26.03.2018

Karl Jungblut wird neuer DBSV Präsident



Zunächst möchte ich mich bei allen Delegierten für das mir entgegen ge¬brachte Vertrauen bedanken. Ich kann Ihnen und allen anderen Sportlern versprechen, dass ich – selbst aktiver Bogensportler – bestrebt sein werde, das Sportprogramm des DBSV und seinen Landesverbänden weiter zu entwickeln. Dazu müssen wir miteinander reden, damit ich die Wünsche und auch die Probleme der Basis kennen lerne.

 
Damit bin ich auch schon bei der – wie ich meine – größten Baustelle, die wir zurzeit haben. Die Kommunikation! Wenn ich sehe, wie miteinander geredet wird, erinnert mich das nur selten an Vereinsarbeit. Besprechungen, die mit Vorwürfen beginnen oder darauf zielen, dem Gegenüber Fehler nach-zuweisen, sind selten kreativ! Leider hat die Marotte, sich mit der Kritik an anderer Leute Leistung zu profilieren, auch in unseren Kreisen Einzug gehalten.
So wie in der EU bei vielen Bürgern der Eindruck gewachsen ist, dass Brüssel so sehr in den Alltag der Bürger eingreift, dass die Individualität einzelnen Staaten gefährdet ist, so haben Sportler in den Landes¬verbänden – im übertragenen Sinn – ähnliche Bedenken dem DBSV gegenüber.
Erinnern wir uns an die Anfänge des DBSV, als sich die Vertreter der Landesverbände zusammensetzten, um einen Dachverband zu gründen, unter dessen Leitung Deutsche Meisterschaften veranstaltet werden. Diese Zielsetzungen haben sich grundsätzlich nicht verändert – die Ansprüche schon! Ich halte es durchaus für möglich, dass sich im Laufe der Jahre im DBSV Eigendynamiken gebildet haben, die manchen Sportlern missfallen – darüber kann/muss man reden!

 
Ich würde mir wünschen, dass wir wieder ein Miteinander unter den Landesverbänden erreichen, das von Respekt und sportlicher Fairness geprägt ist. Wir sollten darauf konzentriert sein, anstehende Probleme und Herausforderungen auf Augenhöhe miteinander zu diskutieren – ohne gleich das Kriegsbeil auszugraben. Sollten die gegenwärtig vorhandenen Strukturen diese offenen Diskussionen nicht zulassen, dann müssen wir die Strukturen ändern – aber gemeinsam. Der Beirat der Landesverbände (BLV) könnte da als Moderator zwischen den Landesverbänden und dem DBSV, eine wesentlich stärkere Rolle spielen. Da bin ich gerne bereit, professionell zu unterstützen, wenn es gewünscht wird.
Wir sollten auch anfangen, ein anderes Selbstverständnis zu leben. Wir haben genügend Allein-stellungsmerkmale, die uns für Bogensportler im ganzen Land interessant machen. Unser Sportangebot ist das reichhaltigste und anspruchvollste überhaupt. Wenn wir aufhören dem Traum vom „Bogen-sportverband für alle“ nachzujagen, können wir endlich – basierend auf unsere Stärken – unseren eigenen Charakter entwickeln.

 
Dazu müssen wir aber alle an einem Strang ziehen; das gesamte Wissen und die Möglichkeiten in eine Richtung lenken und in Chancen Denken. „Ins Gelingen verliebt sein, statt ins Scheitern“ wird uns auf die Erfolgsspur bringen. Wenn wir alle Aktivitäten auf den Nutzen für unsere Sportler abstimmen, werden wir unser Image drastisch verbessern – was uns noch interessanter für neue Mitglieder macht. Ich kann Ihnen versprechen, dass ich diese Entwicklung aktiv unterstützen und mich persönlich für die weitere sportliche Entwicklung einsetzen werde. Dazu bin ich auch gerne bereit die Sportler in ihren LV zu besuchen um einen persönlichen Kontakt zu pflegen. Euer Karl Jungblut