronze, im vergangenen Jahr holte Lisa Unruh Silber. Nun sollte bei der dritten Auflage des Bogen-Weltcups in Berlin die Krönung in Form der Goldmedaille folgen. Doch Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh unterlagen im Team-Wettbewerb Italien mit 1-5 (52-52, 49-55, 53-55). Die ARD berichtet gegen 13.40 Uhr über das Finale.
Foto: Eckhard Frerichs / Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh können sich auch über Silber freuen.
Foto: Eckhard Frerichs / Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh können sich auch über Silber freuen.

Recurve Team Frauen: Kein Rhythmus, kaum Zehner

Das deutsche Trio ging als Favorit in das Finale, hatte es sich auf Position drei der Qualifikation vorgeschossen und die Teams aus Großbritannien, Japan und vor allem Südkorea besiegt. Die Italienerinnen erreichten in der Qualifikation zwar nur den 13. Platz, räumten dann jedoch mit China, Indien und Taiwan die Nummer vier, fünf und eins der Qualifikation aus dem Weg und hatten somit eindrucksvoll ihre Qualitäten unter Beweis gestellt.

Team-Quotenplatz für Tokio, Sieg gegen Korea im Halbfinale und nun im Goldfinale: Ich würde sagen, ein toller Erfolg!

Elena Richter, zu den erfolgreichen letzten drei Wochen

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kamen die deutschen Schützinnen in das Stadion (Kroppen: „Hier einzulaufen, war noch etwas ganz anderes als in einem anderen Land.“) und pünktlich zum ersten Schuss kam die Sonne hervor. Als Richter mit einer perfekten Zehn den Wettkampf einläutete, schien das Feld bereitet. Doch es war für lange Zeit der einzige deutsche Höhepunkt im Finale – erst im 16. Schuss sollte wieder die Höchstwertung erreicht werden. Zwischendrin gab es Neuner-, Achter- und Siebener-Wertungen. Kroppen war auch unmittelbar nach dem Finale noch etwas ratlos: „Wir waren gut vorbereitet, haben im Einschießen sehr gut geschossen. Am Anfang haben wir nicht so richtig die Mitte gefunden, es hat einfach nicht sollen sein.“ In Satz eins wurden die Punkte mit 52-52 noch geteilt, in Satz zwei geriet das deutsche Trio nach einem 49-55 mit 1-3 in Rückstand. Als das Team mit dem Rücken zur Wand stand – zur Halbzeit des dritten Satzes hieß es 25-28 – flogen durch einen Aufschrei des Publikums begleitet, darunter auch die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Franziska Giffey, die Pfeile von Richter und Kroppen in die Zehn. Unruh konnte jedoch keine Höchstwertung nachlegen, sodass den Italienerinnen drei Neuner zum Satzgewinn und Gold-Triumph reichten. Richter sagte nach dem Finale: „Durch die Aufregung sind wir vielleicht etwas zögerlicher gewesen, als man es sich gewünscht hätte. Wir müssen es zukünftig schaffen, auch mit einem schlechteren Gefühl, die Pfeile in die Mitte zu jagen.“

Foto: Eckhard Frerichs / Bundestrainer Oliver Haidn stand der ARD Rede und Antwort.
Foto: Eckhard Frerichs / Bundestrainer Oliver Haidn stand der ARD Rede und Antwort.

Bundestrainer Oliver Haidn analysierte in der Mixed Zone gewohnt zielsicher: „Leider kamen nach der Zehn zwei Achter hinterher, das gab Michelle und Lisa nicht die Sicherheit, die sie brauchten. Man muss anerkennen, dass die Italienerinnen sehr locker drauflos geschossen und ihre Pfeile ins Gold platziert haben, zwar nicht hochklassig, aber viele Neuner. Und das reicht in einem Finale oftmals. Das ist uns nicht gelungen, deswegen sind wir auf der einen Seite enttäuscht, auf der anderen Seite haben wir beim Heim-Weltcup eine Silbermedaille gewonnen. Und der Weg in das Finale war sehr gut umgesetzt. Aber unmittelbar nach dem Match wurmt einen die Niederlage natürlich.“

Nach dem Gewinn des Team-Quotenplatzes für Tokio 2020 bei der Weltmeisterschaft in Herzogenbusch/NED feierte das DSB-Trio beim Heim-Weltcup nun den nächsten großartigen Erfolg. Richter fasste das folgendermaßen zusammen: „Mein Freund hat mir heute Vormittag noch gesagt, wenn ihm das einer vor fünf Jahren gesagt hätte, Team-Quotenplatz für Tokio, Sieg gegen Korea im Halbfinale und nun im Goldfinale, hätten wir das nicht geglaubt. Ich würde sagen, ein toller Erfolg!“

Viel Zeit zum Feiern und Ausruhen, bleibt den deutschen Schützinnen jedoch nicht. Bereits am Dienstag, 9. Juli, geht es weiter, dann fliegen sie nach Tokio zum Test-Event für die Olympischen Spiele. Und dort können Kroppen, Richter und Unruh unter Beweis stellen, dass mit ihnen auch am Ort der Olympischen Spiele im nächsten Jahr zu rechnen sein wird.

Die Medaillengewinner der Recurve-Wettbewerbe

Team Frauen: Gold Italien, Silber Deutschland, Bronze Südkorea

Team Männer: Gold Türkei, Silber Ukraine, Bronze USA

Einzel Frauen: Gold San An/KOR, Silber Ina Jeon/KOR, Bronze Ya-Ting Tan/TPE

Einzel Männer: Gold Mete Gazoz/TUR, Silber Jaehyeon Bae/KOR, Bronze Mauro Nespoli/ITA

Mixed: Gold Südkorea, Silber Moldawien, Bronze Italien

Nach den Entscheidungen in den Einzeln stehen mit San An/KOR und Kim Woojin/KOR die beiden letzten der 28 Teilnehmer am Weltcupfinale in Moskau/RUS (6./7. September) fest.

Das deutsche Team in Berlin

Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Elisa Tartler, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger, Jonathan Vetter, Maximilian Weckmüller
Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Marc Dellenbach, Tobias Richter

Compound: Kristina Heigenhauser, Velia Schall, Jennifer Wenzl, Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel
Betreuer: Holger Hertkorn, Harry Vohs

Text:DSB

Weltcup Berlin: Mixed-Teams scheitern am Final-Vorhaben
Beim Bogen-Weltcup in Berlin bleibt es bei drei deutschen Teilnahmen am Final-Wochenende (6./7. Juli): Die beiden Mixed-Duos verpassten am Freitagmorgen den avisierten Einzug ins Halbfinale und scheiterten an Teams aus Moldawien (Recurve) bzw. Dänemark (Compound). Tickets für den Showdown auf dem Lilli-Henoch-Platz am Anhalter Bahnhof gibt es an der Tageskasse, das TV berichtet ausführlich über die Entscheidungen.
Foto: Eckhard Frerichs / Marcus Laube und Kristina Heigenhauser unterlagen Dänemark.
Foto: Eckhard Frerichs / Marcus Laube und Kristina Heigenhauser unterlagen Dänemark.

Mixed: Im Viertel- bzw. Achtelfinale ist Schluss

Lisa Unruh und Max Weckmüller bildeten das Recurve-Mixed, Kristina Heigenhauser und Marcus Laube das bei den Compoundern. Das Recurve-Duo begann den Morgen zunächst souverän und schaltete im Achtelfinale Einzel-Weltmeister Brady Ellison und dessen junge Partnerin 6:0 aus. Danach schien Moldawien ein machbarer Gegner zu sein, doch das deutsche Duo unterlag in drei Passen mit einem Ring und konnte zwischendurch nur durch ein 39-24 (!) auf 2-4 verkürzen. „Es ist schade! Es wäre eine Ehre gewesen, beim Heim-Weltcup um die Medaillen mitzuschießen – das war unser Ziel“, sagte Weckmüller im Anschluss.

Eine Runde eher war für das Compound-Duo Schluss, das gegen die etablierten Dänen Hansen/Jensen mit 141-146 den Kürzeren zog. Entscheidend war die zweite Passe, in der das DSB-Duo lediglich 34 Ringe schoss und somit drei weniger als der Gegner. Der Disziplinverantwortliche Holger Hertkorn sagte: „Die Dänen sind stark einzuschätzen, und um sie zu schlagen, hätte es eine Top-Leistung gebraucht.“

Foto: Eckhard Frerichs / Im TV-Fokus! ARD & ZDF berichten ausführlich vom Final-Wochenende in Berlin.
Foto: Eckhard Frerichs / Im TV-Fokus! ARD & ZDF berichten ausführlich vom Final-Wochenende in Berlin.

ARD & ZDF berichten ausführlich von den Finaltagen

Somit schießen „nur“ drei deutsche Teams am Anhalter Bahnhof um die Medaillen. Dies ist mit Abstand das beste Abschneiden beim Heim-Weltcup, nachdem es bei den ersten beiden Auflagen mit Bronze für die Compound-Männer (2017) und Silber für Lisa Unruh (2018) jeweils nur eine deutsche Finalbeteiligung gab. Die Medaille ist 2019 bereits sicher, denn das Trio Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh steht im Goldfinale gegen Italien. Zudem kämpfen beide Compound-Teams gegen die USA um Bronze. Wer sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen möchte, sollte sich an der Tageskasse die Karten sichern. Zudem übertragen ZDF und ARD ausführlich in ihren Sport Extra-Sendungen. Das ZDF plant am Samstag, 6. Juli, zwei 10-Minuten-Beiträge um 13.00 Uhr und 16.15 Uhr, die ARD berichtet am Sonntag, 7. Juli, 15 Minuten lang ab 13.40 Uhr vom Goldfinale der Recurverinnen (Zeiten können sich ggf. verschieben). Alle Finals werden live und kostenfrei auf YouTube gestreamt – Bogensport satt am Wochenende!

Der „deutsche“ Zeitplan für die Finals

Compound-Entscheidungen am Samstag, 6. Juli (9.30 Uhr bis 15.00 Uhr) mit den Bronzematches GER – USA (Frauen) um 9.30 Uhr sowie GER – USA (Männer) um 10.26 Uhr.

Recurve-Entscheidungen am Sonntag, 7. Juli (9.30 Uhr bis 15.00 Uhr) mit dem Goldfinale GER – ITA um 9.55 Uhr

Das deutsche Team

Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Elisa Tartler, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger, Jonathan Vetter, Maximilian Weckmüller
Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Marc Dellenbach, Tobias Richter

Compound: Kristina Heigenhauser, Velia Schall, Jennifer Wenzl, Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel
Betreuer: Holger Hertkorn, Harry Vohs

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Weltcup Berlin: Drei DSB-Teams an Finaltagen dabei

Großer Erfolg für drei DSB-Teams beim Bogen-Weltcup in Berlin: Die Recurve-Frauen stehen nach einem Halbfinalsieg über Korea am Sonntag, 7. Juli, im Goldfinale, die Compound-Frauen und -Männer greifen einen Tag vorher nach der Bronzemedaille. In den Einzelentscheidungen verpassten die deutschen Bogenschützen die Medaillen-Matches. Tickets für die Finals am Anhalter Bahnhof gibt es an der Tageskasse.

Recurve: Frauen-Trio greift nach Gold

Was für eine Dramatik mit Happyend auf dem Maifeld: Im Stechen behielt das Frauen-Trio Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh mit 26-21 gegen Top-Favorit Südkorea die Oberhand und siegte 5-4. Dabei hatte Richter bei extrem böigem Wind nur eine Sechs vorgelegt, ohne zu wissen, dass ihre Konkurrentin nur eine Vier auf die Scheibe brachte. Kroppen und Unruh stellten mit zwei Zehnern den Erfolg sicher: „Das war super, dass die Beiden dann die Zehner hinten draufgenagelt haben“, war Richter erleichtert.“ Im Finale wartet nun – etwas überraschend – Italien als Gegner, das sich gegen Weltmeister Taiwan durchsetzte: „Die können auch schießen, kochen aber auch nur mit Wasser“, sagte Kroppen. Und Unruh ergänzte: „Wir wollen die Stimmung mitnehmen, die Spannung halten und schön schießen.“ Zuvor hatte das deutsche Trio seine Nervenstärke unter Beweis gestellt, denn sowohl im Achtel- als auch im Viertelfinale wurden Rückstände gegen Großbritannien und Japan gedreht. Bundestrainer Oliver Haidn war zufrieden, „unser Soll war eindeutig, am Anhalter Bahnhof zu schießen.“
Die Männer enttäuschten dagegen in ihrem Achtelfinalmatch gegen die Türkei, das sie im Shootoff (21-23) mit 4-5 verloren. Danach fand Haidn deutliche Worte: „Das Abschneiden ist enttäuschend. Ich hoffe, dass die Männer das Signal erkennen, was zu tun ist. Das ist nämlich klar, aber es zu wollen und zu investieren und für ein Jahr alles hintenanzustellen, diese Entscheidung muss jeder für sich treffen. Ohne das wird es nicht möglich sein, beim finalen Olympia-Qualifikationsturnier im nächsten Jahr zu bestehen.“

 

Die Einzelentscheidungen am Wochenende (Tickets unter Ticketmaster.de und an der Tageskasse) finden zwar ohne deutsche Beteiligung statt, dennoch gab es positive Auftritte auf dem Maifeld zu sehen. Lisa Unruh siegte in der dritten Runde und im Achtelfinale, in dem sie gegen die Koreanerin Dasomi Jung für ein absolutes Highlight sorgte. Nach fünf Sätzen hieß es 5-5, sodass ein Stechen über den Sieg entscheiden musste. Unruh legte ein X, eine zentrale Zehn vor, doch die Koreanerin konterte mit exakt der gleichen Wertung. Ein zweiter und entscheidender Stechschuss musste entscheiden, in dem die Berlinerin abermals das Zentrum traf und ihre Gegnerin um drei Ringe überbot: „Das war auch für mich spannend. Ich habe zwei geile Pfeile geschossen.“ Im Viertelfinale wartete mit der erst 18-jährigen San An ein koreanisches Super-Talent, das sich 6-0 durchsetzte und dabei sieben von neun Pfeilen in die Zehn platzierte. „Sie hat sehr stark geschossen, auch wenn es in der ersten und letzten Passe nur ein Ring Unterschied war. Ich bin sehr zufrieden, meine Schüsse waren gut, und ich bin persönlich weitergekommen.“ Elena Richter und Elisa Tartler schieden im Achtelfinale gegen eine Südkoreanerin (2-6) bzw. Spanierin (3-7) aus, konnten mit Platz neun aber zufrieden sein. Dies traf auf die WM-Vierte Michelle Kroppen nicht zu, denn nach einem 5-6 gegen die Spanierin Galisteo (Kroppen schoss die schwächere Neun im Stechschuss) blieb nur Platz 17.
Die deutschen Recurve-Männer verabschiedeten sich früher aus dem Turnier. Florian Kahllund und Jonathan Vetter belegten nach Drittrunden-Niederlagen gegen Wei/CHN (3-7) bzw. Requa/USA (5-6 im Stechen) den 17. Platz. Wobei vor allem Junior Vetter sein großes Potenzial andeutete und konstant starke Pfeile setzte. Bereits in der zweiten Runde hatte er den Weltranglisten-Dritten Steve Wijler/NED bezwungen und war dementsprechend zufrieden: „Meine Matches waren beide gut, ich musste zweimal ins Stechen. Einmal hatte ich Glück, einmal Pech. Mich ärgert es nur, dass mein Pfeil beim zweiten Stechen so weit weg war (eine Acht, Anm. d. Red.). Ich bin zufrieden, und es war schön. Die Qualität der Schützen ist auch bei den Junioren da, aber nicht in dieser Masse.“ Haidn lobte die beiden Youngster Vetter und Tartler explizit: „Johnny und Elisa haben eine tolle Performance gezeigt, da schauen wir hoffnungsvoll in die Zukunft.“

Compound: Beide Teams im Bronzefinale

Auch im nicht-olympischen Compound-Bereich gab es Grund zum Jubel: Beide Teams qualifizierten sich für das Bronzematch, in dem jeweils die USA der Gegner ist. Die Frauen mit Kristina Heigenhauser, Velia Schall und Jennifer Wenzl verloren ihr Halbfinale deutlich gegen Großbritannien (221-227), nachdem sie im Viertelfinale ganz stark schossen und die favorisierten Niederländerinnen 224-223 bezwangen. Das Männer-Trio Lars Klingner, Marcus Laube und Marcel Trachsel lieferte sich ein „heißes“ Halbfinale mit den Franzosen, um am Ende mit 229-231 zu unterliegen. Im Viertelfinale gelang ein souveränes 230-227 über Indien. Holger Hertkorn, Disziplinverantwortlicher, sagte: „Ich bin zufrieden, auch wenn durchaus mehr drin war. Aber zwei Finals konnten wir im Vorfeld nicht erwarten.

Im Einzel gingen sechs DSB-Compoundschützen am Vormittag des zweiten Tages der Ko-Runde an den Start, aber auch sie schafften es nicht, einen Einzel-Athleten in das Finale zu bekommen. Marcel Trachsel schied als bester Deutscher im Achtelfinale aus und wurde Neunter, er unterlag dem ehemaligen Weltranglisten-1. Stephan Hansen aus Dänemark mit 142-144. Eine Runde eher erwischte es ein deutsches Quintett mit Marcus Laube, Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Kristina Heigenhauser und Velia Schall (alle 17. Platz), die zum Teil gegen die absolute Welt-Elite antreten mussten. So unterlag Klingner dem Weltranlisten-1. Mike Schloesser/NED 140-145, Schall verlor gegen die Vorjahressiegerin Sophie Dodemont/FRA 135-141, Laube zog gegen den Weltranglisten-3. Braden Gellenthien/USA 143-144 den Kürzeren. Anschließend sagte er: „Es war nicht so windig, und das macht es den Top-Athleten deutlich leichter, ihre Normalform abzurufen. Vielleicht war das der Knackpunkt. Ich bin nicht unzufrieden, ein Ring gegen Braden ist keine Schande.“

Das deutsche Team

Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Elisa Tartler, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger, Jonathan Vetter, Maximilian Weckmüller
Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Marc Dellenbach, Tobias Richter

Compound: Kristina Heigenhauser, Velia Schall, Jennifer Wenzl, Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel
Betreuer: Holger Hertkorn, Harry Vohs

DM Feldbogen: Limitzahlen veröffentlicht
Die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft in der Disziplin Feldbogen ist abgeschlossen. Die DSB-Sportleitung veröffentlicht jetzt die Limitzahlen für die DM in Mittenwald (27. bis 28. Juli 2019).
Foto: DSB
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Text: DSB

Weltcup Berlin: DSB-Schützen behalten die Nerven
Die Ko-Phase beim Bogen-Weltcup in Berlin begann am 3. Juli und brachte mehr Spannung als aus DSB-Sicht gewünscht: Lisa Unruh, Elena Richter, Jonathan Vetter und Maximilian Weckmüller mussten allesamt ins Stechen – die drei Erstgenannten siegten und sind somit weiter im Einzel dabei. Im Compound-Bereich sind sechs von sieben deutschen Schützen im Einzel noch vertreten.
Foto: Eckhard Frerichs / Ein glückliches DSB-Frauen-Quartett nach den Erfolgen in Runde zwei.
Foto: Eckhard Frerichs / Ein glückliches DSB-Frauen-Quartett nach den Erfolgen in Runde zwei.

Recurve: Geburtstagskind Richter beschenkt sich selbst

Die beiden „Routiniers“ Richter und Unruh trieben es dabei auf die Spitze. Beide lagen in ihren Zweitrundenmatches mit 1-5 zurück und drohten somit frühzeitig auszuscheiden. Geburtstagskind Richter (30 Jahre) griff gegen die junge US-Amerikanerin Gnoriega nach einem bewährten Mittel: „Nach dem 1-5 habe ich mir die Seite in meinem Notizbuch aufgeschlagen, wo ich mir Dinge aufgeschrieben habe, an denen ich mich orientiere.“ Danach lief es besser, wie auch bei Unruh, die 50 Meter links von Richter stand und sich gegen die Ukrainerin Trapeznikova zurückkämpfte: „Das Match ist bei 1-5 noch nicht vorbei. Ich kam heute nicht so gut klar mit dem Wind, habe mal zu viel, mal zu wenig angehalten.“ Mit 9-7 siegte Richter im Stechschuss, bei Unruh hieß es 9-8. „Ich verspüre Erleichterung und Freude“, sagten Unruh und Richter unisono, „und heute Abend gibt es sicherlich ein Stück Kuchen.“
Das haben sich auch Michelle Kroppen und Elisa Tartler verdient. Denn beide siegten in ihren Matches 6-2 gegen Gegnerinnen aus Großbritannien (Kroppen) und den USA (Tartler). Dabei zeigte vor allem Tartler mit Passen von 29 und 28 ihr großes Potenzial, auch wenn sie mächtig aufgeregt war: „Ich lag in dem Match zwar 4-0 vorne, aber ich habe gemerkt, wie mein Puls geschlagen hat, ich habe ihn fast schon gehört. Aber wenn man mit sich selbst spricht und sich denkt ,du hast das geübt, du machst das, was du jeden Tag im Training machst‘ und dann auf das vertraut, was man trainiert hat, dann klappt das.“

Heute Abend gibt es sicherlich ein Stück Kuchen!

Elena Richter, beschenkte sich an ihrem 30. Geburtstag mit einem Sieg

Für einen regelrechten Paukenschlag sorgte Weltcup-Debütant Jonathan Vetter. Der 18-Jährige zeigte keinerlei Ängste vor dem niederländischen Weltranglisten-3. Steve Wijler und bezwang diesen im Stechschuss mit einer besseren Acht. Bereits im Match, in dem Vetter immer vorne lag (2-0, 4-2, 5-3) zeigte der Youngster seine Klasse. Anschließend sagte er: „Da das jetzt mein erstes Jahr auf 70 Meter ist, fehlt mir natürlich noch Erfahrung, aber ich denke, sobald ich zwei Jahre auf dieser Distanz bin, ist das auch vorüber. Mit dem Sieg über Wijler bin ich ganz zufrieden (lacht).“
Neben Vetter steht mit Florian Kahllund ein zweiter DSB-Mann in der dritten Runde. Nach einer schwachen Qualifikation steigerte sich der Fockbeker und setzte sich in seinem Match dank einer konstanten Leistung 6-2 gegen den Belgier Adriaensen durch. Anschließend sagte er: „Gestern hat der Wind von links kleine Fehlerchen zu großen werden lassen. Heute habe ich es besser gemacht und bin zufrieden.“
Dies traf nicht auf Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller zu. Beide WM-Teilnehmer verabschiedeten sich als 33. aus dem Einzelwettbewerb, Weckmüller war ehrlich: „Er hat auch nicht gut geschossen, es war machbar. Deswegen ist es frustrierend, Platz 33 ist nicht mein Anspruch.“

Foto: Eckhard Frerichs / Jonathan Vetter sorgte für eine große Überraschung.
Foto: Eckhard Frerichs / Jonathan Vetter sorgte für eine große Überraschung.

Compound: Nur Jennifer Wenzl ist nicht mehr dabei

Für die Compound-Schützen war es ein ziemlich entspannter Tag. Aufgrund der guten Leistungen von der Qualifikation genossen Marcus Laube, Marcel Trachsel und Kristina Heigenhauser Freilose. Somit mussten nur Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Velia Schall und Jennifer Wenzl auf die Schusslinie. Von dem Quartett zog nur Wenzl, die in Berlin erst ihren zweiten Weltcup schoss, den Kürzeren. Gegen die Britin Susan Corless lief sie ständig einem Rückstand hinterher, glich diesen in der vorletzten Passe aus (99-99), um dann mit zwei Sechsern doch zu unterliegen (120-125). „Ich habe mir vor der letzten Passe gedacht, jetzt habe ich aufgeholt, und das schaffe ich. Dann kommt der Kopf, und dann war es vorbei. Deswegen bin ich natürlich schon enttäuscht“, so die 21-Jährige, die ihre Aufregung nicht verbarg: „Das war alles neu und groß, und die Aufregung war viel größer als bei einem normalen Wettkampf.“
Erfolgreicher agierten Klingner (143-139 vs. Orosz/HUN), Schall (134-129 vs. Damsbo/DEN) und Hamdorf (141-140 vs. Hernandez/ELS). „Es war heute nicht ganz so windig, was gut für mich war, weil ich etwas Schulterprobleme habe. Ich habe die Windpausen besser genutzt als mein Gegner und habe von meinem guten Start profitiert“, erklärte Hamdorf, der nun auf den Türken Suleyman Araz trifft: „Die Türken sind gute Knipser, aber bei diesen Bedingungen ist alles möglich.“ Auch Klingner und Schall bekommen es mit ganz harten Gegnern zu tun: Der Weltranglisten-1. Mike Schloesser (NED) und Vorjahres-Siegerin Sophie Dodemont warten morgen.

Das deutsche Team

Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Elisa Tartler, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Cedric Rieger, Jonathan Vetter, Maximilian Weckmüller
Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Marc Dellenbach, Tobias Richter

Compound: Kristina Heigenhauser, Velia Schall, Jennifer Wenzl, Sebastian Hamdorf, Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel
Betreuer: Holger Hertkorn, Harry Vohs

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