DM Bogen 3D Delmenhorst: 18 neue Meister stehen fest
Exakt 18 neue Deutsche Meister wurden am vergangenen Wochenende bei den 3D-Titelkämpfen in Delmenhorst ermittelt. Dabei gab es „Wiederholungstäter“ aber auch Premieren-Sieger. Am Mittwoch, 18. September, berichtet Radio Bremen TV in seiner Sendung „Sportblitz“ gegen 18.06 Uhr von der DM in Delmenhorst.
Foto: Eckhard Frerichs / Taina Jäkel gewann erstmals den DM-Titel mit dem Instinktivbogen.
Foto: Eckhard Frerichs / Taina Jäkel gewann erstmals den DM-Titel mit dem Instinktivbogen.

Recurvebogen: Bettermann und Voß siegen
Mit Rainer Bettermann (BS Wildeshausen, 422 Ringe) und Melanie Voß (Rovers BS Hiltrup, 345 Ringe) gab es zwei neue Titelträger. Bettermann „entthronte“ Titelverteidiger Volker Kindermann und wies am Ende zwei Ringe mehr auf. Die letztjährige Bronzemedaillengewinnerin Voß steigerte ihr Vorjahres-Ergebnis um 38 Ringe und siegte dementsprechend souverän mit 16 Ringen Vorsprung.

Compoundbogen: Pflug und Flöck-Schmitt verteidigen Titel
Im vergangenen Jahr siege Sascha Pflug (SV Querum) mit zwei Ringen Vorsprung, dieses Mal machte er es noch spannender: 492 Ringe zu 491 Ringe von Tobias Heeg (SV Windesheim) gaben den Ausschlag. Anschließend sagte der alte und neue Titelträger: „Ich konnte mich in meiner Gruppe peu à peu absetzen. Das Abschätzen hat sehr gut funktioniert, der Bogen war sehr gut eingestellt. Von den ersten 18 Zielen war ich etwas enttäuscht, weil sie leicht und nah waren. Die letzten sechs Ziele waren aber der Hammer, da habe ich richtig liegen lassen und es hat gerade so gereicht.“
Gereicht hat es auch locker für Andrea Flöck-Schmitt (BSC Bad Kreuznach, 464 Ringe), die bei den Damen mit zehn Ringen Vorsprung ebenfalls ihren Titel verteidigen konnte, und Bernd Deters (SuS Schwichteler, 489 Ringe), der nach Platz vier aus dem Vorjahr die DM in der Masterklasse gewann.

Delmenhorst weiß, was zu tun ist!

Dirk Hartwich, Deutscher Meister mit dem Langbogen lobt Ausrichter Delmenhorst

Blankbogen: Staszewski mit lupenreinem Hattrick
An Richard Klesmann (BS Nürtingen, 424 Ringe, Herren), Diana Wiesner (SV Beimerstetten, 392 Ringe, Damen), Andreas Staszewski (SV Nienhagen, 430 Ringe, Master), Gudrun Schneider-Risch (Bogenschützen Münster e.V., 370 Ringe, Master weiblich) und Julia Wien (SGes Hamm a.d. Sieg 1841 e.V., 283, Jugend) war in Delmenhorst kein Vorbeikommen. Klesmann verteidigte mit 14 Ringen ebenso seinen Titel wie Staszewski, der sogar einen lupenreinen Hattrick feierte und anschließend sagte: „Mein Ziel war, das Tripple zu schaffen, da setzt man sich selber ein wenig unter Druck. Das war mit eine meiner schönsten Meisterschaften, aber wenn man gewinnt, ist das meistens so.“ Beachtenswert war die Steigerung von Wiesner, die 2018 Zehnte war und ein Jahr später mit 105 (!) Ringen mehr und einem Polster von 24 Ringen souverän siegte.

Foto: Eckhard Frerichs / Pfeilauswertung am Wolf.
Foto: Eckhard Frerichs / Pfeilauswertung am Wolf.

Langbogen: Hartwich siegt bei Ringgleichheit
Das spannendste Duell um den DM-Titel gab es bei den Herren mit dem Langbogen. Am Ende wiesen Dirk Hartwich (SV Hohegeiß) und Günter Ganser (Bogenschützen Feucht) jeweils 332 Ringe auf, Gold ging an Titelverteidiger Hartwich, da er mit 6:3 die Wertung der 11-er Ringe gewann. Danach sprach er von einem gelungenen Tag: „Wir hatten großes Glück mit dem Wetter. Der Parcours war anspruchsvoll, aber machbar. Was nicht zu treffen war, lag am Schützen. Delmenhorst weiß, was zu tun ist.“ Mit Ursula Herget (BSC Laupheim, 289 Ringe) und Jürgen Lippek (SV Böddiger, 353 Ringe) gab es bei Damen und Masters zwei neue Titelträger.

Instinktivbogen: Fünf neue Titelträger
Fünf neue Deutsche Meister wurden mit dem Instinktivbogen gekürt:Christian Cordes (Foto)(SV Holtorf, 359 Ringe, Herren), Taina Jäkel (SV Sindelsdorf, 320 Ringe, Damen), Rainer Hauses (Krefelder SSK 1842, 370 Ringe, Master), Rosa Janwlecke (SC Varl, 331 Ringe, Master weiblich) und Florian Koch (SAbt Dettingen/Iller, 275 Ringe, Jugend) siegten jeweils deutlich, die sieben Ringe Differenz von Cordes war der geringste Abstand zum Zweiten. Zweite DM-Teilnahme und zweite DM-Medaille hieß es für Jäkel, die nach Bronze im Vorjahr dieses Mal ganz oben auf dem Treppchen stand und sich lobend äußerte: „Ich fand den Parcours super, er war nicht zu leicht und manchmal etwas kniffelig, wie die kleinen Tauben beispielsweise. Beim Instinktivschießen spielt sich viel im Kopf ab, man schaut sich das Ziel an und lässt los. Ich fand das Gelände toll mit uralten Bäumen und gewachsen. Durch die Gräben war es sehr interessant, es war einfach gelungen.“ Genau wie ihr Auftritt und der anderen Meister, Medaillengewinner und Platzierten.

Text:DSB

DM Bogen 3D Delmenhorst: Über 400 Bogenschützen nehmen teil
Exakt 408 Bogensportler sind am 14./15. September in Delmenhorst, um bei der 3D Deutschen Meisterschaft die Titelträger in den verschiedenen Altersklassen mit den verschiedenen Bögen auszuschießen.
Foto: World Archery / Am Wochenende wird es in Delmenhorst zu Wanderungen größerer Bogengruppen kommen.
Foto: World Archery / Am Wochenende wird es in Delmenhorst zu Wanderungen größerer Bogengruppen kommen.

Insgesamt sind Sportler aus 18 der 20 Landesverbände dabei, wenn in den Altersklassen Damen, Herren, Master und Jugend mit den verschiedenen Bögen (Recurve, Compound, Blank, Lang und Instinktiv) um die Plätze gekämpft wird. Natürlich sind auch die meisten der Titelverteidiger am Start. So beispielsweise Volker Kindermann (BS Nürtingen, Recurve Herren), Sascha Pflug (SV Querum, Compound Herren) oder Andrea Flöck-Schmitt (BSC Bad Kreuznach, Compound Damen). Letztere hatte 2018 bei der DM in Hinzweiler mit sage und schreibe 32 Ringen Vorsprung den Titel gewonnen. Nicht dabei sind dagegen die WM-Teilnehmer Jens Asbach und Michael Feuring, die erst vor wenigen Tagen an den Titelkämpfen im kanadischen Lac la Biche teilnahmen.

Für alle Bogenschützen werden gleiche Bedingungen herrschen, denn für die DM wird eigens ein Parcours aufgebaut. D.h. ein Begehen oder Beschießen der aktuellen Parcoure ist zwecklos.

Am ersten Tag der DM fallen die Entscheidungen im Recurve-, Blank- und Langbogen, am Sonntag folgen die Compound- und Instinktivbogenschützen.

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3D-Bogen WM Lac la Biche: DSB-Duo ohne Chance auf Medaille
Zwar blieb das DSB-Duo Jens Asbach (Bogensportclub Nidderau) und Michael Feuring (SSV Breidenbach) bei der 3D Bogen-WM im kanadischen La la Biche ohne Top Ten-Platzierung oder gar eine Medaille, dennoch war die Reise nach Nordamerika ein echtes Erlebnis.
Foto: Peter Lange / Jens Asbach (links) und Michael Feuring in Lac la Biche.
Foto: Peter Lange / Jens Asbach (links) und Michael Feuring in Lac la Biche.

Am Ende sprangen die Plätze 15 (Asbach) und 41 (Feuring) für die Debütanten an der 3D Weltmeisterschaft heraus: „Jens konnte sich durch eine solide Leistung mit 971 Ringen für die Ko-Phase qualifizieren, bei Michael (832 Ringe, Anm. d. Red.) lief es an beiden Tagen gar nicht, er hat in der Qualifikation überhaupt nicht zu seiner Form gefunden“, fasste Peter Lange, der DSB-Disziplinverantwortliche, die Qualifikation zusammen.

In der zweiten Runde der Ko-Phase ereilte Asbach das (unnötige) Aus gegen den US-Amerikaner Ethan Johonson. Unerwartet deshalb, weil Asbach quasi immer vorne lag. So auch vor dem letzten Ziel mit 50:47, doch nach einer Fünf unterlag er am Ende 55:57. „Jens verschätzte sich beim letzten Pfeil und verfehlte das Kill um wenige Millimeter. Die Leistungsdichte hier ist extrem hoch, und bei nur sechs zu schießenden Pfeilen wird jeder Fehler bestraft. Insgesamt können wir mit seiner Leistung aber zufrieden sein“, so Lange.

Lange zeigte sich von der Weltmeisterschaft begeistert: „Die WM in Lac La Biche ist die bestorganisierte internationale Meisterschaft, an der wir bisher teilgenommen haben. Der Aufwand, der hier betrieben wurde, ist beispielhaft. Die Logistik, die Verpflegung und selbst das Wetter sind perfekt. Es gibt sogar ein Rahmenprogramm mit Indianertanz, Rodeo und Barbecue.“

Quelle/Text:DSB

Para Europacup Finale Wiesbaden: Tolle Werbung für den paralympischen Bogensport
Das erste paralympische Bogensport Europapokal Finale ist Geschichte. Auf dem Bowling Green in Wiesbaden ließen 30 Athletinnen und Athleten aus zehn Nationen gekonnt und trotz Wind und Regen die Pfeile fliegen, zelebrierten ihren Sport und wurden zu Recht dafür von den Zuschauern gefeiert. Einige TV-Bilder zeigte der Hessische Rundfunk am Montag, 19. August, ab 23.15 Uhr in seiner Sendung „Heimspiel“.
Foto: Eckhard Frerichs / Sport und Typen, die begeistern: Der Franzose Guillaume Tourcoullet.
Foto: Eckhard Frerichs / Sport und Typen, die begeistern: Der Franzose Guillaume Tourcoullet.

Für DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels „ist es einfach nur schön, zu sehen, wie die behinderten Sportler ihren Sport mit voller Motivation und gekonnten Leistungen an einer tollen Stätte zeigen. Es zeigt sich, dass der Bogen- und Schießsport eine ideale Inklusions-Sportart ist.“ Mario Scarzella, Präsident des europäischen Bogensport-Verbandes, zeigte sich begeistert: „Das ist eine super Veranstaltung und sehr wichtig für die Entwicklung des paralympischen Bogensports. Gratulation an den DSB und – auch im Namen der Athleten – vielen Dank für diese Veranstaltung.“

Die Sportler genossen es sichtlich, dass ihr Sport und ihre Leistungen in ein größeres Rampenlicht gerückt wurden und lobten den ausrichtenden Deutschen Schützenbund dafür: „Es ist sehr schön, hier zu schießen. Die Organisation ist sehr gut“, sagte beispielsweise die russische Weltmeisterin Svetlana Barantseva. Die Polin Milena Olszewska lobte die Kulisse: „Ich liebe es, am Wasser zu schießen. Zudem sind die Zuschauer so dicht dran, das spornt enorm an.“ Die Athleten zahlten es mit Weltklasse-Leistungen zurück, wie beispielsweise der Slowake Marcel Pavlik, der ein perfektes Halbfinale mit 150 von 150 möglichen Ringen zeigte. Oder der Franzose Guillaume Toucoullet, der seine Pfeile mit dem Mund auslöst und erst vor zwei Jahren nach einem Motorradunfall mit dem Bogensport begann. In Wiesbaden gewann er in seiner ersten internationalen Saison überhaupt Silber.

Das ist eine super Veranstaltung und sehr wichtig für die Entwicklung des paralympischen Bogensports!

Mario Scarzella, Präsident der WAE

Im nächsten Jahr (11. bis 13. September) können sich die Zuschauer in Wiesbaden erneut auf ein Bogensport-Highlight auf dem „Bogen-Green“ freuen: Dann gastiert die nationale Elite in der hessischen Landeshauptstadt und schießt um die DM-Titel. 2020, im Jahr der Olympischen Spiele und Paralympics, wird es kein paralympisches Europacup Finale geben, auch 2021 steht das noch nicht fest, „aber ich würde das sehr gerne wieder sehen“, so Scarzella. Fest steht nur: Wiesbaden hat Lust auf mehr Bogensport gemacht!

Junioren-WM Bogen Madrid: Keine Medaille für DSB-Nachwuchs
Nach einer intensiven und erfolgreichen Vorbereitung waren die Hoffnungen von Nachwuchs-Bundestrainer Marc Dellenbach groß, dass seine jungen Athletinnen und Athleten bei der Bogen-WM in Madrid/ESP um die vorderen Plätze mitschießen würden. Doch weder im Einzel noch in der Mannschaft gelang ein Einzug ins Halbfinale – enttäuscht hatten seine Sportler jedoch nicht.
Foto: DSB / Das deutsche Team bei der WM in Madrid.
Foto: DSB / Das deutsche Team bei der WM in Madrid.

Dabei konnten die Nachwuchs-Cracks durchaus überzeugen. Beispielsweise Elisa Tartler, die in der Qualifikation 648 Ringe erzielte und nur von einer Südkoreanerin übertroffen wurde. Oder Clea Reisenweber, die Platz fünf in der Qualifikation belegt hatte (659 Ringe) und wie Tartler beste Europäerin war. Oder Erik Linke, der in seinem 1/24 Match hoch schoss, aber gegen einen Chinesen 4:6 (28-29, 28-29, 29-25, 29-29, 29-29) verlor. Das Kadettinnen-Team überzeugte mit 56, 56 und 55 Ringen im Match gegen Mexiko, die schossen aber jeweils einen Ring mehr. Oder Paolo Kunsch, der im Compound-Achtelfinale der Junioren sensationelle 149 von 150 möglichen Ringen schoss und als bester DSB-Athlet Platz sechs belegte.

Fast alle deutschen Sportler scheiterten an Gegnern aus Asien bzw. Übersee, was Dellenbach zu folgender Aussage veranlasste: „Unsere Athleten haben ihr Bestes gegeben und meistens auch ihr Level abgerufen. Es gab einige knappe Niederlagen, aber wir müssen eingestehen: Wir haben aktuell nicht das Welt-Niveau. Die asiatischen Nationen Korea, Taiwan, China und Japan dominieren.“

Wir haben aktuell nicht das Welt-Niveau. Die asiatischen Nationen Korea, Taiwan, China und Japan dominieren!

Marc Dellenbach, mit dem Fazit zur WM

Holger Hertkorn, Disziplinverantwortlicher Compound, war insgesamt zufrieden mit seinem Trio Tim Krippendorf, Paolo Kunsch, Domenic Kiehl: „Insgesamt war das eine solide Leistung, da sie kaum internationale Erfahrung haben und vieles für sie neu war. Die Größe und Bedingungen einer WM sind doch beeindruckend, wenn man das erste Mal dabei ist.“

Foto: DSB / Paolo Kunsch schoss sich bei seiner ersten WM auf den hervorragenden 6. Platz.
Foto: DSB / Paolo Kunsch schoss sich bei seiner ersten WM auf den hervorragenden 6. Platz.

Im Junioren-Mixed mit Jonathan Vetter & Elisa Tartler hofften alle auf einen guten Abschluss. Doch im Viertelfinale erwiesen sich die Österreicher als zielsicherer.

Die deutschen Platzierungen in der Übersicht

Recurve

Junioren: 33. Platz Jonathan Vetter, Nils Schwertmann

Juniorinnen: 9. Platz Elisa Tartler, 57. Platz Charline Schwarz

Kadetten: 33. Platz Erik Linke, 57. Platz Domenic Merkel, Flavio Schilp

Kadettinnen: 9. Platz Clea Reisenweber, Sarah Reincke, 17. Platz Pia Wolbring

Team Kadetten: 9. Platz

Team Kadettinnen: 9. Platz

Mixed Junioren: 8. Platz Vetter/Tartler

Mixed Kadetten: 17. Platz Reisenweber/Linke

Compound

Junioren: 7. Platz Paolo Kunsch, 17. Platz Domenic Kiehl, Tim Krippendorf

Team: 7. Platz

Der deutsche WM-Kader

Recurve: Jonathan Vetter, Nils Schwertmann, Elisa Tartler, Charline Schwarz, Erik Linke, Flavio Schilp, Domenic Merkel, Sarah Reincke, Clea Reisenweber, Pia Wolbring

Compound: Tim Krippendorf, Paolo Kunsch, Domenic Kiehl

Betreuer: Marc Dellenbach, Sandra Dehn, Holger Hertkorn

Text/ Foto: DSB

DM Bogen Berlin: Die Compound-Finalisten und weitere Meister stehen fest
Am ersten Tag der nicht-olympischen Compound-Wettbewerbe qualifizierten sich mit Janine Meißner und Marcus Laube zwei Top-Favoriten für das Goldfinale. Dort treffen sie jedoch nicht auf Kollegen aus der Nationalmannschaft. In weiteren Compound-Klassen sowie bei den jüngsten und ältesten Recurve-Schützen wurden zudem die Titelträger ermittelt.
Foto: Eckhard Frerichs

Compound Frauen: Meißner gegen Böhnke
Bereits in der Qualifikation zeigte Deutschlands aktuell beste Compound-Schützin, Janine Meißner, ihre Klasse: Mit 698 Ringen kratzte sie an der magischen 700-er Marke und hatte somit einen Vorsprung von 14 Ringen auf Julia Böhnke, die ihrerseits neun Ringe vor der Drittplatzierten lag. Und auch in der Ko-Phase marschierte das Duo weiter und war eine Klasse für sich, sodass das Aufeinandertreffen im Goldfinale die logische Folge ist. In den Halbfinals gewann Meißner 142-131 gegen Teresa Wellner, Böhnke setzte sich 143-136 gegen Jennifer Weitsch durch.
Der Titel in der Teamwertung ging an SGes Tuttlingen.

Compound Männer: Stadler fordert Laube heraus
Im Goldfinale der Männer fordert der Qualifikations-1. Forian Stadler den international erprobten Marcus Laube heraus. Stadler zeigte mit 699 Ringen eine hervorragende Qualifikation und setzte sich in den Ko-Phasen u.a. gegen Titelverteidiger Leon Hollas und Kaderschütze Lars Klingner durch. Wobei ihm in diesem Duell das Pech des Gegners zugute kam: „Lars ist eine Nocke geplatzt und hatte deshalb einen Pfeil nicht in der Wertung, was zu einigen fehlenden Ringen führte und letztendlich zum Sieg“, gab Stadler ehrlich zu. Und weiter: „Das Ziel war ganz klar das Finale und wenn, dann ziehen wir es ganz durch. Es ist jetzt schon eine gewisse Aufregung, die man heute schon gespürt hat, als das Stadion heute nebenan schon getobt hat. Ich freu mich drauf.“ Sicherlich auch Laube, der in der Ko-Phase keinerlei Schwäche zeigte und seine drei Duelle sicher gewann.
Der Titel in der Teamwertung ging an Pro Sport Berlin 24.

Es sollten noch viel mehr Bogenschützen im Alter hierherkommen, denn es macht einfach wahnsinnig viel Spaß!

Iris Jantzen, Recurve-Seniorin zum Bogenschießen im Alter und der DM in Berlin

Compound Nachwuchs (m): Krippendorf und Kiehl siegen
Mit Tim Krippendorf (Junioren) und Dominic Kiehl (Jugend) siegten zwei Talente aus Bayern in den Nachwuchsklassen. Während Krippendorf mit geschossenen 689 Ringen „nur“ drei Ringe Vorsprung auf seine Verfolger hatte, betrug der Abstand bei Kiehl (688 Ringe) satte 19 Ringe.

Foto: DSB / Glückwunsch vom Bundestrainer! Marc Dellenbach gratuliert Clea Reisenweber zum Finaleinzug.
Foto: DSB / Glückwunsch vom Bundestrainer! Marc Dellenbach gratuliert Clea Reisenweber zum Finaleinzug.

Compound Masters: Jagusch ist der Beste
In der Klasse der ältesten Compound-Schützen gab es eine Premiere: Alexander Jagusch holte sich erstmals den DM-Titel. Seine 692 Ringe waren unerreicht, dementsprechend groß war seine Freude: „Die Freude ist riesig. Mein Erfolgsrezept heute: Bis zum Schluss ruhig bleiben, die Nerven nicht verlieren und bis zum letzten Pfeil konzentriert bleiben.“

Recurve SeniorInnen: Schilling und Jantzen nicht zu schlagen
Bei den ältesten DM-Teilnehmern gab es mit Günter Schilling und Iris Jantzen „Wiederholungstäter“: „Ich habe bereits mehrmals in der Jugend und Seniorenklasse den deutschen Meistertitel gewonnen“, sagte Schilling, „ich bin zum dritten Mal Deutsche Meisterin“, so Jantzen. Dennoch waren die Titel für die beiden „Oldies“ etwas ganz Besonderes: „Berlin ist absolut etwas Besonderes, beeindruckend! 90 Scheiben – das sprengt jeden normalen Rahmen einer Deutschen Meisterschaft. Das ist gewaltig“, zeigte sich Schilling nach seinen 643 Ringen überwältigt. Und Jantzen (608 Ringe) ergänzte: „Die Kulisse ist gigantisch. Das ist ein geschichtsträchtiges Gelände, und es ist eine Ehre, hier mitmachen zu dürfen. Es sollten noch viel mehr Bogenschützen im Alter hierherkommen, denn es macht einfach wahnsinnig viel Spaß.“
Der Titel in der Teamwertung ging an die TG Biberach.

Recurve Jugend (w/m): Favoriten kämpfen um Gold
Mit Clea Reisenweber gegen Sarah Reincke sowie Domenic Merkel gegen Flavio Schilp stehen vier der größten Talente in den Goldfinals der Jugend. Reisenweber demonstrierte dabei ihre Klasse mit 659 Ringen und einem Vorsprung von 26 (!) Ringen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Qualifikation mit einem solchen Abstand gewinne. Ich habe mich heute auf meine Technik konzentriert und ruhig durchgeschossen“, verriet sie ihr Rezept. Und ist vor dem großen Finale am Sonntag völlig euphorisch: „Jetzt im Goldfinale in Berlin vor meiner Heimkulisse zu stehen, ist mega cool, vor allem bei so einer tollen Finalkulisse.“ Dort trifft die Vizemeisterin des Vorjahres auf Reincke, die DM-Vierte von 2018.
Auch Merkel war im Vorjahr Vierter und strebt nun wie Schilp seinen ersten Titel an. Nach guter Qualifikation taten sich beide in der Ko-Phase durchaus schwer, „enge“ Ergebnisse und sogar ein Stechen bei Schilp unterstreichen dies.
Der Titel in der Teamwertung ging an BSC BB-Berlin.

Recurve Schüler A (w/m): Zweimal entscheidet ein Ring
Bei den jüngsten DM-Teilnehmern ging es um Zentimeter. Am Ende waren Sophie Kühne und Finn May (beide Jahrgang 2005) die glücklichen Sieger. Mit jeweils einem Ring Vorsprung (673 Ringe May, 673 Ringe Kühne) retteten sie sich ins Ziel. May gewann zudem noch im Team von BSC BB-Berlin und sagte im Anschluss: „Mit der Teammedaille habe ich ein wenig gerechnet, mit der Einzelmedaille nicht. Als Sportschüler bin ich es gewohnt, jeden Tag zu schießen, und ich wollte einfach nur so schießen, wie immer.“

Text:DSB  Titelfoto:Eckhard Frerichs

 

DM Bogen Berlin: Strahlende Sieger vor Traumkulisse
Volle Zuschauertribünen, prächtige Stimmung, tolle Bilder, strahlende Sieger: Die Recurve-Finals auf dem Olympischen Platz direkt vor dem Berliner Olympiastadion mit den neuen Titelträgern Elena Richter (BSC BB-Berlin), Florian Kahllund (SSC Fockbek), Elisa Tartler (SV Bavaria Thulba) und Jonathan Vetter (SGi Ditzingen) waren ein voller Erfolg. „Ich bin restlos begeistert vom Final- und Qualifikationsfeld. Das ist absolute Weltklasse in der Organisation und auch wie die ein oder andere Schützenleistung. Es lief mir teilweise eiskalt den Rücken herunter“, war Bundestrainer Oliver Haidn überwältigt.
Foto: Eckhard Frerichs / Auf Wolke sieben nach ihrem DM-Titel: Elena Richter.
Foto: Eckhard Frerichs / Auf Wolke sieben nach ihrem DM-Titel: Elena Richter.

Recurve Frauen: Richter besiegt Freundin Unruh

Im Goldfinale der Frauen kam es zur Neuauflage aus dem Vorjahr: Lisa Unruh traf auf ihre Freundin und Nationalmannschafts-Kollegin Elena Richter. Beide hatten zuletzt Seite an Seite (und mit Michelle Kroppen) den Team-Quotenplatz für Tokio 2020 gewonnen und Silber beim Weltcup in Berlin geholt. Nun ging es – wie so oft im Training – gegeneinander. Unruh, die in der Qualifikation mit 683 Ringen einen phantastischen neuen deutschen Rekord aufstellte, begann etwas besser und ging 2:0 (27-26) in Führung. Dann zeigte Richter zwei sehr starke 28-er Passen in Folge und übernahm die Führung. In der folgenden Passe hatte sie mit dem dritten Pfeil ihren ersten „Matchpfeil“, doch eine Acht bedeutete die Punkteteilung („Der war echt gut, aber vielleicht fehlte etwas die Konsequenz!“). Diese reichte der sympathischen Berlinerin auch im fünften Satz, und als ihr letzter Pfeil in die notwendige Neun einschlug, war die Freude über das 6:4 (26-27, 28-26, 28-27, 26-26, 27-27) riesig: „Ich bin mega-glücklich. Für so etwas arbeitet man, um vor so einer Kulisse zu schießen. Am Ende ist es eine Momentaufnahme. In diesem Moment war ich einfach besser und hatte höhere Wertungen. Sich im eigenen Land die Krone aufzusetzen, ist schon etwas Besonderes.“ Unruh akzeptierte die Niederlage, „sie hat einfach mehr Zehner geschossen.“ Dennoch war sie nicht unzufrieden mit den Titelkämpfen in ihrer Heimatstadt: „Ich habe mich riesig gefreut, dass ich in der Qualifikation einen neuen Rekord geschossen habe, das bleibt von dieser DM hängen.“ Und natürlich die Zuschauerkulisse: „Ich war derartig positiv, dass die Ränge so voll waren. Das habe ich sehr genossen.“
Auch die Bronzemedaille ging wie 2018 an Michelle Kroppen. Die WM-Vierte setzte sich gegen Meike Räder mit 7:3 (25-25, 30-23, 26-26, 28-28, 29-25) durch und beendete ein phantastisches Jahr mit einer Medaille.

Ich war derartig positiv, dass die Ränge so voll waren. Das habe ich sehr genossen.

Lisa Unruh, Zum pickepackevollen Finalstadion

Recurve Männer: Kahllund siegt mit Stechpfeil

Foto: Eckhard Frerichs / Bogenherz, was willst du mehr?
Foto: Eckhard Frerichs / Bogenherz, was willst du mehr?

Eine Parallele zum Frauen-Finale gab es auch bei den Männern: Dort standen sich mit Florian Kahllund und Maximilian Weckmüller zwei Nationalmannschafts-Kollegen gegenüber, die im Jahr unzählige Tage auf Lehrgängen und Wettkämpfen miteinander verbringen. Und so entwickelte sich auch ein packendes Duell, in dem Weckmüller mit 2:0 und 5:3 vorne lag und im fünften Satz eine Zehn zum Sieg benötigte. Als sein Pfeil in der Neun einschlug, hieß es: Stechen. Weckmüller schoss eine gute Neuner-Wertung, Kahllund konterte mit einer Zehn und jubelte somit über das 6:5 (27-29, 29-28, 27-27, 28-30, 28-27, 10-9) seinen dritten DM-Titel nach 2016 und 2017: „Wir wissen, dass wir ähnlich gut sind. Mal gewinnt er, dann ich. Deswegen macht es Spaß, gegen Max zu schießen. Und natürlich ist es cool, vor so einer Kulisse zu schießen. Aber dennoch müssen wir das Drumherum ausblenden.“ Weckmüller zeigte sich nicht enttäuscht und meinte: „Bronze im vergangenen Jahr, Silber heute, dann ist klar, was nächstes Jahr der Plan ist.“
Um Bronze ging es zwischen Felix Wieser und Christoph Breitbach. Breitbach wiederholte seinen Bronze-Triumph aus dem Vorjahr, damals allerdings noch bei den Junioren, und gewann 6:4 (28-28, 26-27, 28-26, 28-28, 29-27).

Recurve JuniorInnen: Tartler und Vetter verteidigen ihre Titel

Beim Weltcup in Berlin in diesem Jahr hatten Elisa Tartler und Jonathan Vetter bereits ihr großes Potenzial gezeigt. Dies bestätigten sie nun mit den Titelgewinnen – gleichbedeutend mit der gelungenen Titelverteidigung – in der Juniorenklasse. Für Tartler war es gar der zehnte DM-Titel im Nachwuchsbereich (inklusive Halle und Feld). Sie setzte sich gegen Charline Schwarz 6:2 (26-24, 26-27, 25-24, 29-28) durch, trotz Krankheit. „Ich habe ein bisschen Husten, Schnupfen und Kopfschmerzen. Ich mein Bestes gegeben, und es hat gut geklappt.“ Vetter zeigte enorme kämpferische Qualitäten, denn er musste gegen den furios startenden Nils Schwertmann einen 0:4-Rückstand aufholen. Dies gelang ihm bravourös, sodass er mit 6:4 (25-26, 25-29, 28-26, 28-26, 27-25) siegte und sich den dritten DM-Titel in Folge sicherte: „Es ist natürlich schwierig, ein 0:4 aufzuholen. Die anderen Finals waren groß aufgezogen und sehr schön, aber hier ist es nochmals größer und viele Zuschauer – richtig schön.“
Bronze hatten sich zuvor Moritz Wieser mit 6:5 (27-27, 28-26, 27-25, 26-28, 25-27, 10*-10) gegen Arian-Erik Scheiding sowie Talida Chrubasik mit 6:2 (25-21, 23-28, 28-26, 27-24) gegen Lea Marie Schwer gesichert.

Text:DSB

DM Bogen Berlin: Favoritensiege oder wieder Überraschungen?
Vom 2. bis 4. August finden die Deutschen Bogen-Meisterschaften im Freien in Berlin statt. Die Titelkämpfe an sich sind ein Highlight, die Auflage in diesem Jahr bekommt zusätzliche Aufwertung und Reiz durch die Integration in „Die Finals“.
Foto: Frank Heinen / Feuchter Jubel! Im vergangenen Jahr feierte Dominic Gölz seinen Überraschungs-Coup mit einem Sprung in den Brunnen.
Foto: Frank Heinen / Feuchter Jubel! Im vergangenen Jahr feierte Dominic Gölz seinen Überraschungs-Coup mit einem Sprung in den Brunnen.

Denn neben dem Bogensport ermitteln noch neun weitere Sportarten ihre Titelträger an diesem Wochenende. Von daher dürfte das Ereignis auf dem Maifeld (Qualifikation) und auf dem Olympischen Platz (Finals) nicht nur für die Außenseiter, sondern auch für die Top-Stars etwas ganz Besonderes sein.

Recurve: Gelingt Kroppen die Premiere bei den Erwachsenen?

Zum Beispiel für Lisa Unruh, die in unzähligen Welt- und Europameisterschaften, European Games und natürlich Olympischen Spielen auf höchstem Niveau „wettkampfgestählt“ ist und natürlich eine der Top-Favoritinnen auf den Titel ist. Unruh ist Titelverteidigerin und dürfte in ihren Nationalkader-Kolleginnen Elena Richter und Michelle Kroppen die härteste Konkurrenz haben. Während Richter (2014, 2015) und Unruh (2017, 2018) bereits zweimal DM-Gold gewannen, ist die WM-Vierte Kroppen bei den Erwachsenen noch „blank“ und gewann „nur“ drei DM-Titel bei den Juniorinnen (2014-2016).

Foto: Frank Heinen / Die letztjährigen Finalistinnen Elena Richter (links) und Lisa Unruh gewannen von den letzten fünf DM-Auflagen vier Titel.
Foto: Frank Heinen / Die letztjährigen Finalistinnen Elena Richter (links) und Lisa Unruh gewannen von den letzten fünf DM-Auflagen vier Titel.

Bei den Männern scheint das Rennen ausgeglichener zu sein. Auch hier dürften die Favoriten aus dem Kaderkreis kommen und Florian Kahllund (Deutscher Meister 2017, 2016), Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller heißen. Doch im vergangenen Jahr zeigte Dominic Gölz, der nur Zehnter nach der Qualifikation war, dass auch Überraschungssiege möglich sind.

Compound: 2018 siegten Nicht-Kader-Athleten

Auch im nicht-olympischen Compound-Bereich gewannen im vergangenen Jahr zwei Nicht-Kader: Leon Hollas, stürmte das Feld als Qualifikations-15. von hinten und krönte sich zum Titelträger, Sabine Sauter nutzte die Abwesenheit der Kader-Athletinnen zum ganz souveränen Sieg. 2019 sollten alle Kader-Athleten am Start sein, sodass die Favoriten sicherlich Marcel Trachsel, Marcus Laube, Janine Meißner und Kristina Heigenhauser heißen werden.

Die TV-Zeiten für „Die Finals 2019-Berlin“

03. August – Das Erste
ca. 14.45 Uhr Finale Recurve Herren/Damen

13.40 bis 15.15 Uhr: Zudem werden die Recurve-Finals der Frauen und Männer live gestreamt

04. August – ZDF
ca. 14.40 Uhr Finale: Compound Frauen
ca. 16.20 Uhr Finale: Compound Männer

13.00 bis 14.20 Uhr: Zudem werden die Compound-Finals der Frauen und Männer live gestreamt

Weiterführende Links

Junioren-WM Bogen Madrid: 13 DSB-Athleten nominiert
Nach den „Großen“ dürfen nun auch die Bogen-Junioren bei den Weltmeisterschaften in Madrid/ESP (19.-25. August) zeigen, was in ihnen steckt. Insgesamt 13 DSB-Athleten treten zum Highlight des Jahres mit Recurve- und Compoundbogen an die Schießlinie.
Foto: Eckhard Frerichs / Jonathan Vetter ist einer der glücklichen Teilnehmer bei der Junioren-WM in Madrid.
Foto: Eckhard Frerichs / Jonathan Vetter ist einer der glücklichen Teilnehmer bei der Junioren-WM in Madrid.

Nach dem erfolgreichen Abschneiden der deutschen Nachwuchsschützen beim European Youth Cup (EYC) in Bukarest/ROU, können die jungen Talente mit Selbstvertrauen in Richtung WM blicken. Elisa Tartler und Jonathan Vetter konnten nicht nur die Rangliste in Kienbaum für sich entscheiden, sondern auch im internationalen Feld beim EYC in der Gesamtwertung Platz eins und zwei für sich behaupten. „Unsere Schützen haben gute Fortschritte in dieser Saison erzielt“, lobt Junioren-Bundestrainer Marc Dellenbach die Entwicklung seiner Schützlinge, „was bei den Weltmeisterschaften dabei rauskommt, werden wir sehen“. Charline Schwarz und Nils Schwertmann komplettieren das Recurve-Team der Junioren. Mit dem Trainingslager in Korea Anfang des Jahres zeigte Dellenbach den Jugendlichen nicht nur wie die Weltspitze trainiert, sondern legte auch den Grundstein für eine neue Trainingsphilosophie: „Wir haben dieses Jahr mit unseren Trainingslagern innerhalb und außerhalb Deutschlands gute Arbeit geleistet. Natürlich wäre es noch schöner jeden Tag mit den Schützen arbeiten zu können, so wie es die besten Länder der Welt machen, aber wie ich auch immer sage: ‚Es braucht Zeit, um ein Champion zu werden‘.“ Dabei erwarte er vor allem, dass die Jungen das umsetzen, was sie im Training und in den Wettkämpfen gelernt haben, um danach einen Schritt nach dem anderen zu machen. Auch das Gold-Trio von Bukarest mit den Kadettinnen Sarah Reincke, Clea Reisenweber und Pia Wollbring wird man in Madrid wiedersehen; Erik Linke, Flavio Schilp und Domenic Merkel vervollständigen das Recurve-Team der Kadetten. Um seine jungen Wilden fit für die WM zu machen, setzt Dellenbach auf einen ausgewogenen Mix: „Die Deutsche Meisterschaft in Berlin, individuelles Training und ein letztes Trainingscamp in der Woche vor der WM werden unsere Schützen bestmöglich auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereiten.“

Paolo Kunsch und Tim Krippendorf konnten sich als Erster und Zweiter der Compound-Rangliste für die WM qualifizierten, Domenic Kiehl überzeugte durch einen neuen deutschen Jugendrekord von 696 Ringen und komplettiert damit das Compound-Team für die Weltmeisterschaft. „Ich erwarte mit den nominierten Athleten eine schlagkräftige Junioren-Mannschaft für die WM zu haben“, so Hertkorn kämpferisch im Hinblick auf das Highlight des Jahres, „es wäre wünschenswert, wenn die Jungs ihr Leistungspotential voll abrufen können“.

Junioren WM-Team:

  • Recurve Junioren: Jonathan Vetter, Nils Schwertmann, Elisa Tartler, Charline Schwarz
  • Recurve Kadetten: Erik Linke, Flavio Schilp, Domenic Merkel, Sarah Reincke, Clea Reisenweber, Pia Wollbring
  • Compound Junioren: Paolo Kunsch, Tim Krippendorf, Domenic Kiehl

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DM Bogen Berlin: Ein TV-Format der Zukunft?
Ein Wochenende, zehn Deutsche Meisterschaften, sieben Veranstaltungsstätten, 202 Entscheidungen, ca. 3300 Athleten, mehr als 2000 Trainer, Betreuer und Wettkampfrichter: Das sind „Die Finals Berlin 2019“ (03.-04. August), unter anderem mit den besten Bogenschützen Deutschlands. Ein Format mit Zukunft, wie DSB-Sportdirektor Heiner Gabelmann im Interview erklärt.
Foto: DSB / Bogensport erfreut sich immer mehr Beliebtheit bei den TV-Sendern.
Foto: DSB / Bogensport erfreut sich immer mehr Beliebtheit bei den TV-Sendern.

In Berlin treffen zehn unterschiedliche Sportarten aufeinander, um ihren nationalen Meister zu küren. In einem einmaligen Format: Die Finals Berlin 2019. Wie kam es dazu, dass auch Bogensport mit am Start ist?

Heiner Gabelmann: „Die Erfolge von Lisa Unruh in Rio und der Zeit danach haben es dem DSB erleichtert, das Interesse bei den Öffentlich-Rechtlichen zu wecken und den Fuß in die Tür zu bekommen. Die Premiere des neuen DM-Formats Bogen 2018 vor dem Kurhaus in Wiesbaden hat dann endgültig den Ausschlag gegeben.“

Das Vorbild ist der Wintersport. Was dort mit den „Wintersporttagen“ im TV funktioniert, soll nun auch mit Sommersportarten funktionieren. Welche Chancen entstehen durch dieses einmalige Format für den Bogensport?

Foto: DSB / Sportdirektor Heiner Gabelmann findet lobende Worte für die Entwicklung des Bogensports.
Foto: DSB / Sportdirektor Heiner Gabelmann findet lobende Worte für die Entwicklung des Bogensports.

Heiner Gabelmann: „Die Bogensportler werde künftig auf Augenhöhe mit den Programmchefs von ARD/ZDF verhandeln können – Bogensport gehört zu den Top-10 der telegenen olympischen Sportarten.“

Mit diesem Multi-Sportevent ermöglicht ARD und ZDF auch Sportarten, die nicht immer im Blickpunkt der großen Öffentlichkeit stehen, mediale Präsenz zu erreichen. Ist das das Format der Zukunft?

Heiner Gabelmann: „Formate müssen sich entwickeln! Biathlon hat sich im Laufe der Jahre ebenfalls verändert. Wir müssen an der Darstellung und dem Zusammenschnitt der einzelnen Wettkampfsequenzen noch feilen – auch die Bildschirmgrafiken müssen für den in aller Regel fachfremden Fernsehzuschauer selbsterklärend sein.“

Welchen Herausforderungen muss sich dabei der Verband stellen?

Heiner Gabelmann: „Der Verband wird sich künftig um einen Interessenausgleich zwischen dem Bogensport und den Schießwettbewerben bemühen müssen. Die Bogensportler befinden sich mit etwa fünf Prozent der Mitglieder in der Minderheit. Die Grundidee des Deutschen Schützenbundes, der friedliche Umgang mit Sportwaffen im sportlichen Wettkampf, muss in die Öffentlichkeit getragen werden, dann kann der gesamte Verband vom momentanen Hype im Bogensport profitieren.“

Was haben die Sportler und Zuschauer in Berlin zu erwarten?

Heiner Gabelmann: „Eine beeindruckende Wettkampfstätte für die Qualifikation auf dem Maifeld mit dem Olympiastadion als Hintergrund und als Abschluss am Samstag und Sonntag die spannenden 1:1-Begegnungen mit den derzeitigen Stars Lisa Unruh, Elena Richter und Michelle Kroppen sowie Florian Kahllund und Cedric Rieger bei den Männern auf dem Olympischen Platz. Und auch die Compound-Elite rund um Janine Meißner, Kristina Heigenhauser, Marcel Trachsel und Marcus Laube wird sich am Sonntag in spannenden Wettkämpfen um den Meistertitel duellieren.“

Die TV-Zeiten für „Die Finals 2019-Berlin“

03. August – Das Erste:
ca. 14.50 Uhr Finale Recurve Herren/Damen

04. August – ZDF:
ca. 14.40 Uhr Finale: Compound Frauen
ca. 16.20 Uhr Finale: Compound Männer

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Weitere News zu „Deutsche Meisterschaft (Meldeschluss: 08.07.2019)“

Text:DSB