
Die beteiligten Sportfachverbände, die Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen sowie die übertragenden TV-Sender ARD und ZDF haben sich einvernehmlich auf eine Verschiebung des Gesamtevents „Die Finals“ verständigt, heißt es in der Mitteilung auf der Homepage von Die Finals. Ein möglicher Termin werde unter Berücksichtigung des nationalen und internationalen Sportkalenders geprüft.
Das Multi-Sportevent hatte im August 2019 in Berlin eine erfolgreiche und viel beachtete Premiere gefeiert. Auch die Entscheidungen mit dem Recurve- und Compoundbogen fanden eine hervorragende Resonanz vor Ort und bei den TV-Zuschauern. ARD & ZDF wollten Die Finals 2020 dazu nutzen, um olympische und paralympische Disziplinen kurz vor Tokio 2020 in den Fokus zu rücken. Der DSB hatte zuvor schon alle Deutschen Meisterschaften und weiteren sportlichen Veranstaltungen des DSB auf Bundesebene für 2020 aufgrund der Coronakrise abgesagt (siehe Meldung).
Quelle:DSB

Die weltweit angespannte Situation aufgrund der Pandemie sowie die Verschiebung der Olympischen und Paralympischen Spiele in das nächste Jahr sorgten für die gemeinsame Entscheidung der beteiligten Parteien. „Die Gesundheit aller Beteiligten steht an erster Stelle. Zudem fällt durch die Verschiebung der Olympischen Spiele auch der Druck der Quotenplatzvergabe für Berlin weg, sodass es folgerichtig ist, das Turnier abzusagen“, äußert sich Gerhard Furnier, DSB-Vizepräsident Sport.
Die WA wird nun – in Rücksprache mit dem IOC – die Kriterien und Termine für die noch zu vergebenen Quotenplätze neu planen. Für das laufende Jahr beabsichtigt der Weltverband, so viele internationale Veranstaltungen wie möglich abzuhalten, um den Athleten Wettkampfmöglichkeiten zu geben und den Verpflichtungen gegenüber Partnern und TV-Stationen nachzukommen. Eine Neuansetzung des Weltcups Berlin im Jahr 2020 wird es jedoch nicht geben können, das wurde – auch angesichts des noch offenen Termins der Olympischen Spiele in 2021 – bei einer Prüfung möglicher Termine im Herbst und der Verfügbarkeit der Austragungsorte bereits offenkundig.
Die Veranstaltung in Berlin wäre seit 2017 der vierte Weltcup in Folge in der deutschen Hauptstadt gewesen. Vor Berlin war bereits der Weltcup in Guatemala/GUA (20.-26. April) abgesagt worden, nun folgten zudem die Absagen aller WA-Wettkämpfe bis zum 30. Juni, darunter der Weltcup in Antalya/TUR (4.-10. Mai) sowie die EM an gleicher Stelle (20.-26. Mai).
Die Gesundheit aller Beteiligten steht an erster Stelle!
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Quelle:DSB
Berlin freut sich auf den Weltcup Bogensport, inklusive der Vergabe der letzten Olympia-Tickets.
DSB-Männer wollen Heimvorteil nutzen
Und damit natürlich auch die deutschen Bogenschützen, für die es in Berlin um sehr viel geht. Denn die Recurve-Männer wollen sich bei dem Heimspiel einen der letzten drei Teamplätze für die Olympischen Spiele sichern. Am Dienstag, 23. Juni, fällt auf dem Maifeld die Entscheidung, am Mittwoch, 24. Juni, werden noch die letzten Einzelstartplätze für Tokio 2020 ausgeschossen.
Die deutschen Bogenfrauen sind in einer komfortablen Situation, denn sie lösten bereits im vergangenen Jahr das Team-Ticket und haben somit das Maximum von drei Starterinnen in Tokio sicher. Doch auch für Lisa Unruh & Co ist Berlin entscheidend, denn beim Weltcup fällt letztlich die Entscheidung, welche drei Frauen den DSB beim wichtigsten Sportereignis der Welt vertreten werden.
Olympia-Generalprobe lockt alle Top-Stars nach Berlin

Kraft, Eleganz, Anmut, Tradition und Fortschritt. All das kombiniert der Bogensport in sich, und wohl kaum eine Nation hat sich dem Sport mit Pfeil und Bogen so verschrieben wie die Südkoreaner. Exakt einen Monat vor den Olympischen Spielen können sich die Zuschauer auf die Olympiasieger und Weltrekordler aus Asien, das starke US-Team, das aufstrebende Taiwan oder die Bogen-Nationen Europas freuen.
Tickets für das Final-Wochenende bei Ticketmaster
Der Eintritt für die Qualifikation sowie das finale Olympia-Qualifikationsturnier auf dem Maifeld (21. bis 26. Juni 2020) ist frei – die deutschen Bogensportler würden sich über große Unterstützung freuen. Tickets für die Gold- und Bronze-Finals im eigens errichteten Stadion am Anhalter Bahnhof (27./28. Juni) gibt es ab sofort bei Ticketmaster.
Weltklasse-Bogensport direkt vor der Haustür! Unmittelbar vor den Olympischen Spielen in Tokio können die deutschen Bogensportfans die künftigen Olympiasieger und olympischen Medaillengewinner bewundern. Und vielleicht gelingt dem DSB-Team nach Rio-Silber durch Lisa Unruh in Tokio das nächste deutsche Bogen-Märchen.
Hyundai Archery World Tickets sind bei Ticketmaster erhältlich! https://www.ticketmaster.de/artist/hyundai-archery-world-cup-tickets/980984
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Quelle:DSB

Goldfinale: Ebersberg gewinnt am Ende packendes Finale
Die Rollen waren klar verteilt: Auf der einen Seite der BSG Ebersberg, Titelverteidiger und mit Michelle Kroppen, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller mit drei absoluten Top-Schützen besetzt. Auf der anderen Seite der BC Villingen-Schwenningen, Südvierter und in der Besetzung Sarah Reincke (17 Jahre), Nico Schiffhauer (18) und Florian Faber (22) das mit Abstand jüngste Team in Wiesbaden. Ebersberg legte vor – und wie: Der Titelverteidiger begann mit einer 59 und zeigte dem Gegner gleich, dass der Meisterspiegel nur über ihn gehen wird. Die Dominanz Ebersbergs setzte sich fort, die jungen Südbadener schienen nicht mehr ganz so locker zu sein wie im Halbfinale (Reincke: „Im Finale war erst einmal der Druck abgefallen, deswegen sind wir schwächer gestartet!“), zudem übte das National-Trio mit gnadenloser Präzision Druck aus. Erst beim Stand von 0:4 fand Villingen wieder zur nötigen Lockerheit zurück und mit ihr die Zehner. Der verdiente Satzgewinn war die Folge, dann ein weiterer Punkt. So entwickelte sich doch noch ein packendes Finale, das Ebersberg mit einer starken 59-er Passe meisterwürdig zum 7:3 (59-56, 58-56, 58-59, 59-59, 59-57) beendete. „Wir mussten alles geben, um erneut oben zu stehen. Das ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte Rieger und Weckmüller ergänzte: „Es war schwieriger als im vergangenen Jahr, weil es alle von uns erwartet haben, dass wir zumindest vorne mitschießen. Ich war nicht so nervös, weil ich wusste, dass wir in einem sehr starken Team schießen.“ Finalverliererin Reincke machte lachend eine logische Rechnung auf: „Im vergangenen Jahr gab es Bronze, jetzt Silber, nächstes Jahr werden wir Erster!“
„Im vergangenen Jahr gab es Bronze, jetzt Silber, nächstes Jahr werden wir Erster!
Bronzefinale: Berlin rettet die Ehre des Nordens

Berlin gegen Tacherting hörte sich irgendwie nach Goldfinale an, war aber „nur“ das Bronzefinale. Die Tachertinger mussten unmittelbar nach der Halbfinal-Niederlage ran und erwischten vielleicht deshalb den schwächeren Start. Berlin, angeführt von einer sehr konstant schießenden Lisa Unruh, legte vor und zeigte sich auch im weiteren Verlauf zielsicherer als ihre Südkonkurrenten. Am Ende hieß es 6:2 (58-57, 59-55, 58-59, 59-57) und Lisa Unruh war zufrieden: „Wir hatten am Anfang der Wettkämpfe einige Schwierigkeiten, aber dann haben wir es sehr gut gemacht, ich bin sehr stolz auf uns, das haben wir gut gemacht“ und fügte lachend hinzu: „Lisa ist back – zumindest auf 18 Meter!“ Für die Berliner war es die 18. (!) Medaille beim 23. Bundesligafinale (5x Gold, 6x Silber, 7x Bronze).
Halbfinals: Ebersberg unwiderstehlich, Villingen-Schwenningen sensationell
Die Ansetzung BSG Ebersberg – BSC BB Berlin versprach hochklassigen Bogensport. Und die über 1.000 Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten, was bei der Anzahl der Kaderschützen – fünf der sechs Athleten sind Kandidaten für Tokio 2020 – zu erwarten war. Titelverteidiger Ebersberg setzte mit einer 60 in der ersten Passe gleich eine „Duftmarke“ und ging demnach in Führung. Da das Team weiter auf hohem Niveau agierte, hieß es am Ende 7:1 (60-56, 57-57, 59-58, 59-57).
Südmeister Tacherting war gegen Villingen-Schwenningen, das jüngste Team in Wiesbaden, Favorit. Doch das Überraschungs-Team ging 2:0, 3:1 und 4:2 in Führung und setzte den Tachertingern mit beeindruckender Konstanz auf hohem Niveau mächtig zu. Immer, wenn die Tachertinger dachten, sie hätten die Passe gewonnen, legten die Villinger nach und konnten am Ende über ein sensationelles 6:2 (57-55, 59-59, 59-59, 59-57).
Vorrunde: Villingen-Schwenningen liegt das „Pflaster“ Wiesbaden
Nach dem stimmungsvollen Einmarsch der acht Teams und der Auszeichnung für Florian Kahllund (Nord) und Cedric Rieger (Süd) als beste Einzelschützen der Vorrunde ging es gleich in die „Vollen“: Dabei sorgten die großen Außenseiter der Süd-Vierte BC Villingen-Schwenningen und der Nord-Vierte Sherwood BSC Herne, gleich für die ersten Überraschungen. Villingen zwang Nordmeister SV Dauelsen mit 7:1 in die Knie, Herne trotzte Südmeister FSG Tacherting ein 5:5 ab. Da Villingen auch gegen Querum siegte, machte das 0:6 gegen die überragenden Titelverteidiger aus Ebersberg nichts aus. Groß war die Enttäuschung beim SV Dauelsen um Spitzenschütze Kahllund, das alle drei Matches verlor. In Gruppe B setzten sich letztlich die zwei Favoriten durch: Rekordmeister BSC BB Berlin, der überraschend mit Lisa Unruh antrat, und Südmeister FSG Tacherting. Wobei Tacherting kämpfen musste, am Ende aber durch ein 6:2 gegen Berlin sogar den Gruppensieg einfuhr.
Bundestrainer Oliver Haidn sah sich bestätigt: „Ich habe natürlich die Teams mit den Kaderathleten vorne erwartet. Enttäuschend war sicherlich das Abschneiden des Nordmeisters SV Dauelsen, die man eigentlich im Halbfinale hätte erwarten können. Es spricht aber auch für den Süden, dass abermals drei Teams im Halbfinale stehen.“
Quelle:DSB

Souverän als Erster (Tacherting) bzw. Zweiter (Ebersberg) habt ihr euch für das Bundesligafinale qualifiziert. War es ein Spaziergang oder sieht das nur tabellarisch so aus?
Katharina Bauer: „Es war auf jeden Fall kein Spaziergang. Unser Ziel ist jedes Jahr von Anfang an, dass wir uns für das Finale qualifizieren. Am Saisonanfang weiß man zwar, wie wir aus unserer Mannschaft so schießen, aber wir wissen nie genau, wie die anderen Mannschaften so aufgestellt sind und wie die Schützen von den anderen genau drauf sind. Bei uns waren tatsächlich auch Matches gegen „Nicht-Favoriten“ teilweise sehr spannend und auch manchmal knapp. Aber das macht ja die Liga bekanntermaßen so spannend.“
Cedric Rieger: „Spaziergang wird den anderen Vereinen und den Leistungen aller sicher nicht gerecht. Man muss jedes Match für sich konzentriert beginnen und die Anspannung während des Wettkampfes hoch halten. Wir haben im Vorfeld und während der gesamten Saison hart an uns gearbeitet und haben uns mit dem zweiten Tabellenplatz belohnt.“
Cedric, Ebersberg hat sich den Luxus erlaubt, beim ersten von vier Vorrunden-Wochenenden ohne das Top-Trio anzutreten. Wart ihr euch so sicher, dass ihr es dennoch schafft?
Cedric Rieger: „Nein, das hat mit sicher fühlen nichts zu tun. Einige Mannschaftkameraden waren an dem Tag in Holland bei „Kings of Archery“ zugegen. Das war schon länger bekannt, und wir haben volles Vertrauen in jeden Schützen aus unserem Team.“
Aus sportlicher Sicht ist es einmalig auf der Welt und auch das Ambiente und die Zuschauer sind für uns Sportler immer wieder ein Erlebnis!
Katharina, euer Team besteht aus fünf Kaderschützen. Macht es das einfacher oder schwieriger, weil ja jeder immer schießen möchte? Wer legt fest, wer schießt?
Katharina Bauer: „Unser Trainer Helmut Huber bezeichnet es immer als „Luxus“, dass er aus fünf Kaderschützen auswählen darf. Er legt circa eine Woche vor dem jeweiligen Wettkampftag eine Startaufstellung fest, in der jeder Schütze dieselbe Anzahl an Einsätzen bekommt. Das halte ich für eine sehr gute Lösung, da von Anfang an jeder von uns genau weiß, wann er schießen darf. Das bringt zum einen Ruhe in unser Team und zum anderen vermeidet das auch negative Gedanken, wenn man ausgewechselt wird. Diese Saison war es sogar so, dass an den ersten drei Wettkampftagen jeweils einer von uns freiwillig in unserer zweiten Mannschaft in der zweiten Bundesliga ausgeholfen hat. Das hat den Vorteil, dass dann jeder von uns noch mehr Einsätze und Erfahrung am jeweiligen Wettkampftag hat.“

Mit 9,83 Ringen (Rieger) bzw. 9,66 Ringen (Bauer) wart ihr die besten Schützen in eurem Team. Gibt es einen internen Wettstreit darum und spornt das zusätzlich an?
Katharina Bauer: „Bei uns gibt es keinen internen Wettstreit darüber. Jeder gönnt es jedem, und wir liegen ja alle ganz knapp beieinander. Wir haben einen anderen internen Wettstreit und dieser hat einen ganz hohen Stellenwert: Bei uns wird mitgeschrieben, wer bei einer 59-er Passe die einzige Neun geschossen hat. Die Person bekommt dann einen Strich auf die Hand. Wer bei einer 58-er eine Acht geschossen hat, bekommt sogar zwei Striche. Bei einer 60 bekommt unser Trainer einen Strich. Am Ende der Saison wird dann geschaut, wer die meisten Striche gesammelt hat. Die Striche müssen dann beim Bundesligafinale traditionell bayerisch „eingelöst“ werden…“
Cedric Rieger: „Wir sind Vollblutsportler. Jeder von uns will immer sein Bestes für die Mannschaft, seinen Verein und natürlich auch für sich selbst geben. Wir haben keinen internen Wettstreit über die besten Ringzahlen, dennoch freut es ungemein, wenn man seine persönliche Bestleitung übertrifft und im Verlauf des Wettkampfes bestätigen kann.“
Cedric, du hast beim World Series-Finale in Las Vegas den starken dritten Rang belegt. Wie ordnest du diesen ein?
Cedric Rieger: „Das ist ein sportliches Event auf Weltklasseniveau und war für mich ein sehr gelungener Einstieg ins Jahr 2020. Ich konnte mich mit vielen tollen Schützen messen, und das hat mir gerade im Hinblick auf Olympia und die noch kommende Qualifikation für Tokio einen großen Motivationsschub gegeben.“
Ihr kommt aus den USA und habt dort das olympische 70m-Training forciert. Wie schwierig ist es für euch, von outdoor auf indoor zu schalten?
Katharina Bauer: „Das stimmt, wir fokussieren uns diesen Winter definitiv auf die 70 Meter. Meine 18-Meter Trainingseinheiten kann ich an zehn Fingern abzählen. Bei mir ist es so, dass ich nach längerem 70Meter-Training schon ein paar Pfeile brauche, um mich wieder an die 18-Meter zu gewöhnen. Die Körperhaltung ist da ein bisschen anders und man muss viel genauer zielen. Das hat bisher aber immer ganz gut geklappt.“
Cedric Rieger: „Das ist in der Tat eine Herausforderung sich umzustellen. Sowohl die Körperhaltung als auch die Optik ist aufgrund der unterschiedlichen Entfernungen ein großer Unterschied. Es benötigt schon eine Trainingseinheit, um die gewohnten Abläufe wieder zu spüren und die Sicherheit zu finden.“
Tacherting hat die Südliga gewonnen, in den drei direkten Duellen bei Anwesenheit der Topleute ein Unentschieden und zwei Niederlagen gegen Ebersberg kassiert. Ein Vor- bzw. Nachteil für das Bundesligafinale oder egal?
Katharina Bauer: „Ich halte es für „egal“. Ganz nach dem Motto „neuer Tag, neues Glück“. Die letzten Matches gegen Ebersberg waren immer sehr eng. Uns fehlte meist für Punkte nur ein Ring und das sind nur ein paar Millimeter. Beim Bundesligafinale kann das Ganze schon wieder ganz anders aussehen.“
Cedric Rieger: „Die zwei Mannschaften sind auf einem sehr hohen Niveau, da muss für einen Sieg alles passen. Aus diesem Grund kann man nicht von einem Vor- bzw. Nachteil sprechen.“
Wie schätzt ihr eure Gruppen beim Bundesligafinale ein?
Katharina Bauer: „Das ist eine schwierige Frage. Wir sind in einer Gruppe mit der SGi Welzheim, BSC BB Berlin und Sherwood BSC Herne. Alle Teams in unserer Gruppe sind sehr erfahren und nicht zum ersten Mal beim Bundesligafinale dabei. Beim Finale kommt es auch auf die Tagesform der einzelnen Schützen an. Deswegen lasse ich mich da überraschen. Es wird auf jeden Fall spannende Matches geben.“
Cedric Rieger: „Im Finale gibt es keine leichten Gegner. Der Nordmeister Dauelsen hat den besten deutschen Schützen in seinen Reihen. Querum hat am letzten Spieltag eine beeindruckende Serie hingelegt und Villingen ist uns aus der Südliga wohlbekannt und immer für eine Überraschung gut. Alles in allem eine interessante Gruppe.“
Welchen Stellenwert hat das Bundesligafinale für euch?
Katharina Bauer: „Das Bundesligafinale ist uns – ich spreche da auch im Namen meiner ganzen Mannschaft – sehr wichtig. Wir fiebern mit dem ganzen Verein das ganze Jahr darauf hin. Deswegen freuen wir uns schon sehr darauf.“
Cedric Rieger: „Für mich ist es das dritte Bundesligafinale, an dem ich teilhaben darf. Es ist ein Ereignis, auf das wir uns alle freuen und es kaum erwarten können. Aus sportlicher Sicht ist es einmalig auf der Welt und auch das Ambiente und die Zuschauer sind für uns Sportler immer wieder ein Erlebnis.“
Wer sind die Anwärter auf den Titel 2020 in Wiesbaden?
Katharina Bauer: „Ich würde auf die BSG Ebersberg tippen. Alle Schützen sind momentan in Topform. Aber ich lasse mich da einfach mal überraschen. Wir wollen da auf jeden Fall auch mitmischen…“
Cedric Rieger: „Um solch einen Titel zu gewinnen, gibt es viele Faktoren, die entscheidend sein können. Das Training, wie man in den Wettkampf kommt und auch die Tagesform. Jeder Verein startet bei null und hat die gleichen Chancen. Am Ende hoffe ich, dass wir ganz oben stehen.“
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Text: DSB

Nord: Kahllund dominiert im Norden
Florian Kahllund (SV Dauelsen): Florian Kahllund hat eine phantastische Vorrunde absolviert! Der 26-Jährige war wie im Vorjahr bester aller Schützen und steigerte seine Leistung gar nochmals. Wies er in der vergangenen Saison 9,81 Ringe im Schnitt aller seiner 28 (!) Wettkämpfe auf, steigerte er diesen Wert nun auf 9,85. Der Titel beim World Series-Finale in Las Vegas mit dem Finalsieg über Weltmeister Brady Ellison unterstreicht seine hervorragende Form, die ihn im Sommer auch nach Tokio führen soll.
Jannis Kramer (BSC BB-Berlin): Wohl dem, der so einen Kader hat! Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Lisa Unruh übernahm Elena Richter, Deutsche Meisterin im Freien 2019, die Führung des Berliner Teams. Vor allem Jannis Kramer (9,68 Ringe) überzeugte, der mit Richter und Christoph Breitbach ein sehr leistungsstarkes Trio mit einem Mannschaftsschnitt von 9,60 bildete. Wiesbaden scheint für Kramer ein gutes Pflaster zu sein, denn 2018 kürte er sich auf dem Bowling Green zum Deutschen Junioren-Meister im Freien.

Heiko Keib (SV Querum): 9,67 Ringe pro Pfeil erzielte Heiko Keib für seine 28 Liga-Auftritte. Damit ist der Hallen-Einzelmeister des vergangenen Jahres die klare Nummer eins von Querum sowie die Nummer acht der Liga. Dank seiner Qualität schossen sich die Niedersachsen beim Heimspiel noch auf Platz drei und träumen nun von einer weiteren Final-Medaille, Trainer Adolf Kemper gar vom dritten Titel.
Lukas Winkelmeyer (Sherwood BSC Herne): Ein ausgeglichenes Team geht für den zweimaligen Titelträger Sherwood BSC Herne auf Ringe-Jagd. Mit 9,54 Ringen war Lukas Winkelmeyer Bester seiner Mannschaft, die nach drei Vorrunden-Wettkämpfen klar auf dem dritten Platz rangierte, dann aber im Endspurt nur noch einen Sieg landen konnte. Auf ein Tief folgt oftmals ein Hoch – auch für Winkelmeyer & Co?
Süd: DSB-Kaderschützen ganz vorne
Cedric Rieger (BSG Ebersberg): Bei Titelverteidiger BSG Ebersberg hätte man jeden Sportler nennen können. Schließlich sind Cedric Rieger (9,83), Maximilian Weckmüller (9,72) und Michelle Kroppen (9,71) die Nummern zwei bis vier der Vorrunden-Einzelrangliste. Rieger unterstrich seine hervorragende Hallen-Leistung beim World Series-Finale in Las Vegas, als er Dritter wurde. Im Halbfinale verlor er knapp 4:6 gegen Kahllund… Ist das ein Zeichen für Wiesbaden oder gibt es dort die Revanche?
Katharina Bauer (FSG Tacherting): Was für Ebersberg gilt, hat auch für Südmeister Tacherting Gültigkeit: Alle eingesetzten Schützen liegen auf höchstem Niveau sehr eng beieinander, Trainer Hansi Huber hat die Qual der Wahl unter seinen fünf Nationalkader-Schützen, die einen Schnitt von 9,66 bis 9,62 aufwiesen. Der Teamdurchschnitt von 9,62 war der Höchste, den jemals eine Tachertinger Mannschaft geschossen hat, dementsprechend ambitioniert gehen Katharina Bauer und ihre Mitstreiter in das Finale.
Jonathan Vetter (SGi Welzheim): In der vergangenen Saison ging der Stern von Jonathan Vetter so richtig auf: Beim Weltcup in Berlin drang der Youngster bis in die dritte Runde vor und eliminierte dabei den Weltranglisten-Dritten Steve Wijler (NED). Keine Eintagsfliege, wie der 19-Jährige jetzt in der Hallensaison zeigte. Mit 9,70 Ringen führte er den Rekordmeister souverän ins Bundesligafinale, wo es gilt, die nächsten Favoriten zu schlagen.
Nico Schiffhauer (BC Villingen-Schwenningen): Das jüngste Team der Liga zeigte einen fulminanten Schlussspurt und verdiente sich somit den Einzug in das Finale. Dabei konnte Villingen-Schwenningen vor allem auf Nico Schiffhauer bauen, der mit 9,56 Ringen konstantester Schütze seines Teams war. Und vielleicht gelingt es nach dem Bronze-Überraschungscoup aus dem Vorjahr erneut, die große Überraschung des Bundesligafinals zu werden.
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- Tickets und Infos für das Bundesligafinale in Wiesbaden
- Das Bundesligafinale bei Sportdeutschland.TV
Text:DSB

Ihr habt euch als Zweiter (Berlin) bzw. Dritter (Querum) für das Bundesligafinale qualifiziert. Zufrieden mit der Vorrunde?
Jannis Kramer: „Wir sind als Team sehr zufrieden mit unser Vorrunde. Alle haben immer ihr Bestes gegeben, was auch die Ergebnisse in den einzelnen Matches gezeigt haben.“
Heiko Keib: „Mit der Vorrunde bin ich im Großen und Ganzen recht zufrieden. Besser geht ja immer, aber gerade zum Schluss lief es ja schon ganz gut.“
Ihr wart in eurem Team jeweils der beste Schütze mit 9,68 Ringe/Pfeil (Kramer) bzw. 9,67 Ringe/Pfeil (Keib)! Was sagt ihr zur eigenen Leistung?
Jannis Kramer: „Mit meiner eigenen Leistung bin ich auch sehr zufrieden. Es hat mir an jedem einzelnen Spieltag jede Menge Spaß gemacht zu schießen, und die guten Ergebnisse haben dies auch gezeigt.“
Heiko Keib: „Ich bin mit meiner eigenen Leistung zufrieden.“
Das erlebt man bei keinem anderen Wettkampf in Deutschland während der Hallensaison!
Jannis, Berlin musste erstmals seit Jahren ohne Lisa Unruh auskommen. Was war das für ein Gefühl für dich und das Team?
Jannis Kramer: „Der Ausfall von Lisa war im ersten Moment etwas erschreckend. In den letzten Jahren war Lisa in so gut wie jedem Match eingesetzt worden und hat immer abgeliefert. Wir mussten damit zurechtkommen, dass wir auf eine so konstante Schützin verzichten müssen. Trotzdem bestand das Team aus erfahrenen Schützen, und wir konnten uns alle auf die Situation einstellen.“

Heiko, ihr habt einen formidablen Endspurt hingelegt und seid noch auf Platz drei im Norden geklettert. Warum lief es beim Heim-Wettkampf so gut?
Heiko Keib: „Beim Heim-Wettkampf möchte man ja immer gute Leistungen bringen, aber das Publikum hat auch dazu beigetragen, dass der vierte Wettkampf so gelungen ist.“
Es ist auffällig, dass sieben der acht Finalisten die aus dem Vorjahr sind. Zufall?
Jannis Kramer: „Es ist für mein Empfinden kein Zufall, dass das Bundesligafinale aus fast denselben Teams wie im letzten Jahr besteht. Die Mannschaften haben sich nicht großartig verändert. Da sie alle aus sehr starken Schützen bestehen, war die Wahrscheinlichkeit groß, dass dieselben Mannschaften wieder ins Finale einziehen werden.“
Heiko Keib: „Da kann ich nichts zu sagen.“
Wie schätzt ihr eure Gruppen beim Bundesligafinale ein?
Jannis Kramer: „Unsere Gruppe ist sehr stark! Mit den Mannschaften Tacherting und Welzheim haben wir sehr starke Gegner erwischt, aber auch Sherwood ist nicht zu unterschätzen. Es werden sicherlich spannende Matches, die vermutlich nicht zu null entschieden werden.“
Heiko Keib: „Leicht ist die Gruppe nicht, aber beim Finale kann alles passieren.“
Welchen Stellenwert hat das Bundesligafinale für euch?
Jannis Kramer: „Das Bundesligafinale ist einer der zwei wichtigsten Wettkämpfe in der Hallensaison für mich. Es macht jedes Jahr Spaß, vor so großem Publikum in einer so schönen Halle wie in Wiesbaden zu schießen. Das erlebt man bei keinem anderen Wettkampf in Deutschland während der Hallensaison.“
Heiko Keib: „Das Bundesligafinale ist ein Höhepunkt – da will man dabei sein.“
Heiko, dein Trainer Adolf Kemper hat gesagt: „Meine Mannschaft ist immer gut für den Titel!“ Kann Querum ernsthaft um den Titel mitschießen?
Heiko Keib: „Das denke ich schon. Wir haben eine gute Mannschaft und wollen auch ganz vorne mit dabei sein.“
Jannis, wie lautet das Ziel des Rekordmeisters Berlin?
Jannis Kramer: „Unser Ziel ist es, an die guten Leistungen aus den vier vergangenen Spieltagen anzuschließen. Demnach ist unser Ziel selbstverständlich der Titel.“
Ihr seid die Experten! Welche Teams holen in welcher Reihenfolge am 29. Februar die Medaillen?
Jannis Kramer: „Alle Mannschaften sind sehr stark. Jeder kann mit einer Medaille nach Hause fahren, deshalb ist es für mich nicht möglich eine Reihenfolge festzulegen, da es viele Einflussfaktoren gibt, die sich auf die Leistung auswirken können. Da alle Mannschaften sehr stark sind, wird es auf die Tagesleistung der einzelnen Schützen ankommen. Ich glaube, dass Dauelsen, Ebersberg, Tacherting, Welzheim und Berlin große Chancen auf die Medaillen haben.“
Heiko Keib: „Jeder hat die Chance, den Titel zu holen.“
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- Tickets und Infos zum Bundesligafinale in Wiesbaden
- Das Bundesligafinale live bei Sportdeutschland.TV
Text:DSB
Das Bundesligafinale Bogen am 29. Februar in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit in Wiesbaden ist der erste von zahlreichen Höhepunkten im Bogensport-Jahr 2020. Zudem bildet es den Auftakt in eine ganz wichtige Saison.

Denn es ist ein olympisches Jahr. Und das bedeutet, dass der Sport mit Pfeil und Bogen vom 24. Juli bis 1. August wieder im medialen Fokus steht. So, wie vor vier Jahren in Rio de Janeiro, als Lisa Unruh sensationell die Silbermedaille und damit die erste deutsche Einzelmedaille im Bogenschießen gewann.
Während die DSB-Frauen bereits mit einem kompletten Team für Tokio qualifiziert sind, müssen die Männer noch nachlegen. Dazu bieten sich noch zwei Chancen! Zum einen bei der EM in Antalya/TUR (21. bis 26. Mai), bei der es um vier Einzelplätze für Tokio 2020 geht. Zum anderen im Rahmen des Weltcups in Berlin (22. bis 28. Juni), wenn die drei letzten Team-Tickets vergeben werden.
Ca. 55.000 bis 65.000 Pfeile wird jeder Athlet in diesem Jahr bis zum ersten Wettkampfpfeil in Tokio geschossen haben!
Intensive Vorbereitung auf Tokio 2020
Demzufolge eifrig ist die deutsche Bogen-Elite am Trainieren. Nach einer kurzen Pause starteten Lisa Unruh, Florian Kahllund & Co bereits wieder im September 2019 mit der konkreten Vorbereitung auf das Olympia-Jahr (Bundestrainer Oliver Haidn: „Startpunkt für Tokio 2020 war der letzte Pfeil der Spiele in Rio 2016.“) Auftakt war ein erstes Trainingslager in den bayerischen Alpen, „seit September finden jeden Monat mindestens zwei Trainingslager statt. Dazwischen trifft sich die Mannschaft zu Tagesmaßnahmen in Berlin und München, um die wesentlichen Wettkampfmodi regelmäßig und unter Konkurrenzbedingungen zu trainieren“, erläutert Haidn.
Zwischendurch sind die Kader immer wieder im Ausland, da es in Deutschland aktuell zu kalt ist und keine 70m Bogenhalle existiert. So war es im Januar (Belek/TUR), so ist es aktuell (Chula Vista/USA): „Das sind sehr wichtige Maßnahmen, da es die Wettkampfpraxis unter Freiluftbedingungen trainiert sowie verschiedene Nationen vor Ort sind“, erklärt Haidn die Bedeutung diese Trainingslager.
Wichtige Maßnahmen in Richtung Olympia-Qualifikationen und Tokio 2020 sind die internen Qualifikationen, an denen sechs Frauen und acht Männer teilnehmen werden: „Im März in Berlin, im April in Belek und im Juni in Duisburg werden diese entsprechend der Anforderungen der Olympischen Spiele, d.h. WA 720, Team-, Mixed und Einzelmodus, geschossen“, erklärt Haidn. Damit im Idealfall drei Frauen und drei Männer in Tokio um die Medaillen kämpfen. Die umfangreichen Trainingsmaßnahmen verlangen von den Sportlern viel ab, was Haidn, mit Zahlen verdeutlicht: „Ca. 55.000 bis 65.000 Pfeile wird jeder Athlet in diesem Jahr bis zum ersten Wettkampfpfeil in Tokio geschossen haben.“
Haidn: „Das Bundesligafinale hat eigene Gesetze“
Und deswegen ist das Bundesligafinale ein echter Härtetest, auch im Hinblick auf die internationalen Höhepunkte. Zwar wird in Wiesbaden in der Halle und „nur“ auf 18m (anstelle von 70 Meter im Freien) geschossen, aber die „Stadion-Atmosphäre“, die besondere Licht- und Tontechnik, die Live-Übertragung bei Sportdeutschland.TV sowie das Schießen als Team sind besondere Momente, auch für gestandene Schützen. „Das Bundesligafinale hat – wie der DFB-Pokal im Fußball – eigene Gesetze“, sagt Bundestrainer Oliver Haidn.
Oder anders formuliert: Wer in der Halle am Platz der Deutschen Einheit besteht, der ist auch für internationale Aufgaben und womöglich Tokio 2020 gewappnet.
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Text:DSB
DSB-Kader räumen mächtig ab
Medaillenflut durch die deutschen Bogenschützen beim internationalen Hallen-Finale in Las Vegas: Zweimal Gold durch Florian Kahllund und Michelle Kroppen sowie viermal Bronze durch Elena Richter (2x), Cedric Rieger und Florian Kahllund sprangen beim World Series-Finale und beim Vegas Shoot heraus.

Für den ersten Paukenschlag sorgten Kahllund und Rieger, die sich wie Felix Wieser und Markus Kuhrau für das World Series-Finale der besten 16 qualifiziert hatten. Beide gewannen ihre ersten beiden Runden und trafen im Halbfinale aufeinander. In diesem siegte Kahllund 6:4 (30-29, 30-29, 29-30, 30-30, 30-30) und traf somit im Finale auf Freiluft-Weltmeister Brady Ellison (USA). Und auch dort zeigte der beste Schütze der Bundesliga-Vorrunde (Schnitt von 9,85 Ringen), dass er sich in absoluter Top-Form befindet. Mit 6:4 (30-29, 29-29, 30-30, 29-30, 29-28) bezwang Kahllund den Favoriten und meinte danach überglücklich: „Das ist mein größter Indoor-Erfolg, und ich bin super glücklich. Natürlich ist das auch ein tolles Ende der internationalen Hallensaison, die insgesamt recht gut für mich war.“ Zum Erfolg gegen die „lebende Legende“ Ellison meinte Kahllund: „Das Goldmatch war natürlich ein hervorragendes Training für die Drucksituationen, die in der Außensaison warten. Die Tatsache, dass ich es gut gemeistert habe, gibt auch Vertrauen in meine Fähigkeiten.“ Dies gilt auch für Rieger, der sich ohne Fehlschuss durch ein 6:2 (30-30, 30-30, 30-29, 30-29) gegen den Kanadier Cristpin Duenas Bronze sicherte.
Waren im Männer-Feld keine Koreaner am Start, so gaben die Koreanerinnen im Frauen-Feld den Ton an. Mit einer Ausnahme: Elena Richter. Die 30-jährige Berlinerin siegte zunächst gegen eine Russin (6:2), ehe sie die an zwei gesetzte Young Kyeong Kim mit 7:3 aus dem Turnier warf. Im Halbfinale unterlag sie der nächsten Koreanerin und späteren Siegerin Nayeon Wi 2:6, ehe sie sich Bronze durch ein 6:4 (29-27, 27-28, 29-29, 29-29, 29-27) gegen die Italienerin Claudia Mandia sicherte. „Ich freue mich, dass ich so weit vorne gelandet bin. Das war definitiv nicht mein Hauptziel in dieser Saison, weil wir uns dauerhaft auf 70 Meter im Training befinden und dort unser klarer Fokus liegt.“ Veronika Haidn Tschalova scheiterte in der ersten Runde 1:7 an der Französin Laurena Villard.
Das ist mein größter Indoor-Erfolg, und ich bin super glücklich! (Florian Kahllund, zum Titel im World Series-Finale)
Kroppen gewinnt legendären Vegas Shoot im Stechen

Das World Series-Finale war das eine, der legendäre „Vegas Shoot“ das zweite Turnier. An diesem nehmen in den verschiedenen Klassen knapp 5.000 Bogenschützen aus aller Welt teil, und das Programm beinhaltet drei 30-er Serien insgesamt. Und auch in diesem Wettbewerb zeigten die deutschen Bogen-Asse ganz starke Leistungen. Michelle Kroppen und Elena Richter wiesen nach 90 Pfeilen gemeinsam mit der Mexikanerin Aida Roman 871 Ringe auf, sodass ein Stechen entscheiden musste. In diesem brillierte die WM-Vierte des vergangenen Jahres, denn Kroppen setzte ihre drei Pfeile in die Zehn! Gold war der verdiente Lohn, Richter gewann ihre zweite Bronzemedaille und lag einen Ring hinter der Mexikanerin. Elisa Tartler (11. Platz, 864 Ringe), Katharina Bauer (15. Platz, 859 Ringe) und Veronika Haidn Tschalova (16. Platz, 857 Ringe) rundeten das gute Abschneiden der deutschen Bogenschützinnen ab. „Der Sieg bedeutet mir sehr viel, da es für mich er erste große internationale Sieg ist. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet. Ich hatte nochmals die Chance, mich unter einer großen Drucksituation beweisen zu müssen und denke, das könnte mir für die Saison weiterhelfen.“
Im Männer-Wettbewerb steigerte sich Kahllund nach schwächerer erster Runde noch auf 885 Ringe und belohnte sich mit Bronze. Rieger (881) als Fünfter, Jonathan Vetter (875) als Achter, Moritz Wieser (867) als 17., Felix Wieser (866) als 19. Und Maximilian Weckmüller (865) als 20. zeigten ebenfalls gute Leistungen. Den Titel holte sich Brady Ellison mit der von einem Recurver erstmals geschossenen makellosen 900!
Chula Vista und Wiesbaden heißen die nächsten Stationen
Nach dem internationalen Hallen-Abschluss zieht der DSB-Tross nun nach Chula Vista (Kalifornien) weiter, um dort das Freiluft-Training wieder aufzunehmen und zu forcieren. Die deutschen Fans können sich schon einmal den 29. Februar notieren, wenn alle Medaillengewinner und Platzierten von Las Vegas beim Bundesligafinale in Wiesbaden ihr Können zeigen.
Text:DSB

SV Dauelsen (NS): Angeführt von Deutschlands Nummer eins, Florian Kahllund, sicherte sich der SV Dauelsen den Nordtitel. Im letzten Match der Vorrunde gegen Berlin holte sich der Klub die kurz zuvor verloren gegangene Führung durch ein 7:1 zurück. Kahllund war der beste Schütze aller Vorrunden-Teilnehmer mit einem Pfeildurchschnitt von 9,85. Gemeinsam mit dem mehrfachen Weltmeister im Feldbogen, Sebastian Rohrberg, soll er den Klub zum dritten Titel nach 2015 und 2017 führen.
BSC BB Berlin (B): Die Bogen-Bundesliga ohne Lisa Unruh! Kaum vorstellbar, aber das Berliner Team musste verletzungsbedingt ohne die deutsche Vorzeige-Schützin auskommen. Der Qualität tat dies trotzdem keinen Abbruch, denn Elena Richter, Jannis Kramer und Christoph Breitbach schossen eine hervorragende Vorrunde, die sie mit nur einem Zähler Rückstand auf Platz zwei beendeten. Der Rekordsieger (5x) ist erneut ein heißer Titelkandidat, „das erste Ziel sind die Top Vier, alles weitere ist Bonus“, so Richter.
SV Querum (NS): Mit einem formidablen Endspurt sicherte sich der SV Querum Platz drei im Norden. Am letzten Vorrunden-Wochenende blieben die Niedersachsen bei sechs Siegen und einem Unentschieden ungeschlagen und schoben sich noch an Herne vorbei. Trainer Adolf Kemper war total aus dem Häuschen und ist auch für das Finale optimistisch: „Wir wollen eine Medaille. Und je edler sie ist, umso besser!“

Sherwood BSC Herne (NW): Nach einjähriger Finalabstinenz ist das Sherwood-Team wieder beim Bundesligafinale dabei. Die Teilnahme wurde an den ersten drei Vorrunden-Wochenenden mit guten Ergebnissen sichergestellt, der sicher geglaubte dritte Platz im Norden ging aufgrund eines schwachen Vorrunden-Endes (nur ein Sieg aus sieben Matches) noch verloren. Trainer Reinhard Kisselbach haderte ein wenig und gibt als Ziel aus: „Im Finale wollen wir Spaß haben!“
FSG Tacherting (BY): Vollauf zufriedenstellend verlief die Saison für Tacherting. Der dreimalige Champion und letztjährige Vizemeister gab nur sieben Zähler in den 28 Matches ab, sodass Trainer Helmut Huber frohlockte: „Wir haben eine super Vorrunde hinter uns und freuen uns, Südmeister geworden zu sein.“ Die Zahlen sprechen für sich: Mit einem Saisonschnitt von 9,62 Ringen/Pfeil waren die Bayern deutschlandweit bestes Team. „Es ist das höchste Ergebnis, das jemals eine Mannschaft der FSG hatte“, so Huber.
BSG Ebersberg (BY): Der Titelverteidiger aus Ebersberg kommt „nur“ als Süd-Zweiter zum Bundesligafinale, ist dennoch der große Favorit. Am ersten Vorrunden-Wochenende schoss Ebersberg ohne sein Trio Michelle Kroppen, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller und ließ dementsprechend Punkte liegen. Danach konnte Trainer Andreas Blaschke komplett auf seine Nationalkader zurückgreifen, die in den folgenden 21 Matches nur noch einen (!) Punkt abgaben.
SGI Welzheim (BW): Gemeinsam mit den Berlinern ist die SGI Welzheim Rekordsieger der Bundesliga. Der letzte Titel liegt allerdings schon zehn Jahre zurück, weshalb das Team von Trainerin Sandra Sachse, selbst zweimalige Olympia-Medaillengewinnerin, nach Erfolgen lechzt.Das Potenzial ist da, mit Jonathan Vetter verstärkt ein hoffnungsvoller Kaderschütze die Welzheimer, die neben den Berlinern einziges Team sind, das auch beim 23. Bundesligafinale dabei ist.
BC Villingen-Schwenningen (BW): Im vergangenen Jahr gewann Villingen-Schwenningen sensationell die Bronzemedaille. Und auch 2020 ist dem Team um Dominic Gölz, Deutscher Meister im Freien 2018, einiges zuzutrauen. Das jüngste Team der Liga sicherte sich erst am letzten Vorrunden-Wochenende mit vier Siegen und einem Unentschieden das Final-Ticket und wird in Wiesbaden ohne Druck für jedes Team ein gefährlicher Gegner sein.