Military World Games Wuhan: Gold für Elena Richter
Elena Richter hat es geschafft! Die DSB-Kaderschützin gewann bei den Military World Games im chinesischen Wuhan (16.-27. Oktober) das Finale gegen die Polin Sylwia Zyzanska 6:4 (25-27, 24-24, 26-25, 29-29, 29-27) und sicherte sich somit bei der Bogen-Premiere des Großsports-Events die Goldmedaille.
Foto: DSB / Strahlt über Gold in Wuhan: Elena Richter.
Foto: DSB / Strahlt über Gold in Wuhan: Elena Richter.

Bogensport: Nervenstark zum Titel

Der Start ins Finale gegen die Überraschungs-Finalistin Zyzanska, die Weltranglisten-74., verlief alles andere als perfekt: Die hohen Wertungen wollten nicht fallen, in der zweiten Passe unterlief Richter gar eine „5“. Da aber auch die Polin mit den schwierigen Bedingungen zu kämpfen hatte, konnte die Berlinerin zumindest ein Unentschieden in der zweiten Passe erreichen. „Ich bin etwas holprig gestartet, konnte meine Aufregung nicht sicher kontrollieren“, sagte Richter nach dem Match. „Doch dann habe ich es in den Griff bekommen und zurück zu meiner Stärke gefunden.“ In der Tat kam sie ins „Rollen“, glich aus und lieferte am Ende Bestform ab. Zwei 29-er Passen sorgten für die Punkte vier, fünf und sechs und den Sieg sowie großen Jubel: „Ich bin überglücklich, dass ich nach der Vorrunde mit Gold nach Hause fahre. Und das auch noch als erste Siegerin im Bogenschießen.“ Hintergrund: Erstmals war der Bogensport im Programm der Military World Games.

Dann habe ich die Aufregung in den Griff bekommen und zurück zu meiner Stärke gefunden!

Elena Richter, zur Wende im Goldfinale

Der Triumph war nach der Qualifikation, die Richter nur als 16. Beendete („ich blieb in der Vorrunde unter meinen eigenen Erwartungen“) nicht unbedingt zu erwarten, denn u.a. musste sie die Weltranglisten-Dritte, Qualifikations-Erste und Weltcupsiegerin von Antalya in diesem Jahr, die Chinesin Yichai Zheng, aus dem Weg räumen. Aber Richter fand ihre Schießtechnik wieder und zeigte in allen Ko-Runden eine konstant herausragende Leistung mit hohen Passen.

Im Mixed musste sich Richter an der Seite von Camilo Mayr mit Platz neun begnügen. Im 1/8-Finale ereilte sie gegen die Ukraine mit 2:6 (33-34, 31-37, 34, 32, 35-38) das Aus.

Schießsport: Müller verpasst Medaille trotz starker Leistung

Dagegen blieben die erfolgsverwöhnten Gewehrschützinnen ohne Edelmetall: Lisa Müller musste sich trotz starker Leistung (1177 Ringe) im 50m Dreistellungskampf mit Platz sechs begnügen, lediglich zwei Ringe fehlten ihr zur Bronzemedaille. Jolyn Beer kam auf Rang 20 (1170 Ringe), Anna-Lena Geuther auf Platz 22 (1167 Ringe). Im Team kam das Trio auf Platz neun ins Ziel.
Ohne Chancen blieben die deutschen Teilnehmer im Wettbewerb mit der Zentralfeuerpistole: Oliver Geis wurde 29. (576 Ringe), Michael Heise 48. (570 Ringe). In der Teamwertung erreichten die beiden an der Seite von Tobias Piechaczek Rang 19.
Auch im Wettbewerb 300m Schnellfeuergewehr gab es für die deutschen Teilnehmer nichts zu holen: Das Team Mario Nittel, Patrick Seyfarth und Sebastian Liepelt wurde Neunter.
Nach „Halbzeit“ in den Skeet-Wettbewerben ist vor allem für Sven Korte und Vincent Haaga (jeweils 72 Treffer) eine Medaille noch möglich. Ralf Buchheim (69 Treffer) hat vor den letzten beiden Durchgängen bereits zuviel Rückstand, Gleiches gilt wohl auch für Nele Wißmer (66 Treffer). Kathrin Murche (30) und Bettina Valdorf (25) erlebten drei „schwarze“ Serien.

Text:DSB

Elena Richter auf Goldkurs in Wuhan

Bogensport: Richter ganz stark in Ko-Phase

Die Qualifikation lief für Elena Richter nach dem Motto „ganz okay“. Mit 642 Ringen beendete sie die Qualifikation als 16 und verschaffte sich damit nur eine ordentliche Ausgangsposition. „Wir konnten die ersten drei Tage hier vor Ort nicht schießen, erst zum offiziellen Training einen Tag vor der Vorrunde. Da blieb nur Trockentraining und Athletiktraining im Dorf. So war es für mich schwierig in den Wettkampf rein zu finden, und ich blieb in der Vorrunde unter meinen eigenen Erwartungen.“ In der Ko-Phase drehte die 30-jährige Berlinerin dann aber mächtig auf: 7:1 gegen eine Französin (1/16-Finale), 6:4 gegen die Qualifikations-Erste und Weltranglisten-Dritte Yichai Zheng aus China (1/8-Finale), 6:2 gegen eine Nordkoreanerin (1/4-Finale) und schließlich 6:4 im Halbfinale gegen die russische Olympia-Zweite mit dem Team, Inna Stepanova. Verständlich, dass Richter sehr zufrieden ist: „Zum Glück habe ich meine Schießtechnik wieder gefunden. Dass es das Goldfinale geworden ist, hätte ich nicht erwartet, freut mich aber umso mehr.“ Silber ist sicher, das große Ziel lautet nun Gold, und dort steht am 24. Oktober mit der Polin Sylwia Zyzanska eine absolute Überraschung neben Richter. Zyzanska ist lediglich die Weltranglisten-74. und konnte international bisher wenig vorweisen. In Wuhan schoss sie aber stark und bezwang u.a. eine Chinesin und Russin auf dem Weg ins Goldfinale.
Camilo Mayr belegte in Wuhan Platz 17. Nach einer mäßigen Qualifikation (630 Ringe) gelang ihm im 1/32-Finale ein sicheres 6:2 gegen einen Nordkoreaner, ehe er in der nächsten Runde dem Inder Rai Tarundeep mit 4:6 unterlag. Mayr kämpfte sich nach einem 0:4-Start zurück ins Match, musste in der letzten Passe aber ein 28-28 hinnehmen, was gleichbedeutend mit der Niederlage war.

Text: DSB

Bogensport: Lisa Unruh muss operiert werden
Schlechte Nachrichten von Deutschlands Aushängeschild im Bogensport: Lisa Unruh hat einen Riss an der Supraspinatussehne in der rechten Schulter und muss sich operieren lassen. Das große Ziel Tokio 2020 hat sie weiter fest im Visier: „Ich will da unbedingt hin!“
Foto: Eckhard Frerichs / Wird für eine Zeit lang den Bogen nicht zur Hand nehmen können: Lisa Unruh.
Foto: Eckhard Frerichs / Wird für eine Zeit lang den Bogen nicht zur Hand nehmen können: Lisa Unruh.

Die Probleme hatte Unruh bereits länger: „Ich habe seit zweieinhalb Monaten Schmerzen und auch die Finals in Berlin damit geschossen.“ Der anschließende Urlaub sollte Besserung bringen, da die Olympia-Zweite von Rio von einer Überlastung ausging. Da die Schmerzen nicht nachließen, wurde in der vergangenen Woche ein MRT gemacht, das die ernüchternde Diagnose brachte.

Am Dienstag folgt nun die Operation bei einem Spezialisten, den Bernd Wolfarth, der leitende Olympiaarzt der deutschen Mannschaft, vermittelt hat. „Ich hoffe, dass die Operation gut verläuft! Dann wird alles getan, um die Genesung voranzutreiben!“

Ich will da unbedingt hin!

Lisa Unruh, hat Tokio 2020 weiterhin fest im Visier

Bogensport-Deutschland und der DSB drücken die Daumen!

Text:DSB

EM Feldbogen Mokrice: „Was für ein Traum!“
Gold, Silber und Bronze – so lautet die erfolgreiche Ausbeute des deutschen Feldbogenteams bei der Europameisterschaft (30. September – 5. Oktober) im slowenischen Mokrice. Für das Männer-Team war es sogar der dritte Titel in Folge.
Foto: World Archery Europe / Florian Stadler erzielte gemeinsam mit seinen Teamkollegen Michael Meyer und Karsten Sprenger den Team-Europameistertitel.
Foto: World Archery Europe / Florian Stadler erzielte gemeinsam mit seinen Teamkollegen Michael Meyer und Karsten Sprenger den Team-Europameistertitel.

„Was für ein Traum!“  – Peter Lange, Disziplinverantwortlicher Feldbogen, konnte sein Glück kaum fassen, nachdem sowohl das Männer- als auch das Frauenteam sich mit einer Medaille bei der Europameisterschaft belohnte. Michael Meyer (Blankbogen), Karsten Sprenger (Recurve) und Florian Stadler (Compound) schossen großartig, schlugen zuerst Schweden mit 58:56 Ringen, bezwangen Frankreich im Halbfinale mit 61:58 Ringen und lieferten zum Abschluss im Gold-Finale eine tolle Vorstellung mit 56:55 Ringen gegen die Nachbarn aus Österreich. „In drei Jahren drei Titel! Das muss man erst mal nachmachen“, so Lange vollen Lobes für sein Team. Für Karsten Sprenger war es gar der erste internationale Einsatz. „Gegen Schweden war ich ziemlich aufgeregt“, gab Sprenger zu, „aber ich habe mich durchwegs gesteigert.“ Die Gunst des letzten Schusses lag derweil bei Blankbogenschütze Michael Meyer. Sein Pfeil sollte nicht nur über Gold und Silber entscheiden, sondern musste auch noch ins Gold treffen: „Das muss man ausblenden!“  Der Routinier behielt die Nerven und besiegelte den Titel für Deutschland.

Damenteam holt Silber

Ebenfalls goldene Finalluft durften Nora Kipferler (Blankbogen), Teresa Wellner (Compound) und Daniela Klesmann (Recurve) schnuppern.  Während sie sich im Halbfinale knapp gegen Frankreich  mit 55:54 Ringen durchsetzten, ließen ihnen die Profis aus Italien im Gold-Finale keine Chance. Das musste auch Peter Lange neidlos anerkennen: „Die schossen in einer anderen Welt und hätten im Finale mit 64 Ringen auch jede Männermannschaft schlecht aussehen lassen.“ Silber für das Team ist trotzdem ein riesen Erfolg, denn eigentlich lagen die Medaillenerwartungen eher im Einzel. Dass es dann eine Teammedaille wurde, überraschte auch Daniela Klesmann: „Wir sind in der Ausscheidung alle knapp an einer Einzelmedaille vorbeigeschrammt und haben dann noch einmal Gas gegeben, um uns unsere Medaille zurückzuholen.“ Für Teresa Wellner war vor allem das Finale noch einmal eine Herausforderung: „Wir haben gefühlt die ganze Woche bergauf geschossen, das Finalfeld war auf einmal bergab – das war eine besondere Challenge, aber auch eine schöne Abwechslung ein schwieriger Parcours, aber auf alle Fälle finalwürdig.“ Alle drei Frauen hatten sich bereits in der Qualifikation der Einzelwettkämpfe hervorragend präsentiert. Nora Kipferler gelang mit 628 Ringen gar eine neue persönliche Bestleistung und auch Daniela Klesmann lieferte mit 694 Ringen ihr internationales Bestergebnis ab und reihte sich am Ende in den Top-5 ein. Bis ins Bronze-Finale mit dem Compound-Bogen schaffte es sogar Julia Böhnke, die dort aber der Französin Tiphaine Renaudin mit 64:61 Ringen den Vortritt lassen musste. Das bedeutete am Ende Platz vier im Endklassement für Böhnke, Platz zehn für Teresa Wellner und Platz 18 für Katharina Landrock. Martina Boscher (7. Platz) und Nora Kipferler (9. Platz) gelang ebenfalls der Sprung in die Top-10 in der Blankbogen-Konkurrenz.

Foto: World Archery Europe / Blankbogenschütze Michael Meyer holte nicht nur Gold im Team, sondern auch noch Bronze im Einzel.
Foto: World Archery Europe / Blankbogenschütze Michael Meyer holte nicht nur Gold im Team, sondern auch noch Bronze im Einzel.

Blankbogen: Meyer belohnt sich mit Bronze

Für die einzige Einzelmedaille des deutschen Teams sorgte Blankbogenschütze Michael Meyer. Er unterlag im Halbfinale denkbar knapp dem Franzosen David Jackson mit 49:48 Ringen und lieferte sich auch im kleinen Finale gegen Alois Steinwender ein spannendes Match. „Da hatte er eine harte Nuss zu knacken“, bestätigte Lange. Bis zur dritten Scheibe lagen beide gleichauf, erst auf der vierten Scheibe fiel die Entscheidung zu Gunsten des Deutschen. „Für mich ist das eine ganz tolle persönliche Leistung hier auf dem Treppchen zu stehen“, so Meyer, der vor zwei Jahren mit Platz vier knapp an der Medaille vorbeischrammte. Die Compound-Schützen Florian Stadler, Henning Lüpkemann und Yannick Schütz beendeten ihren Wettkampf auf den Plätzen neu, 15 und 16, Karsten Sprenger (Recurve) landete auf Platz 21.

„Bis auf Henning Lüpkemann konnten alle anderen Deutschen Teilnehmer ihre Saisonform abrufen und sich entsprechend platzieren“, so das positive Fazit des Trainers: „Insgesamt ein ganz großer Erfolg des DSB-Teams, vor dem ich nur den Hut ziehen kann.“

Bilder:World Archery Europe    Text: DSB      Titelbild: Feldbogensport

EM Feldbogen Mokrice: Auf dem Golfplatz vorne mitmischen
Mit den letztjährigen Team-Weltmeistern Martina Boscher und Michael Meyer, aber ohne die Recurve-Aushängeschilder Lisa Unruh und Florian Kahllund gehen die deutschen Bogenschützen bei der Feldbogen-EM in Mokrice/Slowenien (1. bis 5. Oktober) an den Start. Dementsprechend vorsichtig formuliert Peter Lange, Disziplinverantwortlicher, die Ziele: „Es ist völlig klar, dass ein Erfolg wie bei der WM in Cortina schwer zu wiederholen ist. Da müssen viele Dinge optimal laufen und die Gegner müssen es auch zulassen.“
Foto: World Archery / Ab dem 1. Oktober werden bei der EM in Mokrice die Ringe ausgewertet.
Foto: World Archery / Ab dem 1. Oktober werden bei der EM in Mokrice die Ringe ausgewertet.

Für Unruh und Kahllund wie auch die anderen Recurve-Nationalkader hat bereits die Vorbereitung auf die olympische Saison begonnen. Dementsprechend müssen in Slowenien andere in die Bresche springen. Mit Daniela Klesmann (Recurve), Katharina Landrock und Teresa Wellner (Compound) sowie Boscher und Meyer (Blank) sind fünf Aktive dabei, die im vergangenen Jahr bei der WM in Cortina d’Ampezzo mitschossen. Letzteren sieht Lange auch in der Verantwortung, wenn es darum geht, das Team zu führen: „Natürlich bin ich in erster Linie dafür verantwortlich, aber natürlich kommt aus Athletensicht Michael Meyer dafür in Frage. Er war vor zwei Jahren in der Gold-Mannschaft an selber Stelle und auch im letzten Jahr bei der WM der entscheidende Mann.“

Lange ist optimistisch, dass sich sein nominiertes Team trotz der starken Konkurrenz aus Frankreich, Österreich, Italien, Schweden und Gastgeber Slowenien gut schlagen wird: „Ich bin überzeugt, dass wir mit den Mannschaften und in einigen Einzeldisziplinen durchaus die Runde der letzten Sechs erreichen können. Mit dem Compound sind wir stark aufgestellt, in der Blankbogendisziplin sollte das auch klappen. Daniela Klesmann ist mit dem Recurve stark wie nie und hat vor zwei Jahren an gleicher Stelle die Silbermedaille geholt.“

Ich bin überzeugt, dass wir mit den Mannschaften und in einigen Einzeldisziplinen durchaus die Runde der letzten Sechs erreichen können!

Peter Lange, Disziplinverantwortlicher, zu den Aussichten bei der EM

Dabei müssen sich die, die vor zwei Jahren an der EM teilnahmen, nicht umstellen: Geschossen wird nämlich erneut auf dem Golfplatz des Schlosses Mokrice. „Es ist sicher nicht der anspruchsvollste Parcours, aber es sind genug tückische Scheiben dabei, um die Spreu vom Weizen zu trennen“, so Lange.

Das deutsche Team in Mokrice

  • Recurve: Daniela Klesmann, Karsten Sprenger,
  • Compound: Yannick Schütz, Katharina Landrock, Teresa Wellner, Julia Böhnke, Henning Lüpkemann, Florian Stadler
  • Blank: Michael Meyer, Martina Boscher, Nora Kipferler

Betreuer: Peter Lange

Text:DSB

 

DM Bogen 3D Delmenhorst: 18 neue Meister stehen fest
Exakt 18 neue Deutsche Meister wurden am vergangenen Wochenende bei den 3D-Titelkämpfen in Delmenhorst ermittelt. Dabei gab es „Wiederholungstäter“ aber auch Premieren-Sieger. Am Mittwoch, 18. September, berichtet Radio Bremen TV in seiner Sendung „Sportblitz“ gegen 18.06 Uhr von der DM in Delmenhorst.
Foto: Eckhard Frerichs / Taina Jäkel gewann erstmals den DM-Titel mit dem Instinktivbogen.
Foto: Eckhard Frerichs / Taina Jäkel gewann erstmals den DM-Titel mit dem Instinktivbogen.

Recurvebogen: Bettermann und Voß siegen
Mit Rainer Bettermann (BS Wildeshausen, 422 Ringe) und Melanie Voß (Rovers BS Hiltrup, 345 Ringe) gab es zwei neue Titelträger. Bettermann „entthronte“ Titelverteidiger Volker Kindermann und wies am Ende zwei Ringe mehr auf. Die letztjährige Bronzemedaillengewinnerin Voß steigerte ihr Vorjahres-Ergebnis um 38 Ringe und siegte dementsprechend souverän mit 16 Ringen Vorsprung.

Compoundbogen: Pflug und Flöck-Schmitt verteidigen Titel
Im vergangenen Jahr siege Sascha Pflug (SV Querum) mit zwei Ringen Vorsprung, dieses Mal machte er es noch spannender: 492 Ringe zu 491 Ringe von Tobias Heeg (SV Windesheim) gaben den Ausschlag. Anschließend sagte der alte und neue Titelträger: „Ich konnte mich in meiner Gruppe peu à peu absetzen. Das Abschätzen hat sehr gut funktioniert, der Bogen war sehr gut eingestellt. Von den ersten 18 Zielen war ich etwas enttäuscht, weil sie leicht und nah waren. Die letzten sechs Ziele waren aber der Hammer, da habe ich richtig liegen lassen und es hat gerade so gereicht.“
Gereicht hat es auch locker für Andrea Flöck-Schmitt (BSC Bad Kreuznach, 464 Ringe), die bei den Damen mit zehn Ringen Vorsprung ebenfalls ihren Titel verteidigen konnte, und Bernd Deters (SuS Schwichteler, 489 Ringe), der nach Platz vier aus dem Vorjahr die DM in der Masterklasse gewann.

Delmenhorst weiß, was zu tun ist!

Dirk Hartwich, Deutscher Meister mit dem Langbogen lobt Ausrichter Delmenhorst

Blankbogen: Staszewski mit lupenreinem Hattrick
An Richard Klesmann (BS Nürtingen, 424 Ringe, Herren), Diana Wiesner (SV Beimerstetten, 392 Ringe, Damen), Andreas Staszewski (SV Nienhagen, 430 Ringe, Master), Gudrun Schneider-Risch (Bogenschützen Münster e.V., 370 Ringe, Master weiblich) und Julia Wien (SGes Hamm a.d. Sieg 1841 e.V., 283, Jugend) war in Delmenhorst kein Vorbeikommen. Klesmann verteidigte mit 14 Ringen ebenso seinen Titel wie Staszewski, der sogar einen lupenreinen Hattrick feierte und anschließend sagte: „Mein Ziel war, das Tripple zu schaffen, da setzt man sich selber ein wenig unter Druck. Das war mit eine meiner schönsten Meisterschaften, aber wenn man gewinnt, ist das meistens so.“ Beachtenswert war die Steigerung von Wiesner, die 2018 Zehnte war und ein Jahr später mit 105 (!) Ringen mehr und einem Polster von 24 Ringen souverän siegte.

Foto: Eckhard Frerichs / Pfeilauswertung am Wolf.
Foto: Eckhard Frerichs / Pfeilauswertung am Wolf.

Langbogen: Hartwich siegt bei Ringgleichheit
Das spannendste Duell um den DM-Titel gab es bei den Herren mit dem Langbogen. Am Ende wiesen Dirk Hartwich (SV Hohegeiß) und Günter Ganser (Bogenschützen Feucht) jeweils 332 Ringe auf, Gold ging an Titelverteidiger Hartwich, da er mit 6:3 die Wertung der 11-er Ringe gewann. Danach sprach er von einem gelungenen Tag: „Wir hatten großes Glück mit dem Wetter. Der Parcours war anspruchsvoll, aber machbar. Was nicht zu treffen war, lag am Schützen. Delmenhorst weiß, was zu tun ist.“ Mit Ursula Herget (BSC Laupheim, 289 Ringe) und Jürgen Lippek (SV Böddiger, 353 Ringe) gab es bei Damen und Masters zwei neue Titelträger.

Instinktivbogen: Fünf neue Titelträger
Fünf neue Deutsche Meister wurden mit dem Instinktivbogen gekürt:Christian Cordes (Foto)(SV Holtorf, 359 Ringe, Herren), Taina Jäkel (SV Sindelsdorf, 320 Ringe, Damen), Rainer Hauses (Krefelder SSK 1842, 370 Ringe, Master), Rosa Janwlecke (SC Varl, 331 Ringe, Master weiblich) und Florian Koch (SAbt Dettingen/Iller, 275 Ringe, Jugend) siegten jeweils deutlich, die sieben Ringe Differenz von Cordes war der geringste Abstand zum Zweiten. Zweite DM-Teilnahme und zweite DM-Medaille hieß es für Jäkel, die nach Bronze im Vorjahr dieses Mal ganz oben auf dem Treppchen stand und sich lobend äußerte: „Ich fand den Parcours super, er war nicht zu leicht und manchmal etwas kniffelig, wie die kleinen Tauben beispielsweise. Beim Instinktivschießen spielt sich viel im Kopf ab, man schaut sich das Ziel an und lässt los. Ich fand das Gelände toll mit uralten Bäumen und gewachsen. Durch die Gräben war es sehr interessant, es war einfach gelungen.“ Genau wie ihr Auftritt und der anderen Meister, Medaillengewinner und Platzierten.

Text:DSB

DM Bogen 3D Delmenhorst: Über 400 Bogenschützen nehmen teil
Exakt 408 Bogensportler sind am 14./15. September in Delmenhorst, um bei der 3D Deutschen Meisterschaft die Titelträger in den verschiedenen Altersklassen mit den verschiedenen Bögen auszuschießen.
Foto: World Archery / Am Wochenende wird es in Delmenhorst zu Wanderungen größerer Bogengruppen kommen.
Foto: World Archery / Am Wochenende wird es in Delmenhorst zu Wanderungen größerer Bogengruppen kommen.

Insgesamt sind Sportler aus 18 der 20 Landesverbände dabei, wenn in den Altersklassen Damen, Herren, Master und Jugend mit den verschiedenen Bögen (Recurve, Compound, Blank, Lang und Instinktiv) um die Plätze gekämpft wird. Natürlich sind auch die meisten der Titelverteidiger am Start. So beispielsweise Volker Kindermann (BS Nürtingen, Recurve Herren), Sascha Pflug (SV Querum, Compound Herren) oder Andrea Flöck-Schmitt (BSC Bad Kreuznach, Compound Damen). Letztere hatte 2018 bei der DM in Hinzweiler mit sage und schreibe 32 Ringen Vorsprung den Titel gewonnen. Nicht dabei sind dagegen die WM-Teilnehmer Jens Asbach und Michael Feuring, die erst vor wenigen Tagen an den Titelkämpfen im kanadischen Lac la Biche teilnahmen.

Für alle Bogenschützen werden gleiche Bedingungen herrschen, denn für die DM wird eigens ein Parcours aufgebaut. D.h. ein Begehen oder Beschießen der aktuellen Parcoure ist zwecklos.

Am ersten Tag der DM fallen die Entscheidungen im Recurve-, Blank- und Langbogen, am Sonntag folgen die Compound- und Instinktivbogenschützen.

Weiterführende Links

3D-Bogen WM Lac la Biche: DSB-Duo ohne Chance auf Medaille
Zwar blieb das DSB-Duo Jens Asbach (Bogensportclub Nidderau) und Michael Feuring (SSV Breidenbach) bei der 3D Bogen-WM im kanadischen La la Biche ohne Top Ten-Platzierung oder gar eine Medaille, dennoch war die Reise nach Nordamerika ein echtes Erlebnis.
Foto: Peter Lange / Jens Asbach (links) und Michael Feuring in Lac la Biche.
Foto: Peter Lange / Jens Asbach (links) und Michael Feuring in Lac la Biche.

Am Ende sprangen die Plätze 15 (Asbach) und 41 (Feuring) für die Debütanten an der 3D Weltmeisterschaft heraus: „Jens konnte sich durch eine solide Leistung mit 971 Ringen für die Ko-Phase qualifizieren, bei Michael (832 Ringe, Anm. d. Red.) lief es an beiden Tagen gar nicht, er hat in der Qualifikation überhaupt nicht zu seiner Form gefunden“, fasste Peter Lange, der DSB-Disziplinverantwortliche, die Qualifikation zusammen.

In der zweiten Runde der Ko-Phase ereilte Asbach das (unnötige) Aus gegen den US-Amerikaner Ethan Johonson. Unerwartet deshalb, weil Asbach quasi immer vorne lag. So auch vor dem letzten Ziel mit 50:47, doch nach einer Fünf unterlag er am Ende 55:57. „Jens verschätzte sich beim letzten Pfeil und verfehlte das Kill um wenige Millimeter. Die Leistungsdichte hier ist extrem hoch, und bei nur sechs zu schießenden Pfeilen wird jeder Fehler bestraft. Insgesamt können wir mit seiner Leistung aber zufrieden sein“, so Lange.

Lange zeigte sich von der Weltmeisterschaft begeistert: „Die WM in Lac La Biche ist die bestorganisierte internationale Meisterschaft, an der wir bisher teilgenommen haben. Der Aufwand, der hier betrieben wurde, ist beispielhaft. Die Logistik, die Verpflegung und selbst das Wetter sind perfekt. Es gibt sogar ein Rahmenprogramm mit Indianertanz, Rodeo und Barbecue.“

Quelle/Text:DSB

Para Europacup Finale Wiesbaden: Tolle Werbung für den paralympischen Bogensport
Das erste paralympische Bogensport Europapokal Finale ist Geschichte. Auf dem Bowling Green in Wiesbaden ließen 30 Athletinnen und Athleten aus zehn Nationen gekonnt und trotz Wind und Regen die Pfeile fliegen, zelebrierten ihren Sport und wurden zu Recht dafür von den Zuschauern gefeiert. Einige TV-Bilder zeigte der Hessische Rundfunk am Montag, 19. August, ab 23.15 Uhr in seiner Sendung „Heimspiel“.
Foto: Eckhard Frerichs / Sport und Typen, die begeistern: Der Franzose Guillaume Tourcoullet.
Foto: Eckhard Frerichs / Sport und Typen, die begeistern: Der Franzose Guillaume Tourcoullet.

Für DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels „ist es einfach nur schön, zu sehen, wie die behinderten Sportler ihren Sport mit voller Motivation und gekonnten Leistungen an einer tollen Stätte zeigen. Es zeigt sich, dass der Bogen- und Schießsport eine ideale Inklusions-Sportart ist.“ Mario Scarzella, Präsident des europäischen Bogensport-Verbandes, zeigte sich begeistert: „Das ist eine super Veranstaltung und sehr wichtig für die Entwicklung des paralympischen Bogensports. Gratulation an den DSB und – auch im Namen der Athleten – vielen Dank für diese Veranstaltung.“

Die Sportler genossen es sichtlich, dass ihr Sport und ihre Leistungen in ein größeres Rampenlicht gerückt wurden und lobten den ausrichtenden Deutschen Schützenbund dafür: „Es ist sehr schön, hier zu schießen. Die Organisation ist sehr gut“, sagte beispielsweise die russische Weltmeisterin Svetlana Barantseva. Die Polin Milena Olszewska lobte die Kulisse: „Ich liebe es, am Wasser zu schießen. Zudem sind die Zuschauer so dicht dran, das spornt enorm an.“ Die Athleten zahlten es mit Weltklasse-Leistungen zurück, wie beispielsweise der Slowake Marcel Pavlik, der ein perfektes Halbfinale mit 150 von 150 möglichen Ringen zeigte. Oder der Franzose Guillaume Toucoullet, der seine Pfeile mit dem Mund auslöst und erst vor zwei Jahren nach einem Motorradunfall mit dem Bogensport begann. In Wiesbaden gewann er in seiner ersten internationalen Saison überhaupt Silber.

Das ist eine super Veranstaltung und sehr wichtig für die Entwicklung des paralympischen Bogensports!

Mario Scarzella, Präsident der WAE

Im nächsten Jahr (11. bis 13. September) können sich die Zuschauer in Wiesbaden erneut auf ein Bogensport-Highlight auf dem „Bogen-Green“ freuen: Dann gastiert die nationale Elite in der hessischen Landeshauptstadt und schießt um die DM-Titel. 2020, im Jahr der Olympischen Spiele und Paralympics, wird es kein paralympisches Europacup Finale geben, auch 2021 steht das noch nicht fest, „aber ich würde das sehr gerne wieder sehen“, so Scarzella. Fest steht nur: Wiesbaden hat Lust auf mehr Bogensport gemacht!

Junioren-WM Bogen Madrid: Keine Medaille für DSB-Nachwuchs
Nach einer intensiven und erfolgreichen Vorbereitung waren die Hoffnungen von Nachwuchs-Bundestrainer Marc Dellenbach groß, dass seine jungen Athletinnen und Athleten bei der Bogen-WM in Madrid/ESP um die vorderen Plätze mitschießen würden. Doch weder im Einzel noch in der Mannschaft gelang ein Einzug ins Halbfinale – enttäuscht hatten seine Sportler jedoch nicht.
Foto: DSB / Das deutsche Team bei der WM in Madrid.
Foto: DSB / Das deutsche Team bei der WM in Madrid.

Dabei konnten die Nachwuchs-Cracks durchaus überzeugen. Beispielsweise Elisa Tartler, die in der Qualifikation 648 Ringe erzielte und nur von einer Südkoreanerin übertroffen wurde. Oder Clea Reisenweber, die Platz fünf in der Qualifikation belegt hatte (659 Ringe) und wie Tartler beste Europäerin war. Oder Erik Linke, der in seinem 1/24 Match hoch schoss, aber gegen einen Chinesen 4:6 (28-29, 28-29, 29-25, 29-29, 29-29) verlor. Das Kadettinnen-Team überzeugte mit 56, 56 und 55 Ringen im Match gegen Mexiko, die schossen aber jeweils einen Ring mehr. Oder Paolo Kunsch, der im Compound-Achtelfinale der Junioren sensationelle 149 von 150 möglichen Ringen schoss und als bester DSB-Athlet Platz sechs belegte.

Fast alle deutschen Sportler scheiterten an Gegnern aus Asien bzw. Übersee, was Dellenbach zu folgender Aussage veranlasste: „Unsere Athleten haben ihr Bestes gegeben und meistens auch ihr Level abgerufen. Es gab einige knappe Niederlagen, aber wir müssen eingestehen: Wir haben aktuell nicht das Welt-Niveau. Die asiatischen Nationen Korea, Taiwan, China und Japan dominieren.“

Wir haben aktuell nicht das Welt-Niveau. Die asiatischen Nationen Korea, Taiwan, China und Japan dominieren!

Marc Dellenbach, mit dem Fazit zur WM

Holger Hertkorn, Disziplinverantwortlicher Compound, war insgesamt zufrieden mit seinem Trio Tim Krippendorf, Paolo Kunsch, Domenic Kiehl: „Insgesamt war das eine solide Leistung, da sie kaum internationale Erfahrung haben und vieles für sie neu war. Die Größe und Bedingungen einer WM sind doch beeindruckend, wenn man das erste Mal dabei ist.“

Foto: DSB / Paolo Kunsch schoss sich bei seiner ersten WM auf den hervorragenden 6. Platz.
Foto: DSB / Paolo Kunsch schoss sich bei seiner ersten WM auf den hervorragenden 6. Platz.

Im Junioren-Mixed mit Jonathan Vetter & Elisa Tartler hofften alle auf einen guten Abschluss. Doch im Viertelfinale erwiesen sich die Österreicher als zielsicherer.

Die deutschen Platzierungen in der Übersicht

Recurve

Junioren: 33. Platz Jonathan Vetter, Nils Schwertmann

Juniorinnen: 9. Platz Elisa Tartler, 57. Platz Charline Schwarz

Kadetten: 33. Platz Erik Linke, 57. Platz Domenic Merkel, Flavio Schilp

Kadettinnen: 9. Platz Clea Reisenweber, Sarah Reincke, 17. Platz Pia Wolbring

Team Kadetten: 9. Platz

Team Kadettinnen: 9. Platz

Mixed Junioren: 8. Platz Vetter/Tartler

Mixed Kadetten: 17. Platz Reisenweber/Linke

Compound

Junioren: 7. Platz Paolo Kunsch, 17. Platz Domenic Kiehl, Tim Krippendorf

Team: 7. Platz

Der deutsche WM-Kader

Recurve: Jonathan Vetter, Nils Schwertmann, Elisa Tartler, Charline Schwarz, Erik Linke, Flavio Schilp, Domenic Merkel, Sarah Reincke, Clea Reisenweber, Pia Wolbring

Compound: Tim Krippendorf, Paolo Kunsch, Domenic Kiehl

Betreuer: Marc Dellenbach, Sandra Dehn, Holger Hertkorn

Text/ Foto: DSB