5 Fragen an Michael Meyer
Bogensport Magazin



Frisch zurück von den World Games in Chengdu erzählt der deutsche Blankbogenschütze von seinem starken fünften Platz, besonderen Eindrücken, wichtigen Learnings – und auch darüber, wie seine Disziplin mehr Aufmerksamkeit bekommen könnte.
BSM: Lieber Michael, du bist bei den World Games mit dem Blankbogen Fünfter geworden und hast in der Quali sogar Rang vier belegt – wie ordnest du dieses Ergebnis für dich persönlich ein?
Michael: Mit dem Ergebnis bin ich zwiegespalten: Einerseits hätte ich mir eine bessere Platzierung gewünscht, andererseits kann ich, wenn ich sehe, wer Platz 1-4 belegt hat – allesamt Welt- oder Europameister beziehungsweise Profis – mit dem Ergebnis zufrieden sein.
BSM: Die World Games sind ein absolutes Highlight, gerade für die Disziplin Feld-bogen. Wie hast du dich auf dieses Event vorbereitet und wie sah dein Weg dorthin in den letzten Wochen konkret aus?
Michael: Sehe ich natürlich genauso. Die World Games (TWG) sind auch für mich ein absolutes Highlight im Kalender! Dementsprechend sieht auch das Training davor aus: noch etwas mehr, noch etwas intensiver und immer auf der Suche nach dem einen oder anderen Ring, den man noch holen könnte…
BSM: Gibt es ein Learning oder einen Moment aus Chengdu, der dir ganz besonders im Gedächtnis bleiben wird und den du für deine weitere sportliche Entwicklung mitnimmst?
Michael: Es gibt schon mehrere Dinge, die ich mitnehme. Ich habe viele Eindrücke und Informationen von anderen Schützen gesammelt, die ich in mein Training einarbeiten werde. Mal sehen, was davon Verbesserungen bringt.
Deutlich gemerkt habe ich bei mir, dass meine mentale Stärke verbesserungsbedürftig ist -– daran muss ich arbeiten. Dabei wünsche ich mir Unterstützung vom DSB.
BSM: Die Außensaison ist noch nicht ganz vorbei: Steht für dich in den kommenden Wochen eher noch einmal der Fokus auf Wettkämpfen und Training oder planst du nach den World Games zunächst eine Pause zur Erholung?
Michael: Ich werde gemeinsam mit meiner Frau drei Tage Wellnessurlaub machen, danach geht das Training weiter – schließlich steht die EM in Polen im September vor der Tür.
BSM: Blankbogen ist oft weniger im Rampenlicht als Recurve oder Compound.
Was würdest du dir wünschen, damit eure Disziplin sichtbarer wird – und was müsste deiner Meinung nach passieren, um das zu erreichen?
Michael: Ich denke, es gibt einfach mehr internationale FITA-Turniere, bei denen Recurve und Compound – auch durch Sponsorenarbeit – sichtbar werden. Eventuell könnte man diesen Ansatz nutzen, um den Blankbogen stärker ins Rampenlicht zu rücken.
BSM: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der EM in Polen, lieber Michael! Wir drücken die Daumen!
Foto: World Archery